Kontakt zur Mutter abbrechen?
Verfasst: 7. Apr 2018, 18:41
Mein Name ist Ani. Ich bin 28 Jahre, Angestellte im Öffentlichen Dienst, wohne alleine in einer Wohnung zur Miete, bin Single und habe keine Kinder.
Vor fünf Jahren erkrankte ich zum ersten Mal an Depressionen. Es folgten 17 Wochen in der Psychiatrie. Während dieser Zeit kapselten sich viele Leute von mir ab. Erst da habe ich gemerkt, wer wirklich zu mir steht und wer nicht. Meine Mutter hat mich während dieser nicht einmal besucht. Angerufen hat sie auch nur selten. Wenn dann kam die Initiative von mir aus und ich habe sie angerufen. Unser Verhältnis wurde dadurch nicht besser, eher schlechter und es führte zu einem Kontaktabbruch.
Meine Wünsche und ihre Vorstellungen gingen zuweit auseinander. Es folgten vier Monate Abbruch. In dieser Zeit rief sie häufiger an, nahm sogar Kontakt zur Psychiatrie auf, um darüber Informationen über mich zu bekommen, welche sie natürlich nicht bekam. Nach vier Monaten dann war die Sehnsucht von mir zu groß, ich ging mal ans Telefon ran. Sie hatte sich verändert, wir näherten uns wieder an, der Kontakt wurde wieder mehr. Doch sie veränderte sich zurück zum Alten. Ihre Verhaltensmuster kamen wieder.
Nach der Psychiatrie folgte eine Zeit meinerseits die keinesfalls leicht war. Verkehrsunfall, schwere Verletzungen davon getragen, Schwierigkeiten bei der Arbeit,..... Letzlich kündigte ich bei der Arbeit, weil es mich zu sehr belastete.
Für meine Mutter war sowieso immer nur die Arbeit Schuld an den Depressionen.
Ich wechselte den Arbeitsplatz, nach einem halben Jahr nochmal und bin nun seit vier Jahren beim gleichen Arbeitgeber.
Nicht immer läuft es da rund und es kam zu enormen Problemen zwischen mir und meiner Chefin (welche nun in Rente gegangen ist). Die Depressionen kehrten Anfang letzten Jahres zurück, wirklich eingesehen, dass es so ist, habe ich es erst im Sommer. Es folgten wieder 14 Wochen in der Psychiatrie. Für meine Mutter war wieder nur die Arbeit Schuld an allem.
Schon damals habe ich ihr erklärt, dass es auch mit meiner Kindheit zu tun hat (früher Tot von Papa, Mobbing in der Schule, Mutter nicht für mich da,....), doch das sieht sie nicht so.
Nach den 14 Wochen war ich wieder zu Hause. Eine Wiedereingliederung war geplant, wurde aber von meiner ambulanten Psychiaterin geendet, da sie mich noch nicht soweit sah und heute weiß ich auch, dass ich zu dem Zeitpunkt und auch jetzt noch nicht so weit bin. Für meine Mutter war das überhaupt nicht mehr verständlich .Schließlich sei meine Chefin doch weg und ich könnte doch endlich wieder arbeiten gehen.
Schließlich hätte meine Schwester das alles auch so überstanden und wäre nicht so lange bzw. gar nicht aus dem Beruf rausgewesen. Meine Schwester hatte auch Depressionen, hat sich deshalb ambulant behandeln lassen. Meine Mutter hat erst im letzten Sommer davon erfahren, dass sie auch daran erkrankt war und da war das schon fünf Jahre her. Als es ihr so akut schlecht ging, davon hat sie nichts mit bekommen. Das sie deshalb bei der Arbeit gefehlt hat, usw auch nicht.
Meine Mutter wohnt 150km von uns entfernt. Wenn man will, kann man einiges vor ihr verstecken, so auch das.
Sowieso hat meine Schwester in den Augen meiner Mutter das perfekte Leben. Verheiratet, Baby, eigenes Haus. Zurzeit zwar in Elternzeit, wird aber danach ihre Arbeit wieder aufnehmen. Hat aus ihren Augen nur selten bei der Arbeit gefehlt (sie hat es nur selten mitbekommen). Sie ist selten krank (ganz im Gegenteil zu mir). Sehen tun sich die beiden auch nur unregelmäßig, aber wenn sie bei mir ist (wohne in der gleichen Stadt wie meine Schwester), möchte sie diese auch unbedingt sehen. Umgekehrt ist das aber nicht so.
