Mit Depressionen geplagt

Engelchen1971
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Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

Muß man sich das antun, von dem Partner den man liebt, gesagt zu bekommen, man hätte einen an der Klatsche????
Bin fassungslos!!!!
Hilflos, ratlos, verzweifelt

Engelchen
qwertzuiopII
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von qwertzuiopII »

...
Zuletzt geändert von qwertzuiopII am 8. Jan 2017, 12:32, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn das Lichtspiel des Lebens keine Schatten mehr wirft
Engelchen1971
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

Warum typisch?
Mein Sohn war auch lange psychisch angeschlagen (Jugendpsychiatrie), aber sowas hab ich noch nicht mal gedacht. Hab ihn immer unterstützt und war für ihn da.
Ich werde nur nieder gemacht und bekomme solche Sprüche entgegengebracht. Sowas zieht mich noch mehr runter.
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
esperanto2015
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von esperanto2015 »

Magst du uns evtl die ganze Geschichte erzählen? Ansonsten kannst du leider auch nicht mehr als q`s Antwort hier erwarten. Wir sind ja alle mit unseren leidigen Erfahrungen nicht hier um jedem sofort Recht zu geben und ohne weiteres Wissen Trost zu spenden. Eventuell ist die Geschichte ja gar nicht so dramatisch. Und nicht jedes Wort sollte man auf die Goldwaage legen.
Die grössten Menschen sind die, die anderen Hoffnung geben.
lucya
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von lucya »

Das muss man sich von keinem Menschen sagen lassen. Vom eigenen Partnerschaft ist es natürlich noch mal besonders schlimm.
Ich denke Du hast Deiner Wut Luft machen wollen, was ja auch mal in Ordnung ist.
Aber vielleicht ist es zielfuehrender Du erzählst ein bisschen, hmm? Du kannst nicht von Deiner eigenen Einstellung zu Psychiatrie ausgehen, leider.

LG lucya
Die lucya

_________________________________________

Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig!
Engelchen1971
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

