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Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 07:41
von M1971
Die Zahl der Anschläge in Deutschland nimmt zu. Egal ob Terror oder Amok. In den Medien wird berichtet, dass die Täter stets unter psychischen Problemen litten. Depressionen bekommen somit gerade eine negative Presse. Für mich ist das noch ein Grund mehr, in Beruf und Freundeskreis nicht von eigenen depressiven Themen zu berichten.
Werden depressive durch die aktuellen Ereignisse stigmatisiert ? Wie seht ihr das?
Gruß
M

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 08:56
von Katerle
Hallo M1971,

gut das du dieses Thema anschneidest.
Auch ohne den aktuellen Ereignissen bestanden ja auch schon häufiger Vorurteile gegenüber Menschen mit psychischen Problemen und ich denke, das solche Ereignisse einen negativen Einfluss haben und somit auch zu einer Stigmatisierung beitragen können. Von daher halte ich es für wichtig herauszufinden, welche Hintergründe das hat, damit es nicht noch weitere schlimme Ereignisse dieser Art geben wird...

Katerle

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 09:53
von qwertzuiopII
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Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 10:05
von P_Bishop
Hallo,

ich denke (und hoffe), dass aufgrund der jüngsten Ereignisse in den Medien bald auch die Erkrankung des Täters in den Fokus rücken wird. Dies wird nicht in einer Form stattfinden, welche psychisch Kranke im Allgemeinen stigmatisiert. Man muss ja im Falle des Amokläufers noch andere Faktoren, die letztendlich zu seiner Tat geführt haben, berücksichtigen.

Dies hat dann auch zu Folge, dass die Erkrankung Depression weiterführend erklärt werden muss. Dort wird dann deutlich werden, dass ein depressiver Mensch nur äußerst selten eine Fremdgefährdung an den Tag legt und diese eben noch durch andere Faktoren (die man im Falle des Täters noch nicht kennt) entstanden sein muss.

Ich habe mir, genau wie du, am Anfang auch Gedanken darüber gemacht. Aber ich denke, wir sollten nicht allzu viel Angst haben, dass die Stigmatisierung zunimmt. Denn letztendlich kann die Diskussion auch dazu führen, dass dem Thema Psyche endlich mal mehr Bedeutung angerechnet wird.

Eins muss ich, wenn ich darf, einfach mal loswerden, auch wenn ich weiß, dass es hier eigentlich nicht Thema ist: Ein Mensch, der sich mit "Ballerspielen", wie es in den Medien reißerisch heißt, beschäftigt, wird nicht zwangsläufig im Sinne einer kausalen Richtung zum Gewaltstraftäter. Denn auch solche Annahmen lassen psychosoziale Komponenten bzw. die Multifaktorialität psychischer Störungen völlig außer Acht.

Grüße,

P. Bishop

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 10:06
von mime
Hallo M1971,

ich habe auch unangenehm berührt den Kopf geschüttelt, dass es oftmals in solchen Fällen heißt, dass es sich um psychische Erkrankungen gehandelt hat (und dass Depressionen explizit mit erwähnt wurden). Doch auch bei anderen Straftaten werden solche Zusammenhänge erwähnt (allerdings heißt es da häufig lapidar bei "psychisch krank", ohne näher zu differenzieren, welche Diagnose dahinter steckt).

Depressionserkrankungen sind m. E. für solche Taten nicht verantwortlich - es wird nach meiner Auffassung zunächst "in den Krümeln gesucht", um irgendwelche Anhaltspunkte für Auffälligkeiten zu finden, und da bieten Depressionen eben oftmals eine unrühmliche Plattform.

Nö, das finde ich unklug und nicht zielführend - doch was könnte man dagegen tun? Bei Suiziden hält sich die Berichterstattung aufgrund der Angst vor Nachahmungen zurück, was die Details betrifft. Vielleicht lernt man davon auch in den Medien, manchmal nicht alle Details herauszukehren, auch was das Thema "psychisches Erkranktsein" betrifft.

