Bald Reha-Antritt .. eure Erfahrungen?

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white_rose
Beiträge: 3
Registriert: 1. Dez 2017, 19:38

Bald Reha-Antritt .. eure Erfahrungen?

Beitrag von white_rose »

Hi ihr Lieben. Ich gehe in knapp 2 Wochen zum ersten Mal in die Reha.
Ich bin nervös, wenn ich daran denke, 5 Wochen weg zu sein.
Freude ist tatsächlich aber auch dabei, oder Hoffnung. Eher letzteres.
Ich habe schon viel gegoogelt, was mich in einer Reha erwartet,
wie der Tagesablauf so ist usw.
Ich glaube, es würde mich beruhigen, wenn ich in etwa wüsste,
was genau dort mit mir passiert.
Mich interessiert, was ihr evtl schon erlebt habt in eurer Reha..
Hat man da von morgens bis abends Programm, das verpflichtend ist,
oder hat man auch ein bisschen Zeit für Ruhe zwischendurch?
Ich möchte einfach schon so ein bisschen mental vorbereitet dort hin gehen..
Schreibe auch oft wichtige Dinge oder Ziele auf, die ich mir setze..
Ich möchte das beste aus den 5 Wochen rausholen und evtl kann ich den Aufenthalt ja sogar verlängern.. habe nämlich auch Angst, dass ich in den paar Wochen nichts hinkriege für mich.
Ich hoffe, ein paar von euch schreiben mir.. danke euch! :-) alleine schon fürs Lesen.
aikido_1987
Beiträge: 1133
Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Bald Reha-Antritt .. eure Erfahrungen?

Beitrag von aikido_1987 »

Die psychosomatische Rehaklinik die ich kenne, hat von 8-16 Uhr Therapieprogramm. Teilnahme ist Pflicht. Vereinzelt gibt es auch Therapien vor 8 Uhr morgens oder am Abend.
Die Wochenenden sind frei.
In der ersten Woche gibt es Aufnahmegespräche beim Psychologen und eine Aufnahmeuntersuchung beim Arzt, Blutentnahme und Ekg. Ansonsten fast nur Gruppentherapien a 90 min. in einer festen Therapiegruppe von 10-12 Patienten. (z.b. Gruppengespräche, Kunst, Körpertherapie)
Im Ausnahmefall kann man über das Wochenende beurlaubt werden, wenn dadurch keine Therapie ausfällt und verlängern darf man nur, wenn es eine medizinische Indikation gibt und die Klinik ein freies Bett hat.
Massagen gibt es keine, weil die Rentenversicherung möchte, dass die Patienten in der Reha was an die Hand bekommen, was Sie Zuhause selbstständig weiter durchführen können, wie z.b. Entspannungsverfahren.
Jewel
Beiträge: 20
Registriert: 5. Jan 2018, 20:28

Re: Bald Reha-Antritt .. eure Erfahrungen?

Beitrag von Jewel »

Darf ich fragen, wo du hin fährst?
Ich warte auch auf meinen Aufnahmetermin. Im Oktober hieß es, das ich Mitte Januar anreise. Aber bisher fehlt noch der genaue Termin.
Allerdings sind erstmal nur 3 Wochen genehmigt. Ich glaube nicht, das man in dieser kurzen Zeit etwas erreichen kann.

Ich weiß nur, das ich in die "Klinik Schweriner See" fahre.
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Bald Reha-Antritt .. eure Erfahrungen?

Beitrag von Zarra »

Allerdings sind erstmal nur 3 Wochen genehmigt.
Das wird oft dann recht schnell vor Ort verlängert.
white_rose
Beiträge: 3
Registriert: 1. Dez 2017, 19:38

Re: Bald Reha-Antritt .. eure Erfahrungen?

Beitrag von white_rose »

Danke für eure Antworten! :-)

Ich fahre nach Bad Camberg in die Median-Klinik. Bin echt gespannt, es geht am 23. los!
Und ich hoffe, ich finde dort wieder zurück zu mir.
Habe allerdings auch Angst, dass alles schiefgeht, ich dann arbeitsfähig entlassen werde und direkt wieder Vollzeit arbeiten muss. (bin seit November arbeitsunfähig)
Aber ist bestimmt auch normal, so viele Ängste und Grübeleien vor der Reha zu haben, oder?

liebe Grüße an euch :-)
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Bald Reha-Antritt .. eure Erfahrungen?

