Ich fühle mich so bedeutungslos

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madamenoir
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Ich fühle mich so bedeutungslos

Beitrag von madamenoir »

Dieses Gefühld er Bedeutungslosigkeit, also dass man für niemanden eine Bedeutung hat. Dass niemand denkt: "Ich würde jetzt total gern Zeit mit ... verbringen." Dass man fast nie zu einem Geburtstag eingeladen wird. Dass niemand einen um Hilfe bittet, z.B. wenn ein Umzug ansteht. Dass es keine Familiengeburtstage gibt, weil die Familie nicht mehr exisitiert oder keinen Kontakt haben möchte. Dass man sich im Kreis dreht: Du bist depressiv weil du keine wirklichen Freunde hast. Du hast keine Freunde, weil du depressiv bist.
Heute hat jemand Geburtstag, den ich als Freund bezeichnen würde, und der mir am Herzen liegt.
Ich habe auch Zeit und sonstwas investiert, um das alles weiter auszubauen. Aber es geht wie immer nicht über einen oberflächlichen Kontakt hinaus. Gestern hat er mir gesagt, dass er heute Abend ein bisschen feiern wird und ein paar Freunde vorbeikommen.
Bei einer weiteren Freundin- ich nenne sie jetzt mal so- mit der ich mich seit Jahren! regelmäßig treffe, ist es ähnlich. Ich war in dne ganzen 2,5 Jahren nicht einmal bei ihr zu Hause.Ich weiß nicht einmal, wo sie genau wohnt. Es ist alles so oberflächlich, und das macht mich sehr traurig.
Kennt ihr das?
Ich habe dann manchmal das Gefühl, so unfassbar unwichtig oder gar nicht existent zu sein und dass es niemanden kratzen würde wenn ich nicht mehr da wäre. Und was ich nicht verstehe..Ich renne nicht wie ein Trauerkloß rum und evrsuche aufmerksam und eine gute Freundin zu sein. Und ich kenen Leute, die weder sonderlich nett noch empathisch sind, die über jeden lästern. Und diese Menschen sind beliebt. Warum ist das so?
Morbus
Beiträge: 357
Registriert: 2. Feb 2015, 22:19

Re: Ich fühle mich so bedeutungslos

Beitrag von Morbus »

Die meisten Menschen sind selbst in vielen Bereichen so unsicher das Sie über andere lästern müssen um sich besser zu fühlen. Selber mal der Mächtige sein und sich überlegen fühlen.. Ob es dem Anderen dabei schlecht geht und was dies anrichten kann ist vielen nicht bewusst und wird oftmals einfach beiseite geschoben oder Extra nicht bedacht. Viele die lästern bis hin zum Mobben waren oftmals selbst Opfer und tun dies zu teilen auch nur um nicht selber wieder zum Opfer zu werden, obwohl Sie genau wissen was dies alles anrichten kann. So können auch bestimmte Personen aus diesem Grund gemieden werden, auch wenn diese eigentlich gemocht werden.
Freunde zu haben wird auch oftmals überbewertet. Wenn man 1-2 wirkliche Freunde hat kann man sich eigentlich wirklich glücklich schätzen. Aber auf keine Freundschaften angewiesen zu sein und mit sich selbst genügsam zu sein ist der eigentliche Gewinn.
Der beste Weg Menschen zu treffen und Freundschaften zu gewinnen ist, sich einem Verein anzuschließen. Die gleiche Begeisterung und Leidenschaft schweißt schnell zusammen und führt zu Treffen auch außerhalb des Vereins.
Natürlich sind meine Aussagen dabei nicht allgemeingültig und treffen auf alle zu. Dennoch wird mir wohl ziemlich jeder dies aus seinem Umfeld bestätigen können. Ob es nun vielleicht auch ein paar Jahre zurückliegen mag. Grade die Schulzeit ist dabei ein herausragendes Beispiel.
Heutzutage ist es leider zusätzlich erschwert eine richtige Freundschaft zu knüpfen aufgrund der sozialen Medien. Facebook und Whatsapp helfen zwar dabei in Kontakt zu bleiben, führen aber auch dazu sich seltener zu treffen und richtig miteinander zu reden. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
Den besten Rat den ich dir geben könnte wäre, sich einem Sportverein anzuschließen. Das bietet viellerlei Vorteile auch im Bezug zur Krankheit. Zum Einen macht Sport gesund, lässt Gedankenkreisen wenig zu und führt zu allgemeinen Wohlbefinden in der eigenen Haut. Viele positive Botenstoffe werden im Gehirn dabei gebildet. Zum Anderen schließt man sich einer Gruppe an und bildet schnell Freundschaften und unternimmt viel miteinander.
Meist sieht man sich zu den Terminen zum Trainieren, zu Spielen und zu Feiern und Geburtstagen am Wochenende. Zusätzlich dann auch unter der Woche hier und da mit dabei gewonnenen Freunden. Es bedarf dabei auch keiner besonderen Anstrengung um die Freundschaften zu schließen, im Verein geschieht das eigentlich von ganz alleine.
Gewinnen und Verlieren, Erfolg und Misserfolg schweißt zusammen.

