Arzt - darum bitten, dass Arzthelferin mit dabei ist?

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Ani123
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Arzt - darum bitten, dass Arzthelferin mit dabei ist?

Beitrag von Ani123 »

Ich war am Donnerstag beim Hausarzt.
Mein Hausarzt ist während meiner Monate in der Klinik gegangen. Macht jetzt eine Weiterbildung und hat die Praxis verlassen.
Ich bin zu einem anderen Arzt gekommen, den ich auch kenne. War schon mal eine Weile bei ihm, dann aber hatte er keine spontanen Termine mehr und ich kam zum anderen Arzt und blieb da, weil es mir da gut gefiel. Mit ihm sprach ich auch über mein selbstverletzendes Verhalten und suzidale Gedanken und er gab mir eine Einweisung für die Psychiatrie mit. Er schrieb mich bsp bei einer auch immer bis Ende der Woche krank und wenn ich dann nochmal wieder kam weil es noch nicht besser war nochmal 2-3 Tage. Leider ist er nicht mehr da
Der andere Arzt schrieb mich bei Grippe max drei Tage krank. Um jeden weiteren Tag musste ich kämpfen.
Nun war ich wieder bei ihm. Es ist über ein Jahr vergangen und wir haben uns alle verändert, so dachte ich. Er dachte, ich käme weil der IFD die Praxis angeschrieben hat wegen meinem Antrag auf Grad der Behinderung. Diesbezüglich hatten sie mich auch angeschrieben, der Brief kam nicht bei mir an.
Er war überrascht, als ich nicht deswegen kam. Er war auch völlig überrascht darüber, dass ich einen Antrag auf Behinderung gestellt habe. Völlig unverständlich für ihn. Ich habe ihm dann mitgeteilt weswegen ich da bin (wurde Donnerstagmorgen aus der psychosomatischen Klinik entlassen). Er las sich den vorläufigen Bericht durch, wo u. a. schwere depressive Episode und PTBS drin steht. Er schaute mich an und meinte nur schwere Episode? Er war völlig überrascht. Er fragte mich dann, ob ich schon mal mit jemanden aus der Praxis darüber gesprochen habe. Ich sagte ihm dann, mit seinem Kollegen. Er las sich das dann km PC durch.
Er wollte mich dann für zwei Wochen krank schreiben und dann eine Wiedereingliederung mit mir ausarbeiten (welche max 6 Wochen dauern soll) und dann ab August wieder zur Arbeit. Ich sagte ihm dann, dass mir das zu schnell geht und ich mit der Klinik September /Oktober ausgemacht habe. Darauf sagte er nichts. Ich sagte ihm dann, dass ich diesbezüglich mit meiner ambulanten Psychiaterin sprechen möchte (zumal diese die erste geplante Wiedereingliederung im Januar gecancelt hat und da sechs Wochen zu wenig fand).
Krank geschrieben hat er mich jetzt bis nächsten Freitag (von mir aus hätte er auch nur bis Dienstag machen müssen) , weil ich Dienstag einen Termin bei meiner ambulanten Psychiaterin habe und diese mich weiter krank schreiben soll.
Er hat mir eine Überweisung mitgegeben, damit die Psychiaterin der Praxis schreibt, was sie gemacht hat. Bis dato ist das noch nicht passiert. Passiert aber auch nicht automatisch und eine Überweisung hatte ich im Januar auch nicht mit.
Medikamente hat er mir auf mein Drängen hin verschrieben. Sogar für zwei Wochen (weil es keine kleinere Packung gab).
Auf meine Nachfrage wann ich denn zur Blutabnahme und EKG kommen soll (soll regelmäßig kontrolliert werden und steht auch so im Bericht) musste er sich erstmal nochmal den Bericht anschauen und fragte mich, wann es zuletzt gemacht wurde. Ich sagte ihm Blutabnahme letzte Woche und EKG vor drei Monaten
Auf meine Bitte hin sich mit meiner Bezugstherapeutin (auch Ärztin) in der Klinik in Verbindung zu setzen meinte er nur, er würde es erstmal so versuchen. In vier Wochen soll nun Blut abgenommen und EKG gemacht werden.
Nächste Woche soll ich wieder kommen und wir über die Fragen vom IFD sprechen. Er wirkte aber nicht so als würde er den Antrag unterstützen, aber er muss dazu ja was schreiben, so wirkte er.
Allgemein fühlte ich mich irgendwie unwohl. Hab das seit der Depression gehäuft, dass ich mit männlichen Personen meine Probleme habe. Ich zweifel nicht seine medizinische Kompetenz an. Eine weibliche Ärztin gibt es zurzeit in der Praxis nicht (nur drei weitere männliche Ärzte). In der Klinik wurde in so einem Fall eine Pflegerin mit rein genommen und es ging gut. Ich glaube, dass ich mich mit Arzthelferin drin wohler fühlen würde.
Meint ihr das ist übertrieben? Muss ich da einfach durch und es aushalten? Ich weiß auch nicht, wie ich dem Arzt es sagen soll, dass ich lieber eine Arzthelferin mit dabei hätte. Muss es ja irgendwie begründen. Möchte nicht, dass er sich irgendwie falsch fühlt, an seiner Kompetenz gehindert o. ä.. So ist das ja nicht.
Was würdet ihr machen? Wie würdet ihr es machen?
Zuletzt geändert von Ani123 am 1. Jul 2018, 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
Gertrud Star
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Re: Arzt - darum bitten, dass Arzthelferin mit dabei ist?

