Der (lange) Weg......

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MUT65
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Registriert: 18. Jan 2013, 11:59

Der (lange) Weg......

Beitrag von MUT65 »

" Ich kann nicht mehr seh'n - trau nicht mehr meinen Augen
kann kaum noch glauben - Gefühle haben sich gedreht......
ich bin viel zu träge um aufzugeben....es wär' auch zu früh,
weil immer was geht.......(?)

Hallo liebe Fories, liebe Angehörige...

Ich glaube es ist über ein Jahr her, seit ich hier geschrieben habe....

Oft habe ich mich hier nicht mehr dazugehörig gefühlt, denn mein Expartner
hatte sich ja getrennt - eigentlich gleich 2x...

http://www.diskussionsforum-depression. ... 57&t=20387" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;


Was ist geblieben...wie geht es mir heute ? Ich reflektiere viel und vllt. machtmich das Schreiben hier etwas klarer....

Nach seiner tiefen Krise 2012 und dem Ende unserer Beziehung, kam er Ende 202013 wieder auf mich zu.....bzw.reagierte er auf meine Kontaktversuche....

Und dann kann ich nur mit H.Grönemyer weiter erklären wie es uns, mir , ihm dabei ging :

....."haben den Regen gebogen...uns Vetrauen geliehen....
Wir haben versucht auf der Schussfahrt zu wenden...
Nichts war zu spät...aber Vieles zu früh......"

Als mein Expartner Ende 2013 wieder in mein Leben kam, war ich völlig überfordert.
Der stark liebende Teil in mir, war einfach nur froh, dass mein Bauch Recht hatte...
Das eben doch "nur" die Depression schuld an allem war.....wir zusammen gehörten, so
wie er es in den 2,5 Jahren zuvor stets beteuert hatte....

Wie dumm ich war.....

Ich besorgte meinem Expartner einen psychiatrischen Pflegedienst, einen Therapieplatz, weil es ihm im Winter 2013 dermaßen schlecht ging, dass ich ernsthaft Sorge hatte, er könnte sich etwas antun.....

Er war in dieser Zeit sehr oft bei mir - war ich zur Arbeit, saß er stundenlang auf meinem Sofa und wartete auf mich....konnte schlecht allein sein, hatte "Angst vor sich selbst"....

"Wir haben uns geschoben durch alle Gezeiten...haben uns verzettelt....
...und (ich!!) uns verzweifelt geliebt...
...haben die Wahrheit ( ich!!) so gutes ging verlogen...
...es war ein Stück vom Himmel, dass es Dich gibt...."

Wie dumm ich war.....

Dachte damalsnoch immer, das LIEBE, so eine große Liebe, wie wir sie für einander
empfunden hatten, alles schaffen kann....

Unser Kontakt hielt bis zum Sommer 2014 an - eigentlich waren wir fast wieder ein Paar...
Aber eben nur fast, weil zum Paar-sein die gemeinsame Augenhöhe da sein sollte.
Ihm ging es meist schlecht, trotz Antidepressiva, Therapie, Klinik....

Irgendwann löste er sich wieder auf.....hielt Verabredungen nicht mehr ein, ging nicht an's Telefon.....das war der Zeitpunkt, an dem ich ihn ein zweites Mal verloren habe, an diese scheiß Depressionen ( jetzt heule ich....)

Ich habe in 19 Jahren Ehe, nicht soviel Liebe*Nähe empfunden wie in nur 2,5 Jahren zu meinem Expartner.

Ich stand da und habe alles fast nicht ausgehalten - musste mir alles selbst erklären, denn er schwieg und schwieg....

Bis heute ist es mir leider nicht gelungen wütend auf ihn zu sein...
Ich glaube ein bisschen Wutwäre hilfreich...

Im Sommer 2015 brach der restliche Kontakt ganz ab.........ich erinnere mich an ein
Gespräch in dem ich ihn fragte, wo er all seine Gefühle für mich und uns gelassen hatte...
( ich wollte das Ganze irgendwie verstehen!!)

Seine Antwort : " Alles hat seine Zeit" - er sah durch mich hindurch dabei...kalt und Lichtjahre von dem Mann entfernt, der mich wollte wie Keiner zuvor.....

" Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet...hast jeden Verdruss
ins Gegenteil verkehrt....."

Die Depressionhat meinem Expartner alles genommen, was ihn menschlich ausgezeichnet hat.
Bis heute bin ich traumatisiert,wie kalt er geworden war/ist.

Im Herbst 2015 schmiss er mir mit sehr bösen Worten 600 Euro vor die Füße,
die ich seit langen noch von ihm zu bekommen hatte....

Seitdem habe ich nichts, gar nichts von ihm gehört.....

WO BLEIBT DIE WUT ???

Ich habe ein richtig hartes Jahr hinter mir.....wieder den Traum begraben, dass wir zu uns zurück finden....weil LIEBE doch alles kann.

Oft habe ich mir gewünscht, er wäre einfach gestorben - dann hätte ich abschließen MÜSSEN....ab so.....

"Es wär' auch zu früh, weil immer was geht...."

Nein, es geht nichts mehr - und ich bin immer noch nicht durch damit.
Lerne andere Männer kennen , versuchte zu verdrängen um zu vergessen....

Nichts half....

Anfang 2016 habe ich ihn kontaktiert - mehrfach gebeten sich zu positionieren...mir zu schreiben, wenn er sich sicher ist, dass ich nichts mehr in seinem Leben zu suchen habe.


