Psychotherapie läuft aus

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Annie
Beiträge: 176
Registriert: 16. Apr 2003, 20:01

Psychotherapie läuft aus

Beitrag von Annie »

Hallo Forum,
seit Januar 2000 mache ich eine Psychotherapie. Mein Therapeut hat mir eröffnet, daß die Therapie nur noch bis zu den Sommerferien von der Krankenkasse finanziert wird.
Ich weiß aber nicht, wie ich ohne Therapie durch's Leben kommen soll. Bis vor einem Jahr habe ich mich geschnitten, wenn ich in einer Krise war. Ich habe auch schon an Suiz... gedacht und mein Vorhaben im Oktober 2002 nicht realisiert.
Was kann ich tun???
Viele Grüße
Annie
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Psychotherapie läuft aus

Beitrag von DepriXX »

hallo
ich denke mal du machst eine gesprächstherapie?
du bekommtst auf jeden fall noch eine verhaltenstherapie dazu, einfach mal die kk anrufen und mit dem med. dienst verbinden lassen, die helfen dir weiter!

auch mal drauf hinweisen, dass ein krankenhausaufenthalt ja viel, viel,viel teuerer ist *g*.

einer bekannten ging es mal genauso, therpie zu einde und was nun, sie ist 6 wochen in eine akutpsychiatrie und siehe da, sie bekam eine...., weil es ja sein kann, dass sie sonst ganz oft in die klinik muss.
ein wenig frech und ausgefallen sollte man diesbezüglich schon werden, weil man sonst nix bekommt!
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



samtpfote
Beiträge: 22
Registriert: 15. Jan 2004, 10:45
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Re: Psychotherapie läuft aus

Beitrag von samtpfote »

Hallo,

mir geht es ähnlich, auch meine Therapiestunden sind demnächst "aufgebraucht" und da ich bereits schon in der Verlängerung der Therapie bin, hält meine Ärztin es auch für unwahrscheinlich, dass die KK noch einmal einer Verlängerung zustimmen wird. Sie meinte, dann käme nur noch die psychiatrische Grundversorgung in frage.
Naru
Beiträge: 97
Registriert: 7. Jun 2004, 08:57

Re: Psychotherapie läuft aus

Beitrag von Naru »

Hallo Annie!
Ich hatte dasselbe Problem wie Du. Ich habe im April 1998 eine Psychotherapie angefangen, die insgesamt 5 Jahre dauerte. Sie wurde abwechselnd von der Krankenkasse und dem Jugendamt, weil ich noch minderjährig war, finanziert. Nehme an, Du bists nicht mehr....
Mmmmmh, ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen.
Man fühlt sich so sehr hilflos dem gegenüber, man kann nicht ohne. Es macht einem total die Angst, wenn man an die Zeit danach denkt.
Redest Du Klartext mit deiner/m Psychologe/-in? Das ist wahnsinnig wichtig, denn es gibt sicherlich noch einige Möglichkeiten, das ganze fortzusetzen. Und ich denke, in Deinem Fall IST es wahnsinnig wichtig.
Als meine Therapie nach 5 Jahren zuende war, fühlte ich mich überhaupt nicht bereit dazu, hätte von mir aus noch 10 Jahre weitermachen können....Aber nach einigen Monaten habe ich diesen "Trennungsschmerz" überwunden.
Allerdings habe ich letztes Jahr im Oktober wieder eine Therapie angefangen. Nach einer Pause von 2 Jahren übernimmt die Krankenkasse nämlich wieder.

Wünsche Dir viel Glück dabei....
Liebe Grüße
Nadine


*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Es ist besser sich ein kleines Licht anzuzünden als über die Dunkelheit zu fluchen. (Konfuzius)
Annie
Beiträge: 176
Registriert: 16. Apr 2003, 20:01

Re: Psychotherapie läuft aus

Beitrag von Annie »

Hallo SuMu,
hallo Samtpfote,
hallo Nadine,
Euch allen vielen, vielen Dank, daß Ihr Euch Zeit genommen habt, mir zu schreiben. Ich mache seit vier Jahren eine Gesprächstherapie bei einem Analytiker. Ich werde es ihm auf jeden Fall sagen, daß ich mich mit einem Ende sehr schwer tue. Meinen Hausarzt, der mich schon seit gut 20 Jahren behandelt, werde ich auf um Rat fragen. Mal sehen, was dabei herauskommt.
Ganz herzliche Grüße
Annie
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: Psychotherapie läuft aus

Beitrag von Xenia »

Liebe Annie,

ich kann mir gut vorstellen, daß Dich das Wissen um das baldige Ende Deiner Psychotherapie ganz schön ins Schleudern bringt. Das ist doch auch nur zu verständlich, ich meine, Du hattest jetzt vier Jahre lang einen festen Termin in der Woche, an dem Du über das sprechen konntest, was Dich wirklich bewegt. Mit jemandem, den Du magst. Daß das alles nach den Sommerferien vorbei sein soll, würde bei mir wohl brutale Ängste auslösen. Und auch das alte Einsamkeitsgefühl käme mal wieder vorbei.

Eigentlich fällt mir überhaupt nichts Schlaues ein, was ich Dir schreiben könnte. Das Ende einer Therapie ist eine total schmerzhafte Situation, daran gibt es gar nichts zu rütteln. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, jetzt auf einmal keine Therapie mehr zu haben. Ich kann mir vorstellen, daß das ein ziemliches Loch in Dein Leben reißt...

Aber vielleicht läßt sich Dein Analytiker ja darauf ein, daß Ihr die letzten Termine auf einen weiteren Zeitraum ausdehnt, anstatt wöchentliche Termine dann einen Termin alle vier Wochen oder so. Auf jeden Fall würde ich mit ihm besprechen, daß Ihr so etwas wie ein auslaufendes Ende hinbekommt, so daß Du Dich wenigstens ein kleines bißchen mit dem Gefühl, keinen Therapeuten mehr zu haben „anfreunden“ kannst.

Wenn die Therapie vorüber ist, wirst Du mit Sicherheit erst einmal eine sehr schwere Zeit haben. Aber weißt Du, ich denke, daß Ihr die Therapie ja beendet und nicht abbrecht. Ich möchte damit sagen, daß Du doch bestimmt eine Art Rüstzeug hast für das Leben „nach der Therapie“. Vielleicht wird es ja nach einiger Zeit auch echt toll, daß Du nicht mehr dauernd über Probleme reden „mußt“....

Meine Freundin hat vor mittlerweile fast zwei Jahren ihre Therapie beendet. Zuerst ging es ihr ganz gut damit, dann bekam sie noch einmal richtig fette Krise und hat dann versucht, eine andere Therapie anzufangen. Aber mit der Zeit hat sie einfach festgestellt, daß sie gar keinen Bock mehr auf Therapie hat... Ihre Therapie dauerte auch vier Jahre. Jetzt lebt sie ohne Therapie und bekommt das meistens auch echt gut hin. Vielleicht macht Dir das ja ein wenig Mut.

Und dann ist es ja auch so, daß Du nach zwei oder drei Jahren wieder eine neue Therapie beginnen kannst. Außerdem, sollten alle Stricke reißen, könntest Du auch versuchen, vor Ablauf dieser Wartefrist eine neue Therapie zu beginnen. Diese Therapie dürfte dann allerdings nicht analytisch orientiert sein. Ich habe einige Bekannte, bei denen das so funktioniert hat (wobei auf einem ganz anderen Blatt steht, ob das dann auch Sinn macht).

Darüber hinaus kannst Du ja auch jederzeit eine stationäre Therapie beantragen, wenn es sich zeigen sollte, daß Du es ambulant nicht auf die Reihe bekommst. Ambulante und stationäre Therapien können unabhängig voneinander bewilligt werden. Da muß dann Dein Psychiater „nur“ schreiben, daß die ambulante Therapie derzeit nicht den gewünschten Erfolg bringen kann und er daher dringend einen stationären Aufenthalt anrät... Vielleicht brauchst Du das aber auch alles gar nicht.

Vielleicht kannst Du ja mit Deinem Analytiker auch besprechen, daß es Dir helfen würde, wenn Du wüßtest, daß Du Dich in gewissen (längeren und langen) Abständen mal bei ihm melden kannst, vielleicht indem Du ihm einen Brief schreibst oder so... Ich schreibe manchmal meiner Ex-Therapeutin eine Mail, wenn es irgend etwas zu erzählen gibt (gutes oder schlechtes).

Ach Menno, ich weiß auch nicht, was ich Dir sagen soll. Außer, daß ich Dir jetzt schon einmal ganz fest die Daumen drücke, daß Du das alles gut hinkriegst. Und ich glaube auch, daß Du es schaffen kannst... Immerhin hast Du Dich auch von Deinen selbstverletzenden Handlungsweisen verabschiedet...

Gehst Du eigentlich neben der Therapie auch zu einem Psychiater, wegen Medikamente oder so? Dann könntest Du doch den auch mal fragen, ob es zumindest vorübergehend mal möglich wäre, daß Du einen festen Termin alle paar Wochen bekommst. Nur so’ne Idee...

Alles Liebe (auch an Heidi), Deine

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
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