Und ja, manchmal empfinde ich es auch als Diffamierung, wenn ständig die Depressionserkrankung eine Rolle in den Medien spielt. Als ob es die Non-Plus-Ultra-Erklärung wäre... wenn jemand, der so eine Tat zu verantworten hätte, (angeblich) depressiv ist; als ob Depressive allgemeingefährlich wären... Das regt mich manchmal auf, aber ich muss mir ja nicht jeden Schuh anziehen (und mich über alles aufregen, was so durch die Medien geistert - es gibt immer einen "Ausknopf" oder die Möglichkeit, den Artikel nicht zu lesen).

Von mir aus kann sich jeder aufregen, umbringen oder sonst etwas tun, aber ich finde es unverantwortlich, andere mit in den Tod zu reißen, Unschuldige mit zu beteiligen, zu traumatisieren usw. - und das völlig unabhängig vom Vorliegen jedweder psychischen Erkrankung.

Was das "Sich-Outen" als von Depression Betroffener im Bekanntenkreis betrifft: Da sollte man m. E. weise Auswählen, wem man was anvertrauen möchte. Bei mir wissen es nur ganz, ganz wenige Leute, für alle anderen bin ich nicht in irgendeiner Form psychisch auffällig oder gar krank. Da meine "Normal-sein-Fassade" recht gut funktioniert, ist das bei mir auch kein Thema (und ich fahre gut damit) - doch das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Viele Grüße
Mime

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 10:18
von qwertzuiopII
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Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 10:22
von Bittchen
Hallo,

ich kenne ja nur meine Gefühle und schade durch mein Verhalten in einer Krise immer nur mir selbst.
Es käme mir nicht in den Sinn Andere zu verletzen.
Das jetzt die Störung von dem Amokläufer wieder breit getreten wird als Depression,
finde ich sehr verstörend.
Bestimmt hatte er auch eine Depression,aber da waren bestimmt auch andere Faktoren ausschlaggebend.
Durch solche Aussagen werden Depressive noch mehr stigmatisiert.

VG Bittchen

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 10:54
von M1971
Ich denke nicht, dass sich die Medien reflektiert mit dem Thema Depressionen auseinander setzen. Medien wollen Schlagzeilen. Und da ist es einfach populärer alle Depressiven unter Generalverdacht zu stellen

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 11:50
von Tink
Hallo ich wollte jetzt auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich persönlich hab im bezug auf München und auch Ansbach immer nur psychische Probleme bzw, in psychologischer Behandlung gehört...
Und dies scheint mir gar nicht so abwegig... Denn meiner Meinung nach muss jmd der so was macht eine soziopatische Persönlichkeitsstörung haben. Depression bzw depressive Phasen sind häufig bei vielen anderen krankheitsbildern auch dabei. Es ist das bekannteste u wird gerne hervorgehoben weil es bei jedem ein aha auslöst. Wer sich auch nur ansatzweise auskennt weis das eine reine Depression und so stark fremdaggressives lang geplantes verhalten kaum durch eine letargisch machende Depression begründet werden kann...
Ich kann das einfach nicht ernst nehmen... Psychische Erkrankung ja...
Reine Depression ahaha....

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 12:32
von Morbus
Ihr solltet das Ganze nicht so an euch heran lassen.
Die meisten Menschen sind "dumm" und werden von den Medien und der Berichterstattung auch so behandelt. Es machen sich viel zu wenige Menschen die Mühe selber zu recherchieren und so kommt es eben immer wieder zu Vorurteilen aufgrund falscher oder mangelhafter Informationen.
Die Medien stellen häufig alle einer bestimmten Ethnie/Religion/Krankheit unter Generalverdacht und schüren so häufig Ängste die eigentlich unbegründet sind und schnell wiederlegt werden können. Solange keine Experten hinzugezogen werden und solche Statements wiederlegen kommen so eben solche Eindrücke zustande und selbst wenn dann eingelenkt wird oder sich ein Experte klar dagegen ausspricht ist der Schaden schon angerichtet.