ER SCHWEIGT -

Kein, "lass mich in Ruhe", NICHTS - und ich böde Kuh kann nicht richtig abschließen, liebe ihn noch immer ( wie bescheuert das ist...)

So ist die schönste Zeit in meinem Leben, zur schlimmsten geworden...ich bereue nichts, wäre manches Mal gern waiser, klüger, abwartender gewesen...
Aber Liebe mach auch so unsicher und ängstlich, wenn ein Mensch durch Depressionen aufgefressen wird.

"Ich trage Dich sicher bei mir...bis der Vorhang fällt...."

Heute weiß ich, dass mein Expartner schon krank war, als wir uns kennenlernten...diese ungeheure Intensität die er mir entgegen brachte,war ein Hilfeversuch von sich und seinen Problemen abzulenken - für mich war es denoch...."ein Stück vom Himmel"....


Ich frage Euch, wie liebt man nach einer Trennung durch Depressionen weiter ?
Wie macht Ihr das.....?

Woher kommt neues Vetrauen?

Ich bin so ratlos......und spüre mal wieder wieviel Liebe zu ihm noch in mir ist....und ich bin ihm nicht mal eine Antwort wert - doch sagt mein Verstand, schweigen ist eine (seine) Antwort...

So kann ich nur allen "neuen Angehörigen" raten - passt sehr, sehr gut auf Euch auf !!!
..........mir ist es viel zu wenig gelungen.

"Hast ihn nie veraten, Deinen Plan vom Glück..........."


Herzliche Grüße
von
Mut
Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen.
Epikur von Samos
qwertzuiopII
Beiträge: 638
Registriert: 18. Jan 2016, 13:42

Re: Der (lange) Weg......

Beitrag von qwertzuiopII »

...
Zuletzt geändert von qwertzuiopII am 8. Jan 2017, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn das Lichtspiel des Lebens keine Schatten mehr wirft
ela75
Beiträge: 73
Registriert: 27. Dez 2015, 19:05

Re: Der (lange) Weg......

Beitrag von ela75 »

Hallo Mut,

aus deinen Zeilen klingt sehr viel Trauer, Enttäuschung, Resignation. :cry:

Aber ich glaube einfach man kann nix erzwingen und manchmal muss man es einfach "gut sein lassen" Auch wenn es noch so schwer ist und weh tut nach so langer Zeit !!!!
Denn viell. tut ihr beiden euch gegenseitig nicht mehr gut?? Viell. stehst du ihm im Weg bei seiner Krankheit und seiner Therapie ?? (Nur Ideen, keine Ahnung ob es so ist?)

Auch für ihn wird es schwer sein- so ein Kontaktabbruch/Trennung ist nie Leicht !!

Aber vielleicht hat er Dir die Entscheidung ob und wie es bei Euch weitergeht auch abgenommen??

Manchmal würde ich mir auch wünsche, dass mein Freund mir auch die Entscheidung abnimmt, und es "gut sein lässt", weil es eh nicht die Art von Liebe/Beziehung/Freundschaft/ ist, wie ich sie mir vielleicht wünsche... aber ich selbst schaffe die Entscheidung einfach zz. auch nicht.....und er erst Recht nicht!

Ich wünsche Dir neue Zuversicht und Hoffnung!!! :hello:
Salvatore
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Registriert: 10. Feb 2010, 18:35
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Re: Der (lange) Weg......

Beitrag von Salvatore »

Hallo liebe Mut,

ich habe deinen Weg seinerzeit verfolgt und es tut mir leid zu lesen, wie es gekommen ist. An manche Forianer denkt man noch von Zeit zu Zeit, auch wenn sie nicht mehr schreiben; und immer ist ein wenig Hoffnung mit dabei, dass es denen vielleicht einfach gut geht, sie - in welcher Weise auch immer - abschließen konnten.

Man sucht sich nicht aus, wen man liebt, warum, wie lange. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich meinen Mann irgendwann nicht mehr liebe; sollte er mal genug von mir haben, weiß ich nicht, ob ich das je überwinde. Es hat ein bisschen was von einer Sucht.

Ich wünsche dir, dass du aus diesem Albtraum irgendwann wieder aufwachst und weiterleben kannst (nicht nur überleben). Dass du dein Glück in dir findest. Ich weiß nicht mehr, ob du mal an therapeutische Hilfe gedacht hast - vielleicht könnte dir das dabei helfen, deine Erfahrungen aufzuarbeiten.

Liebe Mut - verliere diesen nicht.

LG, Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Gerbera
Beiträge: 619
Registriert: 31. Mär 2013, 00:24

Re: Der (lange) Weg......

Beitrag von Gerbera »

Liebe Mut,

Du hast alles gegeben, was Du konntest. Am Ende gab es leider kein Happy End. Depressionen sind eine tückische Krankheit, die man genauso wenig mit Liebe heilen kann wie Krebs. Vielleicht hast Du zu viel von Dir erwartet und auch von ihm.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du mit der Zeit mehr Abstand gewinnen kannst, eine neue Liebe findest. Und auch wenn Dir das heute völlig illusorisch erscheint, Du wirst wieder vertrauen können, wenn Du DEN Mann findest, der Dir gut tut - und Du ihm.

Alles Gute für Deine Zukunft. Werde wieder glücklich! Meine Gedanken und Wünsche sind bei Dir!

Liebe Grüße,
Gerbera
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