Das wird aber eine lange "Geschichte" :? Wo fange ich nur an?
Nun gut, dann zu mir:
Ich bin 45, bin seit 14 Jahren alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen(15 und 21 Jahre).
Bin ein sehr gefühlvoller Mensch und habe für jeden und alles Verständnis. Leider wurde ich nicht so erzogen, selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Meine Mutter, zu der ich seit etlichen Jahren kein Kontakt mehr habe(wollte sich meinen jüngeren Sohn aneignen, hatte mich ständig bei meinen Kindern versucht schlecht zu machen, ich sei eine schlechte Mutter usw., wollte den Kleinen haben, hatte mehrere Male zu ihm gesagt," ich hole dich von deiner Mutter weg","ich gehe zum Anwalt", usw. Zu diesem Zeitpunkt war mein Kleiner 5-6 Jahre alt! Mein Großer, damals 11 J. hatte immer zu mir gestanden.), hatte mir schon in der Kindheit eingeredet, ich bin eh zu blöd zu allem und kriege mein Leben eh nicht auf die Reihe. Als ich dann geschieden war, meinte sie mal zu mir, ich hätte ja noch nicht mal einen Mann und wäre mit zwei Kindern alleine.
Mein Mann ging damals kurz nach der Geburt meines zweiten Sohnes. Musste mich um alles selbst kümmern und für mich und meine Kinder selbst die Sorge tragen. Meine Mutter hatte damals vieles versucht, um mir das Leben schwer zu machen. Als mein Kleiner mit einem Jahr durch die Wohnung lief, meinte sie zu mir. Dein Kleiner wird sicher mal schwul, so wie er sich bewegt (zu diesem Zeitpunkt war ich mit einer Frau zusammen, insgesamt 9 Jahre), und ich würde es ihm ja schließlich vorleben! Jetzt ein großer Zeitsprung. Meinen Kindern ging es gut. Sie fühlten sich wohl, waren gut in der Schule. Mein "Kampf" ging los, als mein Großer im letzten Ausbildungsjahr seiner Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker gekündigt wurde. Bundeswehr verpflichtet, hingeschmissen. Hohe Schulden. halbes Jahr gar nichts gemacht. Jetzt wieder Job.War viel Kamp und Sorge angesagt. Letztes Jahr fing es an meinem Kleinen schlecht zu gehen. Pubertätsprobleme, Psyche.Wurde in der Schule gemobbt. Ging nicht mehr zur Schule, igelte sich ein, hatte Selbstmordgedanken, ritze sich.Ich hatte alles versucht ihm zu helfen. Doch dann musste er für 5 Monate in die Jugendpsychiatrie. Er hatte halbes Jahr keinen Kontakt zum Vater, wollte er nicht. Und an dem Tag seiner Entlassung wollte er plötzlich zum Vater, keine Gründe genannt. Keine Gespräche zwischen dem Vater und mir. Die Ärztin von meinem Sohn, war auch irgendwie gegen mich. Das ließ sie mich bei den Gesprächen immer wieder spüren. Ich stand jeden Tag unter Strom, wegen der Angst, mein Sohn könnte sich das Leben nehmen.
Ab da an, ging das "Drama" für mich los. Seit dem bin ich nicht mehr ich selbst. Irgendwas ist in mir kaputt gegangen. Seit dem stehe ich neben mir. Schuldgefühle, in allem versagt zu haben. Habe die Realität zum Leben verloren. Jetzt geht es MIR wie meinem Sohn, auch was Selbstmordgedanken betrifft. Kann kaum noch Emotionen zeigen. Fühl mich irgendwie gefühlstot. Mein Gedanken rattern den ganzen Tag. Habe ständig ein so mega scheiß Unwohlseingefühl in mir. Angstgefühle, mag kaum noch Kontakt zur Außenwelt. Will nur noch meine Ruhe. Esse schlecht, bin nur noch verzweifelt. Habe jetzt zu dem Ganzen noch meine Arbeit verloren (DIE LETZTEN MONATE KAM ES EINEM REGELRECHTEN MOBBING GLEICH). Musste jetzt die große Wohnung kündigen. Der Umzug und die Renovierung der Wohnung steht bevor. Ich habe kaum Kraft und weiß nicht, wie ich das ALLES schaffen soll. Meine Partnerin unterstützt mich zwar (zu ihr ziehe ich), aber im Grunde genommen, weiß sie gar nicht, wie es mir wirklich geht. Ich lache nicht mehr, rede kaum noch. Dieser Zustand hält auch immer länger an. Es gibt auch mal gute Momente, in denen ich versuche so viel wie möglich zu erledigen. War beim Arzt. bin seit 4 Wochen krank geschrieben. Termin beim Psychiater habe ich erst im Februar 2017. Bis dahin versuche ich mich über Wasser zu halten.
Ich hasse mich selbst, das ich einfach nicht aus meiner Haut kann. Verstehe nicht, was mit mir los ist und zu allem Übel fängt jetzt die Angst zu wachsen, meine Partnerin zu verlieren. Was will sie auch mit mir? Hab ja eh einen an der "Klatsche". :cry:
Zuletzt geändert von Engelchen1971 am 23. Okt 2016, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
esperanto2015
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von esperanto2015 »

Liebes Engelchen,
Wow das ist tatsächlich eine Geschichte. Gib mir und den Anderen bitte Zeit bevor wir reagieren und antworten. Sofortige Antworten sind oft wenig hilfreich. So wie meine :)
Aber du hast jetzt einen ersten Schritt getan, indem du das erzählt hast. Ich bin mir sicher dass viele Leser daran anknüpfen werden.
Die grössten Menschen sind die, die anderen Hoffnung geben.
esperanto2015
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von esperanto2015 »

