Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

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Caligineus
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Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Caligineus »

Hi Leute,

Aktuell nehme ich aufgrund von Depressionen und Generalisierter Angststörung:

150mg Venlafaxin täglich
2x 75mg Lyrica täglich

mein Psychiater hatte vor 4 Wochen das Venlafaxin von 225mg auf 150mg runtergesetzt, weil ich eine lange Zeit (1 Jahr knapp) stabil unter den 225mg war.

nach etwa 14 Tagen fing ich an nachts wach zu werden mit Atemnot.
Also ich wachte auf und merkte das ich nicht mehr atme.
Ging dann nach ein paar Sekunden/Minuten wieder.
Dies hatte mich zwar verunsichert aber nicht erschreckt, da ich sowas schon einmal vor
Jahren hatte, damals war der Auslöser unbekannt.

Nun ist es aber so weit das ich es jede Nacht habe und tagsüber auch Atemnot.
Dies hat mir einen Rückfall vor 3 Tagen beschert, seitdem habe ich wieder die klassischen
Symptome... Angst, Panikattacken, Atembeschwerden wegen der Angst, Druck auf der Brust usw..

Ich bringe das in Verbindung mit der Reduzierung des Venlafaxins, nicht das Venlafaxin
die Atemnot auslöst, sondern vielmehr das die Reduzierung zu hart war. also direkt 75mg runter.
Und das ich so in einen Rückfall reingeschliddert bin.

Es gab auch anzeichen dafür, das die Depression mich wieder einholt, so hatte ich die letzten 14 Tage ja die Atemnot, war lustlos, konnte sehr oft nur verschwommen sehen, darmprobleme, appetitlosigkeit und schwindel.
Habe die Zeichen aber nicht gedeutet...

Sind diese Atemprobleme euch auch bekannt? Speziell Nachts oder in den frühen Morgenstunden?
Und warum hab ich nun auch tagsüber Atemnot? Das macht mich fertig zu zeit.

Ich will gar nicht erst googlen was das sein kann, sonst hänge ich direkt in der Ecke,
da ist ja von Krebs über Lunge arbeitet nicht mehr, bestimmt einiges bei.

Natürlich möchte ich mich nicht vor dem Besuch bei meinem Psychiater drücken, keineswegs.
Mein Psychiater ist aber telefonisch nicht erreichbar (längere geschichte) und der nächste Termin ist in 3 Wochen.
Das ist ne lange Zeit für mich gerade :(

Kann mir jemand mut zusprechen oder mich erleuchten?

Vielen Dank!
Cinderella12
Beiträge: 369
Registriert: 1. Mai 2018, 11:42

Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Cinderella12 »

Hi Caligineus,

geh doch erst mal zum Hausarzt?

Hab morgens öfters Herzrasen/verrücktes Herzklopfen, Brustschmerzen irgendwie und auch mal Atemnot. Manchmal auch tagsüber. Als ich beim Hausarzt war, war der erste Satz der Ärztin: "Das kann was psychisches sein." Ich war sowas von angefressen und sauer, mich sofort auf dieses Gleis abzustellen... Immerhin hatte sie trotzdem ein paar Tests angeordnet und danach zum Spezialisten überwiesen, was kam raus? Ein Therapeut hätte nix geholfen, es war/ist Asthma!

Es kann auch was anderes sein, als man zunächst vermutet. Wobei Nebenwirkungen beim Absetzen von Medis durchaus vorkommen. Hat dein Arzt denn keine Vertretung?

Geh einfach zum Doc, notfalls in eine Ambulanz vom KH. Googlen ist schlauer, wenn man die Diagnose schon weiß. Da macht man sich sonst nur verrückt und allermeistens läuft man da sowieso auf den falschen Trip. Laut Google wäre man da schon x mal gestorben und trotzdem lebt man weiter!

Lg Cinderella
Caligineus
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Registriert: 17. Mär 2015, 11:49

Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Caligineus »

Huhu und danke für die Antwort Cinderella...

Habe gestern meinen Psychiater erreicht, der hat die Dosis wieder auf 225mg erhöht und will
nun die 2 Wochen bis zum Termin abwarten ob sich das wieder einpendelt.