Aber dennoch, wenn du mit dir selber Stunden verbringen kannst ohne andere zu brauchen oder zu missen, so bist du weitaus besser im Leben gestellt. Unabhängig sein macht auch glücklich und das auf einer erfüllenderen Art als es eine Freundschaft könnte.

Liebe Grüße, Finn
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Inertia
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Re: Ich fühle mich so bedeutungslos

Beitrag von Inertia »

Hallo madamenoir,

dieses Gefühl kenne ich auch nur zu gut, ich kann deine Schilderungen absolut nachvollziehen. Was mir aber aufgefallen ist, ist das hier:
madamenoir hat geschrieben:Dass man fast nie zu einem Geburtstag eingeladen wird.
Was heißt denn bei dir "fast nie"? Alle paar Monate mal? Einmal im Jahr? Oder nur alle paar Jahre?

Meiner Erfahrung nach versteht jeder etwas vollkommen Anderes unter "vielen" bzw. "wenigen" Kontakten. Was für den Einen schon viel ist, ist dem Anderen noch deutlich zu wenig. Nicht jeder Mensch kann tausend Freunde haben, und richtige Freunde können das meines Erachtens dann sowieso nicht mehr sein. Wie Morbus schon gesagt hat, 1-2 richtige Freunde sind bereits Gold wert, ich glaube viel mehr (richtige!) hat kaum Einer. Und ich wage zu behaupten, dass es sogar sehr viele Leute gibt, die eigentlich gar keine richtigen Freunde haben. Höchstens oberflächliche Kumpel, Saufkumpanen und dergleichen. Schon der Begriff der Freundschaft ist relativ.

Dein Beitrag liest sich zwar so, als hättest du wirklich gar keinen richtigen Freund, von daher trifft meine Überlegung auf dich vielleicht nur bedingt zu, aber nur mal so als Denkanstoß.

Ich habe mich schon sehr oft darüber gewundert, wenn jemand schreibt er hätte "fast keine" Freunde. Was ist denn mit den "paar", die er hat? Sind die nichts wert? Reichen die nicht? Früher bin ich regelrecht wütend geworden, wenn ich so etwas gelesen habe, für mich klingt das immer so abwertend. Wenn ich da einer der "fast keinen" Freunde wäre, würde ich mir schon ein paar Fragen stellen.
Katerle
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Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Ich fühle mich so bedeutungslos

Beitrag von Katerle »

Hallo madamenoir, oh ja diese Gefühl hatte ich auch schon oder habe ich auch manchmal, niemanden was zu bedeuten oder unwichtig zu sein und das es keinen stören würde, wenn ich einfach weg wäre...

Kann deine Gedanken gut nachvollziehen...

