Hat jemand Ideen?

otterchen
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Hat jemand Ideen?

Beitrag von otterchen »

Hallo zusammen,

ich drehe noch durch vor lauter Bedürftigkeit.

Mir ist langweilig! Mein Leben besteht derzeit nur aus Arbeit und Haushalt.
Wenn ich frei habe, pendle ich zwischen PC, TV, Handy... und schlafe viel auf der Couch.
Tolle Wurst! Das kann's nicht sein!

An anderer Stelle habe ich es schon geschrieben:
mir fehlen Menschen, ein soziales Netzwerk, ein Freundeskreis, Zusammengehörigkeit, Gemeinschaft.
Seit meiner Reha Ende 2014 geht es mir so - ich habe also bereits 1,5 Jahre in diesem unbefriedigenden Zustand hinter mir.
Vorher konnte ich das Alleinsein schätzen; es hat mir nichts ausgemacht bzw war ja ursprünglich ja auch so gewollt, damit ich die Therapie / Arbeit an mir selbst ohne Ablenkung durchziehen konnte.
Doch seit der Reha... alles an mir brüllt "ich bin wieder da - lasst mich mitmachen!" - doch genau diese Ausstrahlung schreckt die anderen Menschen ab.

Diese Gefühl der "Verbindung" - sollte ich das evtl. erst einmal zu mir selbst aufbauen??

Das Blöde ist: ich habe irgendwie keine Interessen, wenn ich ehrlich bin. Doch mit den "richtigen" Menschen an meiner Seite mache ich irgendwie "alles". Kino? Gerne - zu zweit (mind.).
Aber alleine? Nee. So sehr kann mich kein Film locken.
Dito mit Flohmärkten, Museen, Dartspielen und und und.

Es kamen bereits Vorschläge mit Ehrenamt, Nachhilfe usw. - aber ich weiß: das bin ich nicht.

Meine Krux: ich kann im Erstkontakt schnell erste Verbindungen knüpfen; aber dann... strahle ich wieder diese Bedürftigkeit aus und verschrecke die Leute? Ich weiß nicht...
Außerdem "verbinde" ich mich nicht mit vielen Leuten - irgendwas müssen diese Menschen an sich haben, dass ich sie in mein Leben holen möchte. Ja, ich möchte fast so weit gehen zu sagen, dass ich mich ein wenig in sie "verlieben" möchte (egal ob m oder w)... ich suche wohl irgendwas von mir selbst in ihnen???

Einschub: das was ich will, bekomme ich nicht, und das was ich bekomme, will ich nicht.
Kommt das jemandem bekannt vor? Ich bin halt kein Schauspieler; wenn ich gerne mehr Kontakt zu jemandem hätte, äußere ich das (früher habe ich mich das nie getraut). Muss ich mich reglementieren, die Zähne zusammenbeißen und darauf warten und hoffen, dass mein Gegenüber von sich aus auf mich zukommt?



Oder ist es einfach nur eine Phase, die sich hoffentlich bald wieder gibt? Denn immerhin: nichts im Leben ist so verlässlich wie Veränderung. Auch meine Schwester meinte kürzlich, dass bald wieder Spaß käme; das sei halt so im Leben.
Doch nach 1,5 Jahren zweifle ich daran und würde gerne etwas ändern.

Wie also kann ich ruhiger werden, gelassener, geduldiger?
Helfen Achtsamkeitsübungen? Spezielle Imaginationen?

Ich drehe noch durch; könnte platzen... ich langweile mich fürchterlich mit mir selbst; weiß nichts mit mir anzufangen. Was habe ich nur in den früheren Jahren gemacht? Warum war das einfacher auszuhalten als dieser Zustand jetzt?

Andere Idee: ich schiele nur auf das, was mir aktuell fehlt und weiß das nicht zu schätzen, was ich habe. Argh...
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M1971
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von M1971 »

Hallo, mein Tipp ist: runter von der Coach und raus ins Leben. Außer den Zeugen Jehovas wird kaum jemand an Deiner Tür klingeln mit dem Du Kontakte knüpfen könntest. Also gehe raus in den Park oder ein Café. Du wirst überrascht sein wie viele Leute alleine unterwegs sind. Vielleicht kannst Du Dich einer Sportgruppe anschließen oder Du gehst auf eine Veranstaltung. Um diese Jahreszeit wird viel geboten. Im Winter ist es schwerer Leute kennen zu lernen
Gruß m
otterchen
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von otterchen »

Hallo M,

ich setze mich häufiger mal in ein Straßencafé - also hier in der Gegend lernt man so KEINE Leute kennen.
Auch nicht beim Spaziergang oder beim Einkaufen oder in einem Park.
Das sind bestenfalls kurze Momente im Vorübergehen; ein Gruß, ein kurzer Wortwechsel - nichts, was bleiben würde.

