Der Depression einen Namen geben
Der Depression einen Namen geben
Hallo liebe Betroffenen,
Ich habe letztens gehört dass man seiner Depression einen Namen geben soll. Das soll wohl dabei helfen eine gewisse Distanz zu der Krankheit zu bekommen. Habt Ihr davon gehört oder praktiziert ihr das? Hilft es wirklich die Depression als eigenständig zu sehen und so sich hiervon zu lösen? Viele sagen sie vertreiben sie so besser wenn sie mit ihm bildlich reden und sagen dass er einen in ruhe lassen soll. Ich weiss das klingt vielleicht erstmal komisch und bisschen psycho aber wenns hilft wieso nicht.
Ich habe letztens gehört dass man seiner Depression einen Namen geben soll. Das soll wohl dabei helfen eine gewisse Distanz zu der Krankheit zu bekommen. Habt Ihr davon gehört oder praktiziert ihr das? Hilft es wirklich die Depression als eigenständig zu sehen und so sich hiervon zu lösen? Viele sagen sie vertreiben sie so besser wenn sie mit ihm bildlich reden und sagen dass er einen in ruhe lassen soll. Ich weiss das klingt vielleicht erstmal komisch und bisschen psycho aber wenns hilft wieso nicht.
Re: Der Depression einen Namen geben
Hi,
kann man so oder so sehen - ich würde sagen: Je nachdem, was dem EINZELNEN hilft.
Ein Name kann etwas persönlicher machen (!) - und eine Bennennung kann etwas objektiver machen. Tja, je nachdem ...
Eine gewisse Distanzierung nach dem Motto "hier ich - dort die Krankheit und gewisse Symptome" kann ich mir als hilfreich vorstellen ("ich bin nicht die Krankheit, sondern ich "bestehe" aus viel, viel mehr"). Andererseits hat der Ausspruch des ollen C. G. Jung ("die schwarze Dame zu Tisch bitten" oder so ähnlich) durchaus auch ihre Berechtigung: Alles was man runter- und wegdrückt, bahnt sich u.U. nur umso massiver eine andere Bahn. Und zumindest bei vielen gibt es ja doch in der Kombination diverse Auslöser, die es sich anzuschauen lohnt ... mit ggf. folgenden Veränderungen.
Meine Erfahrung: Es ist ein Teil von einem, aber eben nur ein Teil von vielen. Die wenigsten Menschen läßt eine Depression "unbeeindruckt", selbst wenn sie sie gut bewältigen. Manch andere Krankheit hinterläßt da deutlich weniger Spuren.
LG, Zarra
kann man so oder so sehen - ich würde sagen: Je nachdem, was dem EINZELNEN hilft.
Ein Name kann etwas persönlicher machen (!) - und eine Bennennung kann etwas objektiver machen. Tja, je nachdem ...
Eine gewisse Distanzierung nach dem Motto "hier ich - dort die Krankheit und gewisse Symptome" kann ich mir als hilfreich vorstellen ("ich bin nicht die Krankheit, sondern ich "bestehe" aus viel, viel mehr"). Andererseits hat der Ausspruch des ollen C. G. Jung ("die schwarze Dame zu Tisch bitten" oder so ähnlich) durchaus auch ihre Berechtigung: Alles was man runter- und wegdrückt, bahnt sich u.U. nur umso massiver eine andere Bahn. Und zumindest bei vielen gibt es ja doch in der Kombination diverse Auslöser, die es sich anzuschauen lohnt ... mit ggf. folgenden Veränderungen.
Meine Erfahrung: Es ist ein Teil von einem, aber eben nur ein Teil von vielen. Die wenigsten Menschen läßt eine Depression "unbeeindruckt", selbst wenn sie sie gut bewältigen. Manch andere Krankheit hinterläßt da deutlich weniger Spuren.
LG, Zarra
Re: Der Depression einen Namen geben
Hallo Zarra,
Danke für deine Sichtweise diesem Thema gegenüber. Ich glaube da hast du recht. Man besteht aus vielen Eigenschaften. Diese merkt man oft aber wenn man darüber nachdenkt. Die Krankheit stellt sich sehr oft in den Vordergrund und lässt nicht zu dass man dann doch aus mehr besteht. Vielleicht ist es deshalb so schwer.
Danke für deine Sichtweise diesem Thema gegenüber. Ich glaube da hast du recht. Man besteht aus vielen Eigenschaften. Diese merkt man oft aber wenn man darüber nachdenkt. Die Krankheit stellt sich sehr oft in den Vordergrund und lässt nicht zu dass man dann doch aus mehr besteht. Vielleicht ist es deshalb so schwer.
Re: Der Depression einen Namen geben
Hallo Deprella,
mir hilft es, meine depressiven Anteile von mir "wegzurücken", indem ich mit Frau D. (meine Depression), wo möglich, laut und energisch spreche. Frau D. darf da sein, das habe ich inzwischen begriffen, aber sie darf nicht über mein Leben entscheiden. Ich weise sie dann immer wieder zurecht und widme mich anderen Dingen.
