Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Flussi
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Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Flussi »

Hallo Zusammen, ich nehme nun seit 14 Tagen wieder Sertralin und steigere wöchentlich die Dosis.
Ab und an denke ich, es wird schon an manchen Tagen einfacher.
Gestern konnte ich zwar langsam, aber konzentriert am Schreibtisch eine Arbeit gut und zügig erledigen. Ich war richtig froh, weil ich in den letzten Monaten immer langsamer, unmotivierter, unkonzentrierter und ängstlicher wurde. Großartig war dann die Tanzparty mit Freunden, ein schönes Sommerfest in einer klaren Sommernacht im Garten. Mein Gehirn hat sechs Stunden nicht gegrübelt, was eine schöne Erfahrung. Heute bin ich wieder total lahm und unmotiviert. Ich habe nur ein paar Sachen auf dem Plan: Ausruhen, Körperpflege, Wäsche waschen, Abendessen. Mehr geht heute nicht.

Kennt Ihr das Auf- und Ab?

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!
Flussi
Sieglinde1964
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Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Sieglinde1964 »

Hallo Flussi,

ich denke, das geht vielen so. Mir auch. Ich habe schon immer Angst, wenn mal ein schöner Tag oder eine schöne Situation war, dass es mir dann am nächsten Tag wieder schlechter geht oder Dinge passieren, die mir dann den Boden unter den Füßen wegziehen. Meistens ist das so bei mir. Wenn es mir gut geht, denke ich oft: Das hast du nicht verdient und schon kommen die Grübelphasen wieder. Da denke ich an das Lied von Ronan Keating: Life is a rollercoaster (Das Leben ist eine Achterbahn). Oh, Mann, wie das stimmt!
kaizer
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Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von kaizer »

Hi Flussi,

ja, gerade wieder aktuell... Schwer auszuhalten, vier Wochen laufe ich nun wieder auf Sparflamme und bin oft zu nix zu gebrauchen oder nur unter große Anstrengung, während um mich rum das Leben weiterzulaufen scheint und die Leute an den See, in die Innenstadt, zum Konzert fahren. Wann geht's wieder bergauf? Weiß man nicht, der Arzt sagt, ich soll es noch ein bisschen ohne Medikamente probieren und sonst ein Rezept für ein neues AD einlösen.

Belastend.

Trotzdem allen ein schönes Wochenende!
Kaizer
Flussi
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Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Flussi »

Liebe Sieglinde, lieber Kaizer,
danke für den Austausch, wenn es auch nicht schön für uns ist, so weiß ich, dass man mit der Krankheit nicht alleine ist. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende mit mindestens einem schönen Moment für die Seele!
Flussi
Sieglinde1964
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Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Sieglinde1964 »

Ich suche sie mir immer die schönen Momente für die Seele. Danke dir, Flussi. Dir auch ein schönes Wochenende. :hello:
Und dir auch kaizer
DieNeue
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Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von DieNeue »

Hallo ihr,
Sieglinde1964 hat geschrieben: Ich habe schon immer Angst, wenn mal ein schöner Tag oder eine schöne Situation war, dass es mir dann am nächsten Tag wieder schlechter geht oder Dinge passieren, die mir dann den Boden unter den Füßen wegziehen.
Oh jaaaa... DAS kenne ich auch nur zu gut. Wenn ich irgendeine schöne Sache mache, z.B. mit Freunde, bin ich die ganze zeit dabei, in mich reinzuhören, ob es mir nicht gerade wieder zu viel wird, und habe auch Angst, dass es mir am nächsten Tag wieder sehr viel schlechter geht. Wenn ich mich überlaste (und das passiert schon bei den kleinsten Sachen), muss ich dafür mindestens 1-2 Tage oder mehr Tage büßen, weil es mir dann so schlecht geht...
schlimm find ich, wenn andere Leute das nicht verstehen wollen/können, und wollen, dass man unbedingt irgendwas mit ihnen macht, und man sagt ab, weil man genau weiß, dass man dann drei Tage lang völlig im Eimer ist, und die Leute einen dann volljammern, dass man doch unbedingt mit soll ... :roll: Für die anderen dauert der Spaß halt dann ein paar Stunden oder vielleicht einen Tag und danach leben sie lustig weiter. Aber für mich sind es dann gleich 3 bis 4 Tage, an denen ich dann zum einen nichts anderes hinkrieg zum anderen es mir dann obendrein auch noch scheiße geht. Und das ist es mir dann oft echt nicht wert... und bei manchen Leuten denk ich mir, die würden das für mich auch nicht machen.