Die letzten Tage waren seltsam... einen Tag gings mir fast gut, den anderen richtig schlecht.
Heute bin ich schon mal am schlimmsten dran merke ich gerade.
Mit Panikattacken aufgewacht, schweißgebadet, hitzeschauer und schüttelfrust, starke innere unruhe usw...

Hoffe der Spuk nimmt schnell ein Ende, es stehen ja bald die Sommerferien an und Urlaub ist gebucht. das wird sonst ein desaster :(
DieNeue
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Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von DieNeue »

Hallo Caligineus,

ich hab auch mal Venlafaxin komplett abgesetzt, über Monate lang, glaube auch immer mit 75mg weniger.
Von 75mg dann runter auf 0 habe ich dann extrem gemerkt. Da war mir auch ne Woche lang schwindelig und ich habe die Bilder immer zeitversetzt gesehen, wenn ich meinen Kopf gedreht habe. Das war so nervig und man weiß ja immer nie, wie lange das anhält...

Die Ärztin hat damals gemeint von 75mg kann man gleich auf 0 gehen, weil das wäre ja nichts. Hab das auch von nem anderen Arzt schon gehört. Allerdings müssen die das ja auch nicht selber mitmachen...

Mittlerweile würde ich nie mehr in 75mg-Schritten reduzieren. Es gibt meines Wissens nach auch 37,5mg Tabletten.
Ich hab auch mal in der Apotheke nachgefragt, ob man auch die Kügelchen in den Kapseln Stück für Stück reduzieren könnte. Die Apothekerin hat extra beim Hersteller angerufen und die haben gesagt, dass man das machen kann. Also die Möglichkeit hast du auch noch.

Ich würde es generell seeeehr langsam angehen mit dem Absetzen, in kleinen Schritten und nach jeder Reduzierung warten, bis du dich wirklich (!) wieder stabilisiert hast.

Warum willst du denn die Medikamente überhaupt wieder absetzen?
Ich wollte sie damals einfach nur wieder loswerden, wollte sie nicht jahrelang nehmen. Und gefühlt ging es mir wieder besser... dachte ich damals. Aus heutiger Sicht hatte ich damals null Ahnung davon, wie es mir geht, hatte überhaupt kein Gespür dafür. Wenn ich damals gewusst hätte, was ich jetzt weiß, hätte ich die Tabletten nicht abgesetzt. Ich habe dann nicht gemerkt, dass es mir langsam immer schlechter ging, irgendwann bin ich dann komplett zusammengebrochen, hab mich nie wieder davon erholt und bin mittlerweile dadurch berentet.
Ich möchte dir damit nicht sagen, dass du die Medikamente gar nicht absetzen sollst. Ich würde dir nur raten, es wirklich langsam anzugehen und nach jeder Reduzierung zu beobachten, wie es dir auf Dauer geht. Und da vor allem ehrlich zu dir zu sein! Wenn man die Tabletten unbedingt loshaben möchte, sieht man da manchmal über so manches hinweg...
Lieber man bleibt auf einem Niveau, auf dem man gut leben kann, als dass man meint, man muss mit Gewalt alles loswerden. Zu schauen, bis zu welcher Dosis es gut geht, um da dann erstmal zu bleiben, ist auch etwas stressfreier, als mit allen Mitteln den Körper zu etwas zu zwingen, was für ihn nicht gut ist.

Atemnot hatte ich damals nicht. Wenn ich schlecht atmen kann, ist das, glaube ich, eher im Sommer, wenn es so heiß ist. Aber das ist nicht wie bei dir, dass dann die Atmung aussetzt, sondern wenn ich einatme, habe ich das Gefühl, ich kann nicht komplett einatmen und es kommt nicht genug Luft in die Lunge.
Ich würde das an deiner Stelle auch mal abklären lassen. Muss ja nicht gleich was schlimmes sein. Aber es muss auch nicht immer gleich "nur" was psychisches sein, nur weil man Depressionen hat. ;)

Hoffe, ich könnte dir etwas helfen.

