Meinen Freund habe ich im August 2017 kennengelernt. Nach einer traumhaften ersten Zeit würde unser Umgang immer schwieriger. Er zog sich mehr und mehr zurück, sagte, er sei fremd im eigenen Körper etc. Ich habe versucht, ihn bei der Suche nach Hilfe zu unterstützen, er zog sich mehr und mehr zurück. Sagte, er liebt mich aber erträgt es nicht, mich so traurig zu sehen und könne keine Verantwortung übernehmen.
Am 22.12. beendete er per SMS die Beziehung. Ich lasse ihn seitdem in Ruhe, habe ihm lediglich Neujahrsgrüße geschickt und dass meine Tür immer offen steht.
Er schrieb daraufhin, dass ich ihn vergessen solle und mein Glück eoamdets finden müsse.
Ich bin am Boden zerstört und habe nicht vor, ihn aufzugeben.
Ist dies Teil der Krankheit, kann ich weiterhoffen? Ich weiß gar nichts mehr und freue mich über Erfahrungen von Betroffenen.
Partner trennt sich und sieht die Schuld bei mir
Re: Partner trennt sich und sieht die Schuld bei mir
Hallo Helgarr,
erst einmal ein gesundes neues Jahr und herzlich willkommen im Forum.
Ich bin selbst Angehörige. Meine Partnerin leidet auch unter Depressionen.
Die Krankheit zeigt sich auf vielen Art und Weisen. Aber egal welche dies sind, für den Angehörigen oder auch Partner ist es immer schwer, damit klar zu kommen. Viele unschöne Dinge werden gesagt oder getan. Der Kranke möchte es im tiefsten Inneren selbst nicht, aber kann es nicht immer kontrollieren. Die Krankheit ist unberechenbar und dies macht es auch so schwer. Wie dein Freund wirklich empfindet, kann ich nicht sagen. Ob aus ihm nur die Krankheit spricht. Welches Gefühl hast du denn? Wie waren die Tage vor dem 22.12.? Wie oft habt ihr euch seit August 2017 gesehen? Ich kann dir nicht sagen, ob du weiter hoffen kannst oder nicht. Ich denke, das wird die Zeit her geben. Wenn ihm wirklich etwas an dir liegt, wird er sich melden. Aber geb ihn erstmal etwas Freiraum und die Zeit, mit sich selbst klar zu kommen und das er seine Mitte wiederfinden kann. Denn wie sagt man so schön? Wenn man sich selbst nicht respektieren und lieben kann, dann kann man dies auch keinem anderen Menschen schenken....
Viele Grüße
erst einmal ein gesundes neues Jahr und herzlich willkommen im Forum.
Ich bin selbst Angehörige. Meine Partnerin leidet auch unter Depressionen.
Die Krankheit zeigt sich auf vielen Art und Weisen. Aber egal welche dies sind, für den Angehörigen oder auch Partner ist es immer schwer, damit klar zu kommen. Viele unschöne Dinge werden gesagt oder getan. Der Kranke möchte es im tiefsten Inneren selbst nicht, aber kann es nicht immer kontrollieren. Die Krankheit ist unberechenbar und dies macht es auch so schwer. Wie dein Freund wirklich empfindet, kann ich nicht sagen. Ob aus ihm nur die Krankheit spricht. Welches Gefühl hast du denn? Wie waren die Tage vor dem 22.12.? Wie oft habt ihr euch seit August 2017 gesehen? Ich kann dir nicht sagen, ob du weiter hoffen kannst oder nicht. Ich denke, das wird die Zeit her geben. Wenn ihm wirklich etwas an dir liegt, wird er sich melden. Aber geb ihn erstmal etwas Freiraum und die Zeit, mit sich selbst klar zu kommen und das er seine Mitte wiederfinden kann. Denn wie sagt man so schön? Wenn man sich selbst nicht respektieren und lieben kann, dann kann man dies auch keinem anderen Menschen schenken....
Viele Grüße
Re: Partner trennt sich und sieht die Schuld bei mir
Vielen Dank für deine Worte. Noch am 21.12. Wollte er es mit mir schaffen j d sagte mir, er liebt mich.