Liebe Grüße
Flussi
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Registriert: 28. Mai 2017, 13:34

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Flussi »

Liebe DieNeue,

ich denke, man muss lernen eher Nein zu sagen und sich ausruhen, wenn es genug ist. Ich merke aber auch, dass ich bei meinen Freunden immer entspanne und ich dort auch Stopp sagen kann.

LG Flussi
T Ally
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Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von T Ally »

Hallo,

mir geht es ganz genau so, dass ich nach anstrengenden (wenn auch schönen Tagen) unheimlich lange Zeit benötige, um mich zu erholen. Ohnehin ist die Erschöpfung bei mir das nach außen hin sichtbarste Zeichen der Depression. Gerade gestern war ich den ganzen Tag mit vielen Menschen unterwegs. Am Abend (erst sehr spät) konnte ich mich von der Gruppe absetzen, dann jedoch nicht direkt einschlafen. Heute geht es mir gar nicht gut.
So sehr ich den Tag gestern überwiegend als Auszeit von Erschöpfung & Depression sehen und erleben konnte. Kommt heute alles doppelt und dreifach zurück.
Ich benötige immer mehr Ruhe um mich zu erholen. Eine Nacht mit ein paar Stunden Schlaf reichen bei Weitem nicht mehr aus.

Insgesamt ist meine Stimmungslage instabil. Ich notiere seit Jahresanfang meine aktuelle Stimmung und kurz einen Satz zum Tag. Es gibt leider kein Muster, welches ich hoffte, zu entdecken.

Die Medikamente wurden erhöht, ich fühle mich insgesamt stabiler - aber noch immer mit Ausschlägen. Meinem Arzt mag ich das gar nicht mehr sagen, ich habe Angst, ihm auf die Nerven zu gehen.

Ich muss wohl damit zu Leben lernen.
Succubus
Beiträge: 357
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Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Succubus »

Hallo zusammen,

was ihr beschreibt kenne ich leider auch. Zwar wird es langsam weniger doch es strengt zusätzlich noch an. Ich merke dieses Auf und Ab immer dann wenn ich zu viel gemacht habe weil es gerade so gut lief, danach ist dann erst mal 2 Tage "nichtstun" angesagt und dann langsam wieder Richtung Ausgangzustand tasten.
Ich versuche das so gut es geht zu akzeptieren und einzuplanen. Rückhalt bekomme ich da zum Glück von meinem Partner der mir dann an den Tagen wo garnichts geht das Nötigste abnimmt.
An Tagen an denen das Tagespensum sehr leicht von der Hand geht, muss ich mich bremsen nicht zu viel zu machen. Ich habe mir dafür das Limit von 1 Zusatzaufgabe gesetz um die Erschöpfung zu vermeiden. Nach getaner Arbeit kann ich nun aber auch entspannen und wohlwollend mein Werk betrachten...für mich ist das sehr wichtig.

Liebe Grüße
Don't feed the troll :-)
Katerle
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Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Katerle »

@ Flussi

Oh ja, solche Auf und Ab-s kenne ich auch und ich denke, das ist bei vielen Leuten so.

Ja und wichtig ist auch, seine Grenzen zu kennen, wenn man abends mit anderen unterwegs ist. Wenn ich genug habe, ziehe ich mich zurück.

LG
Henning59
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Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Henning59 »

Hallo @ T Ally, so, wie Du Deine Depression beschreibst, empfinde ich es genauso. Ich bin körperlich sehr müde und sehr erschöpft. Ich halte mich in Gange, durch REHA-Sport und Ablenkung im Haushalt, aber es fällt mir sehr, sehr schwer, diesem nach zukommen. Noch schaffe ich es und wenn ich genug habe, ziehe ich mich von allen zurück, setzte meine Kopfhörer auf und höre Musik. Aber ich muss noch lernen, wo meine Grenzen sind und auch die Signale des Körpers zu beachten. Vieles ist mit meinen organischen Erkrankungen aber so ähnlich, das ich nicht weiß, ist es Depression, oder mein Herz, oder, oder oder....Ein Muster habe auch ich noch nicht entdeckt, sorry :-)
Flussi
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Registriert: 28. Mai 2017, 13:34

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Flussi »

Heute läuft wieder Nichts, ich habe bis 13 Uhr im Bett gelegen und konnte nicht aufstehen. Zum Glück habe ich heute noch was Einfaches auf der Liste, dass ich mich auf die Straße bewegen muss. Schrecklich...
Morgen muss ich dann wieder im Beruf funktionieren.

