Vorstellung und eine Frage

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enelra
Beiträge: 1
Registriert: 19. Jun 2017, 22:29

Vorstellung und eine Frage

Beitrag von enelra »

Hallo zusammen,
ich habe schon länger überlegt, hier selber etwas zu schreiben, nun mache ich es dann auch mal.
Ich bin 20 Jahre alt, weiblich und Depressionen sind seit ca 5 oder 6 Jahren mein treuer Begleiter. Meine Kindheit lief eigentlich recht behütet hab, Traumata habe ich auch keine, gemobbt wurde ich nicht, im Prinzip weiß niemand so genau, wo sie ihren Ursprung haben, aber jetzt sind sie nun mal da. Zunächst habe ich versucht, es mit ambulanten Therapeuten in den Girff zu bekommen und nachdem die dritte mir sagte, sie könne mir auch nicht mehr helfen, war ich der Meinung, das schaffe ich schon alleine, die Probleme sind ja nicht so groß und helfen kann mir außerdem eh niemand. Das ging dann etwas länger als ein Jahr auch erstaunlich gut bis dann aber der totale Absturz folgte, außer zur Schule ging ich nicht mehr aus dem Haus und wenn ich es mal dort hin geschafft hatte, tat ich alles, dass kein Inhalt meinen Kopf erreichte, weil das nur noch zusätzliche Überforderung bedeutete. Ziemlich schnell war dann allen klar, dass ich Hilfe brauche und da eine ambulante Therapie für mich nicht in Frage kam, wurde ich in einer Klinik angemeldet. Da ich aber kein Notfall war (meine Suizidgedanken und -pläne hielt ich gegenüber den Psychologen für nicht so erwähnenswert), musste ich einige Monate auf einen freien Platz warten. Ganz förderlich war das wie zu erwarten nicht, da ich krankgeschrieben war hatte ich kaum Tagesstruktur, was mich so dahin vegetieren ließ und der einzige Grund, dass ich meinem Leben nicht ein Ende gesetzt hatte war, dass ich es kaum mal mehr aus meinem Zimmer schaffte.
Es folgten einigeMonate Klinik, wo sich (auch mir) erst gezeigt hatte, wie sehr die Krankheit von mir schon Besitz ergriffen hatte.
Meine Frage an euch ist jetzt, ob ihr selber mit so bestimmten Zuständen Erfahrung habt, bzw. was ihr auch präventiv dagegen macht. Im Moment gehts mir ganz ok und außer in Träumen war ich da auch länger nicht mehr drin. Nur in so Vorstufen, bei mir äußert sich das erst in sehr starker Anspannung, die Atmung wird schwerer, irgendwann kommt ein Tunnelblick und dann bekomme ich kaum mehr was von meiner Umgebung mit und bin auch nicht mehr wirlich ansprechbar.
Nun habe ich einfach Angst, dass wenn mal ein etwas größeres Tief kommt, ich wieder da rein verfalle und weil das echt Arbeit ist, da wieder raus zu kommen, würde das dann wahrscheinlich wieder Klinik bedeuten, worauf ich nicht so scharf bin, zumal ich demnächst eine Ausbildung anfange, in der ich nicht Wochen fehlen kann/möchte.
Also euch jetzt erst mal einen schönen Abend und schon mal danke fürs lesen und mögliche Antworten :)
Enelra
Zuletzt geändert von enelra am 2. Jul 2017, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Vorstellung und eine Frage

Beitrag von Bittchen »

Guten Morgen, liebe eneLra,

Herzlich willkommen hier und einen guten Austausch.
Deine Symptome,die du schilderst ,sind ganz vielen Betroffenen bekannt.
Da hoffe ich,dass dir noch mehr junge Menschen schreiben,denen es ähnlich geht.
Allgemein gilt, sich mit positiven Aktivitäten,dazu gehört auch Bewegung an der frischen Luft oder Tätigkeiten die dir Spaß machen,immer wieder zu entspannen.

Liebe Grüße
Bittchen
Zuletzt geändert von Bittchen am 22. Jun 2017, 09:46, insgesamt 1-mal geändert.
SarahLi83
Beiträge: 55
Registriert: 19. Jun 2017, 09:00

Re: Vorstellung und eine Frage

Beitrag von SarahLi83 »

hallo und herzlich willkommen,

ich bin auch neu hier.
wie bei dir kam das mit den Depressionen bei mir sehr schleichend.....Medikamente können sehr gut unterstützen. aber das wichtigere ist das du dich selber kennenlernst.... ich habe alles mögliche gemacht, dass ich mich nicht mit mir selber beschäftigen muss.... erst in dem letzen halben jahr lernte ich mich kennen. im moment habe ich das gefühl ich gehe einen schritt zurück als nach vorne..... wichtig ist das du für dich dinge tust die dir spass machen. ich habe mit stricken angefangen...
illimaus1
Beiträge: 11
Registriert: 18. Jun 2017, 03:48

Re: Vorstellung und eine Frage

Beitrag von illimaus1 »

Ich kenne deine Situation auch an manchen Tagen kam ich Stunden zu spät zur Arbeit weil ich mich einfach nicht mehr aufraffen könnte. Mittlerweile bin ich aus zumindest der kriese raus. Ich rate dir wenn du eine oder einen guten Freund, freundin hast oder auch Familie Mitglieder. Such dir jemand der sehr ditw Willenskraft hat und dich motivieren kann etwas zu unternehmen. Als es mir schlecht ging hatte ich meinen Freund an meiner Seite ich habe ihn teilweise sehr gehasst das er nie locker gelassen hat. Er hat viel draußen mit mir draußen unterwegs. Dadurch bin ich dann auch recht schnell aus dem Loch gekommen. Da ich gezwungen war was zu machen.
Liebe Grüße. Schön das du geschrieben hast
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