Plötzliche Trennung nach intensiver Beziehung

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Anonym150
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Plötzliche Trennung nach intensiver Beziehung

Beitrag von Anonym150 »

Hallo, ich weiß nicht so recht wie ich das alles Schreiben soll. Vielleicht sollte ich, damit anfangen zu erzählen, dass ich ziemlich starke Verlustängste habe, mir das allerdings erst jetzt eingestehen konnte.

Vor kurzem habe ich (29) meine jetzt Exfreundin(22) kennengelernt. Wir trafen uns in einer Bar und irgendwie hat es sofort bei mir gefunkt. Einen Tag später schrieb sie mich über Facebook an und gab mir ihre Handynummer. Die nächsten 2 Tage schrieben wir quasi permanent über Whatsapp miteinander und stellten fest, dass wir uns nicht nur mögen wir hatten auch dieselben Vorlieben was Musik, Film, politische und religiöse Ansichten und sogar das Führen von Beziehungen betrifft. Alles schien zu passen und einen Tag später haben wir uns schon bei mir getroffen. Der Abend war perfekt, es war als, ob wir uns schon ewig kennen und landeten später auch miteinander im Bett. Am nächsten Tag müsste sie nach Hause da sie sich um ihr Pferd kümmern müsste und fragte mich, ob sie später wieder zu mir kommen dürfe. Ich wollte natürlich nichts lieber als das und so ging es eine Woche weiter, bis wir uns darüber unterhielten, ob wir nun ein Pärchen wären und ob alles nicht zu schnell ging. Wir waren beide der Meinung wenn es passt dann passt es und wozu warten also machten wir es offiziell. Ich lernte ihre Eltern kennen, sie meine und wir verbrachten von da an fast jede freie Minute miteinander. So ging das alles gut 4 Wochen weiter ohne Stress oder ähnliches, jeden Tag müsste sie zum Pferd und ich kam mit, um ihr zu helfen. Ein paar mal fragte ich sie ob sie nicht Zeit für sich bräuchte denn so kannte ich es aus vorigen Beziehungen, aber sie wollte mich immer dabei haben. Ich war absolut begeistert von ihr. Alles war perfekt wir sprachen sogar über dinge wie Heirat und Kinder und waren auch da einer Meinung wie schnell so was gehen sollte. Jeder Tag war schöner als der vorige, wir sagten auch sehr schnell, dass wir uns lieben und so ging es weiter. Ich hatte noch nie so eine intensive Beziehung zu jemandem obwohl ich schon längere Beziehungen hatte. Ich muss noch dazu sagen, dass sie mir erklärt hat sie hätte Depressionen vor allem wohl wegen ihrem Gewicht (36 kg bei 1,60m) und musste deswegen schon für 6 Wochen in der Klinik. Geendet hatte das erst ein paar Wochen, bevor wir uns kennenlernten und auch den Kontakt zu anderen Menschen nahm sie da erst wieder auf. Sie hatte sich scheinbar von allen abgeschottet und sich auch bei Facebook und Whatsapp gelöscht. Als wir uns trafen, war sie das erste mal wieder mit einem Kumpel unterwegs. Die Depression beschrieb sie mir, als noch in dem sie steckt und weder vor noch zurückkommt. Sie wisse, dann nicht was ihr gut tut, was sie will uud was nicht, wäre einfach unzufrieden und nicht in der Lage sich über irgendetwas Gedanken zu machen. Ich muss sagen, dass ich mir darüber nicht besonders viele Gedanken gemacht habe denn ich könnte mir nicht vorstellen, dass ich mich so extrem betrifft. Ich dachte ich wäre in dieser Zeit für sie da und wir bekommen das schon hin. Jetzt vor zwei Wochen ca. Fing es plötzlich an. Wann genau weiß ich nicht so recht. Am Sonntag waren wir nachmittags noch auf dem Geburtstag meines Bruders, ich muss dazu sagen, dass ich sie etwas dazu gedrängt habe mitzukommen da sie seit einigen Tagen Bauchschmerzen hatte und