Beitrag von Zarra »

Hallo,
Aber ist bestimmt auch normal, so viele Ängste und Grübeleien vor der Reha zu haben, oder?
Ja, das ist sehr normal - da kann ich Dich wirklich beruhigen.
Habe allerdings auch Angst, dass alles schiefgeht
ALLES wird garantiert nicht schiefgehen; da kann ich Dich ziemlich beruhigen. Ob alle Deine Erwartungen erfüllt werden, ist wiederum eine andere Sache (und da gibt dann sowohl berechtigte Erwartungen - und die Klinik bot es nicht; und übertriebene Erwartungen, die gar nicht erfüllt werden können).
ich dann arbeitsfähig entlassen werde und direkt wieder Vollzeit arbeiten muss
Ich persönlich finde die stufenweise Wiedereingliederung eine sehr gute Sache, vor allem wenn man wieder auf Vollzeit kommen will/soll/muß. Wenn die Klinik es nicht tut, dann sprich Du diese drei (?) Wochen vor der Entlassung darauf an und daß Du das gerne möchtest.

Sorry, daß ich nicht mehr schreibe.

LG, Zarra
Antinous
Beiträge: 34
Registriert: 24. Jan 2018, 18:12

Re: Bald Reha-Antritt .. eure Erfahrungen?

Beitrag von Antinous »

Liebe white-rose,

dort, wo ich letztes Jahr für 5 Wochen war, begann der Tag für mich oft schon um 6:30 Uhr und endete auch mal um 21 Uhr. Das war bei den leaderless-Gruppentherapie-Stunden der Fall.
Der Tagesablauf ist jeden Tag anders weil der Therapie-Plan für jeden Patienten individuell zusammengestellt (bei uns vom Computer). Sonderwünsche konnten aber auch nachträglich berücksichtigt werden. Ich hab z.B. für eine Aktivität Qi Gong als Ersatz bekommen. Wer z.B. Massage haben wollte, konnte das mit dem Doc besprechen usw.
Wir waren in feste Gruppen à 10 Leute eingeteilt, die vom 1. bis zum letzten Tag bestand. Durch die individuellen Pläne war man nur bei den Gruppen-Aktivitäten auf jeden Fall mit den gleichen Leuten zusammen. Bei den übrigen Aktivitäten konnte man auch schon mal alleine aus der Gruppe irgendwo mit anderen zusammen landen.

Für Neuankömmlinge kann es evtl. so aussehen, als hätten sie in der Klinik noch mehr Stress als zuhause. Mir ging es so! Ich sah den vollgepackten Plan und dachte erst mal "Ne, ne?! Das hältst du keine 5 Wochen aus!" :-) Aber spätestens am 3. Tag merkt man, dass alle Termin so gut getaktet sind, dass man wirklich genug Zeit dazwischen hat, um nicht hetzen zu müssen oder sogar nen Kaffee zu trinken, nen Spaziergang zu machen, auf der Sonnenliege zu dösen usw. Wir hatten auch öfter mal "Freistunden". Sehr praktisch fand ich die Tage, an denen ich nachmittags gar keine Termine hatte. Da hab ich dann die Stadt erkundet oder war einkaufen.

Grundsätzlich weisen die Kliniken schon daraufhin, dass die Teilnahme Pflicht ist - es sei denn, man wird krank (mich hatte ein grippaler Infekt erwischt). Es kann aber auch sein, dass man Therapeuten bekommt, die keinen Wert auf eine vollständige Gruppe legen und nie nachprüfen, wen sie grad an der Backe haben sollten. War bei uns ganz übel beim Walken, ich bin immer alleine gegangen, weil ich langsam bin und alle davon gerannt sind. Bei Qi-Gong oder Singen hat auch keiner nachgeprüft. Es war also nicht ganz so streng, trotzdem hab ich nie ohne Grund gefehlt.

Krass war es bei den Mahlzeiten. Wir hatten Armbändchen mit Chip und wehe, man hatte sich nicht vor oder nach einer Mahlzeit am Checkpoint registriert, dann war 15 Min nach der offiziellen Zeit ein Suchkommando an der Zimmertür. Wenn man nicht da war, musste man beim Stützpunkt (Schwesternzimmer) antreten.
In der 1. Woche musste ich ständig antreten, weil der Checkpoint gesponnen hat. Davon waren aber auch andere betroffen.

Um 20:00 h abends mussten wir drinnen sein, nur samstags hatten man Ausgang bis 23 h oder 24 h Uhr. Das weiß ich schon gar nicht mehr so genau... Man konnte dann Ausflüge machen, Freunde/Familie besuchen usw. aber fremd übernachten war streng verboten! Mann durfte allerdings fürs WE einen Gast anmelden. Dem hat man dann ein Zusatzbett ins Zimmer gestellt.

Ich wünsche dir viel Erfolg in der Reha.

Gruß
Antinous
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