So stehen eben auch Muslime unter Generalverdacht, Flüchtlinge geraten nun in den Fokus und psychische Erkrankungen wie Depressionen sind seit jeher ein leichtes Ziel/Opfer.
Es wird selten nach der wahren Begründung für solche Zwischenfälle gesucht. Das hieße dann ja oftmals Probleme des Systems zu benennen. So schiebt man die Schuld lieber Computerspielen, Krankheiten oder dergleichen zu. Ursache einer solchen Tat, entstandene Krankheitsform durch Flucht, Trauma, Gewalt, ... sind erstmal nebenrangig.

Jeder der nicht gleich auf den Hysterie-Zug aufspringt und eine Weile wartet und erst dann so ein Geschehen verfolgt wird mit ganz anderen Informationen versorgt und bekommt ein ganz anderes Bild von den Geschehnissen.
Daher rate ich allen einfach ruhig zu bleiben und sich später damit zu befassen wenn wirklich Informationen auf den Tisch liegen und die Tat für die Medien wieder "uninteressant" wird. Man muss sich nicht von der Berichterstattung mit Indizien und voreiligen Erkenntnissen verwirren/erschlagen lassen. Das hilft eigentlich keinem, nicht einem selbst, nicht den Opfern/Familien und auch nicht den Menschen die dadurch unter Verdacht geraten.

Aber natürlich muss jeder für sich selbst entscheiden wie er mit der heutigen Berichterstattung leben will und was für einen selbst das Beste ist. Liebe Grüße, Finn

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 12:36
von itisme
diese stigmatisierung kann mich richtig aufregen und finde es nicht in ordnung. man hat es nicht einfach als psychischkranke person weil man immer stigmatisiert wird. mit diesen anschlägen wird es für uns nur noch schwieriger weil die leute meinen alle psychischkranken sind verrückt und spinnen.
man wird wirklich aufpassen müssen wem man von seiner depression erzählt weil die menschen ein falsches bild von psychischkranken haben.

ich finde es aber wichtig, dass wir uns wehren und sagen das ihr bild von psychischkranken falsch ist. man kann ja auch etwas sagen ohne den menschen zu sagen, dass man selber krank ist!

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 16:18
von Melisse
Morbus hat geschrieben: Die meisten Menschen sind "dumm" und werden von den Medien und der Berichterstattung auch so behandelt. Es machen sich viel zu wenige Menschen die Mühe selber zu recherchieren und so kommt es eben immer wieder zu Vorurteilen aufgrund falscher oder mangelhafter Informationen.
(...)
Es wird selten nach der wahren Begründung für solche Zwischenfälle gesucht. Das hieße dann ja oftmals Probleme des Systems zu benennen. So schiebt man die Schuld lieber Computerspielen, Krankheiten oder dergleichen zu. Ursache einer solchen Tat, entstandene Krankheitsform durch Flucht, Trauma, Gewalt, ... sind erstmal nebenrangig.
Sich bemühen und den Dingen auf den Grund gehen, sich Zeit zum Nachdenken nehmen, kann die Atmosphäre (oder das Klima) in einer Gesellschaft günstig beeinflussen; und in demselben Maße, die zerstörerische Neigung bzw. Absicht, einen Mensch zu mobben, abwenden helfen oder erst gar nicht entstehen zu lassen
Ob Menschen mit einer depressiven Erkrankung oder an anderen Formen von seelischer oder geistiger Beeinträchtigung noch mehr stigmatisiert werden, lässt sich jetzt kaum ausreichend beantworten. Darum: öfters wieder Kant, Nietzsche, Sokrates lesen.