deshalb eigentlich zu Hause bei mir bleiben wollte. Am Ende kam sie eben doch mit und da passierte es das ihr der Hund meines Bruders mit den Pfoten voran in den Bauch sprang. (Sie hatte erst 2 Wochen zuvor einen eigenen Hund bekommen, den sie auf dem Arm trug) an diesem Punkt war ihre Stimmung das erste mal schlecht aber am Montag darauf war wieder alles gut zwischen uns. Wir waren den ganzen Tag gemeinsam unterwegs und am Abend kochte sie für uns beide und wir verbrachten den Abend beim Kuscheln auf dem Sofa und schliefen sogar noch miteinander. Am Dienstag fing es dann plötzlich an, ich kam von der Arbeit und könnte sie nicht zum Pferd begleiten, weil ich noch einen Friseur Termin hatte. Also fuhr sie alleine und sagte mir es könne etwas länger dauern sie müsse noch ihrer Mutter helfen sie würde sich aber melden. Abends um 21 Uhr schrieb sie, dann plötzlich sie würde bald losfahren und auf mein ok kam direkt "schlecht gelaunt? Dann bleibe ich zu Hause" ich sagte ihr, das alles gut wäre und ich sie nur vermisse und sie kam noch zu mir. An diesem Abend hatten wir dann etwas Streit weil sie sich nicht gemeldet hatte und sie direkt drohte zu Hause zu bleiben ohne das ich etwas getan hatte. Die Stimmung war angespannt und dann schrieb ihr sehr spät noch ein Kumpel, was mich in diesem Moment nervte, worauf ich ins Bett ging und sie auf dem Sofa sitzen ließ. Sie schlief also auf dem Sofa und am nächsten Tag stritten wir uns weiter über Whatsapp. Sie hätte keine Lust auf so einen Kindergarten usw. Würde sich ihre Kumpels nicht verbieten lassen (ihr ex mit dem sie 6 Jahre zusammen war hatte ihr jeden Kontakt verboten und sich kein Stück um sie gekümmert, wenn es ihr schlecht ging.) als ich nach Hause Akam war das Fach mit ihren Klamotten komplett leer geräumt, aber sie meinte nur, das sie das meiste sowieso nicht anziehen würde und noch überlegte, ob sie nicht zu Hause schläft. Sie bräuchte Grad ihre Ruhe und kann nicht auf Nähe. Ich nervte sie also den ganzen Tag, das sie bitte wiederkommen möge und es mir leid tut. Abends dann sagte sie plötzlich sie komme noch rum wolle aber keine Diskussion und das solle nicht wieder passieren. Sie kam zu mir und stieg schon mit einem Lächeln aus, wir redeten doch noch über alles und ich erklärte ihr das es keine Eifersucht war, sondern nur ein blöder Moment, in dem ich genervt war. Alles war wieder gut und wir saßen, den Abend zusammen auf dem Sofa und lachten über den Hund usw. Am nächsten Tag dann war alles anders. Sie schrieb mir sie würde nach Hause fahren es ginge ihr so schlecht und sie müsse Grad ihre Ruhe haben. Sie kam abends nicht mehr zu mir schrieb kaum noch und war allgemein sehr abweisend. Das ging noch ein paar Tage so weiter bis ich sie darauf ansprach worauf sie mir sagte sie könne im Moment weder Nähe noch Zuneigung haben sie wäre wieder in ihrem Loch und wisse nicht, was sie will und was ihr gut tut. Ich versuchte antworten zu bekommen wie es um uns steht, ob wir trotzdem noch zusammen wären und sie bejahte, dass sie bräuchte im Moment einfach nur ruhe. So ging es ein paar tage weiter und von ihr kam kaum noch etwas. Am Wochenende bot ich ihr an mich, um den Hund zu kümmern da ich ihn vermisste und sie entlasten wollte. Sie meinte der Hund könne nicht ohne sie aber wenn ich ihn sehen will, soll ich zu ihr zum Stall kommen. Als ich da war, sprach sie kaum mit mir und man merkte ihre schlechte Laune. Am nächsten Tag fragte ich sie wann ich sie wieder sehen würde und sie meinte nur "Vielleicht später oder morgen oder keine Ahnung". Ich hatte das Gefühl das