Ich bin ein phantasievoller Mensch, mir ist es eine Hilfe, meine Depression Frau D. zu nennen und auch ein konkretes Bild von ihr im Kopf zu haben. Ich kann mit abstrakten Dingen nicht gut umgehen.
Somit ist das vielleicht auch eine Typsache. Aber: ausprobieren kannst du's doch auf jeden Fall...
Viele Grüße, Sette
mir hilft es, meine depressiven Anteile von mir "wegzurücken", indem ich mit Frau D. (meine Depression), wo möglich, laut und energisch spreche. Frau D. darf da sein, das habe ich inzwischen begriffen, aber sie darf nicht über mein Leben entscheiden. Ich weise sie dann immer wieder zurecht und widme mich anderen Dingen.
Ich bin ein phantasievoller Mensch, mir ist es eine Hilfe, meine Depression Frau D. zu nennen und auch ein konkretes Bild von ihr im Kopf zu haben. Ich kann mit abstrakten Dingen nicht gut umgehen.
Somit ist das vielleicht auch eine Typsache. Aber: ausprobieren kannst du's doch auf jeden Fall...
Viele Grüße, Sette
Re: Der Depression einen Namen geben
Hallo Sette,
Danke für deine Sichtweise. Ich glaube was das angeht sind wir sehr ähnlich. Ich bin auch ein phantadievoller Mensch und glaube dass mir das Helfen könnte. Ich glaube ich versuche einen lustigen Namen auszusuchen. Da kommen dann auch mir lustige und positiv Gedanken auf. Das könnte zusätzlich helfen.
Lg Deprella
Danke für deine Sichtweise. Ich glaube was das angeht sind wir sehr ähnlich. Ich bin auch ein phantadievoller Mensch und glaube dass mir das Helfen könnte. Ich glaube ich versuche einen lustigen Namen auszusuchen. Da kommen dann auch mir lustige und positiv Gedanken auf. Das könnte zusätzlich helfen.
Lg Deprella
-
- Beiträge: 92
- Registriert: 21. Feb 2017, 20:03
Re: Der Depression einen Namen geben
Der Ansatz erinnert mich an den "schwarzen Hund" von Matthew Johnstone. Um die Depression für Freunde und Angehörige besser verständlich zu machen finde ich das gut geeignet.
Im Umgang mit mir selber wäre so eine Personalisierung der Erkrankung aber nichts.
Im Umgang mit mir selber wäre so eine Personalisierung der Erkrankung aber nichts.
"Glaube nicht alles, was im Internet steht." (Albert Einstein)
Re: Der Depression einen Namen geben
Danke DracheSunwar für deinen Beitrag. Werde aus Neugier mich schnell mal informieren. Kannte den Begriff nicht.
Gute Nacht.
LG Deprella
Gute Nacht.
LG Deprella
Re: Der Depression einen Namen geben
https://m.youtube.com/watch?v=1UiA32Qv4yE" onclick="window.open(this.href);return false;
Hallo Depella
wenn dieser Link das hat, was er soll , ist es der "schwarze Hund"
wollte es versuchen mitzugeben.
LG Ziege04
Hallo Depella
wenn dieser Link das hat, was er soll , ist es der "schwarze Hund"
wollte es versuchen mitzugeben.
LG Ziege04
Re: Der Depression einen Namen geben
Danke Ziege,
das trifft es auf den punkt. Wenn mich jemand fragt und Erklärungsbedarf bestsht werde ich das weiterleiten.
Meisten fehlt mir immer die Kraft auch alles zu erklären.
Lg Deprella
das trifft es auf den punkt. Wenn mich jemand fragt und Erklärungsbedarf bestsht werde ich das weiterleiten.
Meisten fehlt mir immer die Kraft auch alles zu erklären.
Lg Deprella
-
- Beiträge: 92
- Registriert: 21. Feb 2017, 20:03
Re: Der Depression einen Namen geben
Für manche Gelegenheiten/Personen mag das auch als Buch besser geeignet sein...
"Glaube nicht alles, was im Internet steht." (Albert Einstein)
Re: Der Depression einen Namen geben
Das mit dem schwarzen Hund ist ja wirklich eine hilfreiche Sache.
Ich habe mir das Video gerade angeschaut und es hat mich tief berührt.
Durch die Stimme und die Billder glaube ich ein Stück besser zu verstehen wie eine Depression sich im Alltag anfühlen kann bzw. wie es ist nicht mehr zu fühlen.
Ich habe mir das Video gerade angeschaut und es hat mich tief berührt.
Durch die Stimme und die Billder glaube ich ein Stück besser zu verstehen wie eine Depression sich im Alltag anfühlen kann bzw. wie es ist nicht mehr zu fühlen.
