Hoffnung

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Widukind
Beiträge: 16
Registriert: 27. Aug 2018, 16:22

Hoffnung

Beitrag von Widukind »

Guten Tag,

ich grüße euch alle hier recht herzlich und möchte mich vorstellen.
Ich bin 58 Jahre alt (fühlt sich nicht so an, aber steht in meinen Papieren...) und weiß seit 3 Jahren von meiner Depression.
Ich habe alles möglich getan, um mir der Tatsache nicht bewußt zu werden.
Das schrecklichste Übel war, dass ich 40 Jahre lang getrunken habe.
Ich habe versucht, die Depression zu ertränken, ....hat nicht geklappt.
Kann gar nicht klappen, macht die Symptome nur viel schlimmer.

Jetzt darf ich mich also trocken der Depression stellen und lerne (langsam) mit ihr umzugehen.
Ich hatte das große Glück, einen wirklich netten und kompetenten Psychotherapeuten kennen zulernen, der mich 2 Jahre begleitet hat. Nu ist er im Ruhestand und ich schaue mich gerade nachn einem neuen Therapeuten um,....für alle Fälle.

Psyhotherapeutike habe ich mal genommen, mit Widerwillen und ohne erkennbare Wirkung (außer dass ich Freßanfälle hatte und schnell zugenommen habe).

Momentan versuche ich, mich in mir konstant zu halten, die Tief's auszusitzen, mache Meditation und will wieder mit dem Laufen anfangen, das ist in den letzten Monaten zu kurz gekommen.

Ich habe schon Selbsthilfegruppen besucht und fand die sehr hilfreich, aber im Moment habe ich keine reale Gruppe. So freue ich mich, hier her gefunden zu haben.

Ich wünsche euch ein gute Zeit, wie es bei den AA immer heißt, gute 24 Stunden.
Das finde ich auch für die Depression hilfreich: keine großen langatmigen Pläne machen, sondern im Moment sein.

Liebe Grüße
Du mußt das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.

Rainer Maria Rilke
Katerle
Beiträge: 11383
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Hoffnung

Beitrag von Katerle »

Hallo Widukind

herzlich Willkommen im Forum und wünsche dir, dass du dich mit anderen gut austauschen kannst.
Das du trocken bist, ist sehr anerkennenswert und ich drücke dir auch ganz fest die Daumen, dass es bleibt. Gut, dich nach einem weiteren Therapeuten umzuschauen. Bleibe auch weiter dran, dir ne neue Selbsthilfegruppe zu suchen.

Mit dem Laufen ist auch eine gute Sache, wenns dir guttut. Was für Meditation machst du denn, wenn ich fragen darf?

Dir auch eine gute Zeit. Im Moment sein ist ganz wichtig.

Alles Gute für dich,
Katerle
Widukind
Beiträge: 16
Registriert: 27. Aug 2018, 16:22

Re: Hoffnung

Beitrag von Widukind »

Danke für das Willkommen.

Ich habe Anfang des Jahres einen MBCT Kurs absolviert.
Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie

Dabei haben wir verschiedene Techniken der Achtsamkeit/Entspannung/Meditation gelernt.
Die Meditationspraxis ist angelehnt an die Vipassana Mediatation aus dem Buddhismus.
Beobachten des Atem, Beobachten des Körpers und der Gedanken.
Für mich ist es eine große Hilfe, alle 2-3 Tage ca. 30-40 Minuten zu sitzen.

Liebe Grüße
Du mußt das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.

Rainer Maria Rilke
Katerle
Beiträge: 11383
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Hoffnung

Beitrag von Katerle »

Liest sich interessant. Wie läuft denn so ein Kurs ab? LG
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Hoffnung

Beitrag von Bittchen »

Hallo Widukind,

erst einmal herzlichen Glückwunsch zu 5 Jahren Trockenheit,das schaffen nur ganz wenige.
Sei ganz stolz auf dich!!!

