Ich bin ganz neu hier, habe schon zwei Kontaktversuche gestartet.
Ich glaube am besten erzähle ich ersteinmal ein biscchen über mich.
Ich leide unter sogenannten Postraumatischen-Depressionen. Hervorgerufen durch einen Angriff auf mich.
Im November 2001 war ich zur Ausbildung bei uns beim Sozialamt eingeteilt. Das arbeiten da und der Umgang mit den Menschen hat mir sehr großen Spaß gemacht! Ich war bereits schon länger da und sehr geschätzt von meinen Kolleginen und Kollegen in meinem Sachgebiet. Ich sollte nach erfolgreicher Prüfung dort eine Stelle besetzen, worüber ich mich sehr gefreut habe! Doch an diesem einen Tag sollte alles anders werden, mein Leben sollte sich von Grund auf ändern.
Es war Sprechstunde, ein Klient sprach mich an und bat mich um Hilfe. Soweit kein Problem! Wir kamen aber nicht auf einen Nenner (zum Teil auch die Sprachlichebariere). Plötzlich und absolut unvermittelt schlug er mir mit seiner Faust zweimal ins Gesicht! Ich erlitt zum Glück nur eine Gesichtsschädelprellung! Zurück blieben aber andauernde Kopfschmerzen und Schmerzen im Trigeminusnerv. Das wird wohl nie wieder richtig weg gehen, meinte mein Neurologe
! Auf die Schmerzen folgte diese Gleichgültigkeit und das Bedürfnis nach Ruhe! Der Anfang meiner Depressionen! Ich war Antriebslos und sehr Kontaktunfreundlich! Nach einer Therapie habe ich gelernt mit dieser Erfahrung zu leben, doch ganz in Ruhe lässt es mich einfach nicht! Die Depressionen waren weg, doch plötzlich, da waren sie wieder-sie sind jetzt ein Teil von mir.
Ich bin froh das mein Umfeld mit mir umgehen kann das mussten sie aber auch erst mal lernen!! Das war garnicht so einfach!
Ich wünschte mir aber das ich ein Leben ohne Depressionen und Tiefpunkte leben könnte.
Ich plane mit meinem Freund eine Zukunft, auch ein Kind ist mein Plan doch was ist mit meinen Deprssionen? Ist da Platz für ein Kind???
Wieso kann ich nicht vergessen???
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tomroerich
- Beiträge: 3102
- Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
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Re: Wieso kann ich nicht vergessen???
Hallo Mareike,
es ist erschütternd, dass ein einziges, traumatisches Ereignis dein Leben so prägt. Aber ich meine, du darfst nun nicht das, was du momentan erlebst und wie es dir JETZT geht, als Zukunftsprognose nehmen. Depr. verändern sich, sie können verschwinden, wieder auftauchen und du veränderst dich mit. Deine Einstellungen werden sich verändern (du bist anscheinend auch noch recht jung) und mit ihnen auch der Einfluss der Depressionen. Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten und es wird neue geben. Und ich sehe auch nicht, warum du kein Kind haben solltest. Es mag so werden, dass du nicht ganz so belastbar bist wie andere Mütter und deshalb besonders vorsichtig sein musst mit dem, was du dir zumutest. Aber das ist ja auch zu einem guten Stück planbar und beeinflussbar. Wenn du aber jetzt aus Angst vor Depr. deine Lebenswünsche unterdrückst, wirst du die Depr. eher nähren und gerätst in Gefahr, alleine schon aus Angst dein Leben der Depr. unterzuordnen. Dazu gibt es keinen Anlass!
Ach noch etwas: Du überschreibst ja mit "Warum kann ich nicht vergessen?"
Eine Depr. ist seelisches UND ein körperliches Geschehen, es erfasst den gesamten Menschen und hat nichts damit zu tun, dass du etwas nicht vergessen kannst. Dein Einfluss darauf beschränkt sich auf das Verarbeiten des Ereignisses soweit es dir zugänglich ist. Die organische Seite der Medaille aber ist dir nicht ohne weiteres zugänglich.
Alles Gute für dich
Thomas
es ist erschütternd, dass ein einziges, traumatisches Ereignis dein Leben so prägt. Aber ich meine, du darfst nun nicht das, was du momentan erlebst und wie es dir JETZT geht, als Zukunftsprognose nehmen. Depr. verändern sich, sie können verschwinden, wieder auftauchen und du veränderst dich mit. Deine Einstellungen werden sich verändern (du bist anscheinend auch noch recht jung) und mit ihnen auch der Einfluss der Depressionen. Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten und es wird neue geben. Und ich sehe auch nicht, warum du kein Kind haben solltest. Es mag so werden, dass du nicht ganz so belastbar bist wie andere Mütter und deshalb besonders vorsichtig sein musst mit dem, was du dir zumutest. Aber das ist ja auch zu einem guten Stück planbar und beeinflussbar. Wenn du aber jetzt aus Angst vor Depr. deine Lebenswünsche unterdrückst, wirst du die Depr. eher nähren und gerätst in Gefahr, alleine schon aus Angst dein Leben der Depr. unterzuordnen. Dazu gibt es keinen Anlass!