Also "been there, done that" - aber nicht praktikabel.
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M1971
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von M1971 »

Hallo otterchen, well done.
Somit wäre der nächste Schritt in der Tat ein Ehrenamt. Oder eben eine Sportgruppe. Das muss kein Verein sein. Fast überall treffen sich Leute zum Walken, Joggen oder Radfahren. Ich bevorzuge diese Aktivitäten alleine und stelle fest, dass mir immer und überall Gruppen entgegen kommen
Gruß
M
Selea

Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von Selea »

:hello: Hallo miteinander,

Hi otterchen, als thread_Eröffnerin.

Ich erinnere mich an viele deiner Beträge, und du WARST ein "geübter Single".
So kam es in der Tat rüber.
Und was du so alles in der Wohnung renoviert hast, Terasse, Garten auf Vordermann gebracht etc. etc.

Aber auch der geübteste Single hat das AlleineSein irgendwann einfach satt. Satt bis zur Oberkante.
So schauts aus bei dir.

Mehr Verbundenheit suchst du, du spürst deine Bedürfnisse. Iss gut, finde ich, das Bedürfnisse_Spüren.
Das ist der erste Schritt einer Veränderung.

Positiv finde ich, so schreibst du, dass du gut auf andere Menschen zugehen kannst.
Und gut signalisieren kannst, dass du sie magst, sie näher kennenlernen möchtest etc.
Nur so gehts ja.

Ich glaube einfach nicht daran, dass du die anderen Menschen aufgrund deiner Bedürftigkeit abschreckst. Wir Menschen sind doch alle irgendwo bedürftig, deswegen nähern wir uns ja anderen Menschen an.

Ich glaub eher, dass ein Jeder und eine Jede sehr viel um die Ohren hat, beruflich, vielleicht auch über Ehemann und Kinder, und man schon Jemanden sehr sehr sympathisch finden kann, aber vielleicht derzeit kaum Energie hat, sich auf eine neue Freundschaft / Bekanntschaft einzulassen.

Und wenn, dann brauchts ja doch auch Geduld und Spucke, d.h. das Ganze muss ja wachsen, so ganz allmählich, müssen die gegenseitigen Ecken und Kanten erlebt werden, der erste Streit überstanden und konstruktiv bewältigt sein etc. etc_____BIS dann so dieses Gefühl der Geborgenheit und Zusammengehörigkeit entsteht.

Jedenfalls ist es bei mir so. Vieles in Nachbarschaft und Freundschaft muss wachsen, ist gewachsen......ganz allmählich______aber auch Vieles ist mir entglitten, ist NICHT weitergeführt worden, meinerseits oder auch vom Gegenüber.

Gerade vorgestern hatte ich mal wieder so einen schönen Tag mit einer meiner Freundinnen/Schuldienstfreundin.
Und da ging es eben auch um Freundschaft etc. etc. Und______dass man es NICHT MACHEN kann, es ist einfach eine gegenseitige Dynamik, ausgehend von Sympathie und ähnlichen Interessen.......aber dann ist es eine Dynamik , vielleicht auch eine unbewusste Dynamik.
Es gehören wirklich Zwei dazu....nicht ich alleine kann machen.
So meine Einstellung.

Vielleicht ist die Idee mit einem Walking_Kurs gar nicht so schlecht. Unverfänglich hat man Kontakt, und vielleicht ergibt sich das Eine oder Andere mehr.
Oder ___hier in meiner Großstadt gibts den Sport im Park, umsonst und draußen von Mai bis Oktober. Ganz interessante Menschen hab ich da schon kennengelernt.....

Öhmmm, und mal ganz einfach_____eine Kontaktanzeige im Örtlichen Wochenblatt "Möchte meinen Freundeskreis etwas aufpeppen, wem geht es ähnlich?" Und dann vielleicht ein paar Interessen nennen?

Ich denke, in Schule, Studium oder Ausbildung ist es oft mit der Cliquenbildung noch einfach.
Und je älter Menschlein wird, hat man halt so seine Kreise, wird vielleicht auch anspruchsvoller und wählt mehr aus.....keine Ahnung.
Aber Cliquen haben oft keinen dauerhaften Bestand, also dass man das in der ähnlichen Besetzung Jahrzehnte pflegen könnte.