sie normal am Leben teilnahm nur ich war plötzlich abgeschrieben. Das sagte ich ihr auch so, aber mehr Antwort als vorher kam nicht. Immer wieder hieß es ich müsse mir keine Gedanken machen sie könne es im Moment einfach nur nicht. Dann kam der Tag, an dem sie meinte sie bräuchte einige Sachen von sich. Sie hatte in den Wochen zuvor sehr viel von ihrem zeug zu mir gebracht. Unter anderem eine halbe Küchenausstattung und einen Schuhschrank. Sie wollte allerdings nur ein paar Kleinigkeiten vom Hund und auf meine Frage, ob sie etwa alles wieder mitnehmen wolle antwortete sie nur genervt "Wenn es so wäre hätte ich es doch gesagt man" Einen Tag später schrieb ich ihr noch einmal eine längere Nachricht, in der ich ihr sagte wie schlecht es mir im Moment geht und, das ich bereit wäre, auf sie zu warten, wenn sie ruhe braucht ich aber ein paar Antworten haben muss, um diese Zeit durchzustehen. Darauf kam am nächsten Tag eine Sprachnachricht, in der sie nur sagte, das sie keine Ahnung habe sie würde im Moment einfach alles nerven, sie würde ihre Sachen holen und dann ist gut. Sie wollte nicht aussprechen das, dann ende wäre. Ich fragte, was dann ist gut bedeuten soll aber sie antwortete nur genervt "ja dann ist halt gut, was ist dran nicht zu verstehen?" Ich fragte, dann ist also ende? Es ist aus? Und sie antwortete nur mit einem Daumen nach oben. Ich schrieb ihr noch das ich es nicht verstehen könne und sie wiederholte nur das es ihr so im Moment besser ginge, sie müsse an sich denken und das ist es, was im Moment für sie richtig ist. Sie kann und will im Moment keine Beziehung. Aber sie sagte auch das ihr, das zwischen uns alles ernst war. Danach wurde sie wieder genervt und sagte nur sie will nicht diskutieren. Ich schrieb ihr noch, wie schade ich das alles finde und das ich hoffe wir finden uns wieder, sobald es ihr besser geht, packte ihre Sachen (die sie irgendwann holen wollte) und brachte sie ihr. Als ich ihr begegnete war sie wieder kalt und abweisend und wollte mich einfach nur loswerden. Ich sagte ihr sie könne sich ja melden wenn es ihr besser geht und sie sagte ja. Ich kam nach Hause und sie hatte bereits alles bei Facebook entfernt das an mich erinnerte und mich gelöscht. Das war letzten Samstag. Am Sonntag schrieb sie mir ich solle mein Bild und Staus bei WhatsApp ändern (Darin war noch ihr Hund zu sehen) es würde sie stören und es wäre ihr egal was er mir bedeutet. Ich fragte, womit ich diesen Hass verdiene aber sie sagte wieder nur diskutier nicht.
Ich habe das akzeptiert, ohne Stress zu machen und wollte ihr einige zeit lassen, um sich zu sammeln. Bis gestern lief, das in etwa so ab das ich jeden Tag zum Sport ging und das auch bei Whatsapp im Status anzeigte. Jeden einzelnen Status sah sie sich an, bis gestern Abend plötzliche alles aufhörte. Sie hat scheinbar den letzten Faden durchtrennt und mich auch dort gelöscht. Jetzt sitze ich hier und weiß nicht weiter. Dieses abrupte ende ohne richtigen Grund und Antworten macht mich fertig. Ich will um sie kämpfen aber ich weiß nicht wie. Soll ich ihr Zeit lassen sich von selbst zu melden oder wäre es richtig ihr noch einmal in Erinnerung zu rufen, dass ich für sie da bin? Ich kann einfach nicht verstehen, wie es von einem perfekten Tag plötzlich dazu geworden ist. Ein Mensch, der mir völlig fremd zu sein scheint. Als hätte sie eine zweite Persönlichkeit. Mir kommt es vor, als würde sie normal am Leben teilnehmen aber ich weiß es nicht mit Sicherheit da wir keinen gemeinsamen Freundeskreis haben und sie eine halbe stunde, von mir entfernt wohnt.

