Diskussionsforum Depression

Liebe Foris,

ich habe mich ein wenig aus dem Forum zurückgezogen. Das Passwort war verschollen und ich mochte nicht schon wieder ein neues beantragen. Das war dann aber doch ganz einfach.

Keine Ahnung, was da gerade in mir los ist. Die Therapie bringt mir ein neues Verständnis für manches, was in mir abläuft, mein Kopfkino, die Angst, die sich auf Szenarien in meiner Phantasie bezieht. Und ich mache immer wieder dasselbe, habe immer wieder die gleichen Schwierigkeiten, meine Bedürfnisse auszusprechen und zu verhandeln. Ich kann nichts anderes tun als ausweichen. Ins Bett, in die Literatur, in den Wein. Es ist wie verhext. Ich mache mich klein, versuche, nicht aufzufallen, keine Geräusche zu machen, niemanden zu stören. So als existierte ich gar nicht.

Gleichzeitig habe ich gerade heute wieder scheinbar grundlos geweint. Ich weiß nicht sicher, was es war. Gut, eine Summe aus mehreren Emotionen, das bestimmt. Aber es ist, als schüttele mich etwas.

Und ich sehne mich nach dem nächsten Therapiegespräch, das zum Glück schon in 36 Stunden sein wird.

Viele Grüße, eure Puk

Guten Morgen, ich sehe, einige haben mein Post gelesen, danke dafür! Ich habe den Eindruck, ich schreibe anders als sonst, wer mich kennt mag mir zurückmelden, stimmt das? So oft, wie in den wenigen Zeilen "ich" steht, das ist nicht typisch für Puk, glaube ich.

Die Therapie bringt mich auf die Suche nach mir selbst. Ich weiß nicht, wer ich bin. Meine Handlungen nehmen Bezug auf meine Umwelt, sie kommen nicht aus meiner Mitte. Und ich grenze mich ab, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Ich wünsche mir, dass die Therapie mich an ein gesundes Selbstvertrauen heranführt.

Angst davor habe ich nicht. Ich bin im Moment einfach nur traurig.

Ich würde mich freuen, wenn die eine oder andere Forumsbekannte mir ein paar Zeilen dalässt.

Viele Grüße, eure Puk

Liebe Puk, guten Morgen,

du klingst für mich eigentlich wie immer. Deine freundliche Besonnenheit und Offenheit sind dir selber vielleicht gar nicht so bewusst, aber du hast ja aus einem inneren Gefühl heraus hier wieder geschrieben.
Vielleicht spürst du doch schon etwas keimen in dir, einen Wunsch, eine Sehnsucht, etwas mehr Mut schon..

Liebe Grüsse
Christiane

Schade, dass du nichts mehr sagst, Puk.
Du wolltest ein paar Zeilen von Foris, aber es kommen zu wenige, nicht?

LG Christiane

Hallo Christiane, nein, nein, so ungeduldig bin ich dann doch nicht. Ich war draußen unterwegs. hatte einen beruflichen Termin.
Vielen Dank dir für die Reaktion. Ich klinge wie immer? Schade... Ich hatte auf merkliche Veränderung gehofft.

Erstmal viele Grüße, bis später, Puk

Nein, was du erhoffst ist eine Spiegelung. Aber die verlangt viel ab, jedem.

Liebe Puk,

ich weiß nicht so recht,was du meinst.
Du nennst es ausweichen,ich nenne es Flucht.
Eine Therapie,Medikamente ,egal was es ist ,kann nur funktionieren wenn du etwas verändern willst.
Wie das geht weißt du selber sehr gut,den Schmerz aushalten,ohne sich zu betäuben,
das ist der erste Schritt.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft das mal durch zu ziehen.

Gute 24 Stunden und liebe Grüße

Bittchen

Liebe Christiane,
was du schreibst, verstehe ich nicht. Ich kenne den Begriff Spiegelung, weiß aber nicht, was genau damit gemeint ist bzw was du damit meinst. Vielleicht ist es ja auch gar nicht wichtig, wenn meine Therapeutin weiß, was sie tut.

Liebe Bittchen, dich dagegen verstehe ich sehr gut. Ich will und kann das schaffen. Trotzdem ist noch mehr als das in Bewegung und die dahinterliegenden Emotionen führen natürlich weiter.
Was ich von euch erwarte, weiß ich nicht so genau. Auf den ersten Blick: Einfach nur wieder Kontakt aufnehmen.

Viele Grüße, eure Puk

Liebe Puk,

ich habe dich auch so aufgefasst insgesamt, dass du wieder Kontakt aufnehmen möchtest.