Unsere Beziehungen sind einem größeren Wandel ausgesetzt, als uns manchmal lieb ist.
So meine Erfahrung und Meinung.

Ich würde an deiner Stelle einfach so offen bleiben, wie du zu sein scheinst. Geh weiter auf die Menschen zu, denen du begegnest, und die du interessant findest.
Da kann sich immer was ergeben. Positiv wie negativ. *lach*

Oder mach eben einen Jour Fixe über Sport, oder sonst ein Interesse, einen Lesezirkel, einen Kochabend im Monat.

Nimm deine Bedürfnisse ernst, lass dich auf keinen Fall unterkriegen.


Herzlich
Selea
Alina66
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von Alina66 »

Hallo otterchen,

in deinen Worten und Gefühlen habe ich mich zum Teil wiedergefunden.
Vor ungefähr zwei Jahren kam es bei mir zum großen Zusammenbruch mit anschliessender Reha
und erst danach begann ich nachzudenken, was mir so zugesetzt hat.
Es wird mir jetzt zuviel, all das zu schreiben, doch ich habe erkannt, das der Grossteil meines
Lebens nicht richtig von mir gelebt wurde.

Nun habe ich die Erkenntnis, will gut zu mir sein und mich mit Menschen umgeben, die mir gut tun.
Menschen, die mich bereichern und dieses "Bereichern" kann ganz unterschiedliche Formen haben.
Menschen, zu denen ich ehrlich sein kann, mich, wenn alles passt "öffnen" kann und keine
Angst vor Abweisung zu haben brauche.
Menschen, mit denen ich lachen, diskutieren und auch (ein wenig) streiten kann.

Aber ich denke, daß ich mir selber noch ziemlich im Wege stehe, wenn es darum geht
neue Menschen (Freunde) zu finden und diese Beziehungen auch zu pflegen.
Nach außen hin bin ich ein optimistischer, lebensfroher Charakter, doch innen sieht es ganz
anders aus......leider.....

Ich schweife ab.
Du hast nach Ideen gefragt und da kann ich dir nur meine Versuche schildern :
Ich bemühe mich den Kontakt zu meiner, wirklich netten, Reha-Gruppe zu halten und so wird
ein Austausch mit Menschen, die wissen wie es mir geht etwas einfacher.
Schreibe auch in Internetforen ein wenig, einfach nur, um vielleicht mal auf einen Menschen
zu treffen, der die gleichen Interessen hat.
Manchmal ensteht daraus ein gemeinsamer Kinobesuch, ein interessantes Gespräch oder ein
Kontakt, der länger hält.
Meistens aber : "Das was ich will, bekomme ich nicht und das was ich bekomme, will ich nicht."

Dieses Geduldigsein, Aushalten (müssen) und das Verstellen (leider mein grosser Fehler), das
sind Dinge, die ich mir nicht mehr als notwendig (Job) antun will.

Zu jedem Interessensgebiet gibt es mittlerweile Gruppierungen, die sich regelmäßig treffen.
Sei es gemeinsames Kochen, Konzert- und Theaterbesuche oder Streichholz-Eiffeltürme zu bauen................lächel.
Die "Kunst" dabei, ist es einfach locker zu bleiben und sich über jeden schönen Moment freuen
zu können.

Alina,
die zwischen sich selbst bedauern (allein am Samstagabend) und Geniessen des Zustands schwankt.
Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt, die meisten Menschen existieren nur. – Oscar Wilde
otterchen
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von otterchen »

Danke Alina,

ich fühle mich verstanden; das tut gut.
Du kommst nicht durch Zufall aus NRW? ;-)

Ich habe es geschafft und mir einen netten Abend bereitet - zwar nur vor dem PC, aber es kam ein kleiner virtueller Flirt dabei heraus, der mich zum Lächeln und Grinsen gebracht hat.

Reha-Gruppe.... in alle Winde verstreut. Zwar noch Kontakte auf FB vorhanden, aber es fehlt halt die persönliche Begegnung in der Gruppe :-(

Heute habe ich wieder rückgemeldet bekommen, dass es wichtig wäre, nicht auf den Mangel zu schauen, sondern auf das, was da ist. Und sooo schlimm ist das gar nicht. Außerdem sollte ich mir selbst erlauben, mich derzeit allein mit mir zu langweilen, ungeduldig zu sein und Fehler bei der Kontaktaufnahme zu Anderen zu machen.
Zum Schluss bleibt: alles wird auch wieder anders.
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WernervonCroy
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von WernervonCroy »

Moin Moin,

vielleicht gehst du mit den falschen Vorstellungen in einen menschlichen Kontakt und versuchst zu Krampfhaft etwas zu binden.

