Krankhaft selbstkritisch?

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Faked-by-me
Beiträge: 16
Registriert: 16. Aug 2017, 02:35

Krankhaft selbstkritisch?

Beitrag von Faked-by-me »

Hallo ihr Lieben

Ich war lange Foren-Abstinent... hab mein Leben ganz gut auf die Reihe gebracht. Ich leider immer noch unter der Trennung im Juli, obwohl ich einen neuen, liebevollen Partner gefunden habe. An sich ist dieser Teil meines Lebens also durchaus schön. Nur der Gedanke, von meinem ex nicht los lassen zu können beschäftigt mich in regelmäßigen Abständen.

Aber der Grund warum ich mich melde findet seinen Ursprung eher in der Arbeit. Vielleicht erinnern sich einige, dass ich ja im September mein Referendariat angefangen habe. Ja, es ist so stressig wie immer alle sagen. Man wird regelmäßig so richtig durch den Wolf gedreht. Mittlerweile habe ich aber, wenn ich versuche die Sache „objektiv“ zu betrachten, eher das Gefühl dass ich mir selbst am meisten Druck mache. Ich bin nie gut genug. Meine Arbeit ist nie gut genug. Meine Schüler lernen etwas, aber meine Stunden sind nicht gut genug durchgeplant, der Lernerfolg oft nicht wie gewünscht. Letztendlich nehme ich mich selbst kritisch in den Blick. Und ich muss sagen, selten kann ich nach einer Stunde etwas gutes finden. Meine LAA Kolleginnen und meine Seminarleitung sprechen mich schon darauf an, dass ich zu hart zu mir selbst wäre.

All der Druck der suf meinen Schultern lastet, lässt mich überlegen abzubrechen. Doch etwas anderes zu tun. Konkrete Alternativen fehlen. Letztendlich fühle ich mich momentan einfach inkompetent. Unzulänglich. Wie ein versager.

Ich weiß nicht recht, was ich mir von diesem Beitrag erwarte. Vielleicht musste ich es einfach mal los werden. Vielleicht hat der ein oder andere eine Erfahrung hinsichtlich der enormen selbstkritischen Einstellung....

Ich lasse noch Grüße da
retrochallenge1
Beiträge: 71
Registriert: 14. Feb 2015, 14:35

Re: Krankhaft selbstkritisch?

Beitrag von retrochallenge1 »

Liebe /er fake by me.
Ich verstehe dich so gut.Das Referendariat ist die Hölle.
Selbstkritisch sein, um dadurch eine gute Selbstreflexion zu haben ist gut.Nur solltest du es damit nicht übertreiben.Gerade in diesem Beruf brauchst du deine Kraft, da einfach viel mehr dahinter steckt, als nur guten Unterricht zu machen.
Wenn es deinen Ausbildern und Kollegen auffällt, höre auf sie.
80 ist das neue 100.
Ich habe es so übertrieben mit der Selbstkritik, dass ich schon 7 Monate krank zu Hause bin.
Und ich kenne viele Leute aus dem Schuldienst, die auch an Depressionen oder Burnout leiden.
Zieh die Reißleine.
Wenn du in diesem Beruf überleben willst, musst du gut für dich sorgen und dich auch mal von deinem 100% Anspruch lösen.
Man muss das Rad nicht für jeden Unterrichtsbesuch neu erfinden.
Einen guten Lehrer zeichnen noch viele andere Eigenschaften aus!
Gerade in der heutigen Zeit wird man in der Schule als Lehrer anders gefordert als noch bor 10 Jahren beispielsweise.
Das soll nicht heißen, dass du dich nicht einbringen und anstrengen sollst.Aber alles muss ein gesundes Maß haben.
Ich weiß aus eigener Erfahrung wie hart das ist.
Ich habe mein Ref .unter sehr schwierigen Bedingungeen gemacht.
Und nach dem Ref. der Sprung in die Vollzeit war noch einmal eine Herausforderung.
Wenn du gesund sein willst, überdenke deine Selbstkritik.Die Welt geht nicht davon unter, wenn du in gesundem Maße agierst.
Machst du aber so weiter landest du irgendwann vielleicht in der Depression oder im Burn out.Und das ist die ganze Selbstkritik nicht wert.Du wirst auch so geschätzt.
Viele Grüße retrochallenge
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