Liebe Grüsse
Christiane

Hallo liebe Forianer,

heute bin ich mit der Überlegung rausgegangen, welche Gefühle außer Angst bei meinem Ausweichen noch so alles eine Rolle spielen könnten. Ein Gefühlsknäuel, dass alles Handeln blockiert. Eine Mischung aus Zorn (auf mich selbst, auf andere), Trotz, Neid (?), Sehnsucht und Idealvorstellungen von mir selbst und meinen Fähigkeiten und Enttäuschung darüber, dass das nicht funktionerit (?), was noch? Manche Gefühle nehme ich deutlich wahr, andere, hmm...
Können das andere Menschen, ihre Gefühlsknoten aufknüpfen? Oder müssen Gesunde es nicht?

Viele Grüße, ich bin heute zuversichtlicher.
eure Puk

Liebe puk,

ja, ich habe auch reingelesen, als ich "ndskp01" sogar in der Übersicht gesehen habe (wenn man schnell genug ist oder der Zufall einem gut mitspielt). Und ich habe mich gefreut. Ich hatte in der Zwischenzeit auch immer wieder mal an Dich gedacht ... und mich gefragt ... ob Deine intensive Therapie gut läuft ... ob Du eventuell doch in eine Klinik bist ... ob Du umgezogen bist ... - Mit der Antwort tue ich mich schwerer. (Obwohl Du anderweitig noch von mir gehört hättest! - "Geheimnistuerei"; löse ich vorläufig nicht auf; ist auch nichts Großes oder Wichtiges. Welchen Wichtelsmiley nehmen wir denn nun?!?)

Sicher sagen kann ich: Deine "ich"s im Posting fallen keineswegs unangenehm auf. Von daher sicher eine gute Übung ... oder einfach Normalität.

Und ich fand eigentlich, daß Christiane es mit der erhofften Spiegelung gut getroffen hatte. (Spiegelung ... im Sinne von ... siehe u.a.: Spiegelneuronen ... Rückmeldungen der Umwelt ... ...)

Dann: Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß man ggf. eine merkliche Veränderung der Persönlichkeit durch Psychotherapie in einem doch eher kürzeren Posting ablesen kann?!! ... das käme mir ggf. eher wie Horoskoperstellung oder noch weniger vor. - Mal abgesehen davon, daß ich die Zeit Deiner intensiven Psychotherapie dafür für zu kurz halte, selbst wenn es irgendwann im nachhinein genau diese Monate waren, die Wesentliches bewirkt haben.

Sicher nicht alle, doch manche "für mich typische" bzw. typisch-"problematische" (sorry) Postings von Dir fand ich sehr "kryptisch" - sie hätten deutlich ausführlicher und beschreibender sein können, damit man versteht, was Du wirklich meinst. ... damit hättest Du Dich vielleicht aber auch mehr "festlegen" müssen?!?

Gefühlsknäuel: Ich würde sagen: Gesunde haben keine Gefühlsknäuel. Die fühlen Sachen direkter und handeln danach. Und wahrscheinlich überdecken da auch weniger "unechte" Gefühle andere.

Unvollständig, aber herzlich,
Zarra

Vielen Dank liebe Zarra, da bin ich gespannt, was kommt.... Übrigens werde ich im Herbst 50, die Feier ist am 16. September. Vielleicht magst du ja kommen?

Zarra hat geschrieben:
Sicher sagen kann ich: Deine "ich"s im Posting fallen keineswegs unangenehm auf. Von daher sicher eine gute Übung ... oder einfach Normalität.
....Dann: Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß man ggf. eine merkliche Veränderung der Persönlichkeit durch Psychotherapie in einem doch eher kürzeren Posting ablesen kann?!! ...

Ne, glaube ich natürlich nicht. Ich hab einfach beim Rückblick auf das Posting mich gewundert darüber, dass ich deutlich mehr über mich preisgebe als sonst. Also mehr als nichts ...

Zarra hat geschrieben:Und ich fand eigentlich, daß Christiane es mit der erhofften Spiegelung gut getroffen hatte. (Spiegelung ... im Sinne von ... siehe u.a.: Spiegelneuronen ... Rückmeldungen der Umwelt ... ...)

Mhhh, Rückmeldungen der Umwelt. daran ist auf den ersten Blick nichts schwierig. Ich glaube, sie meint etwas Anderes, ich denke an das Spiegelstadium als Bildner der Ich-Funktion, Lacan.
Das Kind lernt im Spiegelstadium, sich selbst und andere wahrzunehmen. Es entwickelt seine Persönlichkeit. Ganz vereinfacht gesagt. Wenn es dich interessiert, kannst du ja googlen.