Ich plaudere gerne und so kommen die besten Gespräche zu stande. Wenn man einfach den ersten Schritt mit den Menschen tut und so einfach und unverfänglich anspricht.
Gerade NRW ist doch riesengross und dicht besidelt. Da findest du schon was.

So gar keine Interessen, gar keine Dinge/Sachen die du einfach mal ausprobieren willst/möchtest? Keine Träume und Wünsche? DAS kann ich mir jetzt nicht vorstellen.

Ich persönlich habe auch nur wenige echte Freunde, die dir auch mal helfen wenn es dir schlecht geht. Dafür habe ich aber viele Menschen die ich "kenne" und mit denen ich etwas unternehmen könnte.
Fitnessstudio, Motorrad, Pferde, tauchen, Selbstversorger, alte Handwerkstechniken, usw viele Dinge die ich gern mache oder einfach mal ausprobieren wollte, die mich interessieren und wo andere Leute aus meiner Ecke die selben "Gedanken"/Interessen haben wie ich. Treffen und sich austauschen. Ich habe eigentlich zu wenig Zeit und zu viel zu tun. Muss sehr aufpassen, auch Zeit nur für mich einzuplanen. Zum Beispiel Fitnesstraining mache ich nur für mich und meinen Körper. die Woche 30 min nur für mich alleine und einem Trainer.
Vereine sind eine tolle Sache. Gibt die verschiedensten und da ist sicher auch was für dich dabei. Musik-, Schützen-, Fussball-, Imker-, Tiere-, Kinder-, Hilfsvereine......usw Schau doch einfach mal was bei dir in der Ecke so ist und was dich "anmacht". Wenn du gar nicht weisst was du tun sollst, dann geh doch einfach mal in ein Altenheim und frage dort, ob es ältere Menschen haben, die keinen Besuch empfangen und kümmere dich ein wenig um diese Menschen. Sie sind sehr gute und dankbare Menschen, die es zu schätzen wissen, wenn sich irgendjemand um sich bemüht. Teilweise sehr gute Zuhörerer und Ratgeber. Ich bin gerne bei älteren Leuten.
Oder biete das Gegenstück an. Kinderbetreunung Stdweise. Jeder der Kinder hat ist froh wenn man jemand hat oder kennt, der sich mal um die eigenen Kinder ein paar Std. kümmern kann. Kinder können auch sehr lustig sein.
Tierbetreunung ebenso.
Hübscher Nebeneffekt bei der Kinder bzw Tierbetreuung, es kommt auch noch was in die Geldbörse.
Win Win Situation.
Lebe dein Leben
qwertzuiopII
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von qwertzuiopII »

...
Zuletzt geändert von qwertzuiopII am 8. Jan 2017, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn das Lichtspiel des Lebens keine Schatten mehr wirft
otterchen
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von otterchen »

Danke qwertzuiopII
Physische Anhedonie ist die Unfähigkeit, nicht-soziale Ereignisse lustvoll zu erleben oder körperliche Erfahrungen als angenehm zu verarbeiten.
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anna54
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von anna54 »

Hallo liebes otterchen
dieser "Unruhezustand" wird dir die Energie bringen----um die richtigen Ansätze auch zu verfolgen.

Du bist auf der Suche und möchtest keine langweiligen Umwege,die dich nur aufhalten,also weiter die Augen offen halten und mutig sein.

Ich habe oft den Mut,wenn ich es sonst nicht mehr aushalte,also der Druck groß genug ist.

Obwohl ich in einer Familie lebe bin ich allein mit mir,aber inzwischen auch gern und selbstbewußt.
Ich gehe meiner Wege-----das ist nicht nur so ein Spruch----ich gehe bewußt zu Menschen und gehe bewußt zu Veranstaltungen und nehme mit,was für mich die "Nahrung" ist.

Bist du auf der Suche nach einem Partner? Das ist noch mal eine andere Hausnummer!
Diese Welt hat sich so verändert,die einfachen zwischenmenschlichen Kontakte werden immer schwerer,weil wir es verlernen,auch durch unsere Art die Medien zu nutzen.