Und eines vorweg, ich weiß, falls das jemals wieder etwas wird kann sich das alles wiederholen, aber ich bin bereit das durchzustehen, wenn ich nur weiß was passiert. Sie ist es mir wert.

Ich weiß das war jetzt sehr viel und auch sehr durcheinander aber ich kann im Moment keinen klaren Gedanken fassen. Ich danke jedem, der sich hier durchkämpft um mir zu antworten..
Laca55
Beiträge: 85
Registriert: 27. Nov 2017, 09:55

Re: Plötzliche Trennung nach intensiver Beziehung

Beitrag von Laca55 »

Hallo Anonym150,

erst einmal herzlich willkommen im Forum.

Das, was du hier beschreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich habe meine Exfreundin September 2016 kennengelernt. Wir hatten vom ersten Moment an das Gefühl, dass wir uns schon ewig kannten und eine sehr starke Verbindung zueinander haben. Ab diesen Tag schrieben wir tagtäglich von früh bis abends über WhatsApp. Über Gott und die Welt, wenn man das so sagen möchte. Wir trafen uns auch sehr oft und unternahmen viel miteinander. Wir erzählten uns einfach alles. Ich teilte mir auch mit, dass sie seit Ihrer Jugend unter verschiedenen psychischen Erkrankungen leide. Unter anderem Essstörung und Depressionen. Mein Herz ließ sich davon nicht abschrecken und ich verliebte mich immer mehr in diesen besonderen Menschen.
Ab Februar 2017 waren wir dann ein Paar. Und natürlich wurde unsere Verbindung zu einander noch tiefer und intensiver. Auch wir merkten schnell, dass uns eine tief Liebe verbindet, wie sie es nur einmal im Leben gibt. Wir scherzten immer, dass unsere Seelen schon in einem anderen Leben miteinander verbunden waren. Uns wurde auch schnell klar, dass dies mit getrennten Wohnungen nichts für uns ist und wir zusammen ziehen wollten. Seit Oktober 2017 wohnen wir zusammen. Und ab diesen Zeitpunkt ging alles in die andere Richtung. Sie sagte immer häufiger, dass sie sich in der Wohnung unwohl fühle, sie das Gefühl hat, keinen Freiraum und Ruhe zu haben (obwohl jeder sein Zimmer zum zurückziehen hat) und ich ihr immer gesagt und gezeigt habe, dass sie ihre Ruhe und ihren Freiraum nehmen kann, wie sie ihn braucht. Ich für sie da bin, wenn sie mich braucht. Ich muss auch dazu erwähnen, dass sie zuvor noch nie eine tiefe Beziehung zu jemanden hatte und erst recht mit noch keinem zusammen gewohnt hatte. Sie verankerte diese negativen Emotionen immer mehr, so dass sie sich immer häufiger von mir distanzierte und Abstand nahm. Es war immer ein auf und ab und hin und her. Sie machte immer mehr die Beziehung dafür verantwortlich, dass ihre psychischen Erkrankungen wieder so in den Vordergrund gerückt sind. Sie dadurch chronische Magen/Darmbeschwerten bekam, die bis heute anhalten. Sie hat sich selbst durch die Beziehung immer unter Druck und Stress gesetzt, weil sie mir gerecht werden wollte etc. Ich habe nie irgendetwas von ihr verlangt. Sie hat selbst diese Ansprüche an sich gestellt.
Irgendwann Anfang diesen Jahres hatten wir dann wieder eines der häufigen Gespräche, in dem wir miteinander vereinbarten, dass wir die Beziehung, so wie sie ist auflösen und eine Art „Freundschafts-WG“ entstehen lassen. Dies lief die erste Zeit auch gut. Aber die Anziehung zueinander war so stark, dass wir immer wieder Nähe, Zuneigung und Intimität teilten. Doch irgendwann wurde auch das ihr zu viel und sie sagte, sie rutscht immer wieder in den „Beziehungsstress“ rein, obwohl es ja im Grund nicht die Art Beziehung ist mit Verantwortung und Verpflichtung. Wir wollten einfach nur Zeit miteinander genießen. Nun ist es so, dass sie den ersten Teil ihrer Prüfungen beendet hat und im Juni noch eine Prüfung hat und dann weg sein möchte. Heißt, eine andere Wohnung in einer anderen Stadt. Doch durch ihre psychische Erkrankung fällt es ihr schwer, Entscheidungen zu treffen, so dass sie gerade plan- und orientierungslos ist und das sie noch tiefer ins Loch zieht. Dementsprechend kannst du dir vorstellen, wie es mir geht. Auch allein deswegen, da ich nicht weiß, wo wir stehen, wohin es für uns gehen wird…ich hänge auch irgendwie in der Luft und weiß nicht weiter. Helfen kann ich ihr nicht und zusätzlich habe ich auch Angst, sie für immer zu verlieren. Auch in mir spielt sich eine Verlustangst ab. Das tragische dabei ist, wir wissen beide, dass uns eine tiefe Liebe verbindet und trotzdem können wir sie nicht leben….