Ach noch etwas: Du überschreibst ja mit "Warum kann ich nicht vergessen?"
Eine Depr. ist seelisches UND ein körperliches Geschehen, es erfasst den gesamten Menschen und hat nichts damit zu tun, dass du etwas nicht vergessen kannst. Dein Einfluss darauf beschränkt sich auf das Verarbeiten des Ereignisses soweit es dir zugänglich ist. Die organische Seite der Medaille aber ist dir nicht ohne weiteres zugänglich.
Alles Gute für dich
Thomas
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butterfly7
- Beiträge: 842
- Registriert: 8. Jul 2004, 17:35
Re: Wieso kann ich nicht vergessen???
liebe mareike,
ich kann meine traumas auch nicht vergessen.
schaffe es noch nicht mehr korrekt in dieses
forum zu gelangen.
trost soll es nicht sein, aber ich habe
meinen mann und meine eltern innerhalb
eines jahres verloren.
dann meinen sohn an heroin.
habe mehrere berufe und u.a. päd.u.psy.stud.
dazw. passierte noch viel anderes...
kann jetzt erst mal nicht weiter schreiben.
du siehst, es viele harte schicksalsschläge
im leben.
ganz liebe grüße von
butterfly
Mareike schrieb:
> Ich bin ganz neu hier, habe schon zwei Kontaktversuche gestartet.
> Ich glaube am besten erzähle ich ersteinmal ein biscchen über mich.
> Ich leide unter sogenannten Postraumatischen-Depressionen. Hervorgerufen durch einen Angriff auf mich.
> Im November 2001 war ich zur Ausbildung bei uns beim Sozialamt eingeteilt. Das arbeiten da und der Umgang mit den Menschen hat mir sehr großen Spaß gemacht! Ich war bereits schon länger da und sehr geschätzt von meinen Kolleginen und Kollegen in meinem Sachgebiet. Ich sollte nach erfolgreicher Prüfung dort eine Stelle besetzen, worüber ich mich sehr gefreut habe! Doch an diesem einen Tag sollte alles anders werden, mein Leben sollte sich von Grund auf ändern.
> Es war Sprechstunde, ein Klient sprach mich an und bat mich um Hilfe. Soweit kein Problem! Wir kamen aber nicht auf einen Nenner (zum Teil auch die Sprachlichebariere). Plötzlich und absolut unvermittelt schlug er mir mit seiner Faust zweimal ins Gesicht! Ich erlitt zum Glück nur eine Gesichtsschädelprellung! Zurück blieben aber andauernde Kopfschmerzen und Schmerzen im Trigeminusnerv. Das wird wohl nie wieder richtig weg gehen, meinte mein Neurologe
> ! Auf die Schmerzen folgte diese Gleichgültigkeit und das Bedürfnis nach Ruhe! Der Anfang meiner Depressionen! Ich war Antriebslos und sehr Kontaktunfreundlich! Nach einer Therapie habe ich gelernt mit dieser Erfahrung zu leben, doch ganz in Ruhe lässt es mich einfach nicht! Die Depressionen waren weg, doch plötzlich, da waren sie wieder-sie sind jetzt ein Teil von mir.
> Ich bin froh das mein Umfeld mit mir umgehen kann das mussten sie aber auch erst mal lernen!! Das war garnicht so einfach!
> Ich wünschte mir aber das ich ein Leben ohne Depressionen und Tiefpunkte leben könnte.
> Ich plane mit meinem Freund eine Zukunft, auch ein Kind ist mein Plan doch was ist mit meinen Deprssionen? Ist da Platz für ein Kind???
ich kann meine traumas auch nicht vergessen.
schaffe es noch nicht mehr korrekt in dieses
forum zu gelangen.
trost soll es nicht sein, aber ich habe
meinen mann und meine eltern innerhalb
eines jahres verloren.
dann meinen sohn an heroin.
habe mehrere berufe und u.a. päd.u.psy.stud.
dazw. passierte noch viel anderes...
kann jetzt erst mal nicht weiter schreiben.
du siehst, es viele harte schicksalsschläge
im leben.
ganz liebe grüße von
butterfly
Mareike schrieb:
> Ich bin ganz neu hier, habe schon zwei Kontaktversuche gestartet.
> Ich glaube am besten erzähle ich ersteinmal ein biscchen über mich.
> Ich leide unter sogenannten Postraumatischen-Depressionen. Hervorgerufen durch einen Angriff auf mich.
