Umschulung - wer hat es hinter sich?

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Sithona
Beiträge: 2
Registriert: 13. Jan 2017, 19:08

Umschulung - wer hat es hinter sich?

Beitrag von Sithona »

Salut! :hello:

Zu mir : ich bin Mitte 30 und schon ewig gefühlt im falschen Job.
Ich habe eine Ausbildung zur Hörakustikerin ( Anpassen von Hörsystemen) gemacht, das ist schon über ein Jahrzehnt her.
Bereits in der Probezeit merkte ich : das ist nicht meins.
Wir hatten keine richtige Einlernphase, wurden gleich ins kalte Wasser geworfen.
Mein Grundcharakter ist schüchtern, zurückhaltend.
Nun musst ich auf Kunden zugehen, diese "steuern" im Gesprächsverlauf.

Ich zog aber durch, wollte das beenden.
Da ich Angst vor Veränderung / Umstellung habe und unser Team (zwölf Leute) alle supernett sind, blieb ich.
Wenn mich jemand jedoch fragte " na macht das Spaß?" sagte ich natürlich" joa...schon"...dachte aber innerlich "ich finds total Banane."

Mein Beruf hat wenig mit Perfektion wie ich sie gerne ausübe zu tun.
Es ist viel rumexperimentiere, viel indivuduelles Empfinden von den Kunden.
Ich habe keinen roten Faden, an dem ich mich entlang hangeln kann. Das macht mich oft unsicher, nach so langer Zeit des Berufsausübens.
So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich dachte, iwann mit der Erfahrung wirst du sicherer. Aber ich habe das Gefühl ich könne den Job noch 20 Jahre machen und es würde sich nichts ändern.
Zudem habe ich überwiegend ältere Kunden - die talken gerne. Smalltalk. Horror to me.

Es gab kein Jahr in dem nicht Tränen flossen, aber ich hatte nie eine konkrete Vorstellung, was ich sonst anders machen möchte, also blieb ich.
Auch aus Angst. Oft komme ich aber nicht aus dem Bett.

Diese Angst wuchs jetzt natürlich - ich würde gerne nochmal etwas anderes machen - trotz dem Gedanken dass ich ja eigentlich wenn mal Mutter werden möchte, dass die nächsten Jahre ( jetzt mit 36) bald mal in Angriff nehmen müsste.
Ich habe gefühlt null Erfahrungsschatz angesammelt in den Jahren. Alle kamen voran iwie in ihre Leben nur bei mir war Stillstand.

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Wer war denn schon mal in so einer Lage?
Wart ihr alle ohne konkretes Ziel?
Wenn ja wer hat euch weitergeholfen? Und wie ging es dann voran?
Gab es Betriebe, die gezielt Umschüler suchen ?

Danke euch.
LG Simone
Seeside0607
Beiträge: 8
Registriert: 15. Aug 2017, 12:23

Re: Umschulung - wer hat es hinter sich?

Beitrag von Seeside0607 »

Hallo,

Rede mit deinem Hausarzt, der wird dir weiter helfen können :-)

Ich habe aufgrund meiner Depression und meiner Essstörung ein Attest erhalten, dass ich meinen Beruf in der Gastronomie nicht mehr ausüben kann. Dies wurde auch durch meinen Psychiater bestätigt.

Das ganze würde dann meiner Krankenkasse und dem Arbeitsamt vorgelegt.

Danach ging es zum Psychologischen Dienst des Amtes und ich musste einen Berufsfindungstest machen.

Ich wusste bereits in welchen Bereich ich mich umschulen lassen wollte (sozialen Bereich) aber dies versuchten die mir vom Amt auszureden.
Ich hielt aber dran fest und konterte damit, dass ich Ihnen mitteilte, keine Umschulung in einen Beruf zu machen, der mich wieder unglücklich macheb würde.

Es war ein langer Kampf und viel Bürokratie aber letzten Endes könnte ich eine Umschulung zur Kinderpflegerin absolvieren und arbeite nun im sozialen Bereich.

Aber wie gesagt, erste Anlaufstelle dein Hausarzt, Sprech mit ihm darüber und er wird dir weiterhelfen können.


Liebe Grüße,

Seeside
lt.cable
Beiträge: 562
Registriert: 5. Mär 2008, 20:55
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Re: Umschulung - wer hat es hinter sich?

Beitrag von lt.cable »

Ahoi!

Wie genau stellst du dir die Neuorientierung denn vor? Mit Ersparnissen auf eigene Rechnung oder in Zusammenhang mit der Bundesagentur für Arbeit (bzw. einem Jobcenter)?

In der Arbeitsverwaltung wird sich niemand für dein Lebensglück interessieren. Ebenfalls dürfte dort keinerlei Interesse bestehen, aus reinem Jux (also z. B. ohne zwingende medizinische Indikation für die Umorientierung) Geld in einen Menschen zu investieren, der bereits einen Beruf erlernt hat. Das heutzutage nur notdürftig angelernte Personal dort bewegt ausschließlich die eine Frage: Was wäre denn mal mit Arbeit? Oder vornehmer formuliert: Was kann getan werden, um deinen Leistungsbezug zu beenden?

Auf Bewerbungsbemühungen im vorhandenen Beruf werden rasch Bestrebungen folgen, dich zu dequalifizieren. Ab in fachfremde Arbeit oder unqualifizierte Helfertätigkeiten mit mieser Bezahlung. Über ein paar Jahre ausgeübt ist das die sichere Schussfahrt in die niedersten Niederungen des Arbeitsmarkts.

Grüße

lt.cable
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
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