Im Strudel

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lebenslust
Beiträge: 22
Registriert: 9. Jul 2016, 13:00

Im Strudel

Beitrag von lebenslust »

Hallo liebe Forengemeinde,

turbulente Zeiten bei mir... Einen Monat lief es gut, dann war das Heulen trotz Medikamenten zurück. Auch das schlechte Selbstwertgefühl, die Abgeschnittenheit von anderen, das Gefühl nicht verstanden zu werden, nicht dazu zu gehören, verloren zu sein, einsam zu sein etc.
Die Hoffnungslosigkeit ist zuweilen wieder groß.

Und nun? Ich war bei der Fachärztin, geholfen hat es nicht. Ich glaube nicht mehr daran dass etwas wirklich richtig hilft, lange, auf Dauer.
Vielleicht mal kurz, aber nicht wirklich.

Papa ist krank. Mama macht sich Sorgen. Ich bin wegen der Depression krank geschrieben und verheimliche dies. Ich finde ich kann ihnen diese Last nicht oben auf legen. Papa hätte überdies auch kein Verständnis und Mama, sie würde nichts mehr on top aushalten....
Also halte ich aus.
Würde gerne mal richtig gesund werden und dafür evtl in eine Klinik gehen. Aber ein Outing innerhalb der Familie über das ganze Ausmaß ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich denke erst wenn Papa nicht mehr lebt, dann kann ich mal an mich denken und in eine Klinik gehen. Dann kann er mich nicht mehr verurteilen und ich riskiere nicht ihn aufzuregen und einen Infarkt zu riskieren.

Manchmal weiß ich nicht, ob ich es noch aushalten kann. Dann gehe ich zum Arzt und halte es wieder aus... Man sieht es nicht, ich verheimliche es oft und doch ist es so, dass es sich zwischen mich und meine Freunde stellt und mir auch meine Würde nimmt. Es entblößt mich, greift mich an, zieht an mir, drückt mich nieder. Die Depression. Mit ihr ist alles schwer.

Ich sehne mich nach Zuspruch, nach Lob fürs Durchhalten, nach Verständnis.... Es ist schwierig dies zu kriegen.

Lg
Katerle
Beiträge: 11383
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Im Strudel

Beitrag von Katerle »

Hallo lebenslust,

wielange möchtest du denn noch aushalten? Geh jetzt in die Klinik und nicht erst, wenn dein Papa nicht mehr lebt...

LG Katerle
malu60
Beiträge: 4143
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Im Strudel

Beitrag von malu60 »

Hallo Lebenslust
hast so,n schönen Nick-Namen und lebst im Moment in so traurigen Zeiten.

Es ist wirklich bemerkenswert,wieviel Rücksicht Du auf Deinen Papa nimmst.
Alle würden Deine Krankheit nicht verkraften,leider bist Du es,die darunter
leidet. Eine Klinik ist vielleicht ein Ziel,aber mit Arzt,Therapie oder einer
Tagesklinik läßt sich vielleicht auch Besserung erreichen.

Ich habe erfahre,alles hat seine Zeit,und zu glauben,andere würden Dich nicht
aushalten oder "Du darfst nicht krank sein"(bist dann nicht liebenswert?)denkt
man (ich )oft in der Krankheit,da ist vieles verzerrt.

Sich seiner Krankheit zu stellen,sie zu akzeptieren ist der Anfang,wem ich davon
erzähle hängt auch von den Menschen ab.Schauspielen kommt irgenswann an
Grenzen und macht es nicht besser.Zu sich stehen,heißt auch Würde.L.G. Malu
Leben ist mehr
Katerle
Beiträge: 11383
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Im Strudel

Beitrag von Katerle »

Da trägst du eine schwere Last mit dir herum, denke das Verheimlichen macht das Ganze nicht besser. Und womöglich reagieren deine Eltern auch mit Verständnis für deine Situation, wenn du in der Klinik bist.

Als ich jung war, da hatte ich auch immer viel ausgehalten und wollte meine Eltern nicht noch mit meinen Problemen belasten... Und so ging das immer weiter. Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr und brach zusammen. Soweit darf es nicht kommen!

Denke, viel mehr belastest du deine Eltern, wenn du nicht sagst, was mit dir ist. Denn Eltern wollen, auch wenn sie krank sind, dass es seinen Kindern gut geht und dazu gehört auch, dass sie dementsprechend die Hilfe annehmen, die sie benötigen, damit es ihnen wieder besser geht.

Alles Gute für dich,
Katerle
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