wie komme ich ohne Rückhalt/Geborgenheit aus der Depression?

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John Doe
Beiträge: 30
Registriert: 7. Jan 2017, 17:54

wie komme ich ohne Rückhalt/Geborgenheit aus der Depression?

Beitrag von John Doe »

Hallo,
hier gehts zu meiner Vorgeschichte:
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Seitdem hat sich nicht viel verändert und ich weiß auch nicht genau auf was ich hinauswill, aber vielleicht fällt dem ein oder anderen von euch etwas hilfreiches ein.

Ich habe nach wie vor das Gefühl, dass mir meine Familie mir nur Steine in den Weg legt. bzw wollen sie mir helfen, machen aber mit ihren Launen alles wieder zu nichte. Seit ich wieder zu meinem Vater, also in meine Heimatstadt gezogen bin, fällt mir deutlich auf warum ich so gestört bin. abgesehen von meiner Kindheit sehe ich die Ursache auch in der Art und Weise wie wir in der Familie miteinander umgehen. Jeder lässt zu jeder x-beliebigen zeit seine scheiß launen raushängen. ich meine sie geben sich nicht mal die mühe sich zusammenzureißen. das bringt mich jetzt regelmäßig auf die Palme. ich habe mich jedenfalls fast 25 jahre lang zusammengerissen insofern als dass ich nicht aggressiv/offensiv geworden bin, sondern halt passiv. jetzt toleriere ich aber dieses tierische unzivilisierte verhalten nicht mehr. ich will es nicht mehr zulassen das jeder seine launen an mir auslässt, aber wie gesagt: weder meine mutter noch meine schwester noch mein vater haben sich im griff. mehr noch: ich habe das gefühl, dass ihnen das auch scheißegal ist, weil sie sich noch nie geändert haben, auch wenn das immer mal wieder thema war.
deshalb habe ich mal zur abwechslung angefangen verbal auszuteilen. habe meiner mutter die schuld an meiner situation gegeben. in meiner kindheit gab es ihrerseits nämlich... gefühlsausbrüche (genauer möchte ich das nicht ausführen. es ist natürlich klar, dass es schlimmer hätte kommen können, aber was solls? schlimmer geht schließlich immer).
sie hat die schuld nicht geleugnet, aber wiederum auf ihre kindheit verwiesen. für mich war das keine hinreichende erklärung. wie kann man es nur versuchen besser zu machen und dabei so sehr versagen? ich verstehe menschen einfach nicht (mehr).

der plan war eigentlich dass ich nach dem urlaubssemester, also dieses sommersemester an einer anderen uni weitermache mit dem bachelor. aber aufgrund oben beschriebenes bin ich sehr demotiviert und enttäuscht und sah den sinn nicht es noch mal zu versuchen und auf ein besseres leben zu hoffen bzw dafür zeit und nerven zu investieren.
ich wünschte mir halt dass mir jemand wirklich und nachhaltig helfen würde. (und eine liebende person wäre auch nicht schlecht). das erwartete ich noch am ehesten von meiner familie und meinem ehemaligen therapeuten (der, der allen ernstes gefragt hat ob ich überhaupt gesund werden wolle. wie schaffen es solche leute überhaupt therapeut zu werden!? dumm wie ich bin habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, mir vorwürfe gemacht, selbsthass entwickelt).
tja bisher nur enttäuschungen. und alleine komme ich da nicht heraus. bzw vllt würde ich es alleine schaffen, weil meine familie mich dann nicht mehr behindern würde?
deshalb treibe ich meine immatrikulation doch weiter voran, jedenfalls unter der bedingung, dass meine familie mich nicht kontaktiert außer wenn es um etwas sehr wichtiges geht und dann auch nur via email. so könnte das evtl was werden. trotzdem fühle ich mich sehr schwach und habe stimmungseinbrüche und sehe nicht allzu viel hoffnung für das weitere studium, aber immerhin mehr als hier bei meiner familie.
in therapie bin ich nicht, weil ich ja nur ein semester lang hier bin, aber ich werde mir mal ein paar selbsthilfegruppen anschauen. durch eine/einen user/in dieses forums habe ich mich ein bischen mit CBASP beschäftigt und das könnte was für mich sein, allerdings erst wenn ich umgezogen bin also allerfrühstens ab Oktober. und eine stationäre therapie kommt eher nicht in frage auch wenn es mir teilweise echt schlecht geht. wenn ich wieder auf so nutzlose und eingebildete therapeuten treffe, zieht mich das sehr runter und ich könnte ja nicht von heut auf morgen einfach wieder gehen. vllt geht das schon aber ich bin aufgrund meiner erfahrungen allgemein ziemlich...skeptisch.
so, das musste ich mal loswerden. danke fürs lesen.
LG John
PS: sorry für die wirren sätze.
Katerle
Beiträge: 11379
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: wie komme ich ohne Rückhalt/Geborgenheit aus der Depress

