Berufliche Leistungsfähigkeit
Verfasst: 23. Jul 2017, 13:21
Hallo zusammen,
heute brauche ich mal eure Hilfe bzw eure Erfahrungen in Sachen Arbeit oder konkreter: berufliche Leistungsfähigkeit.
Ich hatte letztes Jahr wegen meiner Depressionen einen längeren Klinikaufenthalt und war auch danach noch einige Monate AU zuhause.
Ich habe dann ohne Eingliederung wieder voll angefangen zu arbeiten. Das war auch nicht so das Problem für mich. Klar es war anstrengend, aber da sowohl mein Chef als auch meine Kollegen bescheid wussten warum ich so lange ausfalle, war es auch kein Problem früher zu gehen bzw alles etwas ruhiger angehen zu lassen.
Ich arbeite in der IT als Systemingenieurin und betreue die Domänen unsere Kunden die mitunter recht groß sind.
Es ist jedenfalls eine Tätigkeit die schon recht anspruchsvoll und komplex ist, daher fahren meine Kollegen und ich auch mehrmals im Jahr zu meist einwöchigen Fortbildungen und Schulungen.
Ich habe mit meinem Chef besprochen, dass ich das dieses Jahr auf ein Minimum beschränke, da die Schulungen recht anspruchsvoll sind und mich das jetzt einfach überfordern würde.
Eine Schulung musste ich jetzt aber doch besuchen, aber ich dachte 3 Tage würde ich hinbekommen.
Der erste Tag war auch noch gut und ich konnte viel mitnehmen, der zweite Tag wurde schon kritischer und am Ende des Tages hätte ich heulend zum Hotel zurücklaufen können und der dritte Tag hat mich dann total fertig gemacht. Ich konnte nichts mehr aufnehmen, habe teilweise nicht mehr gehört was der Schulungsleiter gesagt hat, bzw ich hab noch gehört das was gesagt wurde aber ich konnte nicht zusammenbringen was da gesagt wurde. Keine Ahnung ob jemand das Gefühl kennt, es ist ein wenig so als ob jeglicher Intellekt abhanden gekommen ist.
Ich komme jetzt seit zwei Tagen nicht mehr hoch. Ich will nur noch schlafen und stehe nicht mehr auf. Meine Gedanken drehen sich im Kreis und finden nicht mehr aus dieser Endlosschleife heraus: „ du bist einfach zu doof für diesen Job, das sollte mal lieber einer machen der mehr Ahnung hat.“ Ich habe das Gefühl gerade wieder 10.000 schritte zurück zumachen und wieder am Anfang zu stehen. ( meine Therapeutin wird sich freuen wenn sie aus ihrer Sommerpause zurückkommt... )
Das ich duschen war werte ich als absoluten Wochenenderfolg…
Ich erkenne also, dass die Schulung zuviel für mich war.
Ich kann aber auch nicht alles schleifen lassen. Es kommen in der nächsten Zeit einige große Veränderungen in den Systemlandschaften. Eigentlich hätte ich mich damit schon lange auseinandersetzten müssen.
Jetzt aber meine Frage: wie geht ihr damit um?
Von meinem Chef bekomme ich sicherlich jede Unterstützung die ich brauche, aber wie lange kann ich sein Verständnis in Anspruch nehmen? Ab wann ist der Punkt da, an dem ich mir selber eingestehen muss: ich schaffe es nicht und werde es auch nicht mehr schaffen?
Überlegt habe ich mir folgende Möglichkeiten:
1. ich mache genau so weiter. Lasse alles ein wenig schleifen und gehe es langsam an, ich hab ja noch Kollegen die die Arbeit auffangen können. Ich werde dann aber früher oder später Probleme haben das alles wieder aufzuholen.
2. ich verkürze die Arbeitszeit. Dann habe ich zwar mehr Erholungszeit zur Verfügung, muss mich aber trotzdem mit den Themen auseinandersetzten. Gefühlt habe ich da nichts gewonnen.
3. ich kündige und suche mir eine leichtere Tätigkeit. Weiß aber nicht ob mich nicht das noch mehr stressen würde: neuer Betrieb, neuer Tätigkeitsbereich, neue Abläufe. Ausserdem bedeutet leichtere Tätigkeit ja nicht weniger Stress, im Gegenteil.
4. Ich melde mich wieder krank. Damit verschiebe ich das Problem aber nur. Abgesehen davon arbeite ich gerne in meiner Abteilung. Meine Kollegen sind toll und mein Chef ist es auch. Das ist ja heutzutage leider nicht mehr so oft zu finden… Naja und ehrlich gesagt sind meine Kollegen ja auch nahezu mein einziger Sozialkontakt.
4. Ich lasse mich innerbetrieblich versetzten. Hat aber vermutlich den selben Effekt wie Nummer 3.
wer war schon in einer ähnlichen Situation und wie habt ihr das Problem gelöst?