Für mich war die Selbsthilfegruppe 20 Jahre sehr wichtig,da hatte ich meine Stammgruppe und ich bin gerne hin gegangen.
Dann brach die auseinander und ich habe mich dann nicht mehr so heimisch gefühlt bei AA.
Das mag auch an mir gelegen haben,weil die rezidivierenden Depressionen immer mehr mein Thema wurde wie der Alkohol.
Heute habe ich mir eine Selbsthilfegruppe für Depressionen gesucht.
Da bin ich morgen erst das zweite Mal,aber ich hoffe ich kann da für mich viel mitnehmen ,aber auch meine eigenen Erfahrungen weiter geben kann.
Aber ich glaube ohne AA währe ich nicht so weit gekommen wie ich jetzt bin und vor allen Dingen auch weiterhin trocken geblieben.
Da sind die "Alten Hasen" auch sehr gute "Therapeuten."

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Widukind
Beiträge: 16
Registriert: 27. Aug 2018, 16:22

Re: Hoffnung

Beitrag von Widukind »

Hallo Katerle,
der Kurs hatte 9 Termine, einen pro Woche.
Dabei ging es um praktische Übungen und Vermittlung von Grundlagen Wissen über das Wesen der Depression.
Die Praxis beinhaltet: Autogenes Training, Yoga, Muskelrelaxation nach Jacobsen, Bodyscan nach Kabbat-Zinn, Meditation im Sitzen und Gehen.
Kleine Alltagshilfen, wie das bewußte Innehalten bei bestimmten Situationen (z.B. immer beim Händewaschen eine bewußte Pause machen)
Dazwischen Gruppenarbeit über die eigenen Erfahrungen mit der Depression.
Und kleinere Vorträge über die Auswirkungen und Erscheinungsformen der Krankheit.

Wie immer im Leben ist auch hier die tägliche Praxis erforderlich :oops:
und ich gebe zu, da hapert es bei mir, weil ich doch sehr häufig in alte (schlechte) Gewohnheiten verfalle. z.B. dass ich mir den Tag mit Aktivitäten zu knalle um bloß nicht ins Grübeln zu kommen.
Was den Effekt hat, dass ich abends völlig erschöpft bin und trotzdem ins Grübeln verfalle.
Jetzt war der Umzug, es ist jetzt eigentlich das Gröbste erledigt und ich kann wieder sorgsam mit mir umgehen....
so also habe ich mich auch hier angemeldet.

Hallo Bittchen,
ich bin hin und her gerissen, was die SHG angeht. Es gibt halt zwei 'Aufgabenbereich' im Auge zu behalten und ich bin noch nicht so richtig in einer neuen realen Gruppe angekommen. Das wird sich noch finden, denke ich.

Wichtig erscheint mir aber: etwas zu tun: soziale Kontakte zu knüpfen, weil ich bei mir ganz deutlich die Tendenz spüre, mich zurückzuziehen und außer meiner engeren Familie auf keinen Menschen so richtig Wert lege. Wenn ich dann mich aufraffe und zu einer Gruppe gehe, fühle ich mich hinterher meist besser.


Ich wünsche euch einen schönen Tag.
Du mußt das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.

Rainer Maria Rilke
Widukind
Beiträge: 16
Registriert: 27. Aug 2018, 16:22

Re: Hoffnung

Beitrag von Widukind »

Ich habe ein neues Projekt: Nachdem ich jetzt in kurzer Zeit verschiedene Bücher und Artikel über Ernährung und Depression gelesen habe, versuche ich es mal mit Intervall Fasten. d.h. 8 Stunden Essen, 16 Stunden nicht.

In den letzten Wochen und Monaten habe ich wahllos in mich hineingeschaufelt, vorallem auch viel zuckriges..
Das soll ein Ende haben. Es geht mir nach solchen Ess-Attacken eher schlechter und will mal versuchen, wie es sich anfühlt, weniger, disziplinierter zu essen.

Außerdem spricht meine Waage eine deutliche Sprache.
Und ein bißchen mehr Bewegung wäre auch nicht schlecht.....

Ich werde berichten.

Ich wünsche euch eine gute Zeit.
Widukind
Du mußt das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.

Rainer Maria Rilke
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