Hallo Mary Poppins,
das ist ein ganz wichtiges Thema, und so schwierig... Ich fange gerade an zu lernen.
Also, abgrenzen heißt Grenzen setzen. Wovor muß man sich abgrenzen, Halt Stop sagen? Vor allem, was einem schadet. Und es schadet einem, wenn man sich so sehr mit den Problemen von anderen beschäftigt, dass es an die eigene Kraft geht. Geben kann man nur, was man hat, und wenn die eigenen Ressourcen schwinden, ist es weder für einen selbst noch für den anderen gut, weil derjenige dann beim nächsten Mal auf einen geschwächten Zuhörer trifft.
Zuhören, einfühlen, mitfühlen, eigene Gedanken mitteilen, einfach da sein – alles Ja, aber Nein zu mitleiden, fremde Probleme zu eigenen machen, Verantwortung für andere Menschen übernehmen.
Ich glaube, gerade die Depression hilft dabei, denn sie läßt dich ganz deutlich spüren, wo deine Grenzen sind. Was man sonst wegsteckt, geht jetzt eben absolut nicht. Es geht darum, auf sich aufzupassen, sich nicht einspannen zu lassen – von Chefs, Familie, auch von Freunden.
Ich spüre gerade ganz deutlich, dass manch einer sehr irritiert ist, wenn ich Nein sage, wo ich bisher immer zur Verfügung stand. Aber letztendlich wird es akzeptiert, und mir geht es erheblich besser damit.
Hört sich theoretisch so einfach an, ist aber verdammt schwer.
Herzliche Grüße
Annette
