Gescheitert

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Jumika
Beiträge: 2
Registriert: 20. Okt 2017, 00:13

Gescheitert

Beitrag von Jumika »

Hallo zusammen, und vielen Dank für die Aufnahme in eurer Gemeinschaft.
Gibt es hier noch jemanden, der das Zusammenleben mit einem depressiven Partner nicht erfolgreich gemeistert hat?
Mein (ex) Lebensgefährte hatte 2013 einen suizidversuch, dessen Erfolg ich gerade noch so verhindern konnte. Ich war zu diesem Zeitpunkt hochschwanger und wir waren mitten im Hausbau.
Nach etlichen Monaten hab ich aufgegeben und bin mit meinem Sohn aus dem Haus ausgezogen..
Gibt es hier jemanden, bei dem alle Unterstützung auch vergebens war, und die Beziehung letztendlich doch gescheitert ist?
Freue mich auf antworten.
Liebe Grüße, J.
Dani81
Beiträge: 7
Registriert: 17. Aug 2017, 15:38

Re: Gescheitert

Beitrag von Dani81 »

Hallo Jumka,

ich befürchte meine steht kurz vor dem Ende! Mein Partner ist schon mit Depressionen in die Beziehung gekommen. Vieles ist noch dazu gekommen. Ich glaube ich bin am Ende mit meiner Geduld, Nachsicht und Rücksichtnahme.
Die Nummer von seiner Ex hat mir, so glaube ich die Augen geöffnet.

Wie geht es Dir/Euch seit der Trennung?

Liebe Grüsse
Jumika
Beiträge: 2
Registriert: 20. Okt 2017, 00:13

Re: Gescheitert

Beitrag von Jumika »

Guten Morgen und lieben Dank für deine Antwort.
Die Zeit nach der Trennung ist schwer zu beschreiben. Auf der einen Seite fühle ich mich gut, regelrecht "frei ". Auf der anderen seite fühle ich mich wie der egoistischste Mensch auf der Welt, weil ich nicht länger durchgehalten habe und das Gefühl habe, nur an mich gedacht zu haben. Das wirft er mir auch bis heute noch vor.
Dabei ist es nicht so, ich mache inzwischen drei Jobs, weil ich ihn mit den Unterhaltsansprüchen für unseren Sohn nicht noch zusätzlich belasten will, und komme dabei immer noch kaum selbst über die Runden.
Seit wir ausgezogen sind ist er nach außen hin regelrecht aufgeblüht, so dass es jetzt den Anschein macht, als wäre ich an allem schuld gewesen.
Dabei kontrolliert er immer noch jeden meiner Schritte und wirft mir vieles vor.
Ich weiß manchmal nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll.

Ich will ihm nicht schaden, indem ich einen Anwalt einschalte um den Unterhalt einzuklagen oder das ungangsrecht mit seinem Sohn zu klären, aber so geht es einfach nicht mehr weiter.

Wie ist denn eure Situation?

Viele Grüße und einen schönen Sonntag
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Gescheitert

Beitrag von Bittchen »

Liebe Jumika,

ich schreibe selten hier ,weil ich Betroffene bin.
Auch ein an Depressionen Erkrankte,kann Verantwortung übernehmen.
Wenn dein Partner ohne dich und dein Sohn aufgeblüht ist ,würde ich mir Gedanken machen.
Sollte er am Existenzminimum leben,tritt sowieso das Amt ein.
Setze für dich und deinen Sohn deine Ansprüche durch,denn du hast du in erster Linie Verantwortung für dein Kind.
Grenze dich mehr ab,vielleicht kann dann dein Partner sich dann mehr auf sich selbst konzentrieren und auch für sich was verändern.
Du bist nicht Schuld an seiner Krankheit,da kommen viele Faktoren zusammen.
Egoismus ist in der Situation nicht falsch,schließlich arbeitest du und versorgst deinen Sohn.
Da brauchst du deine Kraft für den Alltag.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Dani81
Beiträge: 7
Registriert: 17. Aug 2017, 15:38

Re: Gescheitert

Beitrag von Dani81 »

Hallo Jumika,

wie er bezahlt keinen Unterhalt? Auch nicht für euer Kind?
Das geht nicht, darauf darfst Du nicht verzichten. Du musst ja nicht sofort zum Anwalt, das Jugendamt regelt das auch. Ich habe mal ein Gespräch mit dem Vater meiner Kinder und mir dort gehabt! Die klären den Mann dann über seine Rechte aber auch Pflichten auf. Das Gute daran, das kostet niemanden was und zumindest meine Sachbearbeiterin war echt nett, zu uns Beiden.
Denk mal darüber nach, euer Kind hat nichts davon, wenn Du völlig ausgepowert von der Arbeit kommst nur um das Loch in der Kasse zu füllen, welcher er nicht nachkommt. Und wenn er gerade nicht bezahlen kann, tritt die Vorschusskasse ein. Überlege Dir mal, das Geld steht eurem Kind zu!
(Sorry, soll nicht grob rüber kommen, aber ich musste das los werden)

Lass Dich nicht kontrollieren, es geht ihm nichts an, was Du tust..ich weiß das ist leicht daher gesagt, aber letztens seid ihr kein Paar mehr.

Und Du bist bestimmt nicht egoistisch....Du hast gegeben was Du konntest. Wenn er das nicht sieht, hat er es nie verdient gehabt.

Du bist eurem Kind schuldig, ein glückliches Leben zu führen....und das steht an erster Stelle!

Liebe Grüsse
Empathie58
Beiträge: 266
Registriert: 23. Okt 2017, 21:48

Re: Gescheitert

Beitrag von Empathie58 »

Hallo Jumika,

Du bist ganz sicher nicht der einzige Mensch, dem das passiert ist.

Meine Ehe ist ebenfalls gescheitert, nachdem meine Frau unter anderem an einer Depression erkrankt war und sich während eines mehrmonatigen stationären Klinikaufenthalts dort einem anderen Mann zugewandt hat. Allerdings hat sie sich von mir getrennt. Das war für mich zunächst zwar auch schmerzhaft, hat mich aber immerhin vor dem Vorwurf bewahrt, ich hätte sie im Stich gelassen. Diesem Vorwurf bist Du zu allem Überfluss offenbar auch noch ausgesetzt.

Was die Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen betrifft, stimme ich meinen Vorrednerinnen im Ergebnis zu. In der Trennungsphase muss jeder für sich und seine eigenen Interessen einstehen. Fühle in Dich hinein, ob es wirklich gut für Dich ist, jetzt noch in einer Weise für Deinen Ex-Partner Verantwortung zu tragen, dass Du so erhebliche Einschränkungen Deines Lebens hinnimmst. Das musste ich auch erst lernen, da ich aus "alter Gewohnheit" anfangs noch versucht habe, meiner Frau so entgegenzukommen, wie ich es in unserer Ehe stets getan habe. Inzwischen ist mir klar geworden, dass sie jetzt - trotz ihrer Erkrankung - die Verantwortung für sich selbst übernehmen und dafür, falls nötig, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen muss. Ich kann und werde das nicht für sie leisten.

Liebe Grüße und alles Gute für Dich
Empathie58
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