Ich benötige dringend einen Rat

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Alexa85
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Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Alexa85 »

Mein Sohn ist depressiv, er hat kaum noch Kontakt zu Menschen (angeblich weil er die Menschheit insgesamt furchtbar findet - kann man bis zu einem gewissen Grad auch verstehen), er vernachlässigt seine Wohnung, seine sozialen Kontakte. Er kommt nicht mehr zu Familienfeiern. Er ist hochintelligent, hat aber nur einen schlecht bezahlten Teilzeitjob. Er lehnt Hilfe ab, weil er glaubt, dass ihm sowieso niemand helfen kann. Mir bleibt jedes Mal das Herz stehen, wenn ich ihn nicht erreiche. Er hat Suizid noch in keiner für mich erkennbaren Form angedeutet, aber ich habe natürlich trotzdem furchtbare Angst, dass es soweit kommen kann. Ich würde ihm so gerne helfen, aber - siehe oben - er ist ja der Meinung, dass das niemand kann. Hat irgendjemand einen Tipp, wie ich ihn so weit bringen kann, dass er es doch mal mit Arzt, Psychotherapeut versucht. Ich fühle mich so schrecklich hilflos.
Gertrud Star
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Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo,
wer hat ihm denn das Hochintelligentsein attestiert?
Hilfe wäre natürlich wünschenswert.
Aber er ist erwachsen, und für hochintelligente gibt es wenig geeignete Hilfe.
Und an seinen Umständen - kann man da wirklich so viel ändern?
LG
Septembre
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Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Septembre »

Guten Morgen Alexa,

aus eigener Erfahrung weiß ich wie schrecklich diese Angst und diese Ohmacht ist.

Mir hat geholfen mir selbst Hilfe zu suchen und eine therapeutische Begleitung. Wenn es ganz schlimm ist rede ich mit Freundinnen über die Situation - auch das hilft mir.

Auch ich habe lange gebraucht um zu akzeptieren, dass mein Sohn erwachsen und somit eigenverantwortlich ist. Wir haben in seinen schlechtesten Phasen relativ viel Kontakt doch nicht täglich. Ich versuche einfach offen zu sein. Spreche auch mit ihm über meine Ängste oder teile ihm mit, wenn ich mal eine Pause benötige.

Weiß dein Sohn denn, dass es schlimm für dich ist, wenn er sich nicht meldet? Möchte er, dass du ihn oft versuchst zu erreichen?

Einen lieben Gruß Septembre
FrequentFlyer
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Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von FrequentFlyer »

Hi Alexa85!

Ich möchte hier nur kurz auf die Hochintelligenz eingehen. Ich selbst bin von betroffen und habe auch einen Sohn den dies betrifft. Da er verhaltensauffällig geworden ist, musste ich mich erst wieder vor kurzem mit dem Thema, mit seiner Schule beschäftigen. Du schreibst in deinem Beitrag von der Hochintelligenz deines Sohnes und nennst im gleichen Satz das er nur einen schlecht bezahlten Teilzeitjob hat. Das kombinieren dieser Faktoren ist ein Grund warum Hochintelligenz von Betroffenen oft versteckt wird, warum sich eingige sogar regelrecht bewusst doof anstellen. Das eine hat nämlich nichts mit dem anderen zu tun. Beruflicher oder schulischer Erfolg hat mit Intelligenz wenig zu tun - umgekehrtes Beispiel: Der amerikanische Präsident ;-)
Jeder erwartet ein Genie und die Erwartungshaltungen sind automatisch sehr viel höher als an andere. Nur, letztlich sind wir genauso doof wie alle anderen Menschen - ich stehe vor den Depressionen meiner Freundin genauso blöd da wie alle anderen Angehörige hier es vor ihren Angehörigen tun.
Ich selbst habe vor Jahren meinen ursprünglich gelernten Beruf an den Nagel gehängt, da mir der Job zu stupide war und arbeite jetzt in der Verwaltung mit Menschen - mich hat das glücklicher gemacht, obwohl es von außen betrachtet nach einem Rückschritt aussieht.
Vielleicht schaffst du es, dass er mit anderen Hochintelligenten Kontakt aufnimmt. Meinem Sohn, der allerdings sehr viel jünger ist, hat dies geholfen. Er tauscht sich mit ihnen aus über die merkwürdigsten Sachen. Alles ohne ersichtlichen Sinn und schon gar nicht in Hinsicht auf schulischen Erfolg. Er fühlt sich einfach nicht alleine mit seinen durchaus komischen Interessen die viele Hochintelligente haben.
Das bringt euch jetzt nicht weiter in Hinsicht einer Behandlung seiner Depressionen. Kann aber vielleicht indirekt helfen.

LG
Freudenbringer
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Registriert: 30. Aug 2018, 15:44

Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Freudenbringer »

Hallo Alexa,
Es gibt Angehörigen-Treffen für psychisch kranke Menschen vom Sozialpsychiatrischen Dienst (fast in jeder Stadt), die Du aufsuchen u. um Rat fragen kannst.
Mir waren die Angehörigentreffen (meist Eltern) sehr hilfreich. Das Leiter-Team besteht meist aus Psychologen oder Sozialarbeitern, die mit Rat u. Tat zur Seite stehen.
Gertrud Star
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Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Frequent Flyer und alle anderen,

leider erfährt man nichts näheres mehr von der Mama des Sohnes, und was der Sohn genauer macht.
Da könnte man eher einen Rat geben oder auch nicht.

Bei mir kam nach etwa 25 Jahren psychiatrischer Behandlung, Psychotherapien, Kliniken, Tagesstätten erstmals der Verdacht einer Hochbegabung auf. Das hat einen familiären (Hinter)Grund, und kommt von dem längeren intensiven Kontakt mit einem hochbegabten Menschen, der mich zumindest in der Nähe einer Hochbegabung gesehen hat.

Leider ist das Wissen um Hochbegabung in den Berufen, die psychisch kranke Leute behandeln und therapieren erschreckend gering. Schlicht vereinfacht kann man das so darstellen: nicht vermutet, nicht erkannt, nicht ermittelt, nicht erfragt. Nicht bei Patienten mit Psychodiagnosen (ob die Diagnosen nun stimmen oder mit Hochbegabungseigenschaften verwechselt werden, mal dahingestellt). Von daher kann es schon vorkommen, dass es jemandem trotz oder auch wegen Behandlung immer schlechter geht. Ganz real.
Am ehesten vermuten es noch die Hausärzte, oder besser gesagt ganz wenige von denne.
Diagnostik mit psychischer Krankheit ist auch ein zweischneidiges Schwert, leider. Da werden Fehler und Fehlinterpretationen gemacht bei der Testdurchführung und -auswertung, und auch bei weiteren Prognose. Das ganze mal einem Begabungsspezialisten vorzulegen macht niemand. Einen solchen Spezialisten kann ich z.B. nicht bezahlen. Da ich jetzt in Rente bin, wäre es fraglich, nochmal hinzugucken. Therapeuten, die Hochbegabte therapieren gibts fast nicht, und wenn dann nicht passend oder nicht erreichbar. Falls man beruflich daneben liegen sollte, und das mit über 30 dank Kenntnis erst ändern kann, oder weil die Lebenssituation es zulässt - da gib es keine geeigenete Förderung mehr - bei denen, wo es keine finanziellen Spritzen mehr für den Lebensunterhalt gibt (weil beispielsweise kein Gattenunterhalt oder arme Eltern).
Mir als mittlwerweile ältere Frau kommt der Gedanke, ob ich einen solchen Test überhaupt machen lassen soll. Einerseits will ich Auskunft, auch wegen eventuell gezielter Behandlung. Andererseits stecke ich dann die letzten 10 Jahre meines (nie aufgebauten) Erwerbslebens, denn damit war nach meinem Studium in der DDR und Hilfsarbeit in der BRD zur Schuldenabzahlung - im Hartz IV-System fest. Denn eine brauchbare Ausbildung hab ich nicht, Hilfsarbeiten pack ich wohl nicht mehr, zumindest nicht Vollzeit (bei den niedrigen Hilfsarbeiterbezahlungen braucht man das aber für die wirtschaftliche Unabhängigkeit). Bei Neuausbildung (tja als was eigentlich) wäre ich ganz wenige Jahre vor der Altersrente erst fertig.

Alles zusammen gefassts ist es nur ein Graus. Außer man hat irgendwie viel Glück.

Ich hoffe, dass es bei dem Sohn der Mama nicht ganz so schlimm ist.

Ich empfehle mal, sich Literatur zuzulegen und mit Gleichgesinnten zusammen zu kommen.
Leider verstehen Profis unter Gleichgesinnt nur psychisch Kranke.

https://www.hogrefe.de/shop/doppeldiagn ... 71539.html" onclick="window.open(this.href);return false;

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... Qr8ygsuaiC" onclick="window.open(this.href);return false;
(wohl noch nicht auf deutsch)

http://sengifted.org/existential-depres ... ndividual/" onclick="window.open(this.href);return false;

Bei IQ über 130 kann man Mensa-Mitglied werden, und sich dann auch im Underachiever-Forum austauschen.

https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb1/ ... 79-tgb.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;

https://www.mensa.de/was-macht-mensa/interessengruppen/" onclick="window.open(this.href);return false;

Die Fachwelt ist noch lange nicht soweit, die Themen Hochbegabung und psychische Krankheit zusammen zu bringen, lautet mein trauriges Fazit. Für die ist man entweder nur das eine oder das andere. Man muss seinen eigenen Weg da raus finden.
Bei mir war die Begabungsvermutung der Auslöser von viel Erkenntnis, aber auch einer wirklichen großen Krise.

LG Gertrud
ßßßß

Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von ßßßß »

bei quarks ist eine Sendung und Studie zum thema erkennen von high iq in der mache
Uni Bielefeld
mehrfach beworben in quarks auf wdr 5
Gertrud Star
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Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Gertrud Star »

Ui danke, hab ich noch nicht reingeschaut.
Ja, die Forschung zur Begabung ist im Ruhrgebiet und in Norddeutschland angeseidelt.

Noch ein Tipp:
Ab nächstem Jahr soll es ein Begabungsstipendium geben von der Farassad-Stiftung, ab dem Sommersemester. Nähere Infos soll es laut deren Homepage um den Jahreswechsel geben.
Das wäre für sozial und anderweitig benachteiligte Hochbegabte.
Tja ob da Alter oder Gesundheit ein Kriterium sein wird....

https://farassat-stiftung.de/" onclick="window.open(this.href);return false;
FrequentFlyer
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Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von FrequentFlyer »

Hi ihr Lieben!

Jetzt muss ich hier mal nachhaken.
Wo soll denn der Unterschied zwischen der Psyche eines Hochbegabten und die eines normal begabten Menschen liegen? Und warum sollte eine Therapie anders sein? Warum sollten Therapeuten sich speziell auf Hochbegabte einstellen?
Klar können sich Probleme durch Hochbegabung ergeben, diese sehe ich allerdings völlig anders gelagert wie die Probleme die sich durch eine psychische Krankheit ergeben.

LG
ßßßß

Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von ßßßß »

@FrequentFlyer

der Unterschied liegt im Einzelfall, je nachdem welche Hochbegabung in welchem Grad vorliegt UND wie die Umwelt da mit interagiert.

Matt Damon als Will in "Good Will Hunting" stellt das ganz gut dar. (Robin williams als Psychologe ist auch sehenswert)
Der Will im Film ist mathematisch extrem hochbegabt und erklärt seiner Freundin das so, dass Mozart beim anblick eines Klaviers Noten, Kompositionen usw gesehen hat, er aber nur einen Kasten aus Holz sieht. Im mathematisch/naturwissenschaftlichen Bereich ist das für ihn so wie für Mozart.

Hochbegabte nehmen die Welt anders wahr. Darin liegt das Problem. "normal" Sterbliche können das nicht nachvollziehen. Nicht mal Hochbegabte unterschiedliche Ausprägungen untereinander.
Therapeuten die meinen alle übereinen Kamm scheren zu können, sind ein massives Problem und richten richtig Schaden an. Therapeuten und ähnliche die sich der Problematik bewusst sind, haben zu mindest eine Chance was richtig zu machen. Der Rest kann nur scheitern.
Gertrud Star
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Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Gertrud Star »

Ich möchte ergänzen:

Es kommt nicht nur auf die Art und das Ausmaß der Begabung an, sondern auch auf das Umfeld (Akzeptanz und Förderung).
Es gibt da eine sehr große Bandbreite. Hochbegabung in einem oder mehreren Bereichen, in gleichartiger oder unterschiedlicher Ausprägung. Die mit einem Spezialgebiet und die Multitalente, aber auch welche die als geistig behindert mit Inselbegabung gelten. Dann dazu noch das ganze Spektrum von Charaktereigenschaften. Zielstrebige, Faule, Lustige, Ernste, Holzklötze, Sensible. Welche mit klinisch relevanten Störungen und welche ohne, Umtriebige und Denker, Fühler und Denker, Schmuser und Distanzierte usw.

Manche kommen aus Elternhäusern, wo sie gefördert wurden. Manche wurden nicht gefördert und psychisch klein gemacht.
Manche waren bis zur 10. Klasse nicht mal beim Abitur, sondern auf Realschule (oder DDR POS). Manche studierten das Verkehrte, entgegen der Neigungen und Fähigkeiten, aus mehreren denkbaren Gründen. Manche wurden irgendwann mal falsch beraten und mussten das jahrzehntelang ausbaden um den Preis der GEsundheit.
Mit manchen redeten die Eltern vernünftig, andere wurden mehr beiseite geschoben und angeschrien oder noch schlimmeres.
Manche wurden gefördert, einige getriezt. Bei anderen wurde Intelligenz als störend und unwichtig bezeichnet.
Bei wieder anderen war ein hochbegabtes Familienmitglied schwerkrank, verstarb früh oder das schwarze Schaf der Familie.
Manche haben Teilleistungsstörungen, die das Ausleben und Erkennen von Begabung möglicherweise behindern.

Manche haben einen guten Beruf, der sie ernährt, manche nicht.
Manche können wegen Geld im Hintergrund tun, was sie wollen. Andere sind äußeren Zwängen unterworfen, die so wirken können, dass der Mensch krank wird.
Manche haben eine Ausbildung, die sie in verschiedenen Bereichen Möglichkeiten eröffnet, andere gar nix brauchbares.
Manche können Abschlüsse nachholen, anderen fehlt dazu Gesundheit und/oder Geld.

Manche wissen um ihre Begabung(en), und demzufolge auch um den Unterschied zu der Mehrheit, andere nicht. Manche scheitern deshalb sehr oft im Leben.
Manche machen ihr Ding und müssen das nichtmal wissen.
Bei manchen ist aufgrund großer Sensibilität ein Ausleben der Begabung extrem schwer oder unmöglich.

Man sollte sich bewusst sein, dass man Minderheitenstress ausgesetzt ist, weil man einer Minderheit angehört, und damit seinen persönlichen Umgang finden.
(Vorurteile, Annahmen über die Person, Ablehnen der Person oder deren Förderung)

Richtig interessant wird es aber, wenn man Mehrfach-Minderheiten-Angehörig ist. Beispielsweise Hochbegabt und arm, krank, behindert oder mit Migrationshintergrund. Dazu noch Frau und sexuelle Minderheit. Die Kombi kann (selbst)tötend sein. Muss aber nicht.

Man stelle sich Mozart ohne seinen Vater vor und dessen Förderung. Oder Hawking ohne seine technischen und menschlichen Hilfen.
Wären die heutzutage ohne das ein Fall für die Psychiatrie? Was würde die mit ihnen machen?
Woran würde es ihnen wirklich mangeln, was würden Ärzte feststellen?
Würden die ihren Tod herbei wünschen?

Was würde ein durchschnittlich intelligenter gesunder junger Mann bisher ohne große Auffälligkeiten sagen, würde man als einzige Möglichkeit für ihn sehen, in einer Werkstatt für Behinderte zu arbeiten, wo er doch dort gerade nicht klar kommt?

Ich selbst bin nicht in Westdeutschland aufgewachsen, und nicht in Kreisen verkehrt, wo man sich gebildet und gehoben ausdrückt. Würde da jemals jemand Begabung vermuten und eine Untersuchung diesbezüglich anleiern? Als ich jung war, arbeitete ich in Anlerntätigkeit. Ist das ein Ausschlusskriterium für das Erkennen von Begabung?
Alles was ich in der Therapie getan habe, war immer auch eine Aufforderung an die Profis, genauer da hin zu gucken. Leider erkannten die nichtmal, dass ich in der Hilfsarbeit so massiv unterfordert war, dass ich schon wieder überfordert war. Ich suchte nach meinem "Generalfehler" oder einer Traumatisierung oder irgendwas, was mich immer scheitern, nicht vorwärtskommen und mich erschöpft. Man kann Therapie dann genauso perfektionistisch betreiben und enthusiastisch wie früher die Schullaufbahn oder das Studium. Und keiner merkt etwas davon von den Behandlern.
Es ist, als ob die unter Umständen gar nix von Begabung wissen wollen, und Zielstrebigkeit auch nicht. Es sei denn, ein Testergebnis liegt vor Therapiebeginn schon vor, weil irgendwer mal auf die Idee kam oder irgendwer das mal finanziert hat.

Mir ist im Nachhinein immer noch ein Rätsel, wie so oberflächlich diagnostiziert wurde.

Auch folgende 2 Situationen fallen mir noch ein:
Nach jahrelangem Tätigsein im Hilfsarbeiterjob war ich 2 Wochen vom Psychiater krank geschrieben worden. Dann schickte der mich wieder in die Arbeit mit der Begründung, etwas zu tun, Tagesstrukturierung und Kontakte wären gut. Meine fragenden Augen wurden nicht wahrgenommen. Man schickte mich mit der falschen Begründung zurück. Besser wäre gewesen, man hätte mir etwas davon gesagt, dass man das nur mit großen Bedenken tun kann, weil mir die Arbeit und das Umfeld schon länger in großem Ausmaß Krankheit bescheren und mittlerweile verschlimmern, man aber wegen der Verschuldung keine andere Möglichkeit sieht. Man verstand also nicht viel von mir.
Man machte einmal einen Test mit mir, ohne den auszuwerten. Ich war zu jung und zu kittelgläubig, um nachzufragen. Ich dachte, es wäre nix auffällig. Eben so unauffällig wie bei anderen, und gleichzeitig so auffällig weil ich schon immer so war. Beides zugleich also. Das war in der Psychotherapie. Dann war ich schon wieder beim Zeigen dessen, was mit mir ist und was genauer angesehen werden sollte, und beim Zeigen des Leides in meiner Situation.
Jeder fragte sich wohl, was ich da so machte und fand das störend, für Therapie und psychiatrische Behandlung. "Wann hört die endlich auf mit dem auffälligen Zeugs da, damit wir unsere Arbeit beginnen können"?
Ich hatte keine Ahnung, dass die Diagnostik schon längst abgeschlossen war nach ein paar oberflächlichen Fragen. Ich hatte im Verwandten- und Bekanntenkreis leider keine Ärzte und Psychologen oder Pädagogen, die ich mal hätte fragen können, sondern Hilfsarbeiter, und zunehmend nur gescheiterte arme Menschen und psychisch Kranke.
Bis nach 25 Jahren Behandlung Kommissar Zufall ins Leben eintrat.

Was ich meiner DDR-Herkunft zuschreibe:
Keiner der Behandler und Therapeuten und Pädagogen in Westdeutschland fragte mal, ob ich schon früher das Abitur wollte, das mit den Eltern besprechen konnte, wie die Reaktion darauf war, wie ich damit klar kam. Wie es im Studium genau war. Wie es mit dieser Vergangenheit ist, im Westen Hilfsarbeiten machen zu müssen. Ob ich eine Chance sehe, da heraus zu kommen.
Nix! Wird das mit Wessis auch so gemacht?
Ebenso schien es normal zu sein, dass Uniabsolventen weit pendelten für Hilfsarbeiten.
Oder dass schlaue Mädels vom Lande ohne Vorbilder genau wissen, welchen akademischen Beruf sie ausüben, und das mit 13-15 Jahren schon. Denn in Realschule/POS ist das das Alter der Berufswahl, weichenstellend für das Studium.

Es mangelt an Aufklärung und Förderung, und wird man auch davon krank, merkt keiner mehr wovon man krank wurde.
Für fast alles wird die Krankheit verantwortlich gemacht. Nicht erkannte udn nicht lebbare Begabung, sowie soziale/finanzielle Hindernisse gibt es im Zweifelsfall schlicht nicht.

Soviel aus der langjährigen Erfahrung.

Buchtipp:
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FrequentFlyer
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Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von FrequentFlyer »

Hallo ihr Lieben!

Bei mir wurde im Alter von ca. 12 Jahren eine Hochbegabung festgestellt an einer Schule in den USA – Amis testen gerne. Ich weiß um die Probleme von Menschen mit Hochbegabung und deine Biografie Gertrud Star ist traurig und doch wohl typisch bei einem entsprechendem sozialen Umfeld.
Dennoch, unterscheidet sich die Psyche von einem Hochbegabten nicht von der eines normal Begabten. Sowohl Psychopharmaka, wie auch die Therapien müssen nicht angepasst werden an die Hochbegabung. Oder ändert eine diagnostizierte Hochbegabung irgendetwas bei betroffenen depressiven Menschen? Führt diese Diagnose dann dazu, dass sich der Stoffwechsel im Gehirn normalisiert? Wie soll denn eine speziell an Hochbegabten ausgerichtete Therapie aussehen? Sollen die Therapeuten dafür sorge tragen, das der Betroffene einen Beruf bekommt, den ihn nicht mehr unterfordert? Ein Hochbegabter wäre nach kurzer Zeit auch in diesem Beruf wieder unterfordert. Am Ende des Tages, so habe ich jedenfalls Therapien verstanden, geht es doch nur darum sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
OK, durchaus polemisch der vorherige Absatz. Der Grund: Ich habe als Hochbegabter selbst meinen Weg finden müssen und muss vor allem gegen ein Vorurteil ankämpfen – dies selbst bei anderen Hochbegabten: Dem Vorurteil das Hochbegabte fähig zu Exzellenzleistungen sind, also zu besonders tollen künstlerischen, beruflichen oder was auch immer Leistungen sind. Denn dem ist nicht so.
Hier wurde zwei mal das Beispiel Mozart genannt. Und an diesem Beispiel kann man dies schön verdeutlichen. Mozart wird oft als Genie bezeichnet. Doch es ist noch nicht einmal gesichert ob er hochbegabt war – es gab damals noch keine Tests. Nur ist dies in seinem Fall keine göttliche Gabe, es ist nicht vom Himmel gefallen, sondern seiner Umwelt geschuldet. Sein Vater war Verfasser des damaligen Standardwerks für Musikpädagogik. In diesem Haus wurde ständig musiziert. Um seinen Eltern, speziell dem Vater zu gefallen bzw. sogar in Kontakt zu kommen, musste man musizieren. Und so lernte Mozart in sehr jungen Jahren schon das Klavier und das Geige spielen. Ich meine zusammen mit seinen Geschwistern trat er dann auch schon sehr früh öffentlich auf und tourte durch die Königshäuser – als Attraktion. Und erst als Teenager komponierte er die ersten wirklich ernst zu nehmenden Stücke. Alles davor waren Variationen, Transkriptionen von vorhandenen Stücken. Es gab auch noch keine Kopierer – die Noten die man spielte musste man von einer Vorlage abschreiben.
Und wenn man all dies berücksichtigt, wenn man davon ausgeht, dass sich Mozart seit seinem dritten Lebensjahr am Tag mehrere Stunden mit Musik beschäftigt hat, das in seinem Umfeld eigentlich nur musiziert wurde, wird man sehr schnell feststellen, das dies halt nicht aus der hohlen Hand kam.
Mal angenommen Mozart hat seit seinem dritten Lebensjahr jeden Tag vier Stunden mit Musik zu tun gehabt, dann hat er schon im Alter von zehn Jahre insgesamt über 10 000 Stunden geübt, trainiert. Und es dürften in Wahrheit weit mehr Stunden gewesen sein – er war mit seinen Geschwistern sozusagen Profimusiker und mit Kindern wurde damals nicht gerade zimperlich umgegangen. Nur mal so zum Vergleich: Ein Abiturient dürfte nicht auf diese Zahl von Schulstunden kommen – ein Fußballer, der seit seinem vierten Jahr Fußball spielt, hat bei Volljährigkeit weit weniger Stunden trainiert.
Und genau so verhält es sich mit Einstein oder wem auch immer. Selbst die Beatles spielten mehrere Jahre lang jeden Abend fünf Stunden zusammen, bevor sie mit ihren eigenen Kompositionen Erfolg hatten. Es gilt die sogenannte 10 000 Stunden Regel, die natürlich auch in gewisser Weise Quatsch ist, denn Talent ist auch erforderlich und reine Wiederholungsübungen nützen auch nichts, aber: Erfolg ist nun mal eng verknüpft mit Fleiß.
Und dies ist das Dilemma mit dem Hochbegabte zu tun haben. Die Umwelt erwartet, wenn sie wissen das man Hochbegabt ist einen Mozart und viele Hochbegabte selbst hadern daran, das sie trotz Hochbegabung nicht erfolgreich sind und machen dafür wiederum ihre Umwelt verantwortlich, die dies nicht erkennt.
Nein, Hochbegabte bedürfen keiner besonderen Therapie bei Depressionen. Nur weil man Sachen sehr schnell erfassen, verknüpfen, lernen kann, bleibt der Kern des Menschen der gleiche. Ich würde noch nicht einmal einen Zusammenhang zwischen Hochbegabung und Depressionen sehen.

LG
Christiane1
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Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Christiane1 »

Hallo,

ich stimme FrequentFlyer insgesamt jetzt zu.

Ich denke dabei, dass es menschlich ist, Gründe zu suchen, weshalb das eigene Leben nicht den Weg genommen hat, den es hätte nehmen sollen. Einer davon ist nichterkannte Hochbegabung, aber man muss gar nicht so weit oben anfangen, finde ich, sondern kann das Unterschätzen oder Abwürgen von normaler Begabung als ebenso traumatisch erleben.

Ein Elternhaus zum Beispiel, indem die Kinder schlauer sind als die eigenen Eltern, hat gern zur Folge, dass der Sohn zum Beispiel Kraftfahrer werden soll wie der Papa statt ihn seine Begabung zum Sportler ausleben zu lassen. Oder die Tochter ist sprachbegabt und kann auch Mathe, aber sie soll lieber früh heiraten. Es gibt unzählige missglückte Biographien und traurige Entscheidungen, aber das Leid darüber ist ähnlich.

Ich kann mich noch gut an meinen Klassenlehrer erinnern, der mich damals oft motivierte als seine "beste Englischschülerin". War ich gar nicht, aber ich wurde es dann aufgrund dieses hohen Motivationsschubes und dass man mir das zutraute. So ähnlich war es in Mathe, ich war es gewohnt von zuhause, doof zu sein und plötzlich war ich ganz vorne und konnte rechnen.
Das war keine Hochbegabung, sondern Ausschöpfen eines Potentials, das schon da war, jedoch aufgrund meines sozialen Umfeldes ausgebremst wurde. Ich wurde von einer dummen Tochter zu einer, die meinen Eltern Angst machte, aber nur, weil sie zu beschränkt waren.

Das wollte ich gar nicht erzählen, aber es stimmt eben auch.
Mir tut es auch heute noch weh, wenn ich viele Dinge bei mir brachliegen sehe, die mal hätten etwas werden können, aber ich verstehe sie als Folge von Krankheit, die ursächlich mit
der Nichtförderung und Härte durch kaputte Eltern zu tun hatte.

Hochbegabte grenzen sich gerne auch mal selber aus, weil sie hochbegabt sind.
Das führt wiederum dazu, dass auch Krankheiten anders bewertet werden, obwohl das
unlogisch ist.


LG Christiane
Gertrud Star
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Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Christiane,
kannst du erklären, wie du den letzten Satz meinst?
Dein Potenzial scheinst du ja, ganz das Mädchen, eher zu unterschätzen.

an euch alle beide:

Ich schreibe später mehr dazu, wahrscheinlich morgen.
Muss viel sacken und eingeordnet werden.

LG Gertrud
FrequentFlyer
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Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von FrequentFlyer »

Hi ihr Lieben!

@ Gertrud: Es tut mir leid wenn ich dich "aus dem Tritt" gebracht habe. Mein Eintrag weiter oben spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder und ist keinesfalls wissenschaftlich untermauert. Ferner bin ich in einer sehr privilegierten Situation - sowohl vom Elternhaus her, wie auch von meinem beruflichen Status. Von diesem Fundament aus argumentiere ich halt.

LG
Christiane1
Beiträge: 583
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Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Christiane1 »

Hallo Gertrud,

lass dir Zeit, es ist ziemlich emotional, was mich selber gerade auch etwas erschöpft.

Ich habe den letzten Satz so gemeint, dass ich intuitiv eine Verlängerung sehe und spüre, eine Ausgrenzung, die bereits früh stattgefunden hat (Kindheit, Jugend, Elternhaus etc.) und die von den Betroffenen angenommen und selber weitergeführt wird später.

Potenzial ist da, aber "der grosse Rest" (Psyche) hinkt hinterher, und wenn beide nicht zusammenleben können, hat das Gründe. Man kan sich meiner Ansicht nach aber vielleicht eines Tages entscheiden, was einem wichtiger erscheint. Also der Beweis einer Hochintelligenz wird dich nicht schützen vor dem Leid, das du spürst. Du hast dann Gewissheit, das ja, aber noch immer nicht den Beweis, dass alles, was dir im Leben widerfahren ist, auch hauptsächlich damit zusammenhängt. Passe da auf, dass du dich zu sehr nicht verrennst.

Bei uns zuhause war das ganz leicht. Auf die Idee Hochintelligenz kamen sicherlich bei uns vier Kindern keiner, weil wir es auch nicht waren. Die Lehrer kannten aber unsere einfachen Eltern und da war im Grunde schon alles klar für sie. Ich selber hatte absichtlich in der 9. Klasse das Sitzenbleiben mit schlechten Noten forciert, weil ich wahnsinnige Angst hatte vor dem Ernst des Lebens, also der Lehre und solch bedrohlichen Dinge. So hatte ich bis zur 10.ten Schonfrist, damals rechnete ich schon, ein Jahr, noch ein Jahr bitte, bitte.

Mädchen? Ja, besonders in Mathe ging es wie von selbst von unten nach oben und das hatte mit Ehrgeiz zu tun bei mir. Glaubt jemand an dich, kannst du Berge versetzen. Den Job, den meine Eltern frühzeitig gekündigt hatten, konnte man psychsich gesehen aber nicht mehr ersetzen bei mir langfristig. Das Feuer des Entdeckens von wunderbarer Lehre erlosch in dem Moment, als ich nach der 10. in eine Lehrstelle gesteckt wurde, die mir ausgesucht wurde.
Industriekaufmann. Nach 18 Monaten floh ich von dort und das Fliehen gehört auch heute noch zu meinen charakteristisch angelegten Notprogrammen. Das finde ich aber gut bei mir, weil ich
so bin.

Meine Schule war mein Ort, wo ich weder bedroht wurde noch Angst hatte. Da wollte ich natürlich bleiben, das war mein wärmendes Zuhause. Ich war so kaputt und gestresst von meinen Eltern, dass ich weglief mit 18. Kein normaler Weg, nichts war normal, immer nur Angst und Stress. Mir fehlte die Wahl etwas richtig in Ruhe zu erleben, ich war ständig von Haus aus im Modus Flucht und Überleben, was mich heute noch wütend macht, wenn ich jetzt geistig und emotional eintauche in diese Welt. Der Schaden ist da, ich kann es nicht mehr ändern, den
Schmerz darüber manchmal kurz vergessen. Aber jeder Trigger sorgt für Chaos in mir, weshalb ich nie gesund werde. Die Symptome sind schwerwiegend bei mir, aber nur im Vergleich zu normal Aufgewachsenen. Ansonsten finde ich mich grundnormal, andere wiederum nicht.

Warum das so geworden ist wie es ist heute bei mir, kann ich bei mir gut verstehen mittlerweile, weil ich älter geworden bin und mich in keinem Wettbewerb mehr befinde. Aber ich gehe solchen nicht aus dem Weg, es gibt sie einfach nicht mehr und ich kenne mich zu gut und weiss, dass ich z.B. keine NASA Rakete mehr bauen werde. Lieber liege ich mal auf dem Sofa und schaue zu, wenn andere das machen.

Naja, als Mädchen hatte ich mein Potenzial wegen der ganzen psychischen Ablenkungen im Leben gar nicht ausschöpfen können. Ich war immer notgedrungen mehr damit beschäftigt, keine Angst zu lernen und mein völlig zerstörtes Selbstwertgefühl von Grund auf neu zu bauen.

Ich hadere damit und das wird auch so bleiben, aber ich habe gelernt, dass es nicht meine Schuld war, dass ich abgewertet wurde als Kind, Mädchen, was auch immer und mein Hirn sich nicht so normal entwickeln durfte wie bei psychisch stabilen Kindern. Ich habe Narben und musste mir durch viele Jahre Psychotherapie erst neue "Autobahnen", sprich Nervenverbindungen anlernen, um einigermassen normal denken und fühlen zu lernen. Eine Frechheit ist das von jedem, der mir das angetan und der zugeschaut hatte damals. So komme ich durch, ich benenne schon lange Schuldige und lasse mich nicht mehr verscheissern von der heiligen Familie.

Es gibt in dem Film "Good Will Hunting" eine Szene, die ich kaum aushalten kann.
Wenn Robin Williams den Dreck in Wills Akte kommentiert mit "Du kannst nichts dafür" und Will sich exakt so verhält wie ich es auch kenne. Abwehren und hart sein, und dann völlig losgelöst den inneren Druck rausweinen, was das Zeug hält. Puh, diesen klasse gespielten Moment halte ich kaum aus. Wahrscheinlich war diese Szene auch weniger gespielt, so kommt es mir vor.

Ich habe mir gestern Zutaten besorgt für eine selbstgemachte Pizza und werde gleich mal loslegen mit dem Arbeiten.

Lieber Gruss
Christiane
Aida1
Beiträge: 681
Registriert: 3. Jan 2016, 11:06

Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Aida1 »

.
Zuletzt geändert von Aida1 am 28. Aug 2019, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
Man muss sich selber lieben lernen - also lehre ich - , mit einer heilen und gesunden Liebe:
dass man es bei sich selber aushalte und nicht umherschweife. -Friedrich Nietzsche-
Christiane1
Beiträge: 583
Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Christiane1 »

@Aida
Oder so.
Bei Stress brauche ich Fett und Salz in hohen Mengen;-)

Christiane
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo ihrs,
was haltet ihr davon, wenn wir den Thread an anderer Stelle im Forum weiter führen,
um der Threaderstellerin ihr Anliegen nicht zu "gebrauchen" für allzu große theoretisch/praktisch allgemeine Diskussion, zuviel eigene Lebensgeschichte,
und auch um eine Überschrift zu finden, die das Thema mehr bezeichnet, genauer.
Das ganze natürlich verlinkt.

Christiane,
das was du sagst, stimmt so, so ist leider das Leben.
Tja, ich war immer die Einserschülerin, ohne große Mühe. Schaffte die erste Klasse, in der ich im ersten Halbjahr krankheitsbedingt fast komplett fehlte, am Jahresende mit mittelprächtigen Noten. Dann immer Topnoten, im Abi auch noch fast (außer Sport, Werken, Zeichnen). Im Studium nicht mehr ganz so gut. Das ging bei mir gar nicht anders, es sei denn, ich wäre komplett demotiviert gewesen.
Und bei uns in der Familie gibt es einen festgestellten sehr hohen IQ, und ein weiteres hochintelligentes Familienmitglied, das immer etwas anders war, und schon lange, in jungen Alter gestorben ist.

Ich würde gerne weiter schreiben wollen, einerseits für mich, aber auch, damit das Thema mal in die Öffentlichkeit kommt. Aber auch, um Text zum Kopieren für die neue Ärztin zu haben, die ich in 2 Wochen aufsuchen werde. Alles zu erzählen, würde den Rahmen komplett sprengen, den Sprechstunden ermöglichen.

Hallo Frequent Flyer,
was mich etwas aus dem Tritt bringt, ist das Thema überhaupt in die Öffentlichkeit zu bringen. Wenn dann noch jemand bestätigt, dass das dumm gelaufen ist und derjenige sagt, dass es ihm leid tut, dann ist das eine Reaktion, die ich so nicht mehr erwartet hatte. Die tut gut, bringt aber auch erstmal etwas durcheinander und (nochmehr) aus dem Tritt. Aber aus dem Tritt bin ich eh schon genug, ist die Frage, womit ich wieder genug Tritt fassen kann.

LG Gertrud
Christiane1
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Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Christiane1 »

Hallo Gertrud,
habe ich auch schon überlegt, nachdem ich meinen langen Text abgeschickt hatte (sorry Alexa).
Mir fällt keine zusammenfassende Überschrift ein spontan, vielleicht dir?

Die Ursache einer depressiven Erkrankung -lang zurückliegende Verletzungen - Spurensuche, so in etwa sehe ich den Zusammenhang.

Liebe Grüsse
Christiane
ßßßß

Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von ßßßß »

hochbegabung udn notwendige förderung von kindern
heute WDR 5 Leonardo 15-17 uhr
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Ich benötige dringend einen Rat

Beitrag von Gertrud Star »

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr ... index.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Da kommt das.
Wiederholung nachts ab 0.05 Uhr, bis fast 2 Uhr
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