Psychiatrie ja oder nein?
Verfasst: 5. Feb 2018, 23:35
Hallo Leute,
gestern habe ich mich in meiner Verzweiflung hier angemeldet, da ich nicht mehr so richtig weiter weiß und ich mir durch das Forum erhoffe, mich mit ebenfalls Betroffenen austauschen zu können. Denn so richtig verstehen tut mich mittlerweile niemand mehr - auch verständlich, denn ich bewege mich seit Wochen eigentlich im Kreis. Ich bin 26 Jahre alt und arbeite an einer Schule als Pädagogin. Ich habe seit ca zwei Monaten eine schwere Depression. Heute hatte ich einen ganz guten Tag, aber erfahrungsgemäß kann ich mich nicht darauf verlassen, dass das bleibt. Kennt ihr das auch? Es gibt Tage da denke ich, jetzt ist wird es besser, endlich! Und dann wach ich am nächsten Tag auf und es wieder so wie vorher.
Vor dem richtigen Ausbruch meiner Depression habe ich ca zwei Monate sehr viel gefeiert und habe sehr regelmäßig chemische Drogen konsumiert (Speed, MDMA, Ecstasy) und viel gegifft. In dieser Zeit ging es mir blendend, obwohl ich mich kurz vorher von meiner 8-jährigen Beziehung getrennt habe. Klingt komisch - aber die Drogen und eine neue Verliebtheit (mit dieser es nun vorbei ist) haben mich glauben machen ein neuer Mensch zu sein, endlich das Leben führen zu können nach dem ich mich so sehr gesehnt habe, hoffen lassen, dass es mir nun endlich besser geht. Diese Blase ist dann eines Abends beim Feiern geplatzt, da ich einen ziemlich großen Fehler gemacht und mich selbst nicht mehr wieder erkannt habe. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, aber das war der Auslöser. Seit dem bin ich wie verändert. Ich konnte am Anfang der Zeit kaum schlafen, mich nicht mehr konzentrieren, war unfähig zu arbeiten, Gedanken kreisten in meinem Gehrin und verfingen sich zu einem dicken Wollknäuel. Bis Weihnachten vergingen zwei Wochen in denen es mir so erging. Als ich meine Familie über die Feiertage sah, konnte ich meinen inneren Zustand nicht verbergen, da ich unfähig war an irgendeinem Gespräch teilzunehmen, in Gesellschaft zu sein. So erzählte ich meinen Eltern und Geschwistern die ganze Geschichte.
Nach den Ferien ging ich zurück in meine WG und versuchte zu arbeiten. Meine Familie war davon nicht begeistert. Sie sagten ich solle in eine Klinik und Medikamente nehmen. Davon wollte ich aber zunächst nichts wissen. Eine Woche hab ich es nach den Ferien dann letztlich geschafft zu arbeiten. Danach habe ich mich auf Raten meiner Schwester und meiner Psychotherapeutin (die Therapie mache seit Mai 2017) für 3 Wochen krankschreiben lassen. Die Krankschreibung endet an diesem Mittwoch!!
Während der Krankschreibung hat sich an meinem Zustand kaum etwas verändert. Ich kann aber dank der Medikamente (Mirtazapin 30mg abends/Sertralin 50 mg morgens) wieder schlafen und mich teilweise wieder besser konzentrieren. Allerdings fing ich in der Zeit an mich selbst zu hauen, da ich mir in einigen Momenten (unter anderem) sage, dass ich zu früh das Handtuch geworfen habe und mich mehr hätte zusammen reißen sollen, um nicht den Anschluss an den Alltag und die Arbeit zu verlieren. Ich schlafe seitdem nicht mehr zu Hause in meiner WG, da mir meine Mitbewohner nicht so sehr vertraut sind, ich mich sehr schäme für meinen Zustand und mich nicht traue ihnen ehrlich zu sagen was los ist. Deswegen übernachtete ich also während der Krankkschreibung erst bei meinem Bruder in einer anderen Stadt, dann bei meinen Eltern, wo ich auch jetzt noch bin. Gerade die letzten Tage waren sehr schlimm und ich hatte immer wieder emotionale Zusammenbrüche, da der Tag meiner Entscheidung, ob ich mich nun selbst einweisen lasse oder wieder versuche zu arbeiten immer näher rückt. Die Vorstellung in eine Psychiatrie zu gehen und das allen zu erzählen, ertrage ich nur sehr schwer. Meine Mutter fleht mich mittlerweile an in eine Klinik zu gehen und meine Therapeutin rät mir ebenfalls dazu. Auch sonst ist meine ganze Familie und die paar Freunde, die eingeweiht sind, fest davon überzeugt, dass ich das jetzt brauche.