Ich wollte meine Arbeit wieder aufnehmen, fühlte mich so schwach. Ich hätte Halt, Unterstützung, Zuhören, Liebe gebraucht, bekommen habe ich das Gefühl von Ablehnung, dass ich alles falsch mache.
Meine ambulante Psychiaterin und meine ambulante Therapeutin waren bei der Meinung, dass ich nochmal einen stationären Aufenthalt brauche um mich zu stabilisieren.
Seit drei Wochen bin ich jetzt in einer psychosomatischen Klinik. Hier wurde zusätzlich zu der schweren Depression festgestellt, dass ich auch eine Posttraumatische Belastungsstörung habe.
Meine Mutter versteht überhaupt nicht, warum ich nochmal in die Klinik gehe. Ich sei doch schon so lange in der Psychiatrie gewesen. Aus ihrer Sicht war die Psychiatrie dann vergeudetet Zeit. Sie weiß genau, dass ich da gewesen bin wegen starker suizidaler Gedanken, aber irgendwie prallt das an ihr ab.
Nun bin ich wieder in der Klinik, möchte mir hier helfen lassen.
Ich wünsche mir Zuwendung, jemand, der mich mal in den Arm nimmt, zu mir hält, mir zuhört, mir Verständnis entgegen bringt. Doch all das bekomme ich von ihr nicht.
Als ich in der Psychiatrie war hat sie einmal mit der Therapeutin dort telefoniert. Diese hat ihr erklärt, was eine Depression ist und dass sie mir Verständnis mir gegenüber bringen muss. Am Telefon hat sie gesagt, dass sie das macht, in echt tut sie es nicht. Besucht hat sie mich dort nicht einmal. Angerufen auch nur sehr selten. Die Initiative kam immer eher von mir aus.
Immer mehr zieht mich das jetzt runter. Ich habe nie wirklich das Gefühl von ihr bekommen, dass sie sich um mich sorgt, um mich kümmern will, mich liebt. Ich habe sie lieb. Schließlich ist sie meine Mutter, ich war neun Monate in ihren Bauch. Sie hätte so viele Chancen gehabt mich nicht zu bekommen (Schwangerschaftskomplikationen), doch sie hat für mich gekämpft. Dafür danke ich ihr auch sehr. Doch in den Momenten wo es mir schlecht ging, wo ich sie gebraucht hätte (nach Papas Tod, als ich in der Schule gemobbt wurde, als ich Probleme bei der Arbeit hatte, als mein Bruder mich schlug, ...) da war sie nicht da. Schon da, aber sie hat nichts unternommen, wollte es nicht wissen.
Meine Therapeutin hier in der Klinik fragte mich gestern, was mich noch bei meiner Mutter halten würde. Warum ich den Kontakt nicht abbrechen würde? Sie würde sehen, das es mir sichtlich schlechter geht und ich könnte meine Mutter nicht ändern, sondern nur mich selbst. Und Personen, die mich runter ziehen, die mich nicht wertschätzen, die braucht man nicht im Leben.
Ich habe immer irgendwo zurückgesteckt, habe immer versucht ihr gerecht zu werden. Das musste ich auch, um überleben zu können (zumindest als Kind). Aber ich will das jetzt nicht mehr.
Meinen Bruder mag meine Mutter über alles. Für ihn tut sie alles. Für mich nichts, selbst wenn man sie um was bittet, dann hilft sie nicht. Meine Schwestern und ich sind alle früh ausgezogen und in eine andere Stadt (mit 16 bzw. 18). Mein Bruder wohnt nur ein Haus weiter; sie sehen sich täglich und er war schon über 30 als er "Hotel Mama" verließ.
Meine eine Schwester ist sehr still; der Kontakt zur Mutter minimal. Sie muss mit ihr zurecht kommen, weil Mama ihr Vormund ist. Sonst wäre es da vielleicht auch anders.
Zu meinen Schwestern habe ich Kontakt. Zur einen mehr, weil sie mit in der Stadt wohnt, wo auch ich wohne, zur anderen weniger. Zu meinem Bruder habe ich keinen Kontakt mehr. Da ist so viel vorgefallen (u.a. Gewalt gegenüber mir), dass es so wie es ist besser ist und das ist auch für mich ok.
Ich habe große Angst davor, dass wenn ich den Kontakt zur Mutter abbreche, dass ich ihn auch zu meinen Schwestern verliere. Meine Therapeutin sagte gestern dazu, dass ich zwar die Tür zur Mutter schließen werde, aber nicht zu meinen Schwestern. Letztlich müssen diese selbst entscheiden, ob sie die Tür zu mir dann auch offen lassen wollen oder schließen wollen und sollten sie diese schließen, so müsste ich das akzeptieren. Nur das fällt mir so schwer. Ich liebe die beiden so sehr. Sie sind doch meine Familie und dann würde ich meine ganze Familie verlieren.
