1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Bogey
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1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von Bogey »

Lasst Euch nicht einreden, Depri sei unheilbar. Von diesem Gedanken zehren in den Foren einige Damen.
Das ist aber definitiv Blödsinn .
Allerdings hilfreich, wenn man unbedingt in Früh Rente will - aber das hat mit Depri selber nur wirklich am Rande zu tun.
Sport:
Es hilft. Ohne den geringsten Zweifel.
Solange man nichts tut, dass keinen Spaß macht.
In der Gruppe oder alleine.
Sportvereine bieten vieles, vom Wandern, Tanzen, Ballsport, bis zur Gymnastik, yoga ... Telefonanruf und man kann schon mal über all schnuppern.
Fallschirmen wäre in der depressiven Episode vielleicht nicht so anzuraten, oder Steilwand klettern im Freigelände.
Aber Kletterhalle gibts ja auch.
Golf geht auch, zumindest kostet die Range nix und Crossgolf gibts auch noch.
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Selea

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von Selea »

:hello:
Lasst Euch nicht einreden, Depri sei unheilbar. Von diesem Gedanken zehren in den Foren einige Damen.
:lol:
M1971
Beiträge: 731
Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von M1971 »

Es gibt sogar Studien, die eine positive Wirkung von Sport bei Depressionen belegen.
Allerdings nehmen manche Menschen lieber Tabletten trotz ungeklärter Langzeitfolgen oder begeben sich in jahrelange Therapie. Davon lebt ein ganzer Geschäftszweig...
riverflow
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Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von riverflow »

Mmmmmh, ob heilbar oder nicht hängt ja auch von der Ausprägung, Anlage, Umwelt usw. ab.

Ich persönlich würde nicht soweit gehen, von Heilung zu sprechen. Für mich kommt es darauf an, damit leben zu lernen, mit allen Facetten. Aber ich gehe damit konform, dass Sport hilfreich ist. Mir fällt es auch mitunter schwer, mich aufzuraffen, aber ich möchte, dass es mir besser geht und ich sehe mich selbst dafür verantwortlich. Selbstwirksamkeit ist mir wichtig, daher muss ich raus gehen, wenn es mir besser gehen soll.

M 1971, ich freue mich immer, wenn Du auf neue Beiträge vor der "Du hast eine schwere Krankheit, Du musst zum Psychiater gehen, mir haben Tabletten geholfen, es geht nicht anders"-Fraktion antwortest.
Ich finde es sehr positiv, wenn Menschen, die hier neu und vielleicht verunsichert schreiben, Methoden aufgezeigt bekommen, wie es ihnen ohne Medikation besser gehen kann. Darauf können sie immer noch zurückgreifen, aber als Mittel der ersten Wahl finde ich eine solche Empfehlung zweifelhaft.

Ich weiß nicht genau, wie lange es das Forum gibt, aber vor ca. 15 Jahren bin ich hier unter anderem Nick ähnlich willkommen geheißen worden. Und war schockiert! Diese Aussagen haben mich gar nicht dort abgeholt, wo ich stand.
Dann habe ich mich eingehend informiert, Fachliteratur gelesen und mich bewusst gegen Antidepressiva entschieden. Das heißt nicht, dass ich nie in eine Situation kommen werde, in der ich auf medikamentöse Behandlung zurückgreifen werde, aber prinzipiell möchte ich ohne auskommen und bis jetzt funktioniert das auch.
Aber wer hat schon die Kraft, wenn er auch noch gesagt bekommt, schwer krank und auf Medikamente angewiesen zu sein? Als Gleicher unter Gleichen? Gefährlich....

Eine Depression ist solch ein heterogenes Gebilde, keine gleicht der anderen. Und auch in der Art der Behandlung gibt es unterschiedliche Methoden, die gleich gut wirken können. Es gibt nicht DIE Depression, es gibt nicht DIE Behandlung. Gerade bei der Depressionsbehandlung gibt es viele Wege, die nach Rom führen können.