> Im November 2001 war ich zur Ausbildung bei uns beim Sozialamt eingeteilt. Das arbeiten da und der Umgang mit den Menschen hat mir sehr großen Spaß gemacht! Ich war bereits schon länger da und sehr geschätzt von meinen Kolleginen und Kollegen in meinem Sachgebiet. Ich sollte nach erfolgreicher Prüfung dort eine Stelle besetzen, worüber ich mich sehr gefreut habe! Doch an diesem einen Tag sollte alles anders werden, mein Leben sollte sich von Grund auf ändern.
> Es war Sprechstunde, ein Klient sprach mich an und bat mich um Hilfe. Soweit kein Problem! Wir kamen aber nicht auf einen Nenner (zum Teil auch die Sprachlichebariere). Plötzlich und absolut unvermittelt schlug er mir mit seiner Faust zweimal ins Gesicht! Ich erlitt zum Glück nur eine Gesichtsschädelprellung! Zurück blieben aber andauernde Kopfschmerzen und Schmerzen im Trigeminusnerv. Das wird wohl nie wieder richtig weg gehen, meinte mein Neurologe
> ! Auf die Schmerzen folgte diese Gleichgültigkeit und das Bedürfnis nach Ruhe! Der Anfang meiner Depressionen! Ich war Antriebslos und sehr Kontaktunfreundlich! Nach einer Therapie habe ich gelernt mit dieser Erfahrung zu leben, doch ganz in Ruhe lässt es mich einfach nicht! Die Depressionen waren weg, doch plötzlich, da waren sie wieder-sie sind jetzt ein Teil von mir.
> Ich bin froh das mein Umfeld mit mir umgehen kann das mussten sie aber auch erst mal lernen!! Das war garnicht so einfach!
> Ich wünschte mir aber das ich ein Leben ohne Depressionen und Tiefpunkte leben könnte.
> Ich plane mit meinem Freund eine Zukunft, auch ein Kind ist mein Plan doch was ist mit meinen Deprssionen? Ist da Platz für ein Kind???
Re: Wieso kann ich nicht vergessen???
Hallo butterfly!
Das sind ja heftige Schicksalschläge die dur erfahren musstest! Stelle mir das nicht leicht vor das alles zu verarbeiten!
Finde es schlimm das so viele Menschen so schlimmes durchmachen müssen. Manchmal frage ich mich warum das so ist, wieso man nicht einfach glücklich sein Leben verbringen kann!
Drücke dir ganz fest die Daumen das du bald wieder einen Weg findest glücklich zu werden!
Liebe Grüße Maiken
Das sind ja heftige Schicksalschläge die dur erfahren musstest! Stelle mir das nicht leicht vor das alles zu verarbeiten!
Finde es schlimm das so viele Menschen so schlimmes durchmachen müssen. Manchmal frage ich mich warum das so ist, wieso man nicht einfach glücklich sein Leben verbringen kann!
Drücke dir ganz fest die Daumen das du bald wieder einen Weg findest glücklich zu werden!
Liebe Grüße Maiken
Re: Wieso kann ich nicht vergessen???
Hallo Thomas,
danke für deine Antwort.
Dieser Vorfall prägt mein Leben so weil ich stellenweiße durch Folgeschmerzen wieder an den Vorfall erinnert werde. Mein Trigeminusnerv ist zwar durch Medikamente ruhig zu stellen aber ich bin erst 22 Jahre alt und möchte meinen Körper nicht mit sovielen Medikamenten vollpumpen! Ich finde Medikamente ist eine Flucht! So sieht es auch meine Psychologin bei der ich jederzeit Einzeltherapie-Stunden geniessen kann.
Danke für deine Stellungnahme bezüglich des Mutterwerdens, das hat mich aufgebaut! Jetzt denke ich über dieses Thema doch etwas anders und denke das ich so meinem Freund agumentieren werde, denn er macht sich bisher immer sorgen wenn das Thema Kind auf kommt ob ich stark genung wäre für ein Kind.
Gruß
Maiken
danke für deine Antwort.
Dieser Vorfall prägt mein Leben so weil ich stellenweiße durch Folgeschmerzen wieder an den Vorfall erinnert werde. Mein Trigeminusnerv ist zwar durch Medikamente ruhig zu stellen aber ich bin erst 22 Jahre alt und möchte meinen Körper nicht mit sovielen Medikamenten vollpumpen! Ich finde Medikamente ist eine Flucht! So sieht es auch meine Psychologin bei der ich jederzeit Einzeltherapie-Stunden geniessen kann.
Danke für deine Stellungnahme bezüglich des Mutterwerdens, das hat mich aufgebaut! Jetzt denke ich über dieses Thema doch etwas anders und denke das ich so meinem Freund agumentieren werde, denn er macht sich bisher immer sorgen wenn das Thema Kind auf kommt ob ich stark genung wäre für ein Kind.
Gruß
Maiken