Ich aber habe unglaublich große Angst davor, dass mich ein Klinikaufenthalt noch viel weiter von dem realen Leben entfernt und mir so den Wiedereinstieg in Beruf und Alltag noch viel schwerer mache. Mit viel Kraftaufwand und Willensstärke würde ich es vielleicht schaffen wieder zu arbeiten. Wäre das nicht vielleicht besser als nun so lange auf einen Platz in der Klinik zu warten (ich rechne mindestens mit 4 Wochen), dann mindestens 2 Monate dort sein, um dann wieder zurückzukommen? Ich weiß einfach nicht ob meine Depression schwer genug ist, ob ich dort richtig bin. Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich? Ist das eurer Meinung ein Ort, an dem man zu sich selbst findet?
Vielleicht schieß ich mir damit ins eigene Bein. Mein Umfeld sagt mir aber, dass sie nicht mehr weiter wissen, ich was tun muss und sie das als einzige Lösung sehen.
Oh ha - jetzt hab ich einen riesen Roman geschrieben und bezweifle sehr stark, dass sich das tatsächlich jemand ernsthaft durchliest! Wenn doch, freue ich mich sehr, wenn ihr mir eure Gedanken dazu mitteilen würdet. Danke
gestern habe ich mich in meiner Verzweiflung hier angemeldet, da ich nicht mehr so richtig weiter weiß und ich mir durch das Forum erhoffe, mich mit ebenfalls Betroffenen austauschen zu können. Denn so richtig verstehen tut mich mittlerweile niemand mehr - auch verständlich, denn ich bewege mich seit Wochen eigentlich im Kreis. Ich bin 26 Jahre alt und arbeite an einer Schule als Pädagogin. Ich habe seit ca zwei Monaten eine schwere Depression. Heute hatte ich einen ganz guten Tag, aber erfahrungsgemäß kann ich mich nicht darauf verlassen, dass das bleibt. Kennt ihr das auch? Es gibt Tage da denke ich, jetzt ist wird es besser, endlich! Und dann wach ich am nächsten Tag auf und es wieder so wie vorher.
Vor dem richtigen Ausbruch meiner Depression habe ich ca zwei Monate sehr viel gefeiert und habe sehr regelmäßig chemische Drogen konsumiert (Speed, MDMA, Ecstasy) und viel gegifft. In dieser Zeit ging es mir blendend, obwohl ich mich kurz vorher von meiner 8-jährigen Beziehung getrennt habe. Klingt komisch - aber die Drogen und eine neue Verliebtheit (mit dieser es nun vorbei ist) haben mich glauben machen ein neuer Mensch zu sein, endlich das Leben führen zu können nach dem ich mich so sehr gesehnt habe, hoffen lassen, dass es mir nun endlich besser geht. Diese Blase ist dann eines Abends beim Feiern geplatzt, da ich einen ziemlich großen Fehler gemacht und mich selbst nicht mehr wieder erkannt habe. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, aber das war der Auslöser. Seit dem bin ich wie verändert. Ich konnte am Anfang der Zeit kaum schlafen, mich nicht mehr konzentrieren, war unfähig zu arbeiten, Gedanken kreisten in meinem Gehrin und verfingen sich zu einem dicken Wollknäuel. Bis Weihnachten vergingen zwei Wochen in denen es mir so erging. Als ich meine Familie über die Feiertage sah, konnte ich meinen inneren Zustand nicht verbergen, da ich unfähig war an irgendeinem Gespräch teilzunehmen, in Gesellschaft zu sein. So erzählte ich meinen Eltern und Geschwistern die ganze Geschichte.