Vielleicht magst du noch etwas mehr von deiner Krankeitshistorie erzählen? Depression ja und seit wann? Gab es schon öfter Situationen wie jetzt?
Die grössten Menschen sind die, die anderen Hoffnung geben.
Engelchen1971
Beiträge: 62
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

Test
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
Engelchen1971
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

Danke für Deine Reaktion @esperanto2015.
Warum versucht man diesen beschissenen Zustand anderen gegenüber zu verbergen??? Ich tue es ja selbst.
Ich war immer stark. Jetzt bin ich es nicht mehr. Das kann doch nicht wahr sein. Auf der einen Seite brauche ich Nähe, Liebe und Geborgenheit von meiner Partnerin. Sie ist sauer und versteht es nicht das ich so distanziert bin. Sie fragt mich immer ob ich sie überhaupt noch attraktiv finde
Ich kann einfach nicht sagen, nimm mich in den Arm, ich fühle mich alleine...
Ich will es, denke es auch ständig, aber ich kriege es nicht über die Lippen. Stattdessen verkrieche ich mich auf dem Sofa in eine Ecke, bin abwesend und grübel vor mich hin und sie ist sauer, wodurch ich noch mehr Schuldgefühle kriege.Sie ist dann unzufrieden, schnauft rum und im schlimmsten Fall knallt sie mir an den Kopf, das sie heim fährt...so wie gestern. Dann noch der Spruch, ich hab einen an der Klatsche. Und ich hab mich heute für mein Benehmen entschuldigt. Warum eigentlich? Schlechtes Gewissen.
Es bringt mich zur Verzweiflung, das ich so scheisse zu ihr bin.
Ich ertrag das nicht. Sitz hier alleine...die Sonne scheint...warum kann man das Leben nicht einfach genießen?????
Engelchen1971
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

@esperanto2015:
Jeder hat mal Stimmungsschwankungen, aber seit dem 03.05.2016 ist es anders.Verspüre nur Schmerz und Traurigkeit. Konnte sonst immer weinen, aber irgendwie geht das nicht mehr. Verspüre so einen Druck in mir. Irgendwas will raus und kann nicht.
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
Engelchen1971
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

lucya hat geschrieben:Das muss man sich von keinem Menschen sagen lassen. Vom eigenen Partnerschaft ist es natürlich noch mal besonders schlimm.
Ich denke Du hast Deiner Wut Luft machen wollen, was ja auch mal in Ordnung ist.
Aber vielleicht ist es zielfuehrender Du erzählst ein bisschen, hmm? Du kannst nicht von Deiner eigenen Einstellung zu Psychiatrie ausgehen, leider.

LG lucya
Ja das stimmt, aber ich mußte es mir sagen lassen! Es gibt halt Menschen, die immer gut austeilen, aber schlecht einstecken können.
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
Ziege04
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Engelchen

Deine Schilderung erinnert mich sehr daran, wie es mir vor 3 Jahren ging.

Du musst unbedingt schnell Hilfe bekommen! Bis Februar.... das geht gar nicht!

Gibt es in Deiner Nähe eine Instituts - Ambulanz oder einen Soz.- Psych.-Dienst? Wenn, dann wende Dich dort hin. Erzähle es so, wie Du hier schreibt.
Oder, wie ich es machte, ich rief mehrere Psychiater an, wurde auch mit Terminen bis ins Unendliche abgespeist, bis ich einen letzten, verzweifelten Anruf tätigte, bei welchem ich am Telefon Rotz und Wasser heulte, bei der Nachfrage, ob es nicht kurzfristig ginge.....
Das brachte mir damals den Einstieg. Binnen 10 Tagen hatte ich einen Termin.....

Daraufhin ging es weiter.....

Versuche es, bleib dran, und lass Dich hier aus, das kann so unendlich hilfreich sein!

Alles Gute!