Mir begegnen viele Menschen,allein durch den Hof,aber ich muss auch jeden Kontakt,der mir am Herzen liegt besonders pflegen----inverstieren.
Aber auch überall kann ich Menschen ansprechen,das vermute ich bei dir auch so.

Gestern mußte ich lächeln,an der vollen Kasse versuchte ein junger Mann,der auch noch in Begleitung war----mit der überaus hübschen Kassiererin zu flirten.
Irgendwann bemerkte er mich und wollte wissen,warum ich lache.

Und wir waren mitten im Gespräch.
Oberflächlich sind die meisten Kontakte,Begegnungen,trotzdem finde ich,das ist das Salz in der Suppe,wenn ich mich traue----aus meinem Impuls einfach den Schritt zu wagen.

Sei bei dir,was ist für dich wichtig,erwarte nichts
und du bekommst alles,was für dich wichtig und richtig ist.
Wäre da nicht diese Sehnsucht,wir würden alle vereinsamen und noch kränker werden.

Ich habe einmal schmerzlich bemerkt,dass ich das auch nicht kann,das zu nehmen,was ich nicht will,was mir nicht gut tut,dann lieber allein----aber mit wachen Augen.

Wünsche dir auch einfach den Zufall----über die richtigen Menschen "zu stolpern".
anna54
otterchen
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von otterchen »

Danke liebe Anna,
Du tust mir gerade sehr gut.
Partnersuche... hmmm... eher Suche nach netten Menschen. Und der Mann gestern war nett... obwohl wir beide nicht zueinander passen. Aber eine Art Verbindung war da, und das war wohltuend. Und vielleicht deshalb so entspannt, WEIL wir nicht das sind, was der jeweils Andere sucht.

"Aber auch überall kann ich Menschen ansprechen,das vermute ich bei dir auch so."
Ja, ich flirte oft - mit Männern und Frauen und Kindern und Hunden.... das gibt schöne Momente, auch wenn sie flüchtig sind.

Das mit den Veranstaltungen pestet mich an. Gerne würde ich mal wieder.... aber alleine fühle ich mich dann einfach sehr verloren. Niemand da, mit dem man sich austauschen, mit dem man Eindrücke teilen kann... Ich kann es dann einfach nicht genießen, und das Gefühl, "unverbunden" zu sein, ist sehr stark.
Deshalb kam mir auch der Gedanke, dass ich irgendwas tun könnte, um die Verbindung zu mir selbst wieder zu stärken...??
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WernervonCroy
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von WernervonCroy »

qwertzuiopII hat geschrieben:@WernervonCroy
dann ließ mal nochmal die hauptsymptomatik der depression nach Lustlosigkeit, es fällt schwer, sich selbst zu motivieren, Interessenlosigkeit oder auch unter anhedonie.
nächste woche stelle ich einen thread ein, der das ganze auch mit einer gen variante verknüpft. auch wenn ich hoffe, dass hier nur wenige davon betroffen sind.
Moment Lustlosigkeit und keine Interessen sind zwei paar Schuhe.

Das eine kannst du nicht ausführen, hast aber das Interesse daran, das andere ist einfach das fehlende Interesse.

Wie willst du dich zu etwas aufraffen, wenn du kein Interesse daran hast.

Ich muss mich nicht einlesen, ich durfte das am eigenen Leib erfahren!!! Für einen Macher wie ich war/bin, die Hölle.Also ich kann dich sehr gut verstehen.

Wie willst du dich zwingen dich selbst zu irgendwas aufzuraffen, um was zu tun, wo du kein Interesse hast? Denn das wirst du müssen, ich musste das wie jede/r andere auch. Klein anfangen, Schritt für Schritt, aber anders geht es nicht.

Einfach nur da zu sitzen und zu warten, bringt dich nicht weiter. Du wirst aktiv werden müssen.

Gruss Franky
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otterchen
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von otterchen »

Zwingen??? Na danke... vom Zwingen geht's mir ja noch schlechter.
Gut wenns bei Dir funktioniert, ich bin da anders.
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Clown
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von Clown »

Hallo Otterchen,

sich 'unverbunden' fühlen, selbst wenn man mit Menschen zusammen ist, das kenne ich und empfinde es als das eigentliche Problem. Im Grunde ist es doch fast egal, was ich tue oder erlebe, wenn ich mich innerlich abgeschnitten davon fühle, ist es nicht wirklich schön. Das kann mir sogar passieren, wenn ich an meinen Lieblingsnaturplätzen (Nordsee) bin.