Nun sagt er, es geht etwas bergauf, ohne mich. Ich habe einfach solch eine Angst, dass er seine Depression mit mir verknüpft. Er sagt plötzlich, dass unsere Energien wohl nicht passen. Dabei hatten fix beide das Gefühl, etwas ganz Besonderes miteinander zu beginnen...
Oh man, wie hält man diesen Schmerz nur aus?
Nun sagt er, es geht etwas bergauf, ohne mich. Ich habe einfach solch eine Angst, dass er seine Depression mit mir verknüpft. Er sagt plötzlich, dass unsere Energien wohl nicht passen. Dabei hatten fix beide das Gefühl, etwas ganz Besonderes miteinander zu beginnen...
Oh man, wie hält man diesen Schmerz nur aus?
Re: Partner trennt sich und sieht die Schuld bei mir
Hallo Helgarrr,
ich kenne das. Meine Freundin wollte sich auch schon trennen und sagte mir, dass unsere Beziehung daran Schuld ist, dass ihr Körper und Geist so krank ist. Und auch, obwohl dieses Gefühl von Seelenverwandtschaft verspüren. Mir ist schon oft aufgefallen, dass manche Worte nicht mit den Taten zusammen passen. Beispielsweise, meine Freundin hat auch schon oft gesagt, dass sie es nicht mehr schafft zu zweit und auf Abstand gehen möchte und keine Nähe zulassen kann und die Kraft für sich braucht. Kurze Zeit später kam sie zu mir und umarmte mich fest und ließ mich den halben Abend nicht mehr los. Meist können die Depressiven ihre Gefühle nicht zuordnen und bereuen auch im nächsten Moment ihre Worte. Es ist für die Angehörigen oft ein hin und her reisen. Ein ständiges Auf und Ab. Diese Schmerzen sind schwer zu ertragen. Wichtig ist, dass du auf dich aufpasst und dich nicht zu sehr runter ziehen lässt.
Viele Grüße
ich kenne das. Meine Freundin wollte sich auch schon trennen und sagte mir, dass unsere Beziehung daran Schuld ist, dass ihr Körper und Geist so krank ist. Und auch, obwohl dieses Gefühl von Seelenverwandtschaft verspüren. Mir ist schon oft aufgefallen, dass manche Worte nicht mit den Taten zusammen passen. Beispielsweise, meine Freundin hat auch schon oft gesagt, dass sie es nicht mehr schafft zu zweit und auf Abstand gehen möchte und keine Nähe zulassen kann und die Kraft für sich braucht. Kurze Zeit später kam sie zu mir und umarmte mich fest und ließ mich den halben Abend nicht mehr los. Meist können die Depressiven ihre Gefühle nicht zuordnen und bereuen auch im nächsten Moment ihre Worte. Es ist für die Angehörigen oft ein hin und her reisen. Ein ständiges Auf und Ab. Diese Schmerzen sind schwer zu ertragen. Wichtig ist, dass du auf dich aufpasst und dich nicht zu sehr runter ziehen lässt.
Viele Grüße
Re: Partner trennt sich und sieht die Schuld bei mir
Ich danke dir. Ich weiß, dass ich gut für mich sorgen muss. Das versuche ich.
Ich bin 47 und habe schon Vieles erlebt. So etwas noch nie und ich kann mich nicht an einen vergleichbaren Schmerz erinnern.
Ich bin 47 und habe schon Vieles erlebt. So etwas noch nie und ich kann mich nicht an einen vergleichbaren Schmerz erinnern.