Beitrag von Katerle »

Hallo John, fürchte das du da alleine nicht rauskommst, also ohne einen Therapeuten.
Es ist sehr schwer, wenn einen von Seiten der Familie Steine in den Weg gelegt werden, sich von deren Launen nicht noch zusätzlich runterziehen zu lassen. Deshalb ist es wichtig, mit therapeutischer Hilfe seinen Weg zu gehen, zumal ich auch nicht denke, dass dein Therapeut dir mit seiner frage schaden wollte?

Alles Gute bei deinem weg und das du durchhältst.

Katerle
Katerle
Beiträge: 11379
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: wie komme ich ohne Rückhalt/Geborgenheit aus der Depress

Beitrag von Katerle »

Ist zwar gut deine Mutter konfrontiert zu haben mit deinen Gedanken, halte es aber für nicht so toll, da von Schuld zu sprechen, eher hat sie sicher mit ihren Anteil an der entstandenen Situation. LG
knalltüte
Beiträge: 71
Registriert: 25. Dez 2016, 22:19

Re: wie komme ich ohne Rückhalt/Geborgenheit aus der Depress

Beitrag von knalltüte »

Hallo

Wenn ich deinen Text lese, lese ich da jede Menge Wut und Empörung heraus. Es hört sich für mich so an das es dir nur darum geht einen Schuldigen für deine Probleme zu finden.
Aber weißt du was? Den wirst du nicht finden. Auch wenn deine Kindheit mit eine Ursache für deine Erkrankung ist, liegt es trotzdem ganz in deiner Verantwortung was du daraus machst.
Sich hinzustellen und zu sagen "Bäähh, meine bösen bösen Eltern sind schuld das ich krank bin" wird dich nicht gesund machen. Gesund kannst du nur werden wenn du selbst Verantwortung für dich und dein Leben übernimmst.
Das heißt das du dir z.B. einen Therapeuten suchst um an deiner Erkrankung zu arbeiten.

Und nur weil ein Therapeut eine provokative Frage stellt sind nicht gleich alle Therapeuten doof. Und mal ehrlich ich finde diese Frage gar nicht verkehrt. Gerade wenn es darum geht will ich wirklich etwas an mir ändern ist auch die Frage Will ich überhaupt gesund werden angebracht. Gesund werden bedeutet enorm viel harte Arbeit und nicht jeder ist bereit diesen schweren Weg zu gehen, manche brauchen einfach noch Zeit um mit der Arbeit an sich selbst zu beginnen. Aus deinem Text lese ich aktuell nicht diese Bereitschaft zur harten Arbeit an sich selbst. Und weißt du was? Auch das ist ok. Jeder darf sich in seinem Tempo weiter entwickeln. Und vielleicht ist es für dich auch besser das du dich erstmal in Ruhe um dein Studium kümmerst, das du dadurch bereits ausreichend Ablenkung erfährst und es dir erstmal besser geht, aber wenn nicht scheue dich nicht davor dir wieder therapeutische Hilfe zu holen, das solltest du dir Wert sein.

Und wenn du mit deinem eigenen Leben etwas aufgeräumt hast dann ist es vielleicht auch möglich wieder eine bessere Beziehung zu deinen Eltern aufzubauen. Aktuell stehen wahrscheinlich zu viele Verletzungen im Raum, sodass jede noch so kleine negative Äußerung dich wieder in die Vergangenheit katapultiert. Du sagst ja selbst das du erstmal auf Distanz zu deinen Eltern gehen willst. Vielleicht ist das der Richtige Weg und in ein paar Jahren könnt ihr wieder zaghafte kleine Schritte aufeinander zu gehen. Ich bin auch einige Jahre auf Distanz zu meinen Eltern gegangen. Heute habe ich ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter, Ich kann mich aber mittlerweile auch gut gegen ihre negativen Äußerungen abgrenzen. Das gute Verhältnis besteht sogar obwohl sich meine Mutter keinen Millimeter geändert hat und ich nie eine Entschuldigung bekommen habe, für sie gab es keinen emotionalen Missbrauch.

Viele Grüße
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