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Ani,
bitte den Arzt doch einfach darum. Vielleicht guckt er ein wenig überrascht oder genervt.
Diese Bitte dürfte er nicht zum ersten Mal gehört haben, und auch erfüllt. Du musst nicht mal begründen, wieso du das bittest.
LG Gertrud
Peter1
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Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Arzt - darum bitten, dass Arzthelferin mit dabei ist?

Beitrag von Peter1 »

Hallo Ani
Ich bin meinen Ärzten gegenüber immer offen und ehrlich. Wie soll der Mann mir hefen, wenn er meine Probleme nicht kennt?
Selbst mein Hausarzt(Diabetologe) hat seine Sprechstundenhilfen angewiesen, mich bevorzugt zu behandeln, damit mein Aufenthalt im Wartezimmer so kurz wie möglich ist. Das konnte er aber nur tun, weil ich ihm von meiner Sozialpathie erzählt habe.
Überwinde dich, und spreche mit deinem Arzt. Wenn nötig, bitte eine dir bekannte Person, dich zu begleiten. Der Arzt kann nur auf dich eingehen, wenn er von deinen Ängsten weiss.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Ani123
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Re: Arzt - darum bitten, dass Arzthelferin mit dabei ist?

Beitrag von Ani123 »

Ich fühle mich einfach unwohl mit nur ihm alleine.
Bei seinem Kollegen war es nicht so.
Hab das Gefühl, dass es mit der Depression zusammen hängt. Kann das sein?
Ihm das so zu sagen fällt mir schwer.
Ani123
Beiträge: 44
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Re: Arzt - darum bitten, dass Arzthelferin mit dabei ist?

Beitrag von Ani123 »

Heute hatte ich wieder einen Termin beim Hausarzt. Ich habe ihn darum gebeten eine Arzthelferin mit dazu zu holen. Er schaute total überrascht und war perplex. Ich habe dann gesagt, dass ich seine Kompetenz nicht anzweifle, mich aber wohler fühle, wenn eine weibliche Person dabei ist. Er hat dann eine Arzthelferin dazu geholt, sie mir sogar namentlich vorgestellt.
Gespräch verlief soweit gut. Er war sachlich, irgendwie anders als sonst. Total freundlich, nichts mehr von schnell wieder arbeiten usw.. Er verabschiedete sich sogar und wünschte mir noch einen schönen Tag.
Vorher hatte ich ihn schon gesehen, mit mieser Miene.
Ich glaube, ich war 20 Minuten drin und war sehr froh, dass eine Arzthelferin mit dabei war. So war es für mich angenehmer.
Gab mich bei ihr auch für ihre Abwesenheit bedankt.
Peter1
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Re: Arzt - darum bitten, dass Arzthelferin mit dabei ist?

Beitrag von Peter1 »

Hallo Ani
Gut gemacht. :) Weiter so!
Wie ich oben schon geschrieben habe, kann der Arzt nur auf dich eingehen, wenn er von deinen Problemen weiss. Er hat doch wunderbar reagiert, und sogar gelächelt. Macht mein Hausarzt immer.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Gertrud Star
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Re: Arzt - darum bitten, dass Arzthelferin mit dabei ist?

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Ani,
gut gemacht.
Du hast einfach dein Bedürfnis formuliert, und dann konnte man darauf eingehen.
Darauf kannst du stolz sein.
LG Gertrud
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