Daher danke für Eure Beiträge, Bogey und M1971

lG
riverflow
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von Bittchen »

Hallo riverflow,

wir hatten ja schon mal Kontakt zu dem Thema,"Schwere Krankheit."
Es kommt immer darauf an,wie und was geschrieben wird.
Bei Medikamenten streiten sich die Gelehrten, bei einer schweren Depression können sie angebracht sein,natürlich auch eine psychiatrische Klinik in Betracht zu ziehen um Schlimmeres zu verhindern.
Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen
Nur kann hier keiner beurteilen wie schwer ein User erkrankt ist,darum finde ich den dringenden Hinweis zum Arzt zu gehen,immer angebracht.
Erst muss die richtige Diagnose gestellt werden.
Immer kann auch eine körperliche Erkrankung dahinter stecken,da helfen keine Ads.
Schilddrüse,Vitamin D Mangel und Vieles mehr.
Wenn es dann fest steht,was wirklich Sache ist,bin auch ich erst mal für alternative Methoden.
Sport,soziale Kontakt, positive Aktivitäten sind immer gut und helfen,vorausgesetzt der Patient ist dazu in der Lage.
Trotzdem ist eine Depression,wenn sie dann diagnostiziert wurde, eine schwere Krankheit.
Es kommt immer darauf an,wie ausgeprägt die Symptome sind,darum die Unterteilungen über den Schweregrad.
Meinem ärgsten Feind würde ich es nicht gönnen, an einer schweren depressiven Störung zu leiden.
Wenn mir dann, in der akuten Phase, zu Sport geraten würde,käme ich mir veralbert vor.
Heute geht es mir viel besser,durch Klinikaufenthalten,Medikamenten(so wenig wie möglich,so viel wie nötig)ambulante Therapie,Reha und ganz viel alternativen Methoden,sind meine Einbrüche nicht mehr so lange und so schwer.
Heilbar? Wer weiß das schon? Wünschen würde ich mir das schon,ich tue mein Bestes,auch immer mit alternativen Methoden.
Also im Großen und Ganzen stimme ich deinem Posting zu.

Gruß Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
katla
Beiträge: 33
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Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von katla »

Bittchen hat geschrieben: Wenn mir dann, in der akuten Phase, zu Sport geraten würde,käme ich mir veralbert vor.
Sport kann man allenfalls bei mittelschwerer Depression noch machen. In schweren Phasen schafft man es ja kaum aufs Klo!

Mich bewahrt Sport jedenfalls nicht vor dieser Krankheit, ich habe vorher sehr viel Sport gemacht und mache das auch weiterhin - das einzige an Freizeitgestaltung, das mir noch geblieben ist. Selbst Profisportler erkranken an Depression - nanu?

Wenn man an Depressionen leidet, ist es besonders heikel, den "inneren Schweinehund", den jeder kennt, von einer starken, depressionsbedingten Antriebslosigkeit zu unterscheiden.

Sich einfach zwingen kann uebrigens böse schief gehen:

Ich bin schon mehrfach mitten im Gelænde bei winterlichen Temperaturen in duennen Sportklamotten spontan zusammengebrochen und konnte mich lange Zeit nicht mehr von der Stelle ruehren. Zum Glueck war mein Partner jeweils zu Hause und hat mich dann im Dunkeln gesucht. (Ja, jetzt versuche ich immer ans Handy zu denken.)

Die meisten mögen Gelegenheit haben, im warmen Studio oder in der Gruppe Sport zu treiben (letzteres eh zu empfehlen). Aber ein Zusammenbruch fuehrt hier wie dort zu einer Extrembelastung, deren Ueberwindung Tage braucht. In den oben geschilderten Fællen z.b. jeweils 2 Tage Krankschreibung - bloss weil ich mich entgegen jeder Vernunft zum Sport gezwungen habe!

Auch an besseren Tagen empfinde ich meinen eisernen Vorsatz, mind. 4 Std. Sport pro Woche zu treiben, durchaus als Belastung. Ich frage mich oft, ob es mir womöglich besser ginge, wenn ich den einfach mal sausen lassen könnte ohne mir dann ein schlechtes Gewissen zu machen.

Ich habe das Gefuehl, beim Sport den letzten Rest Energie zu verplempern, der mir nach der Arbeit noch bleibt. Diese Energie wære doch auch gut investiert in... soziale Kontakte, Hausarbeit, Handarbeit, Lesen etc...?