Nach den Ferien ging ich zurück in meine WG und versuchte zu arbeiten. Meine Familie war davon nicht begeistert. Sie sagten ich solle in eine Klinik und Medikamente nehmen. Davon wollte ich aber zunächst nichts wissen. Eine Woche hab ich es nach den Ferien dann letztlich geschafft zu arbeiten. Danach habe ich mich auf Raten meiner Schwester und meiner Psychotherapeutin (die Therapie mache seit Mai 2017) für 3 Wochen krankschreiben lassen. Die Krankschreibung endet an diesem Mittwoch!!
Während der Krankschreibung hat sich an meinem Zustand kaum etwas verändert. Ich kann aber dank der Medikamente (Mirtazapin 30mg abends/Sertralin 50 mg morgens) wieder schlafen und mich teilweise wieder besser konzentrieren. Allerdings fing ich in der Zeit an mich selbst zu hauen, da ich mir in einigen Momenten (unter anderem) sage, dass ich zu früh das Handtuch geworfen habe und mich mehr hätte zusammen reißen sollen, um nicht den Anschluss an den Alltag und die Arbeit zu verlieren. Ich schlafe seitdem nicht mehr zu Hause in meiner WG, da mir meine Mitbewohner nicht so sehr vertraut sind, ich mich sehr schäme für meinen Zustand und mich nicht traue ihnen ehrlich zu sagen was los ist. Deswegen übernachtete ich also während der Krankkschreibung erst bei meinem Bruder in einer anderen Stadt, dann bei meinen Eltern, wo ich auch jetzt noch bin. Gerade die letzten Tage waren sehr schlimm und ich hatte immer wieder emotionale Zusammenbrüche, da der Tag meiner Entscheidung, ob ich mich nun selbst einweisen lasse oder wieder versuche zu arbeiten immer näher rückt. Die Vorstellung in eine Psychiatrie zu gehen und das allen zu erzählen, ertrage ich nur sehr schwer. Meine Mutter fleht mich mittlerweile an in eine Klinik zu gehen und meine Therapeutin rät mir ebenfalls dazu. Auch sonst ist meine ganze Familie und die paar Freunde, die eingeweiht sind, fest davon überzeugt, dass ich das jetzt brauche.
Ich aber habe unglaublich große Angst davor, dass mich ein Klinikaufenthalt noch viel weiter von dem realen Leben entfernt und mir so den Wiedereinstieg in Beruf und Alltag noch viel schwerer mache. Mit viel Kraftaufwand und Willensstärke würde ich es vielleicht schaffen wieder zu arbeiten. Wäre das nicht vielleicht besser als nun so lange auf einen Platz in der Klinik zu warten (ich rechne mindestens mit 4 Wochen), dann mindestens 2 Monate dort sein, um dann wieder zurückzukommen? Ich weiß einfach nicht ob meine Depression schwer genug ist, ob ich dort richtig bin. Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich? Ist das eurer Meinung ein Ort, an dem man zu sich selbst findet?
Vielleicht schieß ich mir damit ins eigene Bein. Mein Umfeld sagt mir aber, dass sie nicht mehr weiter wissen, ich was tun muss und sie das als einzige Lösung sehen.
Oh ha - jetzt hab ich einen riesen Roman geschrieben und bezweifle sehr stark, dass sich das tatsächlich jemand ernsthaft durchliest! Wenn doch, freue ich mich sehr, wenn ihr mir eure Gedanken dazu mitteilen würdet. Danke