Meine Mutter ist 66 Jahre, Single (hat nach dem Tot meines Vaters keinen Mann wieder gehabt und das ist 20 Jahre her), hat vier erwachsene Kinder und ist seit ca. 10 Jahren selbständig (konnte ihren Job als Angestellte wegen fehlender Kinderbetreuung damals nicht weiter ausüben und später wollte sie da nicht wieder hin zurück, obwohl sie es jederzeit gekonnt hätte. Ihr Arbeitgeber hätte sie gerne wieder gehabt).
Ich stehe jetzt vor einer schweren Entscheidung. Breche ich den Kontakt ab oder nicht. Wenn Abbruch, dann für immer. Ich möchte nicht, dass meine Mutter meint, es sei wieder nur auf Zeit. Das kann und möchte ich nicht nochmal durchmachen. Wenn dann ein endgültiger Strich und es ist vorbei. Doch das fällt mir so schwer. Es tut so weh wenn ich daran denke. Doch vielleicht geht es mir dann besser?
Ihr die Situation erklärt, wie es mir geht, was ich mir wünsche, das habe ich schon so oft, doch von ihr kommt nichts zurück. Auch jetzt wo ich in der Klinik bin; sie hat nicht einmal von sich aus angerufen oder war zu Besuch. Mein Bruder weiß noch nicht mal, dass ich in der Klinik bin. Sie kann mit ihm nicht darüber sprechen. Und mit anderen möchte sie auch nicht darüber sprechen, weil sie immer daran denkt, was die anderen dann von ihr denken, anstatt mal an mich, ihrer eigenen Tochter, zu denken. Als ich während der Psychiatriezeit mal bei ihr zu Besuch war hat sie überlegt, was sie meinen Bruder sagen soll, warum ich mitten in der Woche da sei und mir gesagt, falls Kunden oder Freunde/Nachbarn vorbei kämen, dass ich ihnen doch nicht sagen soll, wo ich zurzeit bin. Ich sollte sagen, dass ich Urlaub habe. Das zeigte mir deutlich, wie wenig sie mit der Situation zurecht kam und noch immer kommt.
Es ist jetzt ein langer Text geworden. Ich musste es mir mal von der Seele schreiben.
Was würdet ihr machen?.
Vor fünf Jahren erkrankte ich zum ersten Mal an Depressionen. Es folgten 17 Wochen in der Psychiatrie. Während dieser Zeit kapselten sich viele Leute von mir ab. Erst da habe ich gemerkt, wer wirklich zu mir steht und wer nicht. Meine Mutter hat mich während dieser nicht einmal besucht. Angerufen hat sie auch nur selten. Wenn dann kam die Initiative von mir aus und ich habe sie angerufen. Unser Verhältnis wurde dadurch nicht besser, eher schlechter und es führte zu einem Kontaktabbruch.
Meine Wünsche und ihre Vorstellungen gingen zuweit auseinander. Es folgten vier Monate Abbruch. In dieser Zeit rief sie häufiger an, nahm sogar Kontakt zur Psychiatrie auf, um darüber Informationen über mich zu bekommen, welche sie natürlich nicht bekam. Nach vier Monaten dann war die Sehnsucht von mir zu groß, ich ging mal ans Telefon ran. Sie hatte sich verändert, wir näherten uns wieder an, der Kontakt wurde wieder mehr. Doch sie veränderte sich zurück zum Alten. Ihre Verhaltensmuster kamen wieder.
Nach der Psychiatrie folgte eine Zeit meinerseits die keinesfalls leicht war. Verkehrsunfall, schwere Verletzungen davon getragen, Schwierigkeiten bei der Arbeit,..... Letzlich kündigte ich bei der Arbeit, weil es mich zu sehr belastete.
Für meine Mutter war sowieso immer nur die Arbeit Schuld an den Depressionen.
Ich wechselte den Arbeitsplatz, nach einem halben Jahr nochmal und bin nun seit vier Jahren beim gleichen Arbeitgeber.
Nicht immer läuft es da rund und es kam zu enormen Problemen zwischen mir und meiner Chefin (welche nun in Rente gegangen ist). Die Depressionen kehrten Anfang letzten Jahres zurück, wirklich eingesehen, dass es so ist, habe ich es erst im Sommer. Es folgten wieder 14 Wochen in der Psychiatrie. Für meine Mutter war wieder nur die Arbeit Schuld an allem.