Re: Partner trennt sich und sieht die Schuld bei mir
Hallo Helgarrr,
dieser Schmerz lässt sich auch mit keinem anderen Schmerz vergleichen. Man ist immer zwischen Hoffnung und tiefer Fall. Man saugt die schönen Momente so tief in sich auf und weiß sie extrem zu schätzen, wie man es vorher nie in diesem Maß getan hat. Meine Freundin war seit Weihnachten wieder sehr offen und hatte wieder ihre Leichtigkeit und Lockerheit, wie seit Monaten nicht mehr. Unsere gemeinsame Zeit bestand aus soviel Liebe und Zuneigung. Wir haben es beide sehr genossen. Wir haben so eine tiefe und intensive Verbindung. Sie hasst es selbst, wenn sie wieder ihre Blockaden hat und dann keine Gefühle oder ähnliches zulassen kann, da auch sie die schönen Momente sehr genießt und mich damit verletzt, wenn sie sich wieder zurück zieht. Aber leider ist dies die Kehrseite der Krankheit Depression oder auch anderen psychischen Erkrankungen. Mittlerweile kann ich schon besser damit umgehen. Aber schwer bleibt es trotzdem, da immer wieder der Boden unter den Füssen weg gerissen wird. Bei jeden Rückzug aufs Neue. Ich denke im tiefsten Inneren spürt dein Freund diese intensive Verbindung, die ihr miteinander habt. Dieses Besondere, was man nicht mit so vielen Menschen hat und vielleicht auch nur einmal im Leben erleben darf. Doch er wird gerade sehr blockiert sein durch die Krankheit. Dann haben solche Gefühle leider nicht die Möglichkeit, an die Oberfläche zu gelangen. Dies erlebe ich immer wieder bei meiner Freundin. Ich weiß 100% das unsere Liebe und tiefe Bindung nach wie vor da ist.
Viele Grüße
dieser Schmerz lässt sich auch mit keinem anderen Schmerz vergleichen. Man ist immer zwischen Hoffnung und tiefer Fall. Man saugt die schönen Momente so tief in sich auf und weiß sie extrem zu schätzen, wie man es vorher nie in diesem Maß getan hat. Meine Freundin war seit Weihnachten wieder sehr offen und hatte wieder ihre Leichtigkeit und Lockerheit, wie seit Monaten nicht mehr. Unsere gemeinsame Zeit bestand aus soviel Liebe und Zuneigung. Wir haben es beide sehr genossen. Wir haben so eine tiefe und intensive Verbindung. Sie hasst es selbst, wenn sie wieder ihre Blockaden hat und dann keine Gefühle oder ähnliches zulassen kann, da auch sie die schönen Momente sehr genießt und mich damit verletzt, wenn sie sich wieder zurück zieht. Aber leider ist dies die Kehrseite der Krankheit Depression oder auch anderen psychischen Erkrankungen. Mittlerweile kann ich schon besser damit umgehen. Aber schwer bleibt es trotzdem, da immer wieder der Boden unter den Füssen weg gerissen wird. Bei jeden Rückzug aufs Neue. Ich denke im tiefsten Inneren spürt dein Freund diese intensive Verbindung, die ihr miteinander habt. Dieses Besondere, was man nicht mit so vielen Menschen hat und vielleicht auch nur einmal im Leben erleben darf. Doch er wird gerade sehr blockiert sein durch die Krankheit. Dann haben solche Gefühle leider nicht die Möglichkeit, an die Oberfläche zu gelangen. Dies erlebe ich immer wieder bei meiner Freundin. Ich weiß 100% das unsere Liebe und tiefe Bindung nach wie vor da ist.
Viele Grüße
Re: Partner trennt sich und sieht die Schuld bei mir
Hallo Laca,
ich schwanke zwischen Hoffnung und dem Versuch, zu vergessen. Das Schwierige in unserer Situation ist, dass wir noch gar nicht so viel Zeit hatten, eine feste und tiefe Bindung entstehen zu lassen. Dass wir etwas ganz Besonderes füreinander waren bzw. sind habe ich ganz fest im Herzen und ich hoffe hoffe hoffe, dass er sich eines Tages auch daran erinnert, es wieder fühlen kann.
Es ist seine erste Krise dieser Art und ich verstehe, dass er selbst erstmal Alles begreifen muss.
Es ist so schwer. Es ist sooo schwer. Der Schmerz ist unendlich, so fühlt es sich gerade an.
ich schwanke zwischen Hoffnung und dem Versuch, zu vergessen. Das Schwierige in unserer Situation ist, dass wir noch gar nicht so viel Zeit hatten, eine feste und tiefe Bindung entstehen zu lassen. Dass wir etwas ganz Besonderes füreinander waren bzw. sind habe ich ganz fest im Herzen und ich hoffe hoffe hoffe, dass er sich eines Tages auch daran erinnert, es wieder fühlen kann.