Liebe Gruesse, katla

.
RezDep
Beiträge: 498
Registriert: 13. Apr 2016, 18:09

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von RezDep »

Hy Katla,

Sport ist ja auch nur ein Baustein des ganzen. Soziale Kontakte usw. sind mind. genau so wichtig.

Ich denke auch, man sollte zwischendurch mal auf seinen Körper hören. Habe mich bis Sommer versucht zu Sport und rausgehen zu zwingen, obwohl ich körperlich massiv erschöpft war. Erst, als ich dann wirklich mal nichts getan habe, ging es mir besser und ich war wieder zu Sport in der Lage.

Ist halt dieses schon beschriebene Balancespiel: was ist Antriebslosigkeit oder Erschöpfung und was ist der Innere Schweinehund?
Ich habe mir für mich vorgenommen, mehr auf meinen Körper zu hören und zu achten. Zu letzterem gehört im Moment gesündere Ernährung, Sport ist auf jeden Fall angedacht, scheitert noch etwas an meiner Unfähigkeit zur Tagesstruktur, wird aber werden.

Lg
Kessy
knalltüte
Beiträge: 71
Registriert: 25. Dez 2016, 22:19

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von knalltüte »

Hallo
Ich finde mit dem Sozialen Aspekt sprecht ihr etwas ganz wichtiges an.
Meine Erfahrung zum Thema Sport. Wenn ich alleine etwas mache, z.B. Laufen gehen, finde ich das stupide und langweilig. Dann geht es mir nachher eher schlechter als besser.
Wenn ich mich aber mit anderen zusammen bewege, kann ich mich währenddessen unterhalten und es macht Spaß, und mir geht es nachher tendentiell besser.

Aber ich finde auch das Sport nicht immer was mit großer Leistung zu tun haben muss. Mir hilft es schon enorm wenn ich mich zu einem Spaziergang aufraffen kann bzw. wenn ich die Gassirunden etwas länger gestalte. Was ich damit sagen will ist das es eigentlich erstmal nur wichtig ist überhaupt in Bewegung zu bleiben oder zu kommen.

Wer noch nie groß Sport gemacht hat, von dem kann man nicht erwarten auf einmal ne halbe stunde am stück Joggen zu gehen, aber sehr wohl eine halbe Stunde spazieren zu gehen. Also das Erkennen der eigenen körperlichen Grenzen aktuell ist auch wichtig, sonst gerät man leicht in eine Überforderung und schmeißt schnell alles wieder hin weil es ja viel zu anstrengend ist und es einem nur schlechter damit geht. Hauptsache man bewegt sich überhaupt.

Viele Grüße
M1971
Beiträge: 731
Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von M1971 »

Hallo, vermutlich muss ja jeder für sich entscheiden was der richtige Ansatz ist. Fakt ist jedoch, dass Bewegung eher förderlich ist bei Depression.
Ich selbst habe mit einem kleinen Spaziergang begonnen und langsam gesteigert. Inzwischen kann man meine Aktivität durchaus als Sport bezeichnen.
Ich betreibe Sport lieber alleine, weil ich da am besten abschalten kann. Wie gesagt: es ist individuell bei jedem Menschen
Gruß
M
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von Luna1966 »

Hallo Bogey,

du hast absolut Recht, Sport senkt nachweislich den Spiegel des Stresshormons Cortisol, der bei Depressions-Patienten meist erhöht ist. Sport kann Behandlungen mit Antidepressiva oder Psychotherapie m. M. zwar nicht ersetzen, als begleitende Therapie aber durchaus nützlich sein. Um eine Wirkung zu erreichen, müsste aber mehrmals wöchentlich Sport getrieben werden.

Aber:
auch wenn ich selber nicht zu den Frührentnern/Pensionären gehöre, bin ich ein absoluter Fürsprecher der Möglichkeit einer Erwerbsminderung.

Meine Schwester erkrankte 2000 an einer manisch depressiven Erkrankung und hat sich mit einer darauf folgenden 100 % Schwerbehinderung noch 12 lange Jahre durchs Arbeitsleben gequält! Ihre Krankheitstage waren immens, Lohnfortzahlungen in erheblicher Höhe, immer wieder Erklärungsnöte und eigene Selbstzweifel. Für Arbeitgeber ! und Arbeitnehmer gleichzeitig eine unzumutbare Belastung.

