Flucht in die Musik

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Fieber
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Flucht in die Musik

Beitrag von Fieber »

Hallo dem Rest!
Hm, ich frage mich jetzt schon seit längerem ob es das Wahre ist, was ich tue. Ich meine es schadet nicht, aber ist es nicht einfach nur ein anderer Weg ins Nichts?
Wenn ich nicht mehr aushalten kann was ich fühle, suche ich mir schöne Musik, höre und versinke.
Verliere die Gewalt über mich. Ziehe das Licht aus der Musik, obwohl es oft nur die Nacht zu Nebel verwandelt, aber es nimmt mich, trägt mich fort, lässt mich wissen das ich bin aber zeigt mich nicht....

Ist das nun besser als davonlaufen, eine Art Droge? Musik für sich selbst missbrauchen???

Ein ganzen lieben Gruss Liese
tomroerich
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Re: Flucht in die Musik

Beitrag von tomroerich »

Liebe Liese,

Ziehe das Licht aus der Musik, obwohl es oft nur die Nacht zu Nebel verwandelt, aber es nimmt mich, trägt mich fort, lässt mich wissen das ich bin aber zeigt mich nicht....

Wie schön du das ausdrücken kannst!
Zu wissen, dass man noch ist, das ist sehr viel wert in einer Depr. und Musik als Droge in einer solchen Situation ist ein legitimes Hilfsmittel um ein Fleckchen zu behalten, auf dem man noch sein darf. Warum solltest du dir das nicht nehmen dürfen? Selbst wenn du dich darin zeitweise verlierst und die Musik mehr Raum beansprucht als es dir angemessen vorkommt ist es besser, du bist mit Musik erfüllt als mit Nichts.

Lieben Gruß

Thomas
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Fieber
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Re: Flucht in die Musik

Beitrag von Fieber »

aber ist Musik denn etwas? Was ist ein schon ein Ton? Wäre lieber mit etwas gefüllt was mir halt gibt....
c2c
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Registriert: 16. Mai 2003, 15:10

Re: Flucht in die Musik

Beitrag von c2c »

Was ist das denn für Musik, die du hörst?
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Flucht in die Musik

Beitrag von DepriXX »

hallo

jeder lenkt sich anders ab, für mich wäre musik nichts.

ich surf lieber im internet und höre nebenbei radio
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Martina71
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Re: Flucht in die Musik

Beitrag von Martina71 »

ja so ab und zu hab ich auch solche "Anfälle". Neulich saß ich abends da und hab von jeder CD mein Lieblingslied gehört. Die ganze Nacht bis um fünf mogens. Früher hab ich viel häufiger Musik gehört, aber heut ist es mir sogar manchmal zuviel, die Anlage einzuschalten.
Beim Musikhören gehts mir dann auch meistns super gut. Ich kann dann in eine Art "Traumwelt" abtauchen. Manchmal tut es allerdings auch weh, dann wieder in die Realität zurückzukommen...
So long, LG
Martina
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Das menschliche Dasein ist zu beschwerlich, darum will man es wenigstens in der Phantasie abschütteln!



(Franz Kafka)
lol
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Re: Flucht in die Musik

Beitrag von lol »

Ich glaub auch Musik ist eine Droge. Zwar keine gefährliche aber es ist eine. Merke ich immer wieder. Wenn ich schlecht drauf bin zieh ich mir ne CD rein. Und dann gehts mir meist wieder besser. Ohne Musik wäre das Leben nicht lebenswert denke ich. Oder? Einspruch?
Hallo!
schnuffi_78
Beiträge: 29
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Re: Flucht in die Musik

Beitrag von schnuffi_78 »

Hallo an alle !

Wenn Musik eine Droge ist, dann bin ich gerne davon "abhängig"

Musik ist doch die beste Art sich abzulenken, darin zu versinken und neue Kraft zu schöpfen.

Liese, wenn Dir die Musik in schweren Depressiven Zeiten halt gibt, dann lass es zu und lass Dich von der Musik treiben.

Alles Gute und Liebe Grüsse
schnuffi
pet
Beiträge: 9
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Flucht in die Musik

Beitrag von pet »

Hallo Martina,
fand Deinen Beitrag sehr interessant, weil ich mich darin wiedergefunden habe... kann selbst prima mit Musik in Phantasiewelten abtauchen. Zum Teil kann das Formen annehmen, bei denen ich mich auch frage, ob das noch "normal" ist, da die Phantasiewelten mich manchmal auch im Alltag begleiten und ich mich zusammenreißen muss, um Traum und Realität auseinander zu halten... Außerdem läuft es meistens so ab, dass ich eine Zeit lang darin aufgehe und mich toll fühle, aber -natürlich- kommt irgendwann die Ernüchterung...war ja alles nur Traum!

Trotzdem denke ich, dass es völlig ok ist, sich mit Musik zu entspannen und auch ein Stück weit darin zu flüchten. Manchmal hat man ja ansonsten nix, woran man sich erfreuen kann. Musik ist nicht nur einen Aneinanderreihung von Tönen, sondern auch Gefühle, Erinnerungen, Ausdruck von Kreativität und Begeisterung für eine Sache...ich finde, dass ist was Gutes!

In dem Sinne liebe Grüße an alle "Musiker", Pet
Sphynx
Beiträge: 27
Registriert: 23. Okt 2003, 22:29

Re: Flucht in die Musik

Beitrag von Sphynx »

Hallo Liese,
ich höre auch immer Musik, um aufzutauen.
Wenn mit mir nix los ist, setze ich mir meine Kopfhörer auf, höre die Musik, die ich mag und singe mit. Dann denke ich an etwas schönes, und alles geht mir leichter von der Hand. Musik befreit, so wie das Malen, Spazieren gehen, Schwimmen usw. Das hilft einem doch, aus dem tiefen, schwarzen Loch herauszukommen, und es erweitert die Sinne. Das hat für meine Begriffe nichts mit Droge zu tun. Für mich ist dies eine kreatieve Art, sich von den Depressionen Sück für Stück zu befreien. Für mich ist das Therapie.
LG Josy:-)
Martina71
Beiträge: 315
Registriert: 27. Jun 2003, 01:35
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Re: Flucht in die Musik

Beitrag von Martina71 »

Hallo Pet,
ja Tagsüber hab ich das auch manchmal. Allerdings meist in Verbindung mit Musik (im Auto z.B.) Und diese Traumwelt ist wahrscheinlich so ein Übriggebliebenes Stück Kindheit. Kinder tauchen ja ständig in irgendwelche Phantasien ab und das sollte im Kindesalter eigentlich auch gefördert werden, aber es kommt die Zeit, wo die "bösen Erwachsenen" einem das phantasieren einfach "verbieten" (Du bist jetzt alt genug, du musst nicht mehr so kindisch sein... Du sollst jetzt lernen auf eigenen Füßen zu stehen... Träum nicht mehr so viel in den Tag, das ist in deinem Alter nicht normal.... ) und so weiter... man kennt das ja. Und genau das sind die falschen Argumente und eben auch diese Überforderungen, die die Depressionen auslösen können. Man sollte ein Kind wirklich so lange Kind sein lassen, bis es selbst bereit ist, "erwachsen" zu werden. Ich habe mich mit 16,17 oft noch dabei "ertappt" das ich in (m)eine kindliche Phantasiewelt abgetaucht bin- natürlich nur im "stillen Kämmerlein" so das es meine Eltern nicht mitbekommen haben... Und heute geht das eben in Verbindung mit Musik, wobei sich die "Andere Welt" natürlich verändert hat. Heute sind da keine Phantasiewesen mehr sondern Leute die es wirklich gibt. Und man besteht auch keine Abenteuer mehr sondern versucht, z.B. eine Lösung für ein Problem zu finden oder so. Trotzallem hab ich grad in den letzten Jahren vorm "Erwachsenwerden" (18.Geb.)oft an die schöne Kinderzeit gedacht, die eigentlich viel zu abrupt aufhören "musste" (=> weil es die Eltern so verlangt haben) Heute geniesse ich z.B. die Wochenenden, an denen der Sohn meines Freundes da ist (ist sieben Jahre alt) und ich mit ihm "große Abenteuer" bestehen kann im Garten oder beim Spazierengehen... Und wenn ich allein bin, halt einfach in der Musik in meine "Erwachsenentraumwelt" abtauchen kann.
Viel geschrieben. Ich hoffe es trifft den Punkt...
VLG an alle "Träumer" (lasst es Euch nicht nehmen...)
Martina
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