Nun, ich war mal in einer Sportgruppe, was auch ganz okay war. Inzwischen bin ich auch wieder in einer anderen Gruppe, was mir ganz guttut. Ich habe dort eine neue F. gefunden und wir verbringen auch Zeit miteinander, verstehen uns gut und können gut miteinander reden.
Und letztens schrieb mir sogar eine langjährige F. von mir, dass ich ihr viel bedeuten würde... Das hatte mich natürlich sehr gefreut, weil ich das garnicht erwartet hatte... Was ich damit sagen will, manchmal denkt man, man bedeutet niemanden was und es ist ganz anders. Manchmal kennt man auch nicht die Gründe, warum Freunde sich nicht melden. Als ich damlals krank wurde, fühlte ich mich von vielen verlassen und wertlos. Aber mit mir wurde auch von einigen nicht so gut umgegangen, weil sie ganz andere Erwartungen hatten, die ich leider nicht mehr erfüllen konnte, nämlich wieder so zu funktionieren, wie vor meiner Erkrankung. Ich hatte das Gefühl, keiner hatte mal Zeit für mich, dass war entmutigend. In der Reha hatte ich das Gefühl, dass endlich mal jemand Zeit für mich nimmt...

VLG Katerle
Zwetschge
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Registriert: 22. Apr 2017, 19:37

Re: Ich fühle mich so bedeutungslos

Beitrag von Zwetschge »

Hmm ich weiss zwar was Finn meint, aaaaber, Ich bin dagegen..

Ich fühle mich als soziales Wesen und will nicht Einsiedlerin werden.. Auch wenn ich mit mir selbst auskommen würde, genügen würde es mir nie...

Ich sehe bei madames Beschreibung noch andere Punkte, Die Ablehnung, Die man fühlt, weil man nicht eingeladen wird..
Aber es wird einem noch auf die Nase gebunden gleichzeitig...

Ich kann mir da mehrere Dinge vorstellen.. Ich hab Freunde und Bekannte und bin selbst manchmal auch so, Ich denke wenn Person xy mitkommen wollte, Würde sie es sagen.. Und wenn sie nichts sagt, frag ich sie nicht.. Erfahre ich dann, dass die Person sich ausgeschlossen fühlte, bin ich sehr überrascht darüber..

Das andere ist, es klingt nach einem männlichen Freund, Geht er eventuell nur mit Männern zum feiern? Viele Männer haben irgendwie bei sowas das Bedürfnis nur mit Männern loszuziehen.. Oder haben Angst, Die Frauen könnten das falsch verstehen oder so.. Ich Kenn jedenfalls Männer, Die das so Handhaben und dann ist es gar nicht wegen der Freundschaft, sonder rein wegen des Geschlechts?

Ich würde beide einmal fragen, Warum sie nicht dich einladen.. Vielleicht bist ganz überrascht, was raus kommt?
Aber wenn halt Ablehnung kommt, musst das dann verdauen.. Vielleicht sind es nicht die richtigen Personen für eine Freundschaft?

Es ist immens schwierig, kenne es selbst, da ich zwar Freunde habe, Die aber eher weiter weg sind.. Kennengelernt habe ich die alle in besseren, gesunden Zeiten.
Jetzt neue zu finden fällt schwer..

Und ja die Vereine.. Die können schon helfen, Klar.
Aber iwie sind da oft viele viel älter oder jünger als ich und Sport ist nicht sooo mein freudigstes Hobby (ich hasse es richtiggehend)..

Dann kommt bei vielen Dingen in vereinen dazu, dass ich in schlechten Zeiten unzuverlässig bin - das führt zu Problemen, Konflikten,..
Im Moment meide ich dies deshalb persönlich.. Dieses Wochenende versuche ich gerade, jmd zu überreden, mich zu besuchen von weit um hier was zu tun.. Aber ist nicht immer die Lösung...