Re: Der Depression einen Namen geben
Ich finde das auch sehr hilfreich. Habe schon dem ein oder anderen das geschickt wenn ich gefragt wurde. Echt eine tolle Zusammenfassung
Re: Der Depression einen Namen geben
Soweit ich weiß, gibt es buchmäßig eines für Betroffene und ein ähnliches, aber nicht identisches, für Angehörge (https://www.amazon.de/Mit-dem-schwarze ... urn false;). - Keine Ahnung, ob es sogar beides auf youtube gibt. (Es gibt deutsche und englische und französische Version(en?) auf youbtube, ich habe mir auch mal was runtergeladen; doch ich weiß es einfach nicht mehr; müßt Ihr selbst recherchieren.)
Re: Der Depression einen Namen geben
Die Bücher gibt es oftmals auf den Depressionsstationen in Kliniken. Ich habe in vielen Kliniken schon Exemplare davon gesehen.
Ich halte es für wichtig die Depression akzeptieren zu können. Wer akzeptiert an einer Depression erkrankt zu sein und diese auch wirklich als Krankheit anerkennt und ebenso als ein Teil vom jetzigem Leben, der geht ganz anders damit um. Grade am Anfang fällt dies wohl allen Betroffenen unheimlich schwer und mir ging es da nicht anders, aber als ich es angenommen habe und mich mit dem Krankheitsbild beschäftigte trat eine Stabilität in mein Leben.
Statt sich zu verschließen und alles zu verdrängen bis irgendwann nichts mehr geht oder vieles verloren ist nimmt man es an und beschreitet sein Leben eben mit einer Erkrankung.
Die ganzen Schuldgefühle aufgrund des geteilten Denkens verschwanden somit.
Ich für meinen Teil komme einfach besser damit klar eine Krankheit und deren Symptome und Folgen zu verstehen. Verstehen wie das Gehirn dabei arbeitet, wie Verhalten entstehen und wie Abwehrmechanismen arbeiten und welche Folgen diese haben können.
Abstrakte und fantasievolle Vorstellungen klappten für mich einfach nie, da ich eher ein Mensch der Wissenschaft und Logik bin. Solche Konzepte griffen da einfach nie und waren nicht realisierbar.
Dennoch sollte jeder Mensch seinen eigenen Weg für sich finden mit dem er Leben kann.
Liebe Grüße, Finn
Ich halte es für wichtig die Depression akzeptieren zu können. Wer akzeptiert an einer Depression erkrankt zu sein und diese auch wirklich als Krankheit anerkennt und ebenso als ein Teil vom jetzigem Leben, der geht ganz anders damit um. Grade am Anfang fällt dies wohl allen Betroffenen unheimlich schwer und mir ging es da nicht anders, aber als ich es angenommen habe und mich mit dem Krankheitsbild beschäftigte trat eine Stabilität in mein Leben.
Statt sich zu verschließen und alles zu verdrängen bis irgendwann nichts mehr geht oder vieles verloren ist nimmt man es an und beschreitet sein Leben eben mit einer Erkrankung.
Die ganzen Schuldgefühle aufgrund des geteilten Denkens verschwanden somit.
Ich für meinen Teil komme einfach besser damit klar eine Krankheit und deren Symptome und Folgen zu verstehen. Verstehen wie das Gehirn dabei arbeitet, wie Verhalten entstehen und wie Abwehrmechanismen arbeiten und welche Folgen diese haben können.
Abstrakte und fantasievolle Vorstellungen klappten für mich einfach nie, da ich eher ein Mensch der Wissenschaft und Logik bin. Solche Konzepte griffen da einfach nie und waren nicht realisierbar.
Dennoch sollte jeder Mensch seinen eigenen Weg für sich finden mit dem er Leben kann.
Liebe Grüße, Finn
Let go your earthly tether. Enter the void. Empty, and become ...
Re: Der Depression einen Namen geben
Hallo Finn / alle Mitleser
Du triffst, glaube ich, mit Deinen Worten den Punkt.
Nur gibt es eben die benannte Akzeptanz.
Diese fällt so schwer- !
Und Videos, Austausch...- kann helfen, zu Akzeptieren.
Wo/ wie diese Akzeptanz für den Einzelnen läuft, muss Jeder selbst herausfinden....
- Dies schreibe ich als Reflektion meiner eigenen Wahrnehmung und als Denkanstoß.
Weil ich selbst gerade nicht so weiß, wo ich bin /stehe.....
Man nehme es so-.
Ich grüße Dich Finn!
@Deprella,nimm von hier mit, was geht...--!!
--- und an Alle...
.... LG Ziege04......
Du triffst, glaube ich, mit Deinen Worten den Punkt.
Nur gibt es eben die benannte Akzeptanz.
Diese fällt so schwer- !
Und Videos, Austausch...- kann helfen, zu Akzeptieren.
Wo/ wie diese Akzeptanz für den Einzelnen läuft, muss Jeder selbst herausfinden....
- Dies schreibe ich als Reflektion meiner eigenen Wahrnehmung und als Denkanstoß.
Weil ich selbst gerade nicht so weiß, wo ich bin /stehe.....
Man nehme es so-.
Ich grüße Dich Finn!
@Deprella,nimm von hier mit, was geht...--!!
--- und an Alle...
.... LG Ziege04......