Ach ja und Danke fürs lesen, ist leider doch recht langgeworden...
LG!
heute brauche ich mal eure Hilfe bzw eure Erfahrungen in Sachen Arbeit oder konkreter: berufliche Leistungsfähigkeit.
Ich hatte letztes Jahr wegen meiner Depressionen einen längeren Klinikaufenthalt und war auch danach noch einige Monate AU zuhause.
Ich habe dann ohne Eingliederung wieder voll angefangen zu arbeiten. Das war auch nicht so das Problem für mich. Klar es war anstrengend, aber da sowohl mein Chef als auch meine Kollegen bescheid wussten warum ich so lange ausfalle, war es auch kein Problem früher zu gehen bzw alles etwas ruhiger angehen zu lassen.
Ich arbeite in der IT als Systemingenieurin und betreue die Domänen unsere Kunden die mitunter recht groß sind.
Es ist jedenfalls eine Tätigkeit die schon recht anspruchsvoll und komplex ist, daher fahren meine Kollegen und ich auch mehrmals im Jahr zu meist einwöchigen Fortbildungen und Schulungen.
Ich habe mit meinem Chef besprochen, dass ich das dieses Jahr auf ein Minimum beschränke, da die Schulungen recht anspruchsvoll sind und mich das jetzt einfach überfordern würde.
Eine Schulung musste ich jetzt aber doch besuchen, aber ich dachte 3 Tage würde ich hinbekommen.
Der erste Tag war auch noch gut und ich konnte viel mitnehmen, der zweite Tag wurde schon kritischer und am Ende des Tages hätte ich heulend zum Hotel zurücklaufen können und der dritte Tag hat mich dann total fertig gemacht. Ich konnte nichts mehr aufnehmen, habe teilweise nicht mehr gehört was der Schulungsleiter gesagt hat, bzw ich hab noch gehört das was gesagt wurde aber ich konnte nicht zusammenbringen was da gesagt wurde. Keine Ahnung ob jemand das Gefühl kennt, es ist ein wenig so als ob jeglicher Intellekt abhanden gekommen ist.
Ich komme jetzt seit zwei Tagen nicht mehr hoch. Ich will nur noch schlafen und stehe nicht mehr auf. Meine Gedanken drehen sich im Kreis und finden nicht mehr aus dieser Endlosschleife heraus: „ du bist einfach zu doof für diesen Job, das sollte mal lieber einer machen der mehr Ahnung hat.“ Ich habe das Gefühl gerade wieder 10.000 schritte zurück zumachen und wieder am Anfang zu stehen. ( meine Therapeutin wird sich freuen wenn sie aus ihrer Sommerpause zurückkommt... )
Das ich duschen war werte ich als absoluten Wochenenderfolg…
Ich erkenne also, dass die Schulung zuviel für mich war.
Ich kann aber auch nicht alles schleifen lassen. Es kommen in der nächsten Zeit einige große Veränderungen in den Systemlandschaften. Eigentlich hätte ich mich damit schon lange auseinandersetzten müssen.
Jetzt aber meine Frage: wie geht ihr damit um?
Von meinem Chef bekomme ich sicherlich jede Unterstützung die ich brauche, aber wie lange kann ich sein Verständnis in Anspruch nehmen? Ab wann ist der Punkt da, an dem ich mir selber eingestehen muss: ich schaffe es nicht und werde es auch nicht mehr schaffen?
Überlegt habe ich mir folgende Möglichkeiten:
1. ich mache genau so weiter. Lasse alles ein wenig schleifen und gehe es langsam an, ich hab ja noch Kollegen die die Arbeit auffangen können. Ich werde dann aber früher oder später Probleme haben das alles wieder aufzuholen.
2. ich verkürze die Arbeitszeit. Dann habe ich zwar mehr Erholungszeit zur Verfügung, muss mich aber trotzdem mit den Themen auseinandersetzten. Gefühlt habe ich da nichts gewonnen.
3. ich kündige und suche mir eine leichtere Tätigkeit. Weiß aber nicht ob mich nicht das noch mehr stressen würde: neuer Betrieb, neuer Tätigkeitsbereich, neue Abläufe. Ausserdem bedeutet leichtere Tätigkeit ja nicht weniger Stress, im Gegenteil.
4. Ich melde mich wieder krank. Damit verschiebe ich das Problem aber nur. Abgesehen davon arbeite ich gerne in meiner Abteilung. Meine Kollegen sind toll und mein Chef ist es auch. Das ist ja heutzutage leider nicht mehr so oft zu finden… Naja und ehrlich gesagt sind meine Kollegen ja auch nahezu mein einziger Sozialkontakt.
4. Ich lasse mich innerbetrieblich versetzten. Hat aber vermutlich den selben Effekt wie Nummer 3.
wer war schon in einer ähnlichen Situation und wie habt ihr das Problem gelöst?
Ach ja und Danke fürs lesen, ist leider doch recht langgeworden...
LG!