Schon damals habe ich ihr erklärt, dass es auch mit meiner Kindheit zu tun hat (früher Tot von Papa, Mobbing in der Schule, Mutter nicht für mich da,....), doch das sieht sie nicht so.
Nach den 14 Wochen war ich wieder zu Hause. Eine Wiedereingliederung war geplant, wurde aber von meiner ambulanten Psychiaterin geendet, da sie mich noch nicht soweit sah und heute weiß ich auch, dass ich zu dem Zeitpunkt und auch jetzt noch nicht so weit bin. Für meine Mutter war das überhaupt nicht mehr verständlich .Schließlich sei meine Chefin doch weg und ich könnte doch endlich wieder arbeiten gehen.
Schließlich hätte meine Schwester das alles auch so überstanden und wäre nicht so lange bzw. gar nicht aus dem Beruf rausgewesen. Meine Schwester hatte auch Depressionen, hat sich deshalb ambulant behandeln lassen. Meine Mutter hat erst im letzten Sommer davon erfahren, dass sie auch daran erkrankt war und da war das schon fünf Jahre her. Als es ihr so akut schlecht ging, davon hat sie nichts mit bekommen. Das sie deshalb bei der Arbeit gefehlt hat, usw auch nicht.
Meine Mutter wohnt 150km von uns entfernt. Wenn man will, kann man einiges vor ihr verstecken, so auch das.
Sowieso hat meine Schwester in den Augen meiner Mutter das perfekte Leben. Verheiratet, Baby, eigenes Haus. Zurzeit zwar in Elternzeit, wird aber danach ihre Arbeit wieder aufnehmen. Hat aus ihren Augen nur selten bei der Arbeit gefehlt (sie hat es nur selten mitbekommen). Sie ist selten krank (ganz im Gegenteil zu mir). Sehen tun sich die beiden auch nur unregelmäßig, aber wenn sie bei mir ist (wohne in der gleichen Stadt wie meine Schwester), möchte sie diese auch unbedingt sehen. Umgekehrt ist das aber nicht so.
Ich wollte meine Arbeit wieder aufnehmen, fühlte mich so schwach. Ich hätte Halt, Unterstützung, Zuhören, Liebe gebraucht, bekommen habe ich das Gefühl von Ablehnung, dass ich alles falsch mache.
Meine ambulante Psychiaterin und meine ambulante Therapeutin waren bei der Meinung, dass ich nochmal einen stationären Aufenthalt brauche um mich zu stabilisieren.
Seit drei Wochen bin ich jetzt in einer psychosomatischen Klinik. Hier wurde zusätzlich zu der schweren Depression festgestellt, dass ich auch eine Posttraumatische Belastungsstörung habe.
Meine Mutter versteht überhaupt nicht, warum ich nochmal in die Klinik gehe. Ich sei doch schon so lange in der Psychiatrie gewesen. Aus ihrer Sicht war die Psychiatrie dann vergeudetet Zeit. Sie weiß genau, dass ich da gewesen bin wegen starker suizidaler Gedanken, aber irgendwie prallt das an ihr ab.
Nun bin ich wieder in der Klinik, möchte mir hier helfen lassen.
Ich wünsche mir Zuwendung, jemand, der mich mal in den Arm nimmt, zu mir hält, mir zuhört, mir Verständnis entgegen bringt. Doch all das bekomme ich von ihr nicht.
Als ich in der Psychiatrie war hat sie einmal mit der Therapeutin dort telefoniert. Diese hat ihr erklärt, was eine Depression ist und dass sie mir Verständnis mir gegenüber bringen muss. Am Telefon hat sie gesagt, dass sie das macht, in echt tut sie es nicht. Besucht hat sie mich dort nicht einmal. Angerufen auch nur sehr selten. Die Initiative kam immer eher von mir aus.
Immer mehr zieht mich das jetzt runter. Ich habe nie wirklich das Gefühl von ihr bekommen, dass sie sich um mich sorgt, um mich kümmern will, mich liebt. Ich habe sie lieb. Schließlich ist sie meine Mutter, ich war neun Monate in ihren Bauch. Sie hätte so viele Chancen gehabt mich nicht zu bekommen (Schwangerschaftskomplikationen), doch sie hat für mich gekämpft. Dafür danke ich ihr auch sehr. Doch in den Momenten wo es mir schlecht ging, wo ich sie gebraucht hätte (nach Papas Tod, als ich in der Schule gemobbt wurde, als ich Probleme bei der Arbeit hatte, als mein Bruder mich schlug, ...) da war sie nicht da. Schon da, aber sie hat nichts unternommen, wollte es nicht wissen.