Was trägt dazu bei, dass sich vielleicht doch ein Gefühl der Verbindung zur Umgebung, zu Geschehnissen und nicht zuletzt zu meinem tiefsten Inneren herstellt?

In der Natur ist es die Stille, das Innehalten, mit ganz einfach auf den Atem hören und solchen Sachen.
Manchmal die Feldenkrais-Arbeit, oder andere Arten von Bewegung, den Körper (positiv) spüren.
Und ansonsten die Homöopathie, beim (zum jeweiligen Zustand) passenden Mittel stellt sich das dann ein, ganz von allein.

Übrigens vermute ich fast, dass viele Menschen sich abgeschnitten fühlen, das aber in ihrem Alltag und Freizeittrubel nicht wahrnehmen. Du wahrscheinlich (ich auch, und wohl viele, die sich mit sich selbst auseinander setzen mussten, weil die Depression uns dazu zwingt) kannst das Empfinden eben nicht übergehen, weil du es so deutlich wahrnimmst, oder?

Liebe Grüße,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
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otterchen
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von otterchen »

Hallo liebe Clown,

danke - auch von Dir fühle ich mich verstanden.
Und es bringt nichts, einfach nur "angenehme Dinge" zu tun... dann wird die Unruhe in mir so groß, dass ich die Situation einfach nur verlassen möchte (kürzlich passiert auf einem Konzert, das ich zusammen mit meiner Schwester besucht habe).

Magst mir (per PN?) schreiben, welche homöop. Mittel da helfen könnten?
Zu Feldenkrais habe ich leider keinen Zugang gefunden.
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Clown
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von Clown »

Liebes Otterchen,

das ist ganz unterschiedlich, je nach Gesamtheit des Menschen und der aktuellen seelisch-körperlichen Verfassung. Es war schon Silicea, Lycopodium und Sepia (jeweils zu unterschiedlichen Zeiten, also nicht gleichzeitig genommen :) ), die die unsichtbare Mauer zwischen mir und der Welt aufgehoben haben.

Meine Homöopathin erzählte aber auch mal, dass sie einem Mann wegen irgendeines körperlichen Problems Rhus toxicodendron gegeben hatte und dessen Frau dann bei ihr anrief, was die Homöopathin mit ihrem Mann angestellt hätte, der wäre so anders, wie ausgewechselt. Vorher mürrisch, wortkarg, zurückgezogen und jetzt auf einmal offen, gutgelaunt, interessiert.

Wenn ein Mittel richtig passt, dann merke ich das immer zuerst an meiner Stimmung, meinen seelischen Energien. Man braucht aber schon Ausdauer, weil eben manchmal nicht gleich das passende Mittel in der passenden Potenz gefunden wird. Eine gute Selbstwahrnehmung hilft auch, für die Homöopathin sind deine Rückmeldungen, was auf körperlicher und seelischer Ebene so passiert, enorm wichtig. Außerdem Verzicht auf Kaffee und ätherische Öle und so Zeugs, homöopathieverträgliche Zahnpasta ... :shock:

Ein Versuch (mit etwas Durchhaltevermögen und einem Homöopathen, dem/der du wirklich vertraust) lohnt sich allemal, à la Bremer Stadtmusikanten: Etwas Besseres als den Tod findest du überall ;)

Alles Gute, ich denke, ich werde von dir lesen, nicht?

Clown
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von otterchen »

Kein Kaffee?? Ok, eine Zahncreme ließe sich finden, aber... kein Kaffee?
Und einen Homöopathen kenne ich auch nicht - geschweige denn einen guten. Hm.
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Zarra
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von Zarra »

Hallo liebe otterchen,

die vielen Antworten habe ich nur überflogen, vermutlich schreibe ich auch nichts Neues ...