LG Ziege04
Succubus
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Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Succubus »

Hallo Engelchen,

Da hast du ja ganz schön was durchgemacht. Natürlich muss man sich sowas ("du hast einen an der klatsche") nicht an den kopf werfen lassen. Doch wie wir sicher schon alle mal erlebt haben ist so etwas schneller gesagt als das man über die bedeutung dieser worte nachgedacht hat, gerade in einer angespannten situation.
Deine Partnerin ist verzweifelt weil sie gerade nicht an dich rankommt, das schreibst du ja selbst. Doch kommunikation ist in so einer Situation sehr wichtig, manchmal reicht auch nonverbale kommunikation.
Wenn ich gerade nicht in der Lage bin zu reden aber eine Umarmung benötige, gehe ich zu meinem Partner hin und lege seine Arme um mich...dann versteht er schon was ich brauche. Keiner von uns kann Gedanken lesen, wir sind darauf angewiesen dass Bedürfnisse kommuniziert werden. Es gibt so viele Wege, manche sind anfangs vllt befremdlich...doch sie funktionieren trotzdem.
Du kannst deiner Partnerin z.B auch einen Brief schreiben indem du ihr deine aktuelle Lage erklärst. In einer akuten Situation vllt eine SMS? So wird sie nicht ignoriert und man kann gemeinsam die Probleme angehen.

Da du erst sehr spät einen Termin beim Psychiater bekommen hast, würde ich dir empfehlen über deinen Hausarzt einen vereinbaren zu lassen. Du kannst dir da zwar nicht den Arzt aussuchen, aber solltest innerhalb von wenigen Wochen einen Termin bekommen( Stichwort Kassenärztliche Vereinigung).
Alternativ gibt es noch die Psychiatrische Institutsambulanz der Krankenhäuser, dort bekommt man meistens auch schneller Termine als bei niedergelassenen Ärzten.
Sollte es ganz schlimm werden, scheu dich bitte nicht zur Notaufnahme einer Psychiatrie zu gehen. Dort wird dir gerade bei Suizid- aber auch SV-Gedanken schnell Hilfe in Form von einer stationären Aufnahme geboten. Zur akuten Stabilisierung ist eine Psychiatrie eine gute Anlaufstelle.

Ich wünsche dir viel Kraft und innere Stärke. Auch wenn es momentan sehr dunkel ist, die Sonne kommt wieder.
Don't feed the troll :-)
Engelchen1971
Beiträge: 62
Registriert: 17. Okt 2016, 16:46

Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

Hallo ihr Lieben,
erstmal möchte ich mich ganz herzlich für Eure mir gegenüber gebrachte Zeit danken.
Jeder hat hier mit sich selbst zu kämpfen und trotzdem nehmt ihr Euch Zeit für mich. :-)
Tut gut. Vor allem, weil Ihr meine Situation und meinen "Zustand" versteht!
Hatte gestern doch etwas mit meiner Freundin sprechen können und einige Tränen meinerseits sind auch gelaufen. Hat sehr gut getan, das sie mich mal wieder in den Arm genommen hatte.
Obwohl das Gespräch hauptsächlich um meinen Sohn ging, der wieder unzählige Briefe von seinen Schuldnern erhalten hatte, obwohl er vor einiger Zeit schon meinte, einige Dinge wären schon bezahlt und erledigt. Ständig lügt er mich an und wenn ich ihm, in meinem Zustand ohne Kraft, auch noch meine Hilfe anbiete. Aber er hat ja alles im Griff! *seufz*
Er würde an die Gläubiger zahlen, doch laut der ganzen Briefe, tut er das wohl nicht. Und der erste Hammer ist, das schon ein Haftbefehl einer OGVin vorliegt.*oh graus*
Weiß nicht warum er so ist. Ich bin immer meinen Pflichten nachgekommen, Kinder versorgt, regelmässig arbeiten gegangen. Den Kindern Wünsche erfüllt, soweit es in meinem Ermessen lag. Rede ich mit ihm oder frage ich ihn was, weil ich mir Sorgen mache und ihm helfen will, stellt er mich immer für blöd hin und weiß ja immer alles besser. Naja, so schwer mir dieser Gedanke auch fällt...er muss lernen alleine seinen Weg zu gehen. Ich kann ihm nicht mehr helfen. Wobei da auch bei mir wieder Schuldgefühle hochkommen...versagt zu haben...was habe ich falsch gemacht??? USW. ....
Bis Mitte Dezember muss die Wohnung leer sein, das ich mit der Renovierung beginnen kann, aber ich habe es heute geschafft, schon einige Bahnen Tapete abzureißen. :-)
Seit dem er weiß, das wir ausziehen müssen und das ich zu meiner Freundin ziehe, ist er nur pampig zu mir. Packe ihm noch Sachen, die ich nicht mehr brauche, damit er für den Anfang was hat und kriege nur pampige Sätze an den Kopf geknallt. Er ist 21 J. und müsste doch eigentlich schon so viel Verstand haben, das die Situation auch mich sehr belastet und ich auch genug um die Ohren habe. Er nimmt überhaupt keine Rücksicht.
Auf der einen Seite bin ich sehr froh, hier das Ganze hinter mir zu lassen. Die ganzen Erinnerungen, die Probleme, die ich hier mit den Kindern durchgemacht habe, besonders mit dem Kleinen in der Vergangenheit zu lassen.
Auf der anderen Seite habe ich Angst. Meine Kinder standen mir immer sehr nah und dann ist man auf einmal "allein". Ich glaube das fällt mir auch ziemlich schwer. Mich einfach auf mein eigenen Leben zu konzentrieren und endlich mal an mich zu denken...mit meiner Freundin und meinem Kater ein neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Bin kein großer Freund von Veränderungen, aber ich glaube, das vielleicht alles so kommen musste, damit ich "mein eigenes" Leben beginnen kann.

Bei uns hier im Krankenhaus gibt es wohl keine psychiatrische Ambulanz. Habe mich mal im Internet schlau gemacht. Aber ich werde nächste Woche Montag wieder zu meinem Hausarzt gehen und das mal mit ihm besprechen. Ich hatte ja die ganzen Psychiater hier in der Nähe angerufen...sind nur 5.
Bei dem einen habe ich jetzt Mitte Januar einen Termin (Beurteilung laut Internet nicht besonders gut), bei dem Anderen Mitte Februar (sehr gute Bewertung).
Hoffe mein Hausarzt kann da was machen.
Was ich noch ansprechen wollte...ich weiß nicht, ob es Euch auch so geht, aber....mhhh...wie soll ich das in Worte fassen....
Wenn ich Phasen habe, wo es mir besser geht (manchmal sind es nur einige Stunden, oder mal ein Tag), denke ich mir...naja eigentlich geht es dir doch ganz gut...eigentlich brauchst du doch keine Hilfe und hast alles im Griff. Dann wiederum wenn es mir dann plötzlich wieder schlecht geht (am schlimmsten ist es morgens und zum Abend hin wird es besser), denke ich, ohje du brauchst doch Hilfe.
Immer diese Hin- und Her Gedanken lassen mich wiederum grübeln...bin ich nur unentschlossen? Mache ich mir selbst was vor? Bin ich noch normal? Ich bin krank? Nein, ich bin nicht krank.
Dann denke ich mir es kann doch nicht sein, das ich "krank" bin, warum? von was?
Sind alles nur normale Stimmungsschwankungen...oder nicht? Nein, wohl nicht. :-(
Immer diese komischen Gedanken, hin und her...her und hin.... geht es Euch auch so???
Ich kenne Euch zwar nicht, aber es hat ehrlich gesagt ganz gut getan, diese Zeilen zu schreiben.
Meine Freundin zeigt zwar Verständnis, aber so einige geäußerten Gefühle und Gedanken von mir, kann sie nicht wirklich verstehen und nachvollziehen. Was ich ihr ja auch nicht verübeln kann...sie ist ja gesund und denkt anders.
Würde mich freuen, wieder was von Euch zu lesen...vielleicht erzählt Ihr ja auch mal ein wenig über/von Euch...
Und vielen Dank für die aufmunternden Zeilen von Euch.
Wünsche Euch noch einen angenehmen Tag (auch wenn es scheiß Wetter ist)