Ich kann Dir nicht allzu viele Tipps geben, da ich deine Freundin und ihre Erkrankung nicht kenne. Aber ich denke es ist nicht verkehrt, wenn du dich etwas zurück hältst und ihr etwas Ruhe und Freiraum gibst. Und ganz wichtig, vergesse dich dabei nicht. Tue dir was gutes und lenke dich ab. Ich weiß, dies hilft nicht immer. An manchen Tagen gelingt es mir, an manchen Tagen eher weniger. In den negativen Phasen unserer Partner können wir nichts für sie tun, außer ihren Freiraum und Ruhe zu lassen und für sie da sein, wenn sie uns brauchen. Ansonsten heißt es für uns, warten.

Viele Grüße

Laca
Laca55
Beiträge: 85
Registriert: 27. Nov 2017, 09:55

Re: Plötzliche Trennung nach intensiver Beziehung

Beitrag von Laca55 »

...ein kleines Nachwort....als ich meinen Text noch einmal gelesen habe, fielen mir ein paar Fehler auf. Kurz noch einmal für dich zur Info. Ich bin Angehörige und meine Exfreundin ist Betroffene...
Anonym150
Beiträge: 4
Registriert: 25. Apr 2018, 11:02

Re: Plötzliche Trennung nach intensiver Beziehung

Beitrag von Anonym150 »

Danke für die Antwort. Das mit den Magen-Darm Beschwerden ist bei ihr ähnlich. Darum auch das geringe Gewicht. Kurz vor der Trennung sagte sie mir noch das sie wieder so stark abgenommen hat und das alles nicht noch einmal erleben will mit der Klinik usw. Es ging wohl schon wieder so weit runter das es sich in Richtung lebensbedrohlich entwickelt.
Leider hatten wir nicht die Chance ein solches Gespräch zu führen wie du es beschreibst, mit einem mal war sie mir gegenüber absolut verschlossen und distanziert. Bei allem was ich noch mitbekomme sieht es so aus als würde sie ihr Leben leben, Freunde treffen und feiern gehen aber das kann auch teilweise Show sein. Ich kann nicht wirklich nachvollziehen was in ihr vorgeht aber das sie jetzt auch noch den letzten kontakt zu mir unterbrochen hat macht mich um so mehr fertig. Ich habe ihr jetzt einen Brief geschrieben in dem ich alles erkläre was ich nicht mehr sagen konnte,das es mir leid tut falls ich ihr nicht die Ruhe gelassen habe die sie bräuchte und das ich hoffe wir bekommen noch einmal eine Chance wenn es ihr besser geht. Sie solle sich keine schuld für irgendwas geben usw. Und wenn sie wirklich keine Chance mehr für uns sieht ich es akzeptiere. Die Ungewissheit ist es die mich quält. Ich werde ihr den Brief wohl nächste Woche zuschicken..
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Plötzliche Trennung nach intensiver Beziehung

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo anonym,

mich macht das geringe Gewicht sehr stutzig.
Ich selbst bin etwa so groß wie deine jetzt Ex und stelle mir dieses geringe Gewicht vor.
https://www.bmi3d.de/rechner.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Das geht in den Bereich des Untergewichtes und zwar ganz erheblich, das ist lebensbedrohlich.
https://www.verbraucherzentrale.de/wiss ... ndex-10441" onclick="window.open(this.href);return false;

Es könnte sein, dass dieses Untergewicht nicht durch die Depression kommt, sondern durch eine Esstörung. Dazu würde auch das ständig-auf-Achse-sein passen, und auch ihr Verhalten dir gegenüber.

