Resistenz gegen Medikamente?

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Regenwolke86
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Resistenz gegen Medikamente?

Beitrag von Regenwolke86 »

Ich wollte mal fragen, ob es hier jemand kennt das eine "gewöhnliche" Dosis Medikamente nicht wirkt. Bei mir ist es so, dass ich erst 30 bin und mir aufgefallen ist, dass mir gewöhnliche Schmerzmittel wie z.b. Novalgin, ibuprofen etc. Nicht helfen. Gegen meine starke Schulterschmerzen habe ich letztendlich unregelmäßig! Tilidin 50/4 genommen. Selbst davon muss ich 2-3 Stück nehmen damit sie was anrichten. Zum anderen nahm ich seit 2014 mal öfter Bromazepam. Selbst davon haben 6mg nicht gereicht um eine Wirkung zu spüren, erst bei 12mg (schon bei der ersten Einnahme). Jetzt ist es so, dass ich kein Bromazepam mehr nehme, da ich seit Mittwoch Moclobemid nehme und ich habe weder Entzugserscheinungen noch sonst etwas obwohl ich es die letzten Monate fast täglich genommen habe. Ist das normal? Auch als mir Bromazepam ausgegangen ist, war ich zu antriebslos mir ein neues Rezept vom Arzt zu holen, so dass ich es habe 1-2 wochen schleifen lassen, sprich es hat mich (zum Glück) nie abhängig gemacht. Ich wiege 102 kg und frage mich, ob es eventuell am Gewicht liegen kann, dass bei mir normale Dosen nicht wirken. Wenb jemand ähnliche Erfahrungen hat würde ich mich freuen mich austauschen zu können. Natürlich habe ich jetzt auch Sorge, dass das Moclobemid bei mir nicht wirken kann. Aber das werde ich wohl erst in 5 Wochen herausfinden.

Lg
qwertzuiopII
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Re: Resistenz gegen Medikamente?

Beitrag von qwertzuiopII »

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Wenn das Lichtspiel des Lebens keine Schatten mehr wirft
Salvatore
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Re: Resistenz gegen Medikamente?

Beitrag von Salvatore »

Hallo Regenwolke,

frag mal deinen Psychiater nach einer Wirkspiegelanalyse. Das wird nicht typischerweise gemacht, weil die Aussagekraft so gering ist, aber es könnte Antworten darüber liefern, warum Medikamente bei dir so schlecht anschlagen.
Bei mir wurde das bei einem psychiatrischen Klinikaufenthalt gemacht und ergab, dass ich sehr schnell verstoffwechsele. Ich wiege nur 46 kg bei einer Größe von 1,60 m und saufe kräftig gebaute Kerle unter den Tisch, obwohl ich sehr selten Alkohol trinke (also nicht "im Training" bin). Wenn ich Kopfschmerzen habe, nehme ich immer mindestens 2, eher drei Ibuprofen 400mg auf einmal - meinem Mann reicht oft ne halbe. Mein Migränemedikament (Triptan) hilft mir für ungefähr 5-6 Stunden, dann kommt die Migräne wieder (was extrem blöd ist, wenn ein Anfall drei Tage dauert). Antidepressiva hatten bei mir jeweils in der Höchstdosis kaum bis keine Wirkung, allerdings hatte ich auch keine Probleme mit Nebenwirkungen oder Absetzsymptomen. Von einer Tablette Zopiclon (Schlaftablette) konnte ich schon öfter nicht schlafen und habe noch eine zweite genommen...

Jedenfalls, wenn mein Körper das alles in Windeseile abbaut, ist es ja nicht wirklich ein Wunder. Ich habe mich damit abgefunden, dass AD bei mir nicht anschlagen und bei anderen Medikamenten spreche ich den Arzt bei der Verordnung darauf an, dass ich möglicherweise eine höhere Dosis für eine angemessene Wirkung benötige als andere Patienten. Außerdem lasse ich meine Blutwerte regelmäßig kontrollieren, damit nicht irgendwann eine böse Überraschung in Form von Organschäden auf mich wartet. Das ist aber nur zur Sicherheit.

LG, Salvatore
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Zwiebelchen
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Re: Resistenz gegen Medikamente?

Beitrag von Zwiebelchen »

Hallo Regenwolke,

ich habe mal gelesen, dass es verschiedene Typen von Menschen gibt bei der Medikamenten Aufnahme.

Ich glaube das stand in dem Buch "Das Gedächtnis des Körpers" von Joachim Bauer.

Deshalb ist für viele die in der Packung angegebene Dosis zu wenig oder zu hoch. Leider nehmen Ärzte und Tablettenhersteller darauf keine große Rücksicht. Man muss das selbst ausprobieren und mit seinem Arzt besprechen.

Es kann also durchaus sein, dass du oder Salvatore mehr Mittel benötigt, bis eine Wirkung erzielt wird...
Viele Grüße,
Zwiebelchen
Brummi59
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Re: Resistenz gegen Medikamente?

Beitrag von Brummi59 »

Salvis Ausführungen sind absolut richtig.
Ich verbrenne auch im Turbodurchlauf. Als ich mit der nominellen Höchstdosis Venlafaxin (375 mg) in die Klinik kam, haben die sofort auf 250 mg reduziert. Dann bin ich zwei Tage wie Falschgeld rumgerannt. Mit den Blutwerten kam das große Staunen. Mein Venlafaxinspiegel war ganz niedrig. Und zack, gabs wieder die Höchstdosis.
Also ruhig mal den Medikamentenspiegel im Blut messen lassen. keine Ahnung warum dies so selten geschieht.
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
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Salvatore
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Re: Resistenz gegen Medikamente?

Beitrag von Salvatore »

Brummi59 hat geschrieben:keine Ahnung warum dies so selten geschieht.
Weil es für viele Patienten keinen Informationswert hat. Gemessen wird die Konzentration im Blut, interessant ist aber eigentlich nur die Konzentration im Gehirn; daher würde sich im Großteil der Fälle ein falsch-positives Ergebnis zeigen, also eine hohe Wirkstoffkonzentration im Blut, die aber überhaupt nichts darüber aussagt, ob die im Gehirn auch hoch ist.

Aus demselben Grund werden bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten nur selten Tests durchgeführt, hier zeigt sich allerdings im Gegenteil meist ein falsch-negatives Ergebnis, also kein Hinweis auf eine Unverträglichkeit, obwohl sich möglicherweise eine im Alltag zeigt. Zuverlässiger ist, es einfach auszuprobieren - spürt man einen Effekt = Erfolg, spürt man keinen Effekt = anderes ausprobieren.

Aber für manche Patienten - wie dich, Regenwolke und mich - könnte es dennoch interessant sein, einfach weil man dann einen Anhaltspunkt dafür hat, warum man evtl. so schlecht anspricht. Und um weiterhin medikamentös eingestellt zu werden, weil man dann gar nicht erst mit so Minidosen rumprökeln muss.
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qwertzuiopII
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Re: Resistenz gegen Medikamente?

Beitrag von qwertzuiopII »

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