Liebe Grüße und gute Nacht.
DieNeue
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Bittchen »

Hallo Caligineus,

diese Absetzerscheinungen sind bekannt.
Sie werden immer noch gerne verharmlost von Ärzten,vom Hersteller sowieso!!!!
Wer empfindlich ist den kann es dabei sehr schwer erwischen.
Heute wird immer mehr Nutzen und Schaden abgewogen und von Verantwortungsbewussten Ärzten nach Besserung, zumindest langsam auf sehr niedriges Niveau reduziert,bis das ganze Absetzen möglich ist.
Die Neue beschreibt ihren Weg mit Venla und der ist im Grunde richtig.
Aber manchmal müssen Betroffene sogar die Kügelchen in den Kapseln zählen und über Monate dann noch langsamer absetzen,weil die Symptome zu stark sind.
Jetzt erst einmal hoch dosieren ist richtig,aber wenn dein Arzt behauptet die Krankheit ist zurück,dann sei bitte skeptisch.
Es können die Absetzerscheinungen sein, die durch das zu schnelle abdosieren kommen,was sehr oft auch von sehr kompetenten Psychiatern bestritten wird.
Sie handeln nicht so um ihren Patienten zu schaden,sie glauben an die Chemie,was sich ja bei körperlichen Krankheiten auch sehr bewährt hat.
Die Meinung ein Leben lang starke Chemie zu nehmen,hatte ich auch akzeptiert,es kommt aber auch immer auf die Diagnose an.
Es gibt Diagnosen da geht es nicht ohne, z.B.bei einer manischen Depression,die aber auch oft erst durch die Ads ausgelöst wird!!!
Auch das ist unter Fachleuten bekannt.
Wenn mich mein Lebensweg aus der Bahn wirft ,wie können die Pillen das richten?
Überforderung ,Veranlagung,Schicksalschläge,immer wieder Verletzungen der Seele,auch schon als Kind,da hilft besser eine Therapie und Selbsthilfestrategien, um damit umgehen zu lernen uns was zu ändern zu können.
Meine Ängste gehen immer einher mit einer Depression.
Die Angst vor einem Rückfall ist immer da,aber auch mittlerweile das Wissen die Krise ohne Pillen bewältigen zu können.
Da habe ich gelernt, mit Hilfe von Therapeuten, mich dem zu stellen und nicht Situationen zu vermeiden,das würde mich ja auch wieder einschränken.
Das sind ganz tägliche Abläufe,die Angst oder den Widerstand raus zu gehen habe ich aber immer noch und muss das immer wieder neu überwinden,mal mehr mal weniger.
Wenn ich weiß, Menschen in meinem Umfeld tun mir nicht gut,dann gehe ich denen aus dem Weg,das halte ich für mich für gesunder.
Oft ist es ein sehr langer Weg und du wirst sehr viel Geduld brauchen um was ändern zu können.
Warum sollte ich die evtl.nicht richtig erforschten Spätfolgen akzeptieren wenn es auch ohne geht ???
Bei mir wurden die Nebenwirkungen immer schlimmer,allerdings bei 20 mg Es-Citalopram,das war für mein Alter viel zu hoch dosiert.
Venlafaxin habe ich auch lange und sehr hoch dosiert genommen,bis ich starke Blasenprobleme und Darmprobleme bekam.
Dann kam ich nach dem Absetzen erneut in eine Krise und wieder ein anderes Ad.
Ein Teufelskreis,ich weiß nicht ob mir das hätte erspart bleiben können,darüber möchte ich nicht nachdenken,weil ich es nicht mehr ändern kann.
Da gibt es auch unter sehr kompetenten Fachleuten verschiedene Meinungen,aber immer gilt: "So viel wie nötig und so wenig wie möglich."
Ich bin mit Hilfe des Forums ADFD die Chemiekeule wieder los geworden,leider viel zu spät .
Auch behaupte ich nicht "geheilt " zu sein.
Meine Veranlagung zu Depressionen bleibt,trotz er sehr vielen verschiedenen Medikamenten über einen Zeitraum von 30 Jahren,denn die Ads heilen bestimmt nicht!!!
Jetzt bin ich schon 18 Monate ohne und habe schwierige Zeiten bewältigen müssen.
Es ist noch nicht vorbei,aber helfen mir dabei Pillen das besser hin zu bekommen ?
Es geht mir nicht immer gut,aber das steht mir in meiner Situation auch zu,da ginge es gesunden Menschen auch nicht anders.
Wieder mache ich aktuell eine Verhaltenstherapie,aber auch da geschehen keine Wunder,doch ich finde Unterstützung um besser klar zu kommen.
Diese Medikamente greifen in den Gehirnstoffwechsel ein,da soll bei einer Depression Serotonin fehlen,dass wie bei einer Schilddrüsentablette ersetzt werden muss.
Diese These ist lange widerlegt, ist aber gegen das Interesse der Pharmaindustrie.
Du kannst dich da im Netz schlau machen,da gibt es viele seriöse Aussagen dazu.
Du solltest nicht googlen welche Symptome auf welche Krankheiten passen,sondern dich über die Auswirkungen der Chemie schlau machen , da wirst du bei deinen Symptomen sehr viele Bespiele finden.