Ist dir aufgefallen, dass sie extrem dünn ist? Denn mit 36 Kilo müsste sie es selbst bei dieser Größe sein.
Es sei denn, das Gewicht wäre höher und von dir falsch angegeben.

LG Gertrud
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Plötzliche Trennung nach intensiver Beziehung

Beitrag von Sybilix »

Hallo zusammen,
ich kann mich Getrud nur anschließen - sofern das Gewicht nur annähernd im von Dir geschilderten Bereich liegt, war Sie aus gutem Grund in der Klinik. Das wäre auch ohne Depression nötig gewesen.

Es gibt übrigens sehr häufig Kombinationen von verschiedenen Krankheitsbildern, d.h. Depression kommt "selten allein". Insbesondere Essstörungen sind gerne mit von der Partie.
Je nach Ansatz/Modell zur Erklärung von Ursachen der Depression, spielt der Körper/Ernährung und die damit verbundenen Mechanismen eine große Rolle.
Ob Essstörung oder nicht, eine "diätätische" Ernährung (häufig Eiweißlastig) kann u.a. Depression fördern, da für diverse Prozesse zu wenig schnell verfügbare Energie aus Kohlenhydraten zur Verfügung steht.
Bin über den Hinweis einer Klinik darauf gekommen und fügt sich schlüssig ins Bild.

Es erging sogar mir als Angehöriger so, dass wenn mich einige stark emotional belastende Dinge gequält haben, ich trotz zeitweiser Appetitlosigkeit an manchen Abenden Heißhunger auf Kohlenhydrate hatte.
Das waren meist Nächte in denen ich nachweislich (Schlaftracker) schlecht geschlafen hatte und mein Gehirn mit erhöhtem Aufwand den emotionalen Ballast/Negatives aufarbeitet.

Am Ende hängt alles irgendwo zusammen...

Auch gibt es Modelle, die meinen, Depression kann mit erhöhten Entzündungswerten zusammenhängen. Auch das könnte sich in eurem Fall zeigen.

Letztlich geht es aber darum herauszufinden was bei Ihr all das auslöst.
Leider wirst Du aller Wahrscheinlichkeit dabei keine große Rolle spielen können, sonst wärst Du nicht jetzt schon auf die Ersatzbank verbannt worden.

Dass Sie gegenüber anderen "normal" ist, gehört zum bekannten "Schauspiel". Je näher man sich steht, desto schlechter funktioniert so ein Schauspiel, also versucht man den belastenden Umstand (dich) zu meiden. So hart und traurig es ist.

Sybilix
Lærke
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Re: Plötzliche Trennung nach intensiver Beziehung

Beitrag von Lærke »

Hallo Anonym,

intensive und zugleich instabile Beziehungen sind typisch für Menschen mit einer emotional-instabilen-Persönlichleitsstörung/Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS).

Ursache für die BPS sind meistens chronische und schwerwiegende Traumarisierungen in der Vorgeschichte. Das niedrige Körpergewicht/Essstörung passt da auch ins Bild.
Traumatisierte Menschen haben häufig mehrere Symptome/Diagnosen.

Ich denke, Du kannst das nur unter "Lebenserfahrung" verbuchen und in Zukunft vielleicht etwas vorsichtiger sein, wenn ein Beziehung gleich zu Beginn zu schnell so "perfekt" und "ideal" erscheint.

LG, Lærke
Anonym150
Beiträge: 4
Registriert: 25. Apr 2018, 11:02

Re: Plötzliche Trennung nach intensiver Beziehung

Beitrag von Anonym150 »