Heute ist sie 53 Jahre alt, Frührentnerin, Minijobberin und zufrieden.

Es grüßt

Luna
katla
Beiträge: 33
Registriert: 27. Mär 2015, 23:50

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von katla »

Oh ja,
ich habe mich Anfang des Jahres schweren Herzens entschlossen, meine Stunden auf 30 zu reduzieren - so lange sich noch meine Winterdepression der normalen Depression beigesellt. Sehr gute Entscheidung! Im næchsten Jahr werde ich es wieder so machen und das schon vor Weihnachten mit meinem Arbeitgeber absprechen.

katla
monimoni
Beiträge: 246
Registriert: 6. Sep 2015, 15:12

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von monimoni »

Hallo,

ich habe nie Sport gemocht, dann kam die Depression. Ich habe mich gezwungen zu Walken, zu Schwimmen, Fahrrad zu fahren oder wenigstens Spazieren zu gehen... Dinge, die ich nicht mochte. Es war nicht "meins", ich habe gegen mein BAuchgefühl gehandelt. Das hat natürlich nicht geholfen. Im Gegenteil!
Dann habe ich Yoga und freies TAnzen für mich entdeckt. Das ist beides Achtsamkeit verknüpft mit Bewegung und Entspannung. Und es ist in einer Gruppe. Danach geht es mir immer besser, sodass ich mich schon auf die Stunden freue :-). Sicher ist es auch eine Ablenkung von den Ängsten, und das will ich zukünftig ja vermeiden. Aber auch wenn ich das außer Acht lasse, gehe ich davon aus, dass die Bewegung gut tut. Ich spüre plötzlich meinen Körper wieder. Es ist sicher ein wichtiges Puzzleteil in meiner Angst- und Depressionsbewältigung.
Aber ganz ganz wichtig : Bewegung, die man wirklich mag, in einer Umgebung, die man mag... ich habe lange gebraucht, um das für mich zu finden... und billig ist es auch nicht... aber es tut gut!
LG
Moni
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von Bittchen »

Liebe Moni ,

Ich stimme dir zu,man muss SEINS finden.
Sehr lange war ich total unsportlich ,aber Bewegung habe ich immer gehabt.
Jetzt habe ich mir ein Belicon Trampolin gekauft und mache entsprechende Übungen, gerade die, die Stimmung verbessern sollen.
Bei mir wirkt sich das positiv aus,aber erst als es mir besser ging,konnte ich mir so eine doch recht kostspielige Sache für mich mit Freude gönnen.
Außerdem ist es ja nicht einfach in meinem Alter Sport zu finden,der auch noch Spaß macht.Aber wenn ich Gelenk schonend auf meinem Trampolin hüpfe und laute flotte Musik läuft,macht mir das Spaß.
Wenn es mir schlecht geht,kann ich noch nicht einmal zur Krankengymnastik,darum geht ja eine psychosomatische Reha auch nicht, in einer akuten Phase.
In einer Krise geht weder laute Musik ,noch hüpfen.
Auch Sportler erkranken an Depressionen,ein Allheilmittel ist es nicht.
Es ist nur ein Mosaik zu anderen Therapien.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
riverflow
Beiträge: 535
Registriert: 4. Apr 2014, 11:30

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von riverflow »

Allheilmittel gibt es wohl per se nicht. Auch Menschen, die Antidepressiva nehmen, erleben neue Rezidive.
flower01
Beiträge: 30
Registriert: 26. Jan 2010, 18:46

Seinen eigenen Weg finden

Beitrag von flower01 »

Hallo,
also ich kann aus eigener Erfahrung sprechen u. mit Gewissheit sagen, dass eine Psychotherapie
schon hilft um aus einer Krise zu kommen bzw. um Probleme zu bewältigen. Natürlich muss man
auch selbst etwas dafür tun. Da stimme ich euch zu, Sport ist extrem wichtig also sich bewegen.
Ich gehe im Moment jeden Tag spazieren und mache zu Hause ein bisschen Sport. Das tut mir gut.
Was ich wichtig finde, dass man in kleinen Schritten versucht aus der Depression zu kommen und
sich nicht überfordert. Aber da muss jeder seinen eigenen Weg finden. Ich bin auch kein Fan von
Medikamten. Muss leider derzeit auch welche nehmen. Möchte aber davon weg. Hat jemand von
Euch Erfahrung mit hömopathischen Mitteln?
trübetasse
Beiträge: 11
Registriert: 4. Dez 2015, 02:42