Meine Therapeutin hier in der Klinik fragte mich gestern, was mich noch bei meiner Mutter halten würde. Warum ich den Kontakt nicht abbrechen würde? Sie würde sehen, das es mir sichtlich schlechter geht und ich könnte meine Mutter nicht ändern, sondern nur mich selbst. Und Personen, die mich runter ziehen, die mich nicht wertschätzen, die braucht man nicht im Leben.
Ich habe immer irgendwo zurückgesteckt, habe immer versucht ihr gerecht zu werden. Das musste ich auch, um überleben zu können (zumindest als Kind). Aber ich will das jetzt nicht mehr.
Meinen Bruder mag meine Mutter über alles. Für ihn tut sie alles. Für mich nichts, selbst wenn man sie um was bittet, dann hilft sie nicht. Meine Schwestern und ich sind alle früh ausgezogen und in eine andere Stadt (mit 16 bzw. 18). Mein Bruder wohnt nur ein Haus weiter; sie sehen sich täglich und er war schon über 30 als er "Hotel Mama" verließ.
Meine eine Schwester ist sehr still; der Kontakt zur Mutter minimal. Sie muss mit ihr zurecht kommen, weil Mama ihr Vormund ist. Sonst wäre es da vielleicht auch anders.
Zu meinen Schwestern habe ich Kontakt. Zur einen mehr, weil sie mit in der Stadt wohnt, wo auch ich wohne, zur anderen weniger. Zu meinem Bruder habe ich keinen Kontakt mehr. Da ist so viel vorgefallen (u.a. Gewalt gegenüber mir), dass es so wie es ist besser ist und das ist auch für mich ok.
Ich habe große Angst davor, dass wenn ich den Kontakt zur Mutter abbreche, dass ich ihn auch zu meinen Schwestern verliere. Meine Therapeutin sagte gestern dazu, dass ich zwar die Tür zur Mutter schließen werde, aber nicht zu meinen Schwestern. Letztlich müssen diese selbst entscheiden, ob sie die Tür zu mir dann auch offen lassen wollen oder schließen wollen und sollten sie diese schließen, so müsste ich das akzeptieren. Nur das fällt mir so schwer. Ich liebe die beiden so sehr. Sie sind doch meine Familie und dann würde ich meine ganze Familie verlieren.
Meine Mutter ist 66 Jahre, Single (hat nach dem Tot meines Vaters keinen Mann wieder gehabt und das ist 20 Jahre her), hat vier erwachsene Kinder und ist seit ca. 10 Jahren selbständig (konnte ihren Job als Angestellte wegen fehlender Kinderbetreuung damals nicht weiter ausüben und später wollte sie da nicht wieder hin zurück, obwohl sie es jederzeit gekonnt hätte. Ihr Arbeitgeber hätte sie gerne wieder gehabt).
Ich stehe jetzt vor einer schweren Entscheidung. Breche ich den Kontakt ab oder nicht. Wenn Abbruch, dann für immer. Ich möchte nicht, dass meine Mutter meint, es sei wieder nur auf Zeit. Das kann und möchte ich nicht nochmal durchmachen. Wenn dann ein endgültiger Strich und es ist vorbei. Doch das fällt mir so schwer. Es tut so weh wenn ich daran denke. Doch vielleicht geht es mir dann besser?
Ihr die Situation erklärt, wie es mir geht, was ich mir wünsche, das habe ich schon so oft, doch von ihr kommt nichts zurück. Auch jetzt wo ich in der Klinik bin; sie hat nicht einmal von sich aus angerufen oder war zu Besuch. Mein Bruder weiß noch nicht mal, dass ich in der Klinik bin. Sie kann mit ihm nicht darüber sprechen. Und mit anderen möchte sie auch nicht darüber sprechen, weil sie immer daran denkt, was die anderen dann von ihr denken, anstatt mal an mich, ihrer eigenen Tochter, zu denken. Als ich während der Psychiatriezeit mal bei ihr zu Besuch war hat sie überlegt, was sie meinen Bruder sagen soll, warum ich mitten in der Woche da sei und mir gesagt, falls Kunden oder Freunde/Nachbarn vorbei kämen, dass ich ihnen doch nicht sagen soll, wo ich zurzeit bin. Ich sollte sagen, dass ich Urlaub habe. Das zeigte mir deutlich, wie wenig sie mit der Situation zurecht kam und noch immer kommt.
Es ist jetzt ein langer Text geworden. Ich musste es mir mal von der Seele schreiben.
Was würdet ihr machen?.