Es ist seine erste Krise dieser Art und ich verstehe, dass er selbst erstmal Alles begreifen muss.
Es ist so schwer. Es ist sooo schwer. Der Schmerz ist unendlich, so fühlt es sich gerade an.
Re: Partner trennt sich und sieht die Schuld bei mir
Hallo Helgarrr,
ich weiß, der Schmerz ist unendlich groß. Das kann ich mir gut vorstellen. Ich drücke die Daumen, dass er bald genau das fühlen kann, was du im Moment tief in Herzen fühlst. Das ihr füreinander bestimmt seit und etwas Besonderes habt.
Viele Grüße
ich weiß, der Schmerz ist unendlich groß. Das kann ich mir gut vorstellen. Ich drücke die Daumen, dass er bald genau das fühlen kann, was du im Moment tief in Herzen fühlst. Das ihr füreinander bestimmt seit und etwas Besonderes habt.
Viele Grüße
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sunshine00
- Beiträge: 13
- Registriert: 9. Nov 2017, 21:54
Re: Partner trennt sich und sieht die Schuld bei mir
Hallo Helgarr,
ich fühle genau den gleichen Schmerz, mein Partner hat sich nach 4 Jahren von mir distanziert. Ich hab das hier auch kommuniziert, hab dann aber irgendwann nur noch mitgelesen und erfahren, das Betroffene sich tatsächlich zurückziehen und uns ausblenden.
Der Schmerz ist unendlich. Mich hat es selbst so aus der Bahn geworfen.....
Ich habe nach drei Monaten versucht Kontakt aufzunehmen. Die Tür öffnete seine Exfrau mit den Worten, er wolle jetzt nicht reden und ich solle ihn in Ruh lassen. Man fühlt sich abgewatscht. Wofür auch immer. Man liebt seinen Partner über alles und wird dann weggeschickt und in dem Glauben gelassen, das man ein Problem in seinem Leben ist.
Ich kann Deine Situation so sehr nachempfinden...
Man bekommt hier immer wieder gesagt, man solle auf sich achten und nach sich schauen. Ja, das tue ich und das müssen wir auch. Aber es dauert. Der Schmerz sitzt tief. Und es dauert. Aber es geht aufwärts. Es muss.
Ich wünsche Dir alles Gute und das er sich an Euch und Eure gemeinsame Zeit erinnert.
LG Steffi
ich fühle genau den gleichen Schmerz, mein Partner hat sich nach 4 Jahren von mir distanziert. Ich hab das hier auch kommuniziert, hab dann aber irgendwann nur noch mitgelesen und erfahren, das Betroffene sich tatsächlich zurückziehen und uns ausblenden.
Der Schmerz ist unendlich. Mich hat es selbst so aus der Bahn geworfen.....
Ich habe nach drei Monaten versucht Kontakt aufzunehmen. Die Tür öffnete seine Exfrau mit den Worten, er wolle jetzt nicht reden und ich solle ihn in Ruh lassen. Man fühlt sich abgewatscht. Wofür auch immer. Man liebt seinen Partner über alles und wird dann weggeschickt und in dem Glauben gelassen, das man ein Problem in seinem Leben ist.
Ich kann Deine Situation so sehr nachempfinden...
Man bekommt hier immer wieder gesagt, man solle auf sich achten und nach sich schauen. Ja, das tue ich und das müssen wir auch. Aber es dauert. Der Schmerz sitzt tief. Und es dauert. Aber es geht aufwärts. Es muss.
Ich wünsche Dir alles Gute und das er sich an Euch und Eure gemeinsame Zeit erinnert.
LG Steffi
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FrequentFlyer
- Beiträge: 293
- Registriert: 23. Dez 2017, 02:20
Re: Partner trennt sich und sieht die Schuld bei mir
Hi,
ja, das ist schon nicht leicht. Ich habe ja schon Trennungen hinter mir und eigentlich sind die Beziehungen immer „in die Brüche“ gegangen – die Liebe war verflogen, es bestanden unüberwindbare Hindernisse, es kündigte sich an und kam nie über Nacht. Entweder gab es Konsens oder ein Rosenkrieg.