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von trübetasse »

Hallo,
Sport kann sicherlich gegen Depression helfen, muss aber nicht. Er muss Spaß machen und darf nicht zur Qual werden, sei es weil man mit eiserner Selbstdisziplin sich zwingt x-mal die Woche Sport zu treiben, oder weil man versucht, über die eigene Tagesform hinaus zu gehen. Oft muss man sich einen Ruck geben, wobei es nicht immer leicht ist zu wissen, ob man damit nur den inneren Schweinehund überwinden will, oder doch vielleicht einen Erschöpfungszustand. Eigentlich weiß man das erst im Nachhinein: Wenn man sich danach gut fühlt, war es nur der Schweinehund. Wenn nicht, man völlig entmutigt ist und sich sagt das ist nichts für mich, war es mehr. Dann war es die falsche Entscheidung.

Ich versuche, es locker zu sehen. Es muss nicht immer Sport sein: Hauptsache Bewegung an der frischen Luft. Vom Tageslicht ganz zu schweigen, denn das ist so selbstverständlich, dass es übersehen wird. Keine stickigen, schlecht beleuchteten Sporthallen, außer vielleicht im Winter.

Was auch hilft, ist die Kraft des Eisens. Ich greife eine Hantel und hebe sie. Ich spüre die Schwerkraft der Erde noch intensiver als sonst und fühle mich geerdet. Ich spüre auch die eigene Kraft. Das Eine ist beruhigend und das Andere gibt mir ein gutes Körpergefühl, Zuversicht und Selbstvertrauen. Aber das ist ja kein Sport!
YogaHatGeheilt
Beiträge: 2
Registriert: 3. Jul 2017, 23:31

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von YogaHatGeheilt »

Hallo Leute ,
ich hab mich hier neu angemeldet da ich meine Erfahrungen mit euch teilen möchte .
Ich hab auch 5 depressive Phasen mit erleben müssen die je 3 - 9 Monate gedauert haben . Ich habe die Hoffnung schon verloren gehabt jemals wieder geheilt werden zu können . Bis ich eines Tages auf den Rat der Freundin meiner Mutter hörte , es mit Kundalini Yoga zu versuchen . Gleichzeitig stieß ich im Internet auf die Idee es auch mit Superfood probieren zu können , da viele depressive einen Vitaminmangel haben und Superfoods dafür bekannt sind sehr sehr viele Vitamine zu enthalten .... Ich bestellte mir 3 verschiedene Superfoods und eine bzw 3 DVDs zum Thema Kundalini yoga . Ich probierte beides täglich aus . Und siehe da !! Nur 3 Wochen später war ich komplett geheilt und seid dem habe ich nie wieder mehr eine Depression bekommen ! Vor diesen 3 Wochen wollte ich mir selbst ein Ende setzten , sprich ich hatte starke Suizigedanken . Und nach nur 3 Wochen war ich ein komplett anderer Mensch , hab viel , gelacht , viel unternommen , mich wieder unter Menschen getraut und und und . BITTE LEUTE PROBIERT ES AUCH AUS ich weiß es wird euch helfen . Nach dieser Erfahrung habe ich es mir zu meiner Mission gemacht so vielen Menschen wie möglich damit zu helfen weil ich weiss wie schwer diese Depression auszuhalten ist .

Liebe Grüße
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1667
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von Anne Blume »

Auch an dieser Stelle der wichtige Hinweis, dass schwere Depressionen einer ärztlichen/therapeutischen Behandlung bedürfen. Bitte suchen Sie dafür Ihren behandelnden Arzt/Therapeuten oder eine Notfallambulanz auf.

Herzliche Grüße
Anne Blume
Zahra2017
Beiträge: 18
Registriert: 5. Apr 2017, 09:11

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von Zahra2017 »

Also, ob Depressionen heilbar sind oder nicht, da möchte ich mich nicht aus dem Fenster lehnen. Auf jeden Fall weiß ich von meiner Therapeutin, das Bewegung in jedem Fall unterstützend sein soll. Außerdem hat sie mir gegen die "Schwermut" Gelée Royal als natürliches Mittel empfohlen. Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht?
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von Gertrud Star »

Ich würde eher sagen "Es lebe die Bewegung".