Helfen kann ich dir da nicht gross, Aber dir sagen, ich verstehe dich sehr gut..
Die besten Freundschaften finde ich nn, wenn ich sie nicht suche.. Doofe Voraussetzung für mir am Ort wo ich neu lebe welche zu suchen.. :/

Aber vielleicht traust dich, mal nachzufragen, wieso du nicht eingeladen wirst.. Kann ganz überraschend zu etwas führen, was du nicht erwartest? Oder frag, ob du mit zum feiern kannst? Wenn man direkt fragt, kriegt die Person meist das Gefühl, ein Nein zu erklären und du hättest eine Begründung - oder es heisst, Natürlich! Komm einfach.. Manchmal muss man im zwischenmenschlichen etwas wagen
knalltüte
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Registriert: 25. Dez 2016, 22:19

Re: Ich fühle mich so bedeutungslos

Beitrag von knalltüte »

Ich weiß sehr gut wie es ist allein zu sein, war es fast mein ganzes Leben bisher. Eine wirklich gute Freundin habe ich nicht, lediglich drei oberflächliche Bekanntschaften. Da würde ich mir schon einen intensiveren Kontakt wünschen denn die drei liegen mir wirklich am Herzen.

Ich glaube was Zwetschge sagt stimmt schon im großen und ganzen. Oft braucht es Eigeninitiative.

Aber allein die Vorstellung das ich jemanden Fragen müsste ob er/sie etwas mit mir unternehmen möchte treibt mir die Schweißperlen auf die Stirn. Fragen bei denen ich ein Nein kassieren könnte stelle ich erst gar nicht. Da ist die Angst vor Ablehnung größer als die Sehnsucht mit anderen Menschen was zu unternehmen.

Wenn mich mal ausnahmsweise jemand fragt ob ich Zeit habe, dann sage ich mit Begeisterung Ja. Selbst fragen würde ich aber nie wagen. Und so bleibt am Ende nur das Kontakte weiterhin oberflächlich und selten bleiben.
Morbus
Beiträge: 357
Registriert: 2. Feb 2015, 22:19

Re: Ich fühle mich so bedeutungslos

Beitrag von Morbus »

Es kommt halt einfach oft auf die eigenen Bedürfnisse an. Man spürt und hat das Gefühl dafür ob man nun Freundschaften und Bekanntschaften braucht oder nicht. Ob es nun Sehnsucht oder etwas anderes ist.
Ich bin sehr zufrieden damit überhaupt keine Freundschaften und Bekanntschaften zu haben. Nähe zu anderen Menschen macht mich meist unglücklich und wirft mich aus der Bahn und so habe ich mich dagegen entschieden.
Aber ein solches Leben würden wohl nur die wenigsten wählen und es besteht bei den meisten Menschen wohl auch kein Grund dazu.
Warscheinlich ist Selbstvertrauen bei den meisten hier im Forum der Faktor an dem es schwächelt. Die Angst vor einer Antwort ist meist größer als das Bedürfniss diese zu erhalten.

Liebe Grüße, Finn
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Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: Ich fühle mich so bedeutungslos

Beitrag von Luna1966 »

Hallo ihr Lieben,

auch ich bin nicht einsam trotz weniger Freunde. Intensive Bekanntschaften oder innige Freundschaften stressen mich, ich mag es daher gerne oberflächlicher und unverbindlicher.
Dabei fühle ich mich nicht bedeutungslos sondern sehr selbstbestimmend. Ich brauche niemanden um auf dieser Welt glücklich zu sein - es ist die Welt die mich glücklich macht. Ich bin schon froh, nicht auf die Gunst anderer angewiesen zu sein um mich wohl zu fühlen, denn das Handeln anderer kann ich kaum beeinflussen aber ich muss mich von dem auch nicht abhängig machen.

Liebe Grüße

Luna
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: Ich fühle mich so bedeutungslos

Beitrag von timmie2002 »

zunächst gehe ich mal nur vom benannten Thema aus: sich bedeutungslos fühlen.
das ist für mich typisch depressiv und/oder gehört in den Bereich der persönlichkeitsstörung.

ich bin nicht wichtig.
ich bin wertlos.
ich bin nicht liebenswert.
das kann ein zutiefst verinnerlichtes Wertgefühl sein, basierend auf schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit.
da muss ich schon schauen, was dies mit gegenwärtigen Beziehungen zu tun hat und ich muss auch mein verhalten prüfen, ob ich damit nicht meine negativen Gefühle bestätige und fördere.
wie z.b. schon geschrieben: ich traue mich nicht aus angst vor Ablehnung bekannte oder freunde zu fragen, ob sie in irgendeiner weise mit mir zeit verbringen wollen. wenn ich dabei unterbewusst auch noch denke, dass sie sowieso nicht mit mir zusammen sein wollen... so bestätigen sich meine Gedanken und Gefühle automatisch. es kann aber auch die Rückkopplung negativ sein: das gegenüber muss stets um treffen etc. bitten und fragen, weil ich es nicht tue. irgendwann sagt dieses sich dann auch: ich will nicht mehr.

mein Selbstwertgefühl konnte ich bisher nicht verbessern, sprich: oben benannte Gefühle habe ich auch stets und ständig. aber an meinen sozialen Beziehungen und an kontakten arbeite ich ständig, soweit es mir möglich ist. in depressiven Phasen regiert bei mir der Rückzug. selber initiative ergreifen. absagen nicht persönlich nehmen- das muss geübt werden, wenn ich es nicht richtig gelernt habe.

der mensch ist von natur aus ein rudeltier, soziale Beziehungen waren und sind überlebenswichtig. mal einfach nur in den raum gestellt.

glg final
esperanto2015
Beiträge: 208
Registriert: 4. Apr 2015, 13:46

Re: Ich fühle mich so bedeutungslos

Beitrag von esperanto2015 »

Ist jetzt vielleicht ein bisschen off-topic aber ich hab mich grad echt gefragt, ob der Mensch in der heutigen Zeit nicht eher mit Herdentieren (statt Rudeltieren) vergleichbar ist, bzw sich dahin entwickelt. Hier ein paar im Internet gefundene Zitate und meine Gedanken dazu:

1. "(...) im Unterschied dazu (Rudel) beschreibt die Herde einen anonymen Zusammenschluss von Tieren" (meine Anmerkung: Großstädter leben heute auch eher anonym nebeneinander her)

2. "Rudel jagen in der Regel ein Mal am Tag und ruhen den Rest der Zeit - Herdentiere sind den ganzen Tag mit Nahrungsaufnahme beschäftigt und ruhen sehr wenig" (meine Anmerkung: eindeutig Mensch :-) )

3. "Herden sind in der Regel Pflanzenfresser, Rudel sind in der Regel Fleischfresser." (meine Anmerkung: Okay, hier kann ich nur auf den Trend zum Vegetarierismus verweisen) ;-)
Die grössten Menschen sind die, die anderen Hoffnung geben.
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Ich fühle mich so bedeutungslos

Beitrag von Zarra »

Hallo madamenoir,

mal zu Deinem Eingangsposting:

Die Freundschaftsdefinition ist das eine. - Und "umgangssprachlich" bezeichne ich ggf. sehr viel mehr mir bekannte Menschen als "Freunde" als es tatsächlich sind. "Echte Freunde" im Hardcore-Sinn würden sich aber vermutlich sicher zum Geburtstag einladen, wenn sie nah wohnen und feiern. Also ist vermutlich die Art der Beziehung, die Du zu manchen hast, eine andere, zumindest von ihrer Seite aus. (... und "fest" ist nur das, was beide Seiten unabhängig voneinander so sehen.)