"Langeweile" ist zwar nicht gut, aber doch schon mal viel beser als depressives Abgetauchtsein. :-) :!:

Sympathie, Zuwendung, Liebe, Treue - das sind alles Dinge, die wir meiner Meinung nach nur geschenkt bekommen können, die wir auf jeden Fall nicht erzwingen können. Wir können uns nur günstig verhalten, Möglichkeiten schaffen; doch auch dann muß es nicht passen und passieren. Offenheit ist ein Schlüsselwort - und zumindest hier im Forum nehme ich Dich so wahr, - doch der Eindruck in Realität könnte ja auch ein anderer sein???
das was ich will, bekomme ich nicht, und das was ich bekomme, will ich nicht.
[...] Ich bin halt kein Schauspieler; wenn ich gerne mehr Kontakt zu jemandem hätte, äußere ich das (früher habe ich mich das nie getraut). Muss ich mich reglementieren, die Zähne zusammenbeißen und darauf warten und hoffen, dass mein Gegenüber von sich aus auf mich zukommt?
Ich denke schon, daß "Bedürftigkeit" abschreckend wirkt. Zumindest kenne ich das auch - inzwischen vielleicht sogar von beiden Seiten. - Zu Deinem obigen Zitat: Ich finde, daß Du etwas richtig machst: Du artikulierst Dein Bedürfnis. Sonst wüßte es der andere u.U. ja gar nicht, würde u.U. von anderem ausgehen. So, und nun ist die Frage, wie und vor allem vermutlich "in welchem Ton" das geschieht, siehe bekundetes "offenes" nettes Interesse versus herauszuhörende übergroße Bedürftigkeit, die dem anderen auch "angst" macht, Dir etwas von Deiner Attraktivität nimmt.

Dann: Viele Menschen sind einfach ausreichend "belegt", die warten nicht auf jemand Neues! Bei manchen geht fast gar nichts, bei anderen findet man bei genügend Übereinstimmung mit der Dauer dennoch Zeit füreinander, sonst verläuft es sich halt wieder.

Die Suche nach Freizeitkreisen über Zeitung oder Internet haben andere schon genannt. Am besten finde ich immer noch, wenn man über etwas längere Zeit etwas zusammen macht und sich so kennenlernen, beschnuppern, kann, z.B. vhs-Kurse von Bewegung über Sprachen zu allem möglichen, - und dann geht man mit der Nordic-Walking-Partnerin vielleicht auch mal ins Kino ... oder es bleibt halt die reine Nordic-Walking-Partnerin. Und: Nicht zu viel erwarten! Ich habe in meiner Jugendzeit teilweise Sachen gemacht eigentlich nicht um der Sachen willen, sondern um Leute kennenzulernen - das hat "komischerweise" nie geklappt. Und auch aus einem Kurs, aus dem langjährige und gute Kontakte entstanden sind - das war nicht sofort so, sondern fing vielleicht nach eher einen Dreiviertel- als nur einem halben Jahr an. (Vielleicht ist es aber auch "symptomatisch", typisch, daß es so lief - ich war damals beruflich sehr eingebunden, hatte mehrere Kurse belegt und war gar nicht vorrangig darauf erpicht, Leute kennenzulernen; und dann (!) "hat es sich so ergeben" ...)

Zu dem "das, was ich bekomme, will ich nicht": ... zu recht?! ... oder warum willst Du nicht?

Und vermutlich wirst Du die Realität annehmen müssen: Wenn Du momentan keinen engen und weiteren Dich befriedigenden Bekannten- und Freundeskreis hast, wirst Du das auch nicht in sechs oder acht Wochen haben. Wenn es supergut läuft, bist Du dann per Offenheit und Zufall diesem Fernziel etwas näher und kannst Dich an einzelnen Verabredungen freuen, mehr aber nicht. Es dauert einfach!

LG, Zarra
qwertzuiopII
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von qwertzuiopII »

...
Zuletzt geändert von qwertzuiopII am 8. Jan 2017, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn das Lichtspiel des Lebens keine Schatten mehr wirft
chinahaeschen
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von chinahaeschen »

Hey otterchen!

Mir geht's da auch ganz ähnlich. Oberflächliches Blabla geht einfach, aber wenn's dann "ernst" werden könnte, hab ich keinen Plan, wie's weiter geht. Während meines gesamten Studiums habe ich eine einzige Person kennen gelernt, mit der ich bis heute noch Kontakt habe.
Vielleicht denkt man auch, der andere müsste jetzt Interesse äußern, aber tatsächlich wartet derjenige vielleicht auch nur auf ein Zeichen von dir? Trau dich, "den nächsten Schritt" zu machen und den anderen zu zeigen, dass du Interesse hast!

Was mir auch einen schönen Boost gegeben hat, war dass ich wieder den Kontakt zu Freunden von früher gesucht habe, die man aus den Augen verloren hat. Die meisten freuen sich da sehr drüber und wer weiß, vielleicht wird ja wieder eine gute Freundschaft draus?