Ja sie ist sehr dünn. Allerdings hat sie im allgemeinen eine sehr schmale und zierliche Statur wodurch es etwas weniger auffällt als bei anderen ihres Gewichts und Größe. Eine Essstörung würde ich auch vermuten. Ihrer Aussage nach will sie schon essen und es sah auch danach aus, nur verträgt sie nichts egal was und egal wann, meist müsste sie direkt danach mit Durchfall auf die Toilette. Deswegen nahm sie ständig Medikamente obwohl die eigentlich nur für ein paar Tage gedacht waren. Ich vermute mal es ist wirklich alles ein Kreis bei ihr, sie nimmt ab und fällt dadurch in ihre Depressionen und andersherum. Im Endeffekt kann ich jetzt nichts mehr tun. Mir ist niemals ein solcher Mensch begegnet aber wenn sie mich nicht an sich ran lässt habe ich keine Chance ihr zu helfen. Ich habe ihr vorhin einen Brief geschrieben in dem ich alles unausgesprochene und alles was mir noch wichtig war gesagt habe. Ich sage ihr darin auch das es mir leid tut wenn ich nicht richtig reagiert habe und was sie mir bedeutet und das ich es akzeptieren werde wenn sie keine Chance mehr für uns sieht. Entweder sie gibt mir darauf eine Antwort und wir bekommen noch einmal die Chance oder das war's. Aber immerhin kann ich mir nicht vorwerfen es nicht versucht zu haben und anfangen damit abzuschließen wenn es nichts bringt. Am Samstag wird sie ihn wohl bekommen. Die nächste Woche wird also alles entscheiden. Ich habe noch Hoffnung aber auch Angst vor einer Antwort..
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Plötzliche Trennung nach intensiver Beziehung

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Anonym,
Bei diesem BMI (vorausgesetzt deine Angaben zu Größe und Gewicht stimmen) dürfte sie - zierliche Statur hin oder her - vielleicht schon in einem Stadium sein, in dem sie normale Mahlzeiten nicht mehr körperlich verwerten kann. Sie müsste stationär gehen und anfangs künstlich ernährt werden, weil ihr Körper nix anderes mehr vertragen wird. Alternativ ginge noch anderes, aber das wird bei ihr nicht funktionieren. Du weißt nicht, ob sie auf der Toilette nicht auch alles oben wieder heraus gebracht hat.
Meine Anmerkung war nicht als Vorwurf gemeint, sondern nur als Frage.
Es ist besser, du behältst die guten Erinnerungen und gewöhnst dich an den Gedanken, dass sie nur eine Episode war, auch wenn es weh tut. Die Frau ist leider schwerkrank.
LG Gertrud
Anonym150
Beiträge: 4
Registriert: 25. Apr 2018, 11:02

Re: Plötzliche Trennung nach intensiver Beziehung

Beitrag von Anonym150 »

Hallo, schon gut ich habe es auch nicht als Vorwurf verstanden.
Ich kann nur wiederholen was sie mir gesagt hat, das sie 36 kg wiegt und das es schon wieder an der Grenze zum lebensbedrohlichen liegt. Ich glaube nicht das sie sich erbrochen hat. Das hätte ich mitbekommen und dann hätte sie auch die Medikamente gegen Durchfall nicht ständig nehmen müssen. Naja wie auch immer ich habe jetzt keinen Einfluss mehr auf das alles. Entweder ich höre noch was von ihr oder nicht. Hört sich auch merkwürdig an das ich ihr so nachtrauern nach Grad mal 5 Wochen, auch meine Freunde können es nicht verstehen. Ich selbst begreife es nicht ganz aber es war vom ersten Momentan etwas ganz anderes als ich bisher kannte.
punktine
Beiträge: 40
Registriert: 24. Mär 2018, 19:37

Re: Plötzliche Trennung nach intensiver Beziehung

Beitrag von punktine »

Hallo, Anonym 150,

manchmal passieren Dinge in unserem Leben, die wir so nicht erwartet hätten und die uns völlig aus der Bahn werfen. Insbesondere, wenn es um Beziehungen geht.

Wichtig ist, dass du noch andere Dinge hast im Leben, die dich stabilisieren:
Freunde, Arbeit, Hobbys, Familie...

Die Partnerschaft ist nur ein wichtiger Bestandteil im Leben. Die anderen (oben genannten) Faktoren sollten auch ganz wichtig sein.
Sie helfen uns zu überleben, wenn die Beziehung nicht mehr da ist.

Deinem Bericht nach zu urteilen, hört es sich an, als würde nichts mehr aus der Beziehung und falls doch, würde sich wohl eine ungesunde Dynamik einschleichen, weil du bereit bist ihr wechselhaftes Verhalten zu ertragen, nur damit sie bei dir bleibt.

Liebe Grüße, punktine
(die deine Wünsche und Sehnsüchte aus eigener Erfahrung kennt und sich selbst auch nicht an alles was sie rät, halten kann, weil sie selbst in so einer dysfunktionalen Symbiose gefangen ist.)
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