Ich wollte so oft in diesem Sommer. Auch der Hausarzt meint, ich solle doch unbedingt wegen beginnendem Altersdiabetes.
Was ich so sehr beschwerlich finde ist, wenn im Sommer eine Hitzewelle auf die nächste folgt, man nicht mehr viel Bewegung gewohnt ist, man fast den ganzen Tag in einer überhitzten Wohnung ist und schwitzt, und mit einem im Sommer dauergeschwollenem Fuß nicht so gut in den Turnschuh passt... da mit Sport anzufangen.
Es geht ja fast nur früh morgens (wenn ich noch penne, auch weil man oft nachts so ewig lange lüften muss) oder spät abends (wenn dann plötzlich die Gewitter kommen oder ein lang ersehnter Anruf, oder man aufarbeitet weil man selbst sooo langsam wird oder zu gar nix Lust hat).

Ich weiß nicht, ob unter den Umständen irgendwer anfangen kann mit regelmäßigem Sport oder der Körper das unter dieser Hitzebelastung überhaupt mitmacht, damit plötzlich (wieder) anzufangen.
Ganz zu schweigen, dass ich innerlich nicht mehr drauf eingestellt bin und nicht flexibel genug, da ständig wetterbedingt umzuplanen.

Immerhin habe ich es manchmal geschafft, eine längere Strecke zu walken und/oder 600m zu schwimmen. Dann war es auch ok.
Bewegung war nur im Wasser angenehm.
Ansonsten war mir oft genug der Weg in den Supermarkt genug, und ich wollte da wegen der angenehmen Temperatur nicht so schnell wieder raus.

Ich werde wohl in der kühleren Jahreszeit beginnen müssen, damit dann das Gewicht etwas runter gegangen ist (obwohl das Übergewicht nicht wirklich im gefährlichen Bereich ist), damit die Fett-Isolationsschicht abgeschmolzen ist vor dem nächsten heißen Sommer und ich schon Bewegung gewöhnt bin, besser mein Körper.

Weiß eigentlich jemand, ob es ein Schwimmabzeichen für Erwachsene gibt oder nur für Kinder?
Das würde ich gerne mal versuchen.
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von Bittchen »

Liebe Gertrud,

konnte irgendwie über deinen Beitrag schmunzel.
Ja,es ist schon ein Unterscheid,ob man mit 17 oder mit 70 Sport machen soll.
Deine Schilderung kann ich 1 zu 1 unterschreiben.
Trotzdem ,600 m schwimmen,alle Achtung.

Liebe Grüße Bittchen
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von Gertrud Star »

Liebe Bittchen,

ich schmunzel mal zurück. Das lockert doch auf. :)

Es ist ein Unterschied, ob man im jüngeren, mittleren oder älterem Alter aus der Bewegungslosigkeit auftauchen darf, stimmt schon.
70 bin ich zwar noch lange nicht, auch wenn man von den Beschwerden und meinem "Gejammer" darauf schließen könnte. Ich fühle mich ja öfters so, als ob ich schon so alt wäre. ;)

Ich denke öfters daran, wie ich vor etwas über 15 Jahren in den Sportverein zur Fitnessgymnastik ging. Da machten auch welche mit, die schon älter waren (z.T. bestimmt schon jenseits der 70), oder auch jünger und recht füllig. Die machten so mit, wie sie konnten und hatten dabei ihren Spaß. Komisch guckte da keiner (was ich in der VHS bei den Frauen mal erlebte). Ich war damals noch schlanker. Schlank war ich seit der Pubertät nie mehr.

Meine gewonnene Leibesfülle und die teilweise trotzdem schon beginnenden Altersbeschwerden - daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Obwohl ja einiges durch Bewegung und frische Luft besser werden könnte, physisch und psychisch. Wenn ich mich mal wirklich motivieren könnte aus der heißen Dachwohnung hinaus in die heiße Luft und nochmehr schwitzen :(
Und dann noch so eine andere schwierige Baustelle nebenbei.