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 25. Jul 2016, 19:43
von qwertzuiopII
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Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 26. Jul 2016, 06:50
von otterchen
STERN online, auf der Titelseite - verlinkt hierhin:

http://www.stern.de/gesundheit/amoklauf ... 79284.html

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 26. Jul 2016, 08:07
von Katerle
Danke euch für die Link`s.

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 26. Jul 2016, 08:20
von silkesilke
Morgen!

Ich denke, dass Menschen mit den Diagnosen Angststörung oder soziale Phobie, die ja auch kursieren, gensusowenig mit Gewalt in Verbindung gebracht werden sollten wie wir mit der Diagnose depression. Auch sie wollen und sollen nicht stigmatisiert werden.

Wenn der 18-jährige zunächst unter der Diagnose erfasst würde, zeigt es leider auch, wie schwierig die Diagnose Stellung ist. Und leider auch, dass eine Behandlung nicht vor solchen Entwicklungen schützen muss.

Mir wäre es lieber, die Berichtetstattung läuft darunter, was ihm fehlte. Es spielt sicher viel mit rein. Mobbing ist ja nun auch etwas was soziale Interaktionen einschränkt und womöglich mit interkulturellen Konflikten vor allem stand.

Gewalt und Aggression entsteht oft auch aus Hilflosigkeit, siehe hier: http://m.dw.com/de/amok-planer-macht-du ... a-19109775" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Dass eine offensichtlich längere Planung umgesetzt wurde und so viel Trauer hinterlässt, bewegt mich sehr.

Stigmatisiert fühle ich mich nicht, ich weiß, dass meine Zustände wie bei vielen Menschen mit depressiven Episoden nichts mit Aggression nach außen zu tun hatten.

Im Freundeskreis nutze ich die Diagnose schon länger nicht mehr. Ich benenne konkret meine individuellen Konflikte, da ich für mich reaktive Phasen der depression sehe und weiß, was zu diesen Zuständen führt.

Silke

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 26. Jul 2016, 08:49
von qwertzuiopII
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Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 26. Jul 2016, 09:01
von M1971
Riskante Berichterstattung schafft Auflage - und dies sichert den Journalisten den Job

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 26. Jul 2016, 23:24
von Lærke
Hallo,

heute hat sich in Report Mainz ein Prof. Heubrock folgendermaßen zur Terroristen-Thematik geäußert, wörtlich:

"Viele psychisch kranke Menschen leiden an einem Minderwertigkeitsgefühl, das sie durch Allmachtsphantasien, die sich über lange Zeit entwickeln, kompensieren und am Ende wollen sie groß rauskommen, etwas Bedeutungsvolles, Kämpferisches, Starkes, für die Nachwelt hinterlassen."

Mir fiel die Kinnlade runter.
Wenn das stimmen würde, dann müssten sich ja z.B. in diesem Forum "viele" Massenmörder befinden.
Bitte vortreten, wer dieses Hobby pflegt (besonders die Frauen)......

Ich habe diesem "Experten" eine Mail geschrieben mit Kopie an die Redaktion.
Alles kann ich nicht ertragen, was "Experten" von sich geben.

LG, Lærke

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 27. Jul 2016, 10:43
von Morbus
Es ist schon leicht komisch wie alle Menschen mit psychischen Erkrankungen nun scheinbar in einen Topf geworfen werden. Alle dementen Menschen, Angst-erkrankten, Menschen mit Burnout, Essstörungen, Zwangsstörungen, Süchten, Depressionen, Tourette und vielen weiteren. Alles potentielle Massenmörder wie es scheint :lol:. Ich kann ja verstehen wenn Zusammenhänge bei Arten der Persönlichkeitsstörung gemacht werden, auch Formen von Psychosen und Schizophrenie könnten verdächtig sein und sogar bestimmte Traumata und bipolare Störungen können beteiligt sein, aber einfach so alle psychischen Erkrankungen/Erkrankten in einen Topf zu werfen zeigt schon von viel Unverständnis für die Thematik.
Und selbst der Verdacht der von mir genannten Störungen/Erkrankungen sollte erstmal nachgewiesen werden und niemals einfach so ohne triftige Beweise genannt werden. Ich tat das nun nur um etwas zu verdeutlichen.