An Aktivitäten/Ehrenämtern kannst du ja auch nach etwas suchen, wo die Interaktion mit anderen Menschen erstmal nicht so sehr im Vordergrund steht. Das ist dann eine ungezwungenere Atmosphäre, bei der nebenbei etwas entstehen kann. Spontan fällt mir da ein, im Tierheim zu helfen oder (schrullige) Handarbeitsgruppen. ;)
Ich weiß ja nicht, was dir so Spaß macht, aber Pen & Paper Rollenspiel ist auch genial. Man braucht auf jeden Fall eine Gruppe und Angebote gibt es reichlich. Man kann quatschen, andere Persönlichkeiten ausprobieren und oft ergeben sich in den Gruppen auch Freundschaften, weil man ja der Aktivität wegen viel miteinander reden muss. Die wohnen dann eh meistens in der Nähe (es sei denn, man spielt über Skype), sodass man sich dann auch gut mal so treffen kann.

Mit Ideenlosigkeit hab ich auch oft zu kämpfen, aber wenn ich ganz ehrlich bin, gibt es so ein-zwei Dinge, die ich schon immer mal machen wollte. Ich trau mich nur nicht dran, weil es so anders ist und irgendwie verrückt und auch etwas Arbeit wäre. Du hast bestimmt auch ein paar Dinge, von denen du träumst, die dir vielleicht nicht einfallen, wenn du krampfhaft nach was zu tun suchst, aber da sind und in einer ruhigen Minute mal wieder hervor kommen.

Ich wohn übrigens auch in NRW, allerdings am Allerwertesten der Welt. :P

Liebe Grüße,
chinahaeschen
Katerle
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Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von Katerle »

Hallo otterchen,

erinnere mich an Zeiten, in denen ich auch nur alleine durch die Gegend zog (als meine Kinder langsam älter wurden) und ich niemanden kennengelernt hatte. Meine bisherigen Freunde meldeten sich nie und wenn ich mich nicht mal gerührt hatte, dann kam auch kein Treffen zustande. Deshalb hatte ich mich dann auch auf Empfehlung meiner Therapeutin in einer Gruppe angeschlossen in einem Verein, dort bin ich nun ca. 7 Jahre und ich habe auch eine neue Freundin hinzugewonnen, mit der ich auch mal was unternehme, also wir auch mal Zeit für uns haben.

Meine anderen Freunde sehr ich sehr sehr selten mal oder sie lassen kaum was von sich hören. Keiner hat Zeit, finde ich halt auch irgendwo dann schade.

Jedenfalls in dem V. wo ich bin, gibt es auch eine Sportgruppe und Tanzgruppe und noch weitere Gruppen, wie eine Kreativgruppe. Vielleicht wäre das für dich auch erstmal eine Option, neue Leute kennenzulernen und daraus können sich durchaus neue Freundschaften entwickeln.

Wünsche dir viel Erfolg und weiterhin alles Gute.
Katerle
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von Zarra »

Liebe otterchen,

noch als P.S. zu meinem gestrigen Post: Ich hatte es zumindest mehrmals, daß ich in Freund- oder Bekanntschaften zumindest mehr wollte als die andere. Das fühlt sich "nicht nett", schnell wie eine Zurückweisung an. Andererseits ... siehe man kann nichts erzwingen! Gefühlsmäßig (und praktisch dann natürlich auch, doch da kann man sich mit Grummeln ja auch schon vorher fügen) konnte ich erst damit umgehen, als ich akzeptiert habe, daß die anderen mich zwar mögen, aber halt nicht so sehr, daß ... In einem Fall heißt das konkret, daß immer die Ursprungsfamilie mit Anhang Vorrang hat u.a., daß es aber sehr schön ist, wenn es mal von beiden Seiten aus paßt. In einem anderen Kontakt schien fast immer ich diejenige zu sein, die sich meldete: Irgendwann habe ich (fast ;-)) "einfach mal zugewartet". Und siehe da ...! D.h. einfach, daß der anderen Seite seltenere Kontakte genügen oder schlicht in das sonstige Leben passen.

LG, Zarra
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von anna54 »

Hallo liebes otterchen
diese unsichtbare Wand hat mich erinnert an Zeiten der Depression,die mich tief in die Knie gezungen haben.
Da erreicht man keine anderen Menschen,weil man auch keinen Zugang zu sich selbst hat.

Mal ist das Bild eine Wand die trennt,ich kenne auch das Bild,imNebel ganz allein zu stehen.

Alles will probