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patner mit in Therapie einbeziehen

Verfasst: 4. Apr 2017, 19:34
von toffy8077
Hallo
ich wollte mal fragen wie es ist ob man als Angehörigen bzw als Patner mit in die Therapie einbezogen wird. Mein Mann geht wegen Depressionen seit ca nen halben Jahr zum Therapeuten.Ich würde ihn gern unterstüzen außerdem weiß ich oft nicht wie ich mit ihm umgehen soll.
Ich hab meinen Mann mal darauf angesprochen ob ich mit kann aber er klang nicht begeistert,er meinte das wer keine Paarteherapie (was mir natürlich auch klar ist,auch wen wir eheprobleme haben) und er meinte sein Therapeut sage ihm Bescheid wen ich mal mit kann.
Weiß jetzt nicht so recht was ich von halten soll.Soll ich dran bleiben das ich mit kann oder es lieber lassen?
stell ich die Frage hier über Haupt richtig oder stelle ich sie lieber bei "Angehörige"?

Re: patner mit in Therapie einbeziehen

Verfasst: 4. Apr 2017, 19:42
von RezDep
Hy,

hast du deinen Mann mal darauf angesprochen, wie du ihn evtl unterstützen kannst und wie du mit ihm umgehen sollst? Das wird der Therapeut auch nicht so beantworten können, da er dich nicht kennt und ihn nicht in Interaktion mit dir.
Ich fände es sinnvoller, mich mit meinem Mann zusammen zu setzen und mir von ihm vllt. erklären zu lassen, wie sich die Depression bei ihm auswirkt(nicht jede Depression ist bei jedem gleich und männlich und weibliche unterscheiden sich auch noch ganz häufig). Vllt findet ihr dann auch zusammen Möglichkeiten. Zum Beispiel: Tagesstruktur, gemeinsam was unternehmen (mit seiner Erlaubnis, ihm in den Hintern zu treten, wenn er den regelmäßigen Termin nicht einhalten will). Zudem fände ich es auch wichtig, mit ihm Krisensituationen zu besprechen. Wann wie eingreifen. Wie kannst du helfen, wo kannst du unterstützen.
Wenn da gar nichts kommt (zumindest etwas sollte von deinem Mann kommen....), würde auch ein Gespräch mit dem Therapeuten nichts bringen.

LG
Kessy

Re: patner mit in Therapie einbeziehen

Verfasst: 4. Apr 2017, 20:49
von toffy8077
Hallo danke für die Antwort
ja geredet haben wir natürlich schon viel. Und ich darf ihn auch in den Hintern tretten wie du so schön sagst.Aber oft versteh ich seine Gedanken gänge nicht warum er denkt an allem schuld zu sein usw. und seine handlungsunfähigkeit.
Meist rede ich und er hört zu kann es aber nicht abspeichern.
manch mal weiß ich einfach nicht wie ich an ihn ran kommen und frage mich ob ich ihn innerlich über Haupt noch berühr. Es wer schön von jemanden der sich aus kennt zu hören das es Teil der krankheit ist. Wir haben sonst ein liebe volles Verhältnisse. manch mal weiß ich eben nicht weiter

Re: patner mit in Therapie einbeziehen

Verfasst: 4. Apr 2017, 21:00
von RezDep
hy,

hört sich schon nach Krankheitsbild an (Schuld- und Wertlosigkeitsgefühle, Gedankenkreisen, Katastrophendenken, konzentrationsprobleme usw.). Aber das siehst du schon in den normalen Depressionskriterien (ich geh davon aus, dass du dich damit schon beschäftigt hast :) )
Und inwiefern du an ihn rankommst/berührst - das wird auch nur er dir sagen können. Jeder ist anders.

LG
Kessy

Re: patner mit in Therapie einbeziehen

Verfasst: 4. Apr 2017, 21:33
von toffy8077
hey
klar hab ich mich da mit beschäftigt.das Internet rauf und runter gegoogelt usw. denke ich weis mehr über die Krankheit als er.
Ob ich ihn noch berühre? Er sagt ja aber er handelt nicht. Er gibt mir nicht das Gefühl das es so ist. Ich gebe er kann/ will nicht zurückgeben. Trotz des Wissens über die Krankheit fällt es mir schwer sie (die Krankheit) bzw ihn zu verstehen.
Mein Wissen hilft mir nicht

Re: patner mit in Therapie einbeziehen

Verfasst: 4. Apr 2017, 21:40
von RezDep
Hy,

setz dich nicht unter Druck. Das Wissen kann dir auch nur in der Theorie etwas helfen. Du wirst es (zum Glück) nur nachvollziehen können, wenn du selber mal unter einer Depression gelitten hast.

Vllt. hilft es dir, dies einfach zu akzeptieren. Ich finde, dass das für einen Erkrankten viel bringen kann. Ich hab damals nie verlangt, dass mein Ex mich versteht oder so - wie gesagt, kann man meiner Meinung nach nur als Betroffener zumTeil. Aber das er mich in der zeit so akzeptiert hatte, wie ich bin half mir schon. Ich glaube, mehr hätte ich vllt. als Druck empfunden, aber das ist pure Spekulation.

Mach dich nicht verrückt!!! Schau zu, dass du dich selber nicht in dem ganzen Chaos verlierst!

LG
Kessy

Re: patner mit in Therapie einbeziehen

Verfasst: 23. Jul 2017, 01:57
von Coaching Kieser
Hallo toffy8077,
Bitte lass es und verfolge diese Idee nicht länger. Ich rede da aus Erfahrung. Eine Therapie ist etwas sehr Persönliches und sollte es auch bleiben. Auch wenn es schmerzt, denn man will in einer Ehe alles teilen und keine Geheimnisse voreinander haben. Aber jeder Mensch hat seine intimsten Gedanken, die er niemanden mitteilen will. Und genau diese intimen Gedanken teilt er mit seinem Therapeuten, und das kann er deshalb, weil dies eine fremde Person ist und der Ärzteschweigepflicht unterliegt. Bist du bei einer Sitzung dabei, kann sich dein Partner nicht so geben wie er will und es ist eigentlich verlorene Zeit und auch verlorenes Geld.
Lass ihm die Zeit mit seinem Therapeuten, die braucht er. Du kannst ihn aber auch so unterstützen. Wenn ihr ein gutes Verhältnis habt, vertraut er dir ohnehin einige Gedanken an, an die kannst du anknüpfen. Motivier ihn, bau ihn auf, zeige ihm dein Verständnis. Vielleicht könnt ihr gemeinsam etwas unternehmen, das ihn ablenkt.
Nur dränge ihn nicht, dich zu einer Sitzung mitzunehmen, das zerstört mehr als es bringt.

Liebe Grüße
Coaching@Kieser