Was ich dir empfehlen kann ist das Buch "Unglück auf Rezept."
Auch der Block "My Free Mind "hat mir viel zu Denken gegeben,da kannst du dich selbst informieren und deine eigene Entscheidung treffen.

Gute Besserung und liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Caligineus
Beiträge: 39
Registriert: 17. Mär 2015, 11:49

Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Caligineus »

Wow das sind lange Texte, vielen Dank!

@DieNeue

Ich möchte die Tabletten eigentlich gar nicht reduzieren, dies ist eine Eigenhandlung von meinem Psychiater.
Er ist der Meinung, das 225mg schon sehr sehr hoch ist und wir jetzt auf eine Erhaltungsdosis von 150mg
runter sollten.
Ich selbst habe ihm gesagt, das ich das in Ordnung finde, aber auch skeptisch bin.
Denn bei 225mg gings mir gut, warum dann reduzieren?
Nunja, das es diesmal in die Hose ging, sehe ich ja nun :(

Ich nehme das Venlafaxin jetzt rund 15 Jahre, also seit 2003.
Anfangs 75mg und bei jedem Schub ne Dosis drauf.
Ich hatte immer so alle 2 Jahre nen Schub. 14 bis 21 Tage bin ich dann total depressiv
mit heftigen körperlichen Symptomen, wie Schwindel, Schlafprobleme, Unruhe, Angst, Panik usw...
Das geht dann die paar Tage/Wochen und flaut dann wieder ab.
Warum das so ist, kann mir auch mein Psychiater und meine Therapeutin nicht erklären.

Nur diesmal ist es irgendwie anders... Schlimmer... Ich habe diese starke Atemnot dabei, bzw ich kann Atmen, aber es fühlt sich an als würde nen Elefant auf meiner Brust sitzen.
Ich kenne das Gefühl der Brustenge bei Depressionen, aber dieses mal ist dieses Gefühl extrem ausgeprägt.
Ansonsten klar, sollte ich abklären lassen, die Frage ist nur wo?
Der Hausarzt wirds abhören, und mich dann ggf. zum Lungenfacharzt schicken... Also gehe ich mal von aus.
Ansich kein Problem, dauert aber wieder extrem lange.

Was mir aufgefallen ist, das sobald ich jetzt schlafe, dann schlafe ich... Wache morgens ohne Atemnot auf.
Die Atemnot tritt erst ein, sobald ich aufgestanden bin. Egal wie lange ich im Bett liegen bleibe.
Da kann ich mir kein Reim drauf machen.


@ Bittchen

Ja du hast recht mit dem was du schreibst... Ich würde mich auch gerne meinen Problemen stellen,
die Sache ist nur, das bei mir der Auslösende Faktor unbekannt ist.
Meiner Meinung nach hab ich wenig Stress, kaum Belastung usw.
Nur Körperlich siehts anders aus...
Angeborene Schilddrüsenunterfunktion, die nicht wirklich in den Griff zu bekommen ist.
Ich war jetzt bei 7 Ärzten, davon 2 mal im Krankenhaus in der Nuklearmedizin.
Alle haben rumgedoktort aber nix erreicht.

Trotz 200ug Tabletten Schilddrüsenhormon, liegen meine Werte außerhalb des norm Bereichs.
Höher kann und will kein Arzt gehen.
Der letzte Arzt sagte: "dann müssen sie sich damit abfinden"...