Flussi
T Ally
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Registriert: 30. Jul 2014, 14:34

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von T Ally »

Flussi, ich hoffe, du konntest dem Tag noch etwas positives abgewinnen und hast Dich unter Menschen "gewagt" Für den morgigen Arbeitstag drücke ich dir die Daumen und wünsche alles Gute.

Gestern hatte ich Besuch und viel um die Ohren. Heute liefen dann im Job die Tränen. Ich konnte gestern schlecht zur Ruhe kommen nach dem anstrengenden Tag mit viel zu vielen Reizen. Die Nacht war schlecht und kurz und heute hatte ich das Gefühl, neben mir zu stehen. Alles war nur wie durch Nebel für mich, zudem war ich sehr reizbar und dünnhäutig... Ich habe das gefühl, meine Reizschwelle geht immer weiter zurück und ich kann gar nichts mehr ab.
Bittchen
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Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Bittchen »

Liebe Flussi,

ich wünsche die einen guten Arbeitstag.
Manchmal kann die Struktur im Beruf auch hilfreich sein.
Hauptsache du überforderst dich erst mal nicht.
Nach der Arbeit solltest du was Schönes für dich machen.

Liebe Grüße Bittchen
Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Zarra »

... ... ich habe grad' so 'nen ... poah, ich weiß gar nicht, vermutlich Wut, ... ich werde mich jetzt nach etwas mehr als Halbtagsarbeit (weil ich mehr einfach gar nicht mehr bringe :-( :-() ins Bett zurückziehen (und vermutlich tief einschlafen), weil ich weder meine Wohnung aufräumen noch etwas erledigen gehen noch mich bewegen "kann" (ich bin unkonzentriert, ich würde "nicht unbedingt" (freiwillig) Auto fahren wollen; und natürlich fände ich es klasse, wenn jemand mich motivieren und mir gut zureden UND MICH UNTERSTÜTZEN würde - damit ist im guten Erwachsenenleben aber eindeutig nicht zu rechnen und eigentlich weiß ich das auch alles und daß ich mir den Tritt in den Hintern geben muß).
Birko
Beiträge: 501
Registriert: 20. Apr 2015, 13:33

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Birko »

Hallo zarra
Ich habe dich gelesen. Kenn ich sowas. Finde es klasse, dass du das so aus dem bauch heraus schreibst. Sollten wir öfters machen. Ganz spontan schreiben wie es geht. Ist so authentisch.
Herzliche grüsse birko
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Bittchen »

Tja, liebe Zarra,

da bist du hier in guter Gesellschaft.
Im Moment bin ich auch nicht sehr motiviert,es langt nur für das Nötigste.
Aber ich bin schon froh,dass ich nicht nur rum liege und irgendwie noch die Kurve kriege.
Dabei ist meine Stimmung gar nicht so schlecht.
Eben nicht Fisch nicht Fleisch,nicht ausdauernd belastbar,immer schnell müde.
Es ist noch nicht lange her,da dachte ich jetzt geht es wieder richtig in den Keller.
Das ist nicht passiert,aber gut ist es auch nicht.
Lust auf Irgendwas habe ich auch nicht,mein Trampolin schaut mich an,keine Lust ,alles zuviel.
Manchmal denke ich,ich kann mich nur noch zu schönen Beschäftigungen aufraffen und das war es dann.
Unsere Terrasse habe ich heute wieder in Ordnung gebracht und es blüht wieder schön.
Sowas mache ich gerne,das war es aber auch schon.

Gute Besserung für dich und liebe Grüße
Bittchen
kaizer
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Registriert: 21. Jul 2016, 14:30

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von kaizer »

Ja, da kriegt man Wut, das kann ich verstehen, geht mir auch so.

In den letzten Tagen hab ich viel über Grenzen nachgedacht, die sich durch Depression oder Burnout verschieben. Plötzlich geht nicht mehr so viel wie bei anderen, man ist schneller kaputt und überfordert und muss sich zurücknehmen, was meist schwer fällt. Oder kann man jetzt nur noch 80 % geben, wo man vorher vielleicht oft 120 % gegeben hat, was ja halbwegs ok wäre...

Die Tage hab ich gedacht, vielleicht bin ich doch noch gar nicht so gut mit meinen neuen Grenzen, wie ich manchmal denke, und bekomme dann die Quittung. Es kommt eben auf den Maßstab an.

Zum Beispiel mache ich freiberuflich Lektorat für Texte, wobei man sich super konzentrieren muss, manchmal mach ich das 2-3 Stunden am Stück, wenn ich grad drin bin, weil ich das für normal halte, andere arbeiten schließlich Vollzeit, ich nur ein paar Stunden, blabla... Ich habe aber von Leuten gelesen, die auch Jahre nach einem Burnout noch nicht wieder Tageszeitung oder ein längeres Buch lesen können, weil sie das zu sehr anstrengt und sie die Konzentration dafür nicht, oder noch nicht wieder, haben. Da relativiert sich das Ganze und ich denke, ich bin vielleicht doch auch ein bisschen blöd, trotz Depression Stunden am Stück so anstrengende Tätigkeiten zu machen, weil es mir erst mal gar nicht so überfordernd vorkam (bis auf die Kopfschmerzen, ach naja, was soll das schon bedeuten...), obwohl man alle Nase lang hört, dass man besser alle Stunde mal ne Pause einlegen sollte - schon als gesunder Mensch. Da war ich also total bekloppt und bin sicher unbewusst immer wieder über meine Grenzen gegangen, weil ich falsche Vergleiche anstelle, nämlich oft mit gesunden Menschen, die das ja vermeintlich auch hinkriegen... Jetzt gibt's neuerdings sehr straffe Regeln, nämlich höchstens eine Stunde am Stück, dann Pause - kommt mir zwar erst mal faul vor, aber das ist eben unnötig.

Und das ist nur ein Beispiel, ich muss jetzt erst mal die anderen Bereiche beobachten, wo ich mich noch so fahrlässig verhalte, vielleicht bin ich plötzlich doch nicht ganz so hilflos ausgeliefert - das wäre toll, denn so hätte man wenigstens eine teilweise Erklärung für dieses ätzende Auf und Ab. Das mal als Anregung, trifft ja vielleicht auf manchen ebenso zu.

Lieben Gruß
Flussi
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Registriert: 28. Mai 2017, 13:34

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Flussi »

Lieber Kaizer,

gut, dass Du die Pause nach einer Stunde machst. Ich mach dann immer was mit Bewegung oder lasse die Gedanken schweifen. Ich habe auch manchmal 8-10 Stunden Berichte geschrieben, weil ich so dirn war.
Am Ende bekomme ich aber nach solchen Phase echt Probleme.

Einen schönen Abend!
Flussi
Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Zarra »

Liebe Birko, liebe Bittchen, lieber kaizer,

Danke :!: :!: für Eure ebenso spontane Rückmeldungen. (Bin schon wieder "platt", finde keine anderen Worte für Dank, Gelesenwordensein etc.; sorry.) - Ich habe tatsächlich eineinhalb (?) bis nicht zwei Stunden geschlafen, ein Telefonanruf hat mich dann halbwach hochgescheucht ... und war "???" (extra Thema ggf.) ...

@kaizer: ... also das mit den "Pausen" (Bildschirm- etc.) - mich kontrolliert direkt keiner, doch ich behaupte mal, daß weder ich noch KollegInnen das so machen. Es sollte eben auch "organisch" sein - kann heißen: eventuell bereits nach 45 Minuten oder halt auch erst nach 85.

Liebe Flussi, sorry, daß ich ... doch irgendwie hatte ich immer überlegt, zu Deinem Thread was zu sagen ... und er war heute "so vor mir da" (und nicht ganz unpassend).

