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Arbeitslos

Verfasst: 8. Jul 2018, 00:56
von Vitali09
Hallo ,
nach ein paar Monaten melde ich mich mal wieder. Ich befinde mich mal wieder in einer bescheidenen Situation.
Seit April bin ich jetzt schon arbeitslos, was mich in ein ganz schwarzes Loch treibt. Mein alter Job als Pflegefachkraft kann ich nicht mehr ausüben, Antrag auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben wurden im ersten Gang abgelehnt. Wiederspruchverfahren läuft. Mit Hilfe vom, Integrationsdienst versuche ich aber auch über einen Quereinstieg eine neue Arbeit zu finden .
Und jetzt kommt mein Riesen- Problem:
Ich weiß nicht was ich will und welche Jobs ich noch arbeiten kann. Ich setzte meine ganze Kraft in die Suche nach einem neuen Job, aber bei fast allen Angeboten, die ich sehe kommt ein ganz großes Aber. Ich habe regelrecht Angst mich auf diese Stellen zu bewerben, weil immer irgendwas im Anforderungsprofil nicht passt. Ich traue mir einfach nichts mehr richtig zu und habe schon beim bewerben Angst vor einer Absage und bewerbe mich nur auf Stellen, wo ich sicher bin, dass ich die gut erfüllen kann. ( stehe unter Dauerstrom, kann an nichts anders mehr denken , was für mein gesamtes Umfeld mit belastend ist) . Ich habe schon einige Absagen bekommen. Vor ein paar Wochen habe ich ein Vorstellungsgespräch wahrgenommen, die Stelle leider nicht bekommen und ich war dann Tagelang wieder komplett am Boden zerstört. Ich nehme diese Absagen persönlich und weiß nicht wie ich das ändern kann. Es war allerdings auch mein Traumarbeitgeber, ich habe mich glaube nicht gut genug verkauft
Ich habe so eine Angst, dass ich keine passende Arbeit mehr finde. Ich halte es zu Hause kaum noch aus :-( . Einen kleinen Minijob habe ich glücklicherweise. Die wenigen Tage, an denen ich arbeite, fühe ich mich besser.
Ich zweifel gerade total an mir und denke das dieser Alptraum nie endet . Selbstbewusstsein was ist das?
Hat jemand Ideen , was ich machen kann um mit der Situation besser umgehen zu können ?
Liebe Grüße

Re: Arbeitslos

Verfasst: 16. Jul 2018, 11:46
von dezember87
Hallo Vitali,

mir geht`s grade ähnlich wie dir. Ich habe vor einigen Wochen meinen Job verloren, eine Kündigung in er Probezeit. Jetzt bin ich ziemlich am Boden verstört und fühle mich auch sehr orientierungslos. Ich habe das Gefühl dass ich nie das Richtige finde und trotz der ganzen Bemühungen im Studium die falschen Weichen gelegt habe. Ich würde mich freue wenn wir uns zur Situation austauschen könnten.

Liebe Grüße
Dezember

Re: Arbeitslos

Verfasst: 4. Aug 2018, 12:54
von Cethegar
Hallo Vitali, davon kann ich ein Lied singen.

Das habe ich anfang 2000 erlebt und es hat sich wie eon roter Faden durch mein gesamtes Leben gezogen. Ich habe irgendwann einfach aufgehört mich zu bewerben. Aus genau den Gründen die Du angibst.

Es ging nicht mehr, ich konnte nicht mehr. In mir hat sich etwas entwickelt ... ich versuche es mal so zu beschreiben.
ANGST das was ich in meiner Bewerbung verspreche (anpreise) nicht leisten zu können. ANGST vor Aufgaben zu stehen die ich nicht bewältigen kann! Sogar Angst davor, und das ist am schwierigsten zu erklären, in einem Arbeistverhältnis nicht jederzeit völlig selbstbestimmt etwas tun/lassen zu können.
Um was es da konkret geht, kann ich nichtmal sagen. Es ist einfach nur das Gefühl "gefangen" zu sein. Und sei es nur für 8 Stunden.

Jahrelang habe ich es also vorgezogen mir meinen Tag selber zu organisieren. Mit mehr oder weniger sinnvollen "Tätigkeiten", mit Verkäufen über ein Auktionshaus (ALGII reicht ja vorne und hinten nicht), Gartenarbeit, Renovierungen, Ehrenämtern, Tafel etc.
Heute weiß ich das es für mich enorm wichtig ist etwas sinnvolles zu tun! Wenn ich dann das Gefühl habe gebraucht zu werden und eben erfolgserlebnisse habe, dann lebe ich wieder.
Die Agentur für Arbeit / das Jobcenter sind echt zum wegrennen.

Einen Antrag auf REHA hast Du schon gestellt?
NIcht "gebraucht" zu werden ist hart. Aber nichtmal zu wissen was man noch kann ........ besonders wenn Dich das Amt da jetzt gerade mal so richtig hängen lässt! Sorge erstmal für Deine Grundversorgung. Gerade kümmert sich ja ganz Deutschland um die Informationspflicht der Jobcenter und Sozialämter. Somit solltes Du gerade etwas mehr Druck ausüben können um VON DENEN Hilfe zu bekommen.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen. Mach immer nur eine Sache und konzentriere Dich dadrauf. Nicht zwei - drei gleichzeitig.
Mach Achtsamkeitsübungen, und, ganz wichtig, geh vor die Tür. Bleib nicht in der Bude!

Gruß
C

Re: Arbeitslos

Verfasst: 4. Aug 2018, 21:09
von Jani1990
Hallo Vitali

Mir gehts ähnlich wie dir, außer das ich leider noch keinen Beruf erlernt habe. Ich habe vor Leuten, die andere Pflegen und ihnen helfen ein halbwegs verünfitges Leben zu führen den allergrößen Respekt, also hut ab von mir das du dich durch die Ausbildung geboxt hast! Aber wenn du so etwas nicht mit Leidenschaft tust, stehst du es einfach nicht durch...das ist einfach so(trozdem will das Amt einen natürlich in jeden Drecksjob vermitteln, ob du es überhaupt durchhälst oder nicht.) Ich wollte nach meiner Abendschule einen kaufmännischen Beruf erlernen, wurde aber irgentens genommen und war gezwungen bei meiner Vermittlungsfirma zu arbeiten...wo ich natürlich nur Arbeit machen darf die jemanden mit Depressionen natürlich noch tiefer ins Loch wirft. Der heutige Arbeitstag war sehr schlimm und ich habe bereits gehört das das Unternehmen meine Vermittlungsfirma anrufen will, kann also seien das ich Montag ebenfalls die Kündigung bekomme.

Ich wünschte wirklich dir einen Tipp zu geben der dir weiterhilft, aber leider weis ich selbst für mich bald keinen Ausweg mehr. Ich will wirklich arbeiten...aber die Depressionen und der Liebeskummer greift sowohl meine Pyche als auch keinen Körper soweit an, das schwere Arbeit für mich so gut wie nicht zu bewerkstelligen ist, schon garkeine 9 Stunden am Tag. Nur einen Tipp kann ich dir geben: Triff dich mit Freunden, geh raus auf Partys, geniesse das schöne Wetter, alles ist besser als zuhause in Insolation zu bleiben und sich Schuldgefühle zu machen. Auch ich hätte heute lieber noch irgentwas machen sollen als zuhause zu sitzen aber mein Freundeskreis ist...überrschaubar.


Ich wünsche dir Kraft und Erfolg für die Zukunft.

Arbeitslos und dann? Medizinische und berufliche Reha))

Verfasst: 14. Aug 2018, 23:21
von QuintEssenz
Hallo an Alle, hallo Vitalis!
ich kenne alles was geschrieben wurde, viel zu gut und habe es versucht, 1 Jahr lang mich als teilzeitkraft zu bewerben. Bin hochqualifiziert aber selten gibt es Ausschreibungen mit Teilzeitstellen. Also da ich Schmerzen bekommen habe und mich so sehr beeinträchtigen, bin immer noch krankgeschrieben. Meine KK die Techniker hat meine Hausärztin so sehr mit Anrufe und Fragen bombardiert, das sie mich nicht mehr krankschreibt. Die Tagesklinik Psychosomatik wo ich war, hat es mir empfohlen. eine REHA bei Beta89 zu machen, um wieder Richtung Job mich zu orientieren. Allerdings diese Reha -die Ambulant ist, besteht als Pflichtprogramm aus der medizinische
n Reha und dann aus der berufliche Reha, jeweils mind 12 Monate Hab jemand damit Erfahrungen?
Ich habe Angst mich zu outen, das ich dann ein Praktikum absolvieren muss und dort wissen alle d ich psychisch "genesende" bin, Also chronisch Dep. krank.

Hat jemand Erfahrung damit?

Viele Grüsse