Engelchen1971
---------------------------------------------------
Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
Engelchen1971
Beiträge: 62
Registriert: 17. Okt 2016, 16:46

Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

Hallo,
dachte man kann sich hier austauschen und miteinander kommunizieren...
Schade das es hier so ruhig ist.
Habe mir etwas Hilfe und Rat erhofft.
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
Birko
Beiträge: 501
Registriert: 20. Apr 2015, 13:33

Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Birko »

Hallo
Du musst schon selber aktiv werden. Ich hatte auch schon die Erfahrung machen müssen. Habe geschrieben und sehr wenig Reaktion. Du hattest schon sehr viel.
Hab mich dann zurückgezogen, weil ich oft enttäuscht war.
Jetzt lese ich eher mit und habe schon viel Nutzen gezogen.
Es kommen auch immer wieder neue Schreiber ins Forum,schreiben viel, man engagiert sich auch und dann hört man nie wieder von ihnen. Da habe ich auch die Lust daran verloren.
Es gibt aber auch gaaanz wertvolle Schreiber und von denen lerne ich
Birko
Engelchen1971
Beiträge: 62
Registriert: 17. Okt 2016, 16:46

Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

Hallo Birko, erstmal Danke für deine Zeilen.
Das mit dem Mitlesen tue ich auch verstärkt die letzten paar Tage, aber miteinander zu schreiben und sich auszutauschen finde ich viel hilfreicher, für mich zumindest, da ich sonst kaum die Möglichkeit habe mit jemandem zu sprechen, was mir wiederum auch ziemlich schwer fällt und das Ganze schwieriger macht. Ich würde so gerne meiner Freundin mein Herz ausschütten, meine Gedanken und Ängste mitteilen, warum ich in manchen Sitationen so reagiere oder nicht reagiere. Aber der nicht davon betroffen ist, wird das Ganze auch sicher nicht verstehn. Ich verstehe es ja selbst nicht und das macht mich schon fast wahnsinnig.
Dennoch vielen Dank und Dir alles Gute
---------------------------------------------------
Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Bittchen »

Liebe Engelchen,

du bist wirklich sehr gebeutelt und irgendwann ist es für die Seele zuviel und dein Körper macht nicht mehr mit.
So eine sorgenreiche Zeit hatte ich auch ,da kannst du nur professionelle Hilfe suchen und das schnell.
Du bist krank ,das solltest du akzeptieren und dich wie bei anderen schweren Krankheiten verhalten.
Therapie ,Medikamente oder auch eine Klinik können dir helfen.
Dein Hausarzt ist da schon ein guter erster Ansprechpartner.
Ohne alle Probleme anzusprechen,hat mich die Suchtkrankheit meiner jüngsten Tochter am schwersten belastet.
Wenn es meinen Kindern nicht gut geht ,geht es mir auch schlecht.
In erster Linie kannst du nur für dich was tun ,denn in deiner jetzigen Verfassung,kannst du ja auch nicht helfen.
Sondern du könntest dich immer mehr ins dunkle Loch ziehen.
Das Verhalten deiner Partnerin finde ich nicht ok,wenn sie über die Krankheit nicht informiert ist,sollte sie das schnell tun und mit viel Verständnis reagieren.
Das Letzte was du jetzt vertragen kannst,sind weitere Verletzungen.
Im Netz gibt es viel Information über Depressionen und auch wie sich Angehörige verhalten sollten.
Das Video "Mein schwarzer Hund "wäre ein Anfang,dann weiß sie wie du dich fühlst.
Hier bist du unter Betroffenen und bekommst auch Mitgefühl zu spüren.
Mir bleibt nur ,dir gute Besserung zu wünschen und denke an dich.
Du bist wichtig,mit der richtigen Behandlung wird es dir wieder besser gehen.
Einen gute Austausch hier und schreibe dir deinen Kummer von der Seele.
Irgend jemand antwortet dir,manchmal braucht es etwas Geduld.