Diesmal ist es anders: Man mag sich, aber deswegen geht es wohl nicht. Meine Freundin kann mich derzeit nicht sehen, da sie mich mag und ein Treffen für sie schmerzhaft wäre – sie könnte es nicht ertragen. Da hast du schon Recht Sunshine. Man kommt sich vor als wäre man selbst ein Problem im Leben eines anderen. Da kannst du mit Engelszungen reden, dass man mit den Rückzügen leben könnte, da keine gemeinsamen Kinder, Besitz oder ähnliches besteht – eigentlich eine traumhafte Ausgangssituation, denn nichts anderes spielt in die Beziehung rein. Vergeblich.
Einen Sinn ergibt das ganze erst, wenn ich die Perspektive wechsle und mich in meine Freundin hineinversetze (wenn das überhaupt geht): Wenn ich es weiterhin schaffe, den Alltag durch viel Disziplin zu meistern und sich die Probleme der Depression „nur“ in der Nähe zu den Personen zeigt, die mir am nächsten sind, dann ist das Beenden von Beziehungen die logische Konsequenz. Mit einem Schlag wird vordergründig das aus meinem Nahbereich entfernt, was mir die größten Schwierigkeiten bereitet. Man könnte dies überspitzt einen Beziehungssuidzid nennen: Ich kappe das Verhältnis zu den Menschen die mir am nächsten sind und schütze mich dadurch. Ist nur eine Theorie. Dem Partner wirklich weiterhelfen tut sie auch nicht. Sie erklärt nur.
Bisher war es bei meiner Freundin immer so, dass sie nach ein paar Tagen wie aus der Versenkung wieder auftauchte. Diesmal geht es schon seit Anfang Dezember so, mit kleinen Unterbrechungen.
LG
ja, das ist schon nicht leicht. Ich habe ja schon Trennungen hinter mir und eigentlich sind die Beziehungen immer „in die Brüche“ gegangen – die Liebe war verflogen, es bestanden unüberwindbare Hindernisse, es kündigte sich an und kam nie über Nacht. Entweder gab es Konsens oder ein Rosenkrieg.
Diesmal ist es anders: Man mag sich, aber deswegen geht es wohl nicht. Meine Freundin kann mich derzeit nicht sehen, da sie mich mag und ein Treffen für sie schmerzhaft wäre – sie könnte es nicht ertragen. Da hast du schon Recht Sunshine. Man kommt sich vor als wäre man selbst ein Problem im Leben eines anderen. Da kannst du mit Engelszungen reden, dass man mit den Rückzügen leben könnte, da keine gemeinsamen Kinder, Besitz oder ähnliches besteht – eigentlich eine traumhafte Ausgangssituation, denn nichts anderes spielt in die Beziehung rein. Vergeblich.
Einen Sinn ergibt das ganze erst, wenn ich die Perspektive wechsle und mich in meine Freundin hineinversetze (wenn das überhaupt geht): Wenn ich es weiterhin schaffe, den Alltag durch viel Disziplin zu meistern und sich die Probleme der Depression „nur“ in der Nähe zu den Personen zeigt, die mir am nächsten sind, dann ist das Beenden von Beziehungen die logische Konsequenz. Mit einem Schlag wird vordergründig das aus meinem Nahbereich entfernt, was mir die größten Schwierigkeiten bereitet. Man könnte dies überspitzt einen Beziehungssuidzid nennen: Ich kappe das Verhältnis zu den Menschen die mir am nächsten sind und schütze mich dadurch. Ist nur eine Theorie. Dem Partner wirklich weiterhelfen tut sie auch nicht. Sie erklärt nur.
Bisher war es bei meiner Freundin immer so, dass sie nach ein paar Tagen wie aus der Versenkung wieder auftauchte. Diesmal geht es schon seit Anfang Dezember so, mit kleinen Unterbrechungen.
LG