Herzlich, Zarra
Flussi
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Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Flussi »

Hallo Zusammen,

zu meinem Auf- und Abs:
Heute war ich um 6h auf, da ich Termine hatte. Ausgeruht war ich trotz ausreichend Schlaf nicht. Ich habe heute wieder das Sertralin erhöht (wie abgesprochen). Vor dem Besprechungstermin hatte ich Angst, da ein schwieriges inhaltliches Thema anlag, mit schwierigen Akteuren. Es war dann aber wieder halb so wild (ich nehme das wohl auch neuerdings panischer vorher wahr). Dann hatte ich noch Termine mit netten Berufskollegen, also solchen, mit denen es Freude macht zu arbeiten. Das war richtig gut. Leider habe ich danach noch zwei Stunden im Stau gestanden und brauchte dann zwei Stunden das Sofa. Heute fühlte es sich dann ganz gut an. Jetzt bin ich gespannt, wie ich morgen drauf bin. Ich kann morgen Alles wieder etwas ruhiger angehen und werde einen Friseurbesuch einplanen.

Ich wünsche Euch eine gute Nacht!
Flussi
Flussi
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Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Flussi »

Heute habe ich wieder schwere Anlaufprobleme, die ich schwer akzeptieren kann. Ich arbeite gerade wieder sehr langsam am Schreibtisch und versuche mich für jeden Minikram zu loben. Ist das ätzend!
LG Flussi
Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Zarra »

Nachträge:

Liebe Sieglinde,
Wenn es mir gut geht, denke ich oft: Das hast du nicht verdient
Das hat mir immerhin gute Therapie wirklich ausgetrieben!

Es reicht doch wirklich, daß es uns immer wieder, egal ob häufig oder seltener, schlecht geht. Da sollten wir uns nicht auch noch runtermachen, wenn es mal gut ist. "Gut" ist der Normalzustand, den jeder (!) verdient hat! (Klar, ist "gut" nicht "tralala" und immer ohne jede Anstrengung und immer ohne jeden Frust. Doch Depression ist nicht "normal", selbst wenn wir uns mit diesen Zuständen arrangieren müssen.)

Liebe Flussi,
Ich merke aber auch, dass ich bei meinen Freunden immer entspanne und ich dort auch Stopp sagen kann.
Das finde ich schon einmal sehr gut!! Versuche Dir das zu erhalten!

... denn bei entsprechend chronisch Gewordenem geht das u.U. nicht mehr. (Siehe das Posting von DieNeue.)

Ich wünsche Euch allen gutes Durchhalten (!!) ... und ggf. Genießen, wenn es gerade mal besser läuft.

... ich fühle mich irgendwie "ziemlich am Ende", hatte mich eben auch hingelegt und war wohl kurz weg - ja, das hat schon etwas genutzt, der Gesamtzustand ist zumindest (leicht? mittel?) besser; doch die Zeit ist halt auch fortgeschritten, anpackfreudig bin ich immer noch nicht, die Frage, was jetzt noch sinnvoll ist, muß ich mir leider selbst beantworten ... Die Bedürfnisse ("Auszeit, Auszeit, Auszeit!!") stehen leider gegen die Erfordernisse.

Liebe Grüße, Zarra
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Bittchen »

Hallo ihr Lieben,

gerade komme ich von meinem Therapeuten,wir sind ja noch ganz am Anfang.
Er wollte das ich formuliere ,was ich in der Therapie erreichen will.
Unter Anderem fiel mir sofort ein,Leichtigkeit ,nicht mehr dieses Schwere.
Einfach mal wie früher oder in guten Phasen,ach, das kann ich mal eben noch machen,ohne mir große Gedanken zu machen.
Oder, da gehe ich mal eben hin,ganz spontan.
Das ist mir total abhanden gekommen,obwohl ich mich im Moment nicht total depressiv fühle.
Das vermisse ich so sehr,einfach mal ohne nachzudenken machen und das wie selbstverständlich.
Zu sagen, schön, das hat ja prima geklappt und nicht ,
Gott sei Dank endlich ist das auch fertig,was für eine Quälerei.
Dann wäre ich wohl geheilt,da glaube ich auch nicht so recht dran.
Aber wünschen darf ich mir das trotzdem.

Liebe Grüße Bittchen
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Auf und ab - Stimmungsschwankungen bei Depression

Beitrag von Zarra »

Liebe Bittchen,

vielleicht doofe Frage: Wie hat der Therapeut denn darauf reagiert?

Hast Du ein gutes Gefühl mit Deiner neuen Therapie? Kannst Du sagen, was Dir ggf. am meisten hilft?

LG, Zarra
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