Naja bei dieser anderen Baustelle krieg ich langsam mal Land unter den Füßen.
Und dann kommt morgen hier die vierte oder fünfte und hoffentlich letzte Hitzewelle mit über 30° für dieses Jahr, so dass dann alles etwas leichter werden dürfte.

Also 600m schwimmen finde ich nicht so super viel. Wasser trägt, man kann sich das Tempo einteilen, man überhitzt nicht, kann sich zwischendurch sogar ausruhen. Und egal ob es angenehme Temperatur hat oder fast 35° - der Fuß schwillt davon nicht an.
Hier ist in Seemitte eine Badeinsel für die jungen Leute. Da krabbel ich oft auch drauf und hüpf mal rein, aus Spaß.
Eine Wasserratte war ich ja schon immer.
Wenn es in Seemitte etwas wogt und schaukelt, mag ich das.

Ich würde ja gerne mal Zumba-Fitness ausprobieren, kostet aber zu viel.
So zum Rhythmus bewegen und die Anstrengung nicht wirklich fühlen stelle ich mir schön vor.

Na heute sind die Temperaturen noch angenehm. Ich werde doch die Turnschuhe nachher noch anziehen. Badesachen wären auch noch gepackt. Wenn ich einmal los gegangen bin, habe ich den inneren Schweinehund schon überwunden. Da kommt die große Faulheit nicht zurück, für dieses Mal.

Machst du denn irgendwas in Richtung Bewegung?
Sorry hab nicht den ganzen Thread gelesen und auch viele Löcher im Gedächtnis.

Liebe Grüße Gertrud
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von Bittchen »

Liebe Gertrud,

ich bin nicht weit von 70 entfernt,67 Jahre alt,aber noch fühle ich mich lange nicht so alt,zumindest im Geiste.
Körperlich ist das etwas anders,aber außer die üblichen Zipperlein, geht es noch.
Im Moment bin ich durch eine leichte bis mittelschwere Krise wieder mal recht ruhig gestellt,das auch schon fast 4 Monate.
Davor hatte ich ein paar Monate eine gute Zeit.
Du scheinst,genau wie ich, recht Hitzeempfindlich zu sein,aber auch zu kalt tut mir nicht gut.
Das Wetter ist halt kein Wunschkonzert und bei Hitze bin ich zu sehr wenig zu gebrauchen.
In deinem Alter hatte ich noch sehr mit den Wechseljahren zu kämpfen,das kam zu meinen anderen Symptomen noch obendrauf.
Ich habe 20 Jahre Hormone genommen,sonst wäre ich gar nicht zurecht gekommen.
Ich tue was ich kann,wenn es um Bewegung geht,ich habe mir sogar ein Trampolin gekauft und mit Freude genutzt,im Moment kann ich mich dazu nicht aufraffen.
Sogar das Schwimmen macht mir im Moment keinen Spaß,obwohl auch ich mal als Jugendliche aktiv im Verein war.
So hat alles seine Zeit,da mache ich mir nicht mehr so viele Gedanken.
Sehr gerne gehe ich ,wenn es mir besser geht,ins Thermalbad,mit Sauna und Salzgrotte,das entspannt mich total.
Auch das ist im Moment nicht so gut möglich ,aber sobald es mir etwas besser geht,mache ich das wieder.
Der Druck,jetzt Sport zu machen,ist nicht gut für mich,weil sowieso schon alles sehr schwer ist.
Raus und mal kleinere Gänge mache ich aber wieder,da bin ich schon froh.
Schon oft war ich angemeldet für irgendwelche Sportkurse,auch im Fitnessstudio,immer wurde ich durch eine erneute Krise ausgebremst.
Dann hatte ich den Beitrag auch noch am Hals ,aus diesen Verträgen kommt man schlecht raus.
Zumba Fitness kenne ich durch einen freiwilligen Kurs in der Reha,das ist schon sehr anstrengend und würde ich mit Übergewicht,wegen der Gelenke ,nicht empfehlen.
Die Reha letztes Jahr, mit viel Sport, hat mir gut getan,ich hatte auch 3 Kilo abgenommen.
Allerdings kam gleich zu Hause wieder ein Tief,warum auch immer.
Aber ein Sportverein ist ja nicht schlecht,hier hält der Turnverein einmal in der Woche eine Gymnastikstunde ab,danach etwas geselliges Beisammensein.
Das ist ja auch schon wegen der Kontakte nicht schlecht.
Es gibt so viele Möglichkeiten,mich hält aber die Depression ab,das fest einzuhalten.
Darum mache ich auch kein Ehrenamt,das nicht zuverlässig erledigen zu können,würde mir nicht gut tun.
Auch halte ich mich in einem Umfeld auf,wo meine Erkrankung bekannt ist und ich keine großen Erklärungen abgeben muss, um abzusagen.
Allerdings schlage ich mich auch schon viele Jahre mit der Krankheit rum ,die mich sehr oft einschränkt .
Gestern bin ich z.B. in die nächste Stadt gefahren ,um zum Friseur zu gehen,ich wollte Niemanden treffen.
Aber ich bin immerhin raus gefahren und habe was für mich gemacht.
Meine Freundin, die mir sonst die Haare schneidet zu Hause,ist krank.
So mache ich immer wieder kleine Schritte und morgen fahre ich sogar weg,da habe ich jetzt schon Magenprobleme,aber auch das bekomme ich hin.
Da will ich auch den inneren Schweinehund überwinden.