Zarra hat geschrieben:Gefühlsknäuel: Ich würde sagen: Gesunde haben keine Gefühlsknäuel. Die fühlen Sachen direkter und handeln danach. Und wahrscheinlich überdecken da auch weniger "unechte" Gefühle andere.

Darüber muss ich noch nachdenken ...
Gute Nacht und herzliche Grüße, deine Puk

Liebe Puk,

ich möchte dich nicht im Ungewissen lassen, was ich mit spiegeln meinte, sorry,
dass ich dabei so unklar geblieben bin.
Im Hier und Heute bezog ich mich auf deine Zeilen, sonst nichts. Mein Eindruck war,
dass du ausprobieren wolltest, wie du aktuell gesehen wirst und ob du dich in unseren Rückmeldungen selber ein wenig erkennen könntest (wie im Spiegel).

Die Spiegelung bzw. das Spiegelstadium waren Bestandteil meiner Therapie immer mal wieder, und sie sind nicht zu verwechseln mit dem, was ich als Spiegel bezeichnete hier.

Liebe Grüsse
Christiane

hallo puk,

ich gehöre zu denen, die dich aus dem forum schon einige zeit kennen und ich habe dich immer gern gelesen und tue dies auch heute noch? ich bin auch erst vor ein paar tagen hierher zurückgekehrt und frage mich auch ein wenig warum.


irgendwie finde ich mich in deinem posting wieder. ich erlebe meine therapie auch sehr intensiv. auch ich bin auf der suche nach mir selbst und erlebe dabei dinge, die mich emotional sehr erschüttern. was emotional ganz konkret passiert, kann ich selber häufig noch gar nicht richtig greifen. ich erkläre mir das so, dass es daran liegt, dass abgespaltene gefühle bei mir allmählich zu tage treten. ich kenne sie einfach noch nicht, muss mich mit ihnen erst vertraut machen, ganz langsam und schritt für schritt, damit nicht eine retraumatisierung passiert. meine therapeutin begleitet mich da ganz fantastisch.

du selber hast geschrieben: "Gleichzeitig habe ich gerade heute wieder scheinbar grundlos geweint. Ich weiß nicht sicher, was es war. Gut, eine Summe aus mehreren Emotionen, das bestimmt. Aber es ist, als schüttele mich etwas."
genauso erlebe ich das auch. ich denke, dass es ein ganz normaler begleitumstand der therapie ist. ich kann dieses scheinbar grundlose weinen jetzt endlich zulassen. ich hinterfrage nicht mehr mit ungeduld, sondern verlasse mich darauf, dass ich irgendwann wie von selbst erkennen kann, was hinter diesem weinen steckt.
das wünsche ich dir auch.

du hattest den wunsch, dass die mitforianer in deinem posting eine veränderung deiner selbst erkennen. aber ich glaube mich auch zu erinnern, dass du früher sehr viel für andere geschrieben hast und weniger über dich ganz persönlich.

vielleicht setzt sich bei dir jetzt doch ein grundbedürfnis durch- über dich und deine belange zu reden bzw. zu schreiben. das ist eine wunderbare veränderung, puk. und gerne nehme ich dich hier so wahr, wie du bist und wenn du mich /uns teilhaben lässt an deinen veränderungen und deinem jetzigen werdegang mit der therapie, ist das große klasse.
zarra schreibt, dass deine ich nicht unangenehm auffallen und normal sind. vollkommen richtig. aber für dich war das bisher wohl noch keine normalität und deshalb wohl auch der wunsch, dass es auffällt.

viel wichtiger ist aber eigentlich, liebe puk, dass du selber diese veränderungen bewusst wahrnimmst, dass du dich ihrer erfreust und auch stolz darauf, stolz auf dich bist.

also ich lese gerne noch mehr von der veränderten puk.

diese gefühlsknäuel/-knoten sehe ich auch als ein typisches krankheitsbild , mit dem sich psychisch gesunde nicht herumschlagen müssen, weil sie dies knoten gar nicht haben. und es ist härteste arbeit, solche knäuel aufzutrudeln und zu sortieren.

das zunächst einmal für heute.


ggglg final

Liebe Final, herzlichen Dank, ich fühle mich verstanden

guten morgen puk.

ich umarme dich einfach mal.

final

Hallo zusammen
wie schön einfach von euch zu lesen und ich lasse herzliche Grüße da!
anna54
mitten im Knoten?!