Diskussionsforum Depression

Citalopram 20 mg - ich nehme es seit ca. 7 jahren und habe gute Erfolge erzielt. Nunmehr haben meine Ärztin und ich uns besprochen und imd versuchen eine Reduzierung auf täglich 10 mg. Und zwar mache ich das jetzt seit 1 Woche. Hat jemand Erfahrung mit der reduzierung von Antidepressiva? Ich fühle mich seit 2 Tagen ein wenig benommen. Kann aber auch andere Ursachen haben (Frühjharsmüdigkeit?, Leider auch schon seit 40 Jahren am Kopfschmerzen, nur im Augenblick sind sie etwas verstärkt). Würde gerne hören, ob jemand Erfahrung hat, wenn Antidepressiva reduziert wird.

Danke betina

soll natürlich absetzen heissen betina

Hallo!

Ich hatte mal den Versuch gestartet abzusetzen, leider ging es mir mit der Reduktion schlecht, wobei da auch Symptome dabei waren, die ich vorher nicht hatte. Der Arzt sah dass als rein psychisch an, ich nicht. Ich hab mich dann informiert und einen neuen Arzt gefunden, der verstanden hat, dass ich nach sehr langer Einnahmezeit vorsichtig Absetzen muss.

Ich habe letztendlich fast ein Jahr in kleinen Schritten benötigt, aber das war für mich der erfolgreiche Weg.

Grüße, Silke

Hallo,
vor ca. 12 Jahren nachdem ich 10 MG Cipralex 2 Jahre lang genommen habe , habe ich erst auf 5 MG reduziert und dann auf 2,5. Ich habe keine Nebenwirkungen gehabt. Erst als ich versucht habe ganz abzusetzen und es war nach weiteren 2-3 Jahren, ging es mir schlecht, vor allem Benommenheit und Schwindel, so dass ich wieder auf 5 MG zurückkam.

Ich denke dass es bei jedem anders ist, und jeder Körper unterschiedliche Dosen, von 0 bis Maximum braucht. Aber ganz allgemein denke ich dass , wen einem mit Tabelleten gut geht, er diese Tabletten ruhig lebenslang nehmen soll. Von denen gibt es so gut wie keine Langzeitnebenwirkungen, sie helfen gut. Ich habe weitere chronische Erkrankungen, bei denen ich auch lebenslang Tabletten schlucken muss (z.B. gegen Hypertonie oder Asthma). Warum soll es bei Depression anders sein, wenn diese Medikame3nte ein normales Leben ermöglichen?

karel

Danke für Eure Erfahrungen. richtig, auch der Gedanke ist gut, warum absetzen, wenn es mit dem Medikament gut geht. Ich habe so einige gesundheitliche Probleme in den letzten Jahren und so sagte man mir, daß diese von Medikamenten kommen könnten. Da ich nur Depri nehmen undes mir seitJahren gut geht, habe ich gedacht ich reduziere ein wenig. Meine Psychaterin war auch einverstanden. Mal sehe wie es weiter geht. betina

Hallo betina,

wer will ein Leben lang Medikamente nehmen,wenn es nicht unbedingt notwendig ist ?
Von wem hast du diese Fehlinformation, lieber karel ?
Die Ads können sehr belastende und schwerwiegende Nebenwirkungen haben.
Ich habe sehr viele Jahre Ads geschluckt,die Nebenwirkungen wurden mit der Zeit immer gravierender.
7 Jahre habe ich die für mein Alter viel zu hohe Dosis 20 mg tgl. Es-Citalopram genommen. Reduziert habe ich 4 Monaten lang,bis ich dann auf 0 war.
Das war noch viel zu schnell für mich,ich hatte sehr viele Absetzerscheinungen.
Jetzt nach über einem Jahr geht es mir besser.
SilkeSilke schildert es richtig,ganz kleine Schritte sind nötig,damit es nicht zu größeren Problemen kommt.
Aber auch das ist ganz verschieden,genau wie die Ads beim Einschleichen gut vertragen werden oder auch keine Wirkung haben können.
Psychiater sind da oft sehr locker,wenn es Probleme gibt,sagen sie die Krankheit ist zurück.
Mir geht es jetzt ohne Ads besser,aber das gilt nur für mich und das muss jeder für sich selbst
und mit seinem Arzt entscheiden.
Außerdem spielt auch die Diagnose eine große Rolle.

LG Bittchen

Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die Langzeitnebenwirkungen von SSRI bewiesen haben. Alles basiert auf persönlichen Erfahrungen. Manche haben diese Nebenwirkungen, andere haben sie nicht. Ich selber arbeite an einer Uniklinik und kenne sehr viele Ärzte.
Dein Beispiel, liebe Bittchen, zeigt dass es richtig war, AD abzusetzen. Aber es ist bei jedem anders. Es gibt auch unterschiedliche Arten von Depression einschl. endogener Depression, deren Entstehung nicht unbedingt von bestimmten Ereignissen verursacht ist. Es gibt zahlreiche Prozesse im Körper die Serotonin-Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringen. Und in diesem Falle sind AD das Einzige was man braucht. Aber das sind nur ca. 10-15% aller Depressionen.
Kommt Depression als Folge eines Ereignissen, ist AD nur eine Zwischenlösung.
Aber , wie gesagt, jeder reagiert anders, was NW angeht.

Ich nehme es nun seit etwas mehr als seiner Woche...wie lange dauert es denn bis sie wirken?

Meine Ärztin hat bei mir die Diagnose Leisungsschwäche unbekannten Grundes und mittelschwere Depression festgestellt. Ich habe das Gefühl nie wieder etwas hinzubekommen:( Weil ich so negativ mit mir selbst beschäftigt bin und ein andauerndes Frust Gefühl hab. Einfach das Gefühl, dass gar nichts gut ist und werden wird. Es ist echt schlimm...ich könnte den ganzen tag an die Decke starren..
dabei bin ich noch jung und sehe nicht schlecht aus. Aber ich weiß einfach nicht wer ich genau bin charakterlich.
kommt das alles von der Depression?

und ich wünschte ich könnte lachen oder traurig sein...aber ich bin so gar nichts...man fühlt sich einfach nur allein damit.

Hallo Karel,

ich bin an Langzeitstudien sehr interessiert. Kannst du mir ein paar Links geben, aus denen ich die angeblich fehlenden Langzeitasuwirkungen ableiten kann? Also Studien mit Teilnehmern und Einnahme über Jahre?

Silke

Hallo Silke,
ich meine dass es solche Studien nicht gibt. Klinische Studien bezogen sich auf kurze Beobachtungszeiten. Studien mit 10 oder 20 Jahre Therapiezeiten fand ich keine. Deswegen meine ich dass bis jetzt nichts negatives diesbezüglich bewiesen wurde.

karel

Ich glaube schon dass Verlängerungen der QT-Zeit, bzw. Herzrhytmusstörungen auch Langzeitfolgen haben. Und gerade Cita ist sehr bekannt dafür.
Aber wie soll man ADs auch gut verkaufen wenn Studien negative Langzeitwirkungen aufzeigen würden...?

Edit: Mir wurde im Übrigen von verschiedenen Ärzten im Bereich Psychiatrie davon abgeraten langfristig ADs zu nehmen.