Liebe Grüße Bittchen
takatuka
Beiträge: 140
Registriert: 3. Jul 2016, 11:06

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von takatuka »

Hallo,

meine Therapeutin nervt mich auch mit dem Thema Bewegung.
Irgendwie so ein Klassiker bei Depressionsbehandlung.

Nur mit Anfang 20 bin ich 70 - 100 km Rad am Tag gefahren, Kanu gefahren, Wandern gegangen, schwimmen usw.
Meine Depression hat es nicht geheilt.

Mittlerweile gehe ich zur Seniorenwassergymnastik, weil ich den altersgerechten Aquasport nicht mehr schaffe.
Aus 70 km Radfahren sind 10 km am Tag geworden.

Also was Sport mir bringt, ist das meine Depression keine Ausmaße annimmt (also ich nicht in so supertiefe Löcher falle), das meine Schmerzen erträglich bleiben.
Und das wichtigste wahrscheinlich, das ich das Haus noch verlassen kann.

Was Sport bei mir bisher nicht erreicht hat, das meine Depression verschwindet und meine Leistungsfähigkeit erhalten bleibt.

VG
takatuka
"Aus Stolpersteinen , die einem in den Weg gelegt werden,kann man Treppen zum Himmel bauen -
es gibt keine Rolltreppe zum Glück, zum Erfolg, zum ... "
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: 1.Depri ist nicht unheilbar 2.Es lebe der Sport

Beitrag von Bittchen »

Liebe tabatuka, liebe Mitleser,

da ich ja gerade von dem Kongress komme"Gibt der Depression eine Stimme,"
war auch Sport ein Thema.
Sport sollte immer den Umständen und dem Alter angepasst sein.
Sport habe ich seit der Erkrankung, nie sehr gemocht,aber bewegt habe ich mich immer viel, auch bewusst in den Alltag eingebaut.
Bewegung ,Struktur des Tages,Medikamente,Psychotherapie usw.
Es gibt kein Wundermittel.
Es gibt auch nichts Neues,die Forschung stagniert.
Weiter machen,nicht aufgeben und das Leben so gut wie möglich gestalten.
Es ist sehr oft ein schwerer langwieriger Verlauf mit hohem Leidensdruck,aber es wird auch mit entsprechender Therapie sehr oft besser .
Von Heilung habe ich nichts gehört,aber von langen Pausen,aber die Empfindlichkeit erneut zu erkranken, bleibt.
Immer wieder auch professionelle Hilfe suchen,was ja auch sehr langwierig werden kann.
Auch das war ein großes Thema und wird auch von den medizinischen Profis angeprangert.
So machen wir weiter wie bisher,versuchen jeden Tag aufs Neue,die guten Momente zu genießen.
Da hatte ich in Leipzig einige gute Begegnungen und interessante Gespräche.
Da versuche ich zu Hause auch immer wieder positive Aktivitäten zu finden,gelingt mir nicht immer gleich gut.



Liebe Grüße Bittchen
Antworten