Ein Teil ist das Gewachsene, aus dem man ausgeschlossen ist, weil man nicht dabei war. (Das kenne ich auch - und ich weiß keine Abhilfe.) - Der andere Teil war zumindest bei mir auch mein eigenes Verhalten: "Trauerklöße", "Inkompetente" und "Problematische" "ruft" man nicht als erste zur Hilfe beim Umzug.
Bei einer weiteren Freundin- ich nenne sie jetzt mal so- mit der ich mich seit Jahren! regelmäßig treffe, ist es ähnlich. Ich war in dne ganzen 2,5 Jahren nicht einmal bei ihr zu Hause.Ich weiß nicht einmal, wo sie genau wohnt.
Wie ist es umgekehrt? Wenn sie schon bei Dir war etc. etc. - tja, dann hat sie zumindest keine Lust auf einen näheren Kontakt, warum auch immer. Das muß nicht an Dir liegen (kann es, muß es aber keineswegs!!). Manchmal ist es auch ganz schlicht so, daß der oder die andere einfach bereits genügend gute und gut funktionierende Beziehungen hat.

Teils kenne ich solche Erfahrungen. In einem Fall (er war männlich und da stand ... im Raum): Es hat dann wohl nicht wirklich gepaßt ... und ich brauchte halt etwas länger, um das zu "realisieren". (Er war öfters bei mir, anscheinend auch gern. - Ich aber nie bei ihm. Ein "Anstupsen" stieß auf taube Ohren ... und wird seine Gründe gehabt haben.) - Bei einer Dennoch-irgendwie-"Freundin": Sie hat andere Prioritäten, in diesem Fall ihre Ursprungsfamilie und Brüder mit Nichten und Neffen. Man kann niemanden zu einer Freundschaft zwingen. Und klar: "Kapazitäten" (Unternehmungen, Sich-Kümmern) sind begrenzt. Seit ich "losgelassen" habe und es halt als unverbindliche Bekanntschaft sehe, fühlt es sich zumindest leichter an. (Das geht nicht auf Knopfdruck! Aber man kann daran arbeiten.)
Morbus hat geschrieben:Der beste Weg Menschen zu treffen und Freundschaften zu gewinnen ist, sich einem Verein anzuschließen. Die gleiche Begeisterung und Leidenschaft schweißt schnell zusammen und führt zu Treffen auch außerhalb des Vereins.
Das und ähnliches sind ein guter Weg, um Menschen überhaupt und ggf. etwas näher kennenzulernen! ... für Freundschaften braucht es schon mehr, auch wenn sie oft aus solchen Konstellationen entstehen.
Morbus hat geschrieben:Freunde zu haben wird auch oftmals überbewertet. Wenn man 1-2 wirkliche Freunde hat kann man sich eigentlich wirklich glücklich schätzen. Aber auf keine Freundschaften angewiesen zu sein und mit sich selbst genügsam zu sein ist der eigentliche Gewinn.
Für mich vermengt sich da Wahrheit mit yy-ich-weiß-nicht. - Freunde finde ich schon gut! Toll, wenn man sie hat! ... ohne Widerrede und ohne Aber. Doch man kann tragfähige Freundschaften vermutlich nicht "bewußt-strategisch" und mit Freundschafts-Garantie aufbauen. Ein bißchen sind sie auch ein Geschenk.

Liebe knalltüte,
wenn mich mal ausnahmsweise jemand fragt ob ich Zeit habe, dann sage ich mit Begeisterung Ja. Selbst fragen würde ich aber nie wagen. Und so bleibt am Ende nur das Kontakte weiterhin oberflächlich und selten bleiben.
Wenn ich das so lese: Wage mal mehr!! Ich kann Dir wirklich dazu raten! Klar wirst Du auch mal ein "nein" kassieren - dann gilt es erstens zu registrieren, warum das kam (in geschätzt 50 % oder über 50 % der Fälle lag es nicht an Dir, sondern an xyz oder noch anderem); und auch zu registrieren, was Du durch die wenigen Jas dazugewinnst.

LG, Zarra
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