Liebe Grüße Bittchen
Zuletzt geändert von Bittchen am 31. Okt 2016, 09:06, insgesamt 1-mal geändert.
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Bittchen
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Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Bittchen »

Liebe Birko,

ich freue mich von dir zu lesen und grüße dich herzlich.

Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Engelchen1971
Beiträge: 62
Registriert: 17. Okt 2016, 16:46

Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

Bittchen hat geschrieben:Liebe Engelchen,

du bist wirklich sehr gebeutelt und irgendwann ist es für die Seele zuviel und dein Körper macht nicht mehr mit.
So eine sorgenreiche Zeit hatte ich auch ,da kannst du nur professionelle Hilfe suchen und das schnell.
Du bist krank ,das solltest du akzeptieren und dich wie bei anderen schweren Krankheiten verhalten.
Therapie ,Medikamente oder auch eine Klinik können dir helfen.
Dein Hausarzt ist da schon ein guter erster Ansprechpartner.
Ohne alle Probleme anzusprechen,hat mich die Suchtkrankheit meiner jüngsten Tochter am schwersten belastet.
Wenn es meinen Kindern nicht gut geht ,geht es mir auch schlecht.
In erster Linie kannst du nur für dich was tun ,denn in deiner jetzigen Verfassung,kannst du ja auch nicht helfen.
Sondern du könntest dich immer mehr ins dunkle Loch ziehen.
Das Verhalten deiner Partnerin finde ich nicht ok,wenn sie über die Krankheit nicht informiert ist,sollte sie das schnell tun und mit viel Verständnis reagieren.
Das Letzte was du jetzt vertragen kannst,sind weitere Verletzungen.
Im Netz gibt es viel Information über Depressionen und auch wie sich Angehörige verhalten sollten.
Das Video "Mein schwarzer Hund "wäre ein Anfang,dann weiß sie wie du dich fühlst.
Hier bist du unter Betroffenen und bekommst auch Mitgefühl zu spüren.
Mir bleibt nur ,dir gute Besserung zu wünschen und denke an dich.
Du bist wichtig,mit der richtigen Behandlung wird es dir wieder besser gehen.
Einen gute Austausch hier und schreibe dir deinen Kummer von der Seele.
Irgend jemand antwortet dir,manchmal braucht es etwas Geduld.

Liebe Grüße Bittchen
Hallo Bittchen,
sitze gerade beim Hausarzt im Wartezimmer und habe gerade deine Nachricht gelesen, die mir so nah gegangen ist, das ich Tränen in den Augen habe. Genau, die Psyche macht schlapp. Meine ist sowas von im Arsch (sorry). Konntest Du mit deiner Krankheit umgehen, sie akzeptieren?
Ich schäme mich krank zu sein, warum auch immer. Naja hab es ja schon an den Kopf geknallt gekriegt, das ich eine an der Klatsche habe und am WE gab es mit meinem Großen etwas Theater...da hatte sie mir deutlich zu verstehen gegeben, das ich meine Kinder nicht richtig erzogen hätte...ihre Tochter hat Anstand und nimmt Rücksicht. Rücksichtnahme und Verständnis gibt es bei meinem Sohn nicht...warum auch immer.
Ständig bin ich did Dumme, ständig kommen Sprüche wie "was ziehst du schon wiederfür ein Gesicht?", "was schnaufst du schon wieder?"...usw.
Ich kann im Moment nunmal nicht freudestrahlend durchs Leben laufen. Sie verletzt mich sehr und gibt mir immer wiederdas Gefühl das ich eine Versagerin bin. Sie war über drei Monate krank geschrieben (2x Schulter-OP). War immer für sie da. Bin nach der Arbeit noch 100 km gefahren, um sie zu besuchen. Hab ihr geholfen soweit ich konnte. Mich im internet schlau gemacht (OP-Verlauf, Risiken) Mittlerweile sind 4 Monate rum und immer noch dreht sich alles um die Schulter (hat ja Schmerzen und halbe Schultersteife).
Über alles zerbricht sie sich täglich den Kopf, aber ich merke nicht, das es mal um mich geht. Klar macht sie mir mal abends ne Wärmflasche oder einen warmen Kakao, aber mit meiner Krankheit hat sie sich noch nicht beschäftigt. Als ich vor zwei Wochen beim Hausarzt saß, schrieb sie mir..."was willst DU denn beim Arzt?".
Aber ständig der Spruch "du brauchst Hilfe"!
Sie hat gar keine Ahnung was mit mir los ist und das finde ich schon ziemlich ziemlich traurig und enttäuschend.
Wo kann ich das Video ansehen, von dem du gesprochen hast???
Hier beim Arzt wird es wohl noch länger dauern.

Wünsche Dir einen sonnigen Tag
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
Engelchen1971
Beiträge: 62
Registriert: 17. Okt 2016, 16:46

Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

Hallo Bittchen,

ich bins nochmal...
Habe gerade nach dem Hund im Internet geschaut...das ist ja ein Buch.
Tja das wird schwierig, denn meine Freundin liest nicht. *grübel*
---------------------------------------------------
Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Bittchen »

Liebe Engelchen ,

es gibt auch ein Video,bei You Tube.
Du hast ja auch noch Liebeskummer bei deinen vielen Sorgen.
Überlege dir sehr gut ,welche große Veränderung jetzt gut für dich ist.
Mehr kann ich dir im Moment nicht sagen ,nur du bist richtig bei deinem Hausarzt erst mal.
Körperliche Schmerzen sind schlimm ,aber der seelische Schmerz ist genauso Ernst zu nehmen.
Das wird sehr oft unterschätzt.

Alles Gute!!!
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Engelchen1971
Beiträge: 62
Registriert: 17. Okt 2016, 16:46

Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von Engelchen1971 »

Bittchen hat geschrieben:Liebe Engelchen ,

es gibt auch ein Video,bei You Tube.
Du hast ja auch noch Liebeskummer bei deinen vielen Sorgen.
Überlege dir sehr gut ,welche große Veränderung jetzt gut für dich ist.
Mehr kann ich dir im Moment nicht sagen ,nur du bist richtig bei deinem Hausarzt erst mal.
Körperliche Schmerzen sind schlimm ,aber der seelische Schmerz ist genauso Ernst zu nehmen.
Das wird sehr oft unterschätzt.

Alles Gute!!!
Liebes Bittchen,
ja, habe die Videos gerade bei youtube gefunden. Schaue sie mir später an.
Sitz immer noch im Wartezimmer.
Was meine große Veränderung angeht, kann ich da nicht groß überlegen.
Job verloren, mußte die große Wohnung kündigen, Sohnemann muss bis Dezember auf eigenen Beinen stehn ( was er mich täglich spüren lässt) und ich ziehe zu meiner Freundin. Bin ja schon im Renovierungsstress (kommt auch noch dazu).
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
wohin geht die reise
Beiträge: 349
Registriert: 16. Sep 2016, 11:44

Re: Mit Depressionen geplagt

Beitrag von wohin geht die reise »

Liebe Engelchen
Das Grübeln - bin ich überhaupt krank , ich hab schuld, ich bin ein Versager, das alles kenne ich gut und
ich kann mir in etwa vorstellen, wie du dich fühlst, zumal du ja auch noch ne andere Baustellen hast.
Ich habe lange gebraucht, bis ich akzeptieren konnte, dass die Depression eine Krankheit ist. Eine Therapeutin und meine ehemalige Psychiaterin standen mir zur Seite.
lore
Antworten