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Jetzt vs. Später / absicherung

Verfasst: 16. Dez 2017, 18:49
von Berliner3
Hallo, ich habe schon was ähnliches gepostet, hier möchte ich aber auf das thema absicherung bzw. „jetzt vs. Später“ eingehen. Habe ich eigentlich für ein anderes forum geschrieben, aber das thema ist für dieses forum auch ganz wichtig denke ich. habe jetzt ne zeit lang in asien gelebt, und gesehen, dass die leute dort mit wesentlich weniger als in deutschland glücklich sind, vielleicht sogar glücklicher. Ich habe vor 2 selbständigkeiten anzugehen. Ich gehe davon aus, dass ich ca. ein paar hundert euro mehr als das existenzminimum zum leben haben werde (erstmal die ersten paar jahre oder so, langfristig keine ahnung). Ich kann mir vorstellen, dass das eigentlich auch schon ausreicht um „glücklich“ zu sein. Dabei kann ich aber keine grossen rücklagen aufbauen oder für später, für eventuelle notfälle oder fürs alter rücklagen aufbauen. Wenn ich JETZT tatsächlich mit wenig geld glücklich sein kann, so stellt sich mir trotzdem die frage: gibt es andere gründe um jetzt deutlich mehr geld zu verdienen? Vielleicht für später „vorsorgen“? ich kenne das von anderen, dass sie jetzt „vorsorgen“, z.b. ihr ganzes arbeitsleben lang ein haus abbezahlen. Zur rente ist es dann abbezahlt. Aber ich bin mir nicht sicher ob es das wert ist. Dann wohnen die leute im haus und zahlen keine miete, haben dann also die miete gespart und etwas mehr geld zum leben. Aber was machen die dann mit dem geld? Eventuell ist einiges, das im leben schön ist oder spass macht dann im alter nut noch bedingt machbar. Oder man merkt, dass man viel zu spät damit angefangen hat und einem bleiben nicht mehr so viele jahre. Freue mich auf euren input.

Danke

Re: Jetzt vs. Später / Absicherung

Verfasst: 17. Dez 2017, 19:09
von Ökohippie
Moin,

man kann das nicht so einfach beantworten, wobei ich die Situation nachempfinden kann.

Allgemein und statistisch fundiert kann sagen, Selbstständige verdienen weniger und sind schlechter abgesichert als Angestellte, aber Sie sind deutlich glücklicher- Freie Zeiteinteilung, man kann sich selbst professionalisieren - Also aus Fehler lernen.

Ich kann ja keine Einschätzung deiner Selbstständigkeit vornehmen, aber wenn du Dich entschieden hast - Dann hast Du die Freiheit - Strategische Entscheidungen zu treffen und das ist eben anders als in einem Festangestelltendasein- Du kannst a) ein schlecht bezahltes Kunstprojekt machen oder eben b) eine Programmiersprache lernen, mit der man aberwitzig viel Geld kann.



Diese Freiheit ist neu.

Wenn man sich die gesellschaftliche Wahrnehmung anschaut, dann werden die Start ups aus Berlin bewundert und Selbstständige verachtet. Ich bin selbst kein Selbstständige, sondern Unternehmer, aber wenn ich mir die Internet- Selbstständigen anschaue, dann ist das albern.
Die verdienen gut, machen relativ spannende Projekte.

Einerseits würde ich keinen Laden in der Stadt aufmachen und andererseits gibt es auch sehr spannende Projekte.

Es ist eben auch, so wie in Angestelltenverhältnis - Bildung rechnet sich.

Wichtig wäre es, dass Du die Entscheidung frei von depressiven Symptomen triffst.
Du solltest klar sein und die eigenes Stresssystem entwickeln. Du bist sehr frei und musst deine Zeit selber verwalten.

Jürgen Vagt

Re: Jetzt vs. Später / absicherung

Verfasst: 18. Dez 2017, 15:01
von John4155
Berliner das kommt darauf an.
Wichtig wäre es das du in der Selbstständigkeit eine Krankenversicherung und Rentenversicherung bezahlen könntest. Ich rate zur gesetzlichen Krankenversicherung.
Ansonsten ist das einfach eine Frage der persönlichen Vorlieben. Welchen Luxus gönne ich mir? Bin ich bereit viel zu arbeiten? Habe ich die Kalkulation, Steuer und Vorfinanzierung im Griff?
Es gibt bei den Handwerkskammern oder der IHK gute Seminare zu dem Thema Selbstständigkeit. Beispielsweise lernt man dort das man einen Businessplan erstellen muss wenn man Fremdkapital aufnehmen möchte.

Re: Jetzt vs. Später / absicherung

Verfasst: 20. Dez 2017, 16:45
von Zarra
Hallo,
Vielleicht für später „vorsorgen“?
Keiner weiß, wie alt er wird. Wir müssen nicht mal 60 werden. Und ich kenne auch recht fitte 80-Jährige, die dies und das unternehmen. ... und natürlich auch solche, die Pflege benötigen.

Die reine gesetzliche Rentenversicherung (ohne Zusatzversicherung und private Versicherungen) kann recht mager ausfallen; und da gibt es sicher unterschiedliche Strategien, das abzufedern: eine private Rentenversicherung, Wohnungseigentum, ...
Das hängt ja auch immer von vielen Faktoren ab, was naheliegender als etwas anderes ist.

Und Nebenaspekte: Meine Eltern hatten Wohnungseigentum, weil sie nicht mit über 70 rausgekündigt werden wollten. Für die einen nur lästig, für die andere die Katastrophe.

LG, Zarra