Ich danke dir übrigens auch für den Buchtipp, da werd ich mal gleich nachgucken.
Vielleicht schaffe ich es mal in ner guten Minute es zu lesen.
Bittchen
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Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Bittchen »

@Caligineus,dein Weg mit den Ads kommt mir sehr bekannt vor.
Immer wieder Erhöhung und neue Medikamente,das habe ich sehr lange mit gemacht.
Bis ich die Reißleine gezogen habe.
Mit deinem Schilddrüsenproblem kenne ich mich nicht aus,ich habe auch eine Unterfunktion und bin
durch das Absetzen der Ads in eine Überfunktion geraten und musste dann L-Thyroxin von 125 mg auf 100 mg reduzieren.
Das klappt jetzt ganz gut.
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Caligineus
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Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Caligineus »

Puh die letzten Tage waren nicht gut...
Immer wieder am Hyperventilieren, habe Angst diesmal in der Depri hängen zu bleiben.
Obwohl ich bisher aus allen Phasen rauskam, habe ich diesmal richtige Angst das ich es nicht schaffe.

Gestern Nacht im Bett habe ich Hyperventiliert, das nächste was passierte war das ich wach wurde und die Luft wieder ok war.
Entweder bin ich dabei eingeschlafen oder ohnmächtig geworden.

Noch niemals vorher hatte ich Hyperventilation bei ner Phase, das macht mir grad echt zu schaffen.

Aber ich kann zumindest durchschlafen... von 0 Uhr bis 8 Uhr, dann holt mich die Depri oder die Angst aus dem Bett... Nassgeschwitzt, frierend und unruhig... Unruhig was der Tag bringt... Wieder ein Tag wo sich nichts bessert oder wo kleinere Besserungen zu sehen sind?

Tag 11 der Phase ist heute, meine längste war 35 oder 36 Tage... Ich versteife mich nicht drauf, hoffe aber das ich diesmal wieder in diesem Bereich liege.
Jeder Buchstabe zu schreiben ist eine Überwindung... Keine Kraft, habe Panik, bin angespannt, kurzatmig... Hoffnungslos.
Nein ich habe keine Selbstmordgedanken, an sowas denke ich nicht.
Aber diese Zeit ist immer so schwer.

Frage an euch... Habt ihr auch immer so abgesteckte Phasen wo es euch richtig dreckig geht und nach einigen Tagen/Wochen ziehts euch wieder raus?
Oder habt ihr konstant über Jahre hinweg sowas?
Wenn ja, wie hält man sowas aus?
Ich kann nicht mal vor die Tür gehen, wozu auch? macht doch alles keinen sinn, denn es wird nie besser werden. Selbst wenn es besser wird, die nächste Phase habe ich in wenigen Monaten wieder.
Ich bin schon in Therapie, aber meine Psychologin will die Therapie beenden, weil es mir vor dieser Phase ja ein paar Monate gut ging... Jetzt hänge ich hier und weiß nicht was ich tun soll.

Ich will aktiv was machen, vor die Tür gehen, Autofahren... Aber ich traue mich nicht.
Caligineus
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Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Caligineus »

Heute war ich beim Hausarzt, dieser hörte die Lunge ab - Alles ok, schaute in den Hals - alles ok, hörte das Herz ab - oh oh... und danach puls messen.

Ruhepuls 139
Herzrythmusstörungen

Wollte mich direkt ins Krankenhaus schicken mit der verdachtsdiagnose: supraventrikuläre tachykardie

Ich bin ja der Meinung, das der hohe Puls an der Psyche liegt bzw an den Angstzuständen.
Ist doch eine natürliche Sache wenn man Angst hat, das die Atmung und die Herzfrequenz zunimmt.

Auf meine Frage hin, warum ich mich im Kopf manchmal fühle das kein Sauerstoff reinkommt, sagte er:
"Das Herz schlägt schneller, aber sie atmen nicht schneller... das bedeutet, das ihr Herz viel Blut umherschickt aber mit nicht ausreichend Sauerstoff".
Klingt für mich logisch.

Dann fragte ich ihn ob ich Hyperventilliere wegen der Atemnot und den zugeschnürten Hals, sagte er "Nein, das ist einzig der hohe Puls und die hohe Herzfrequenz die das auslöst".

Ich bin jetzt echt beruhigt... Morgen Früh gehts zur Untersuchung ins Krankenhaus, dann berichte ich noch mal.

Jedenfalls hab ich mir jetzt erstmal ne Tavor genommen, 1 mg... seit über einem Jahr mal wieder.
Und was soll ich sagen... Puls runter auf 90, atmung funktioniert und mir geht es bis auf die Depressionen
eigentlich echt gut.
Schade das Tavor immer nur so kurz wirkt, und nicht übern ganzen Tag.
Ich weiß das Tavor ein hammer zeugs ist mit enormen Suchtpotenzial, habe es ja mal 14 Tage am Stück genommen wegen ner OP während einer Depressiven Phase... konnte es nach 14 Tagen direkt weglassen ohne große Probleme.
Cinderella12
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Registriert: 1. Mai 2018, 11:42

Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Cinderella12 »

Hi Calligineus,

das klingt ja fies. Man kann nicht immer alles auf die Psyche schieben, manchmal ist auch der Körper schuld.

Da wirkt das Tavor aber sehr unterschiedlich. Mich hat das voll weggebeamt und noch (abends genommen) am nächsten Tag voll fertig gemacht, was die Müdigkeit angeht.

Alles Gute für morgen!

Lg Cinderella
Caligineus
Beiträge: 39
Registriert: 17. Mär 2015, 11:49

Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Caligineus »

Danke dir!

Ja Tavor wirkt echt bei jedem unterschiedlich... Viele macht es nur Müde. Mich holt es komplett aus der Angst und gibt mir das "Normale" Leben wieder. Zumindest in den Zeiten der Depressiven Phase.
Hab auch schon oft gehört, das andere davon abdrehen oder regelrecht Tot innerlich werden.
Bei mir das Gegenteil... Angst weg und meine Freude kommt wieder... Die Zuversicht das es bald wieder bergauf gehen wird.
Natürlich soll das kein Antrieb für andere sein "Gehts euch schlecht, schluckt doch Tavor"... Da ist leider jeder unterschiedlich..
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo,

die Suchmaschine spukte bei mir folgende Möglichkeiten aus:
autogenes Training
progressive Muskelentspannung
Ausdauersport
Magnesium
Medikamente ausschließlich zur Senkung der Herzfrequenz.

Ruhepuls sollte so etwa 70 Schläge pro Minute sein.
Nun kannst dir etwa ausrechnen, was zuerst auf dich zu kommt,
und was du längerfristig am besten tust.

Viel Erfolg und Glück wünsch ich.

LG
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Bittchen »

Hallo Caligineus,

du weißt wo du Hilfe bekommst und du bist bist der richtige Adresse.
Wenn dir Tavor kurzfristig hilft ,dann ist das ja gut,als Dauerlösung denkbar ungeeignet.
14 Tage geht gerade noch so.
Nach längerer Zeit der Einnahme habe ich schwere Absetzsymptome mitbekommen in der Klinik.
Das Leiden von Mitpatienten war da schlecht mit anzusehen.
Die Suchtgefahr dieser Medikamente wird auch oft von Ärzten unterschätzt und viel zu leichtsinnig verordnet.
Unterschätze bitte nicht die Nebenwirkung und das auf und ab dosieren von Venlafaxin.
15 Jahre so hohe Dosierungen,da ist nach meinem Wissenstand heute, die Forschung längst von ab.
Auch wenn ich mich wiederhole,passe gut auf was du so schluckst !!!

Gute Besserung !!!
Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Caligineus
Beiträge: 39
Registriert: 17. Mär 2015, 11:49

Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Caligineus »

Huhu Leute,

bin dann am Dienstag ins Krankenhaus gegangen und bis heute drin gewesen.

Es wurde fast alles untersucht.

Thorax Röntgen
Herz Echo
Blut
24 std EKG
24 std Blutdruck
Belastungs EKG

Ergebnis... Nichts.
Außer das mein Blutdruck bei den 24 std Test, nie unter 160 war.
Meist bei 220, Puls war auch nie unter 100.
Außer beim schlafen, dann wurde es weniger.

Diagnose: Arterielle Hypertonie
Therapie: Betablocker

Außerdem haben sie ja Blutwerte genommen, mein TSH liegt bei 2.41 (Laborreferenz 0.57 - 3.32).
Meiner Meinung nach ist mein TSH zu hoch mit 2.41... Krankenhaus sagt aber das alles in Ordnung ist damit.
Nunja, das werd ich wohl erstmal akzeptieren, die haben das ja schließlich gelernt.

@ Gertrud... Danke dir, ich lese mich da mal ein.

@ Bittchen... Tavor werde ich spätestens am 7 Tag komplett absetzen.. Es ist ein tolles Medi ja, weil man dann wenigstens trotz Angst wieder was gebacken bekommt.
Aber ich will niemals in ne Sucht von dem Zeug kommen. Never ever.
Wenn ich mir überlege wie die Absetzerscheinungen nach 14 Tagen waren letztes Jahr, dann
will ich nicht wissen wie hart die sind wenn man die Monatelang oder Jahrelang genommen hat.
Ich bin da absolut gewarnt.
Dieser fiese Reboundeffekt hat mich locker 4 Wochen beschäftigt... 4 Wochen danach immer wieder unkontrollierte Angstzustände mit, sagen wir... Verfolgungswahn.


Was ich jetzt allerdings vom Betablocker halten soll, weis ich nicht so richtig
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Bittchen »

Hallo Caliginieus,

jetzt weißt du woran du bist.
Angstzustände sind sehr belastend, aber eine Psychotherapie kann dir helfen die Ursachen zu erkennen.
Die Nebenwirkungen der Ads auch auf den Blutdruck, würde ich nicht unterschätzen.
Bei mir wurden nach langer Einnahme der Medikamente die Nebenwirkungen immer mehr und ich habe langsam reduziert und nach einem halben Jahr ganz absetzen können.
Auch eine Reha würde ich beantragen,dein Arzt kann dich dabei unterstützen.
Die Betablocker würde ich auf alle Fälle nehmen,
denn so hoher Blutdruck ist auf Dauer ja nicht gut.
Es gibt hier ja einen Thread ,der gerade die Medikamente betrifft,da wirst du noch mehr Antworten
und Erfahrungen mitgeteilt bekommen können.
Gute Besserung und liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Caligineus
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Re: Atemprobleme, Schwindel usw Nach Venlafaxin reduzierung

Beitrag von Caligineus »

Darf ich um eure Einschätzung bitten?

Also ich bin ja der Meinung das ich Depressionen habe mit ner Angst Panikstörung, aber
könntet ihr meine Symptome einschätzen?

Symptome nach Tagesverlauf:

Morgens:

Starke Unruhe mit Angst/Panik
Gefühl von Kreislaufproblemen
Schweißgebadet aufwachen mit Hitze und Kälteschauern

Mittags:

Unruhe legt sich auf ein gewisses maß, immernoch störend unangenehm
Klos im Hals Gefühl
Verspannungen richtung Brust/Zwerchfell
Atemprobleme/Kurzatmigkeit
Hoffnungslosigkeit
Ablenken fällt sehr sehr schwer
Ständiges umherlaufen, kann nicht sitzen

Abends:

Stimmung steigt etwas
Gefühl von Kreislaufproblemen
Atemprobleme/Kurzatmigkeit, kann keinen Satz reden ohne das Gefühl zu haben zu ersticken

Nachts:

Schlafen geht normal für etwa 7 Stunden, dann Hitzewallungen und Kälteschauer.

Ganz wichtig wäre die Frage ob das jemand kennt, das vor Beginn der Episode,
ich nachts alle paar Tage wach wurde und nicht Atmen konnte.
Ich tippe da auf ne Panikattacke im Schlaf, aber da kann ich ja nicht sicher sein.


Normalerweise gehen diese Symptome immer nach 14 bis 21 Tagen weg und es kehrt normalität ein,
aber diesmal hab ich es jetzt 29 Tage schon und es ist kein Ende in sicht.

Meine Therapeutin ist im Urlaub und sagt lapidar, das ich mich einweisen lassen soll.
Eine Einweisung kommt aber nicht in Frage, da wir in 80km Umkreis nur eine Einrichtung haben, und
dort waren mein Onkel und mein Cousin wegen Depressionen in Behandlung, die Wochen danach Selbstmord begingen.
Ich zweifle also an deren Kompetenz dort.

Ich nehme bereits Medikamente, aber irgendwie komme ich grad nicht aus dem Tief...
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