Die Depression kann nie alleine für solche Taten verantwortlich sein und gemacht werden. Auch können die meisten Menschen in ihren Leben an den Großteil dieser Erkrankungen plötzlich erkranken. Somit wäre nach deren Logik jeder Mensch eine potentielle Zeitbombe die nur darauf wartet etwas "bedeutungsvolles, kämpferisches, starkes für die Nachwelt zu hinterlassen".

:D Es ist schon wirklich bezeichnend für unsere Kultur die so sicher lebt so unbegründete Ängste zu schüren. Am besten man nimmt das ganze mit etwas Humor und lässt sich nicht verunsichern.

Wenn euch dieses Thema so mitnimmt, dann macht Ihr etwas falsch beim Umgang mit eurer Erkrankung. Auf sich selbst zu achten und Themen zu meiden die zu einer Verschlechterung führen sind einfach wichtig. Nimmt nicht jedes geschriebene und gesprochene Wort so ernst.

Liebe Grüße, Finn

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 27. Jul 2016, 10:52
von John4155
Ich denke das die Fokussierung auf die angebliche psychische Erkrankung der Täter, das Staatsversagen kaschieren soll. Die Attentäter in Frankreich sind angeblich auch psychisch krank gewesen.

Wir wissen alle das es überall Leute gibt die nicht wirklich nett sind. Das gilt auch für uns Erkrankte. Ich habe die Erfahrung gemacht das bei uns weniger unangenehme Menschen rumlaufen als bei den Normalos.

In der Arbeit verheimliche ich meine Erkrankung.

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 28. Jul 2016, 08:12
von M1971
In Bremen ist gestern ein Asylbewerber aus der Psyhatrie geflohen und hat mit einem Amoklauf gedroht. Zum Glück konnte er rechtzeitig gefasst werden.

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 28. Jul 2016, 11:51
von Botus
Spezialisten, die sich schon Jahre mit derartigen Phänomenen beschäftigen, wissen, dass die psychische Erkrankung allein nicht zu solchen Taten führt.

Damit sowas passiert, muss eine Neigung zu Aggressionen und Gewalt vorliegen.

Diese Neigung erwächst (oftmals) aus dem Wunsch, dass Protagonisten sich selbst als bedeutend sehen, aber die Mitmenschen parieren nicht wie gewünscht, das macht sie wütend. Sie werden auch nicht ihrem Stande gemäß beachtet. Das macht sie wütend. Sie sehen sich als sehr gut, aber sie kriegen selbst einfachste Dinge im Leben nicht gebacken. Das macht sie wütend.

So erklärt sich, dass dann oftmals ein Ende gewählt wird, das möglichst spektakulär ist. Die Welt wird schon sehen, was sie davon hat. Der Psychologe, der den Attentäter in Behandlung hatte, sah voraus, das sein suizidgefährdeter Patient wohl ein Ende wählen wird, das möglichst spektakulär ist. Das stand in seinen Aufzeichnungen. Solche Sachen sind vorhersehbar.

Leider macht man es sich einfach. Anstatt über diese Charakterzüge zu sprechen, verbreitet man die eher pauschal gehaltene Aussage, der Täter habe wohl psychische Probleme gehabt. Das ist sehr unfair gegenüber der Mehrheit der friedliebenden Erkrankten.

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 28. Jul 2016, 12:39
von M1971
Zumindest bekommt man durch die Presse einen Einblick wer so alles um die ohnehin schon knappen Therapieplätze konkurriert...

Re: Terroranschläge - Stigmatisierung von Depressiven

Verfasst: 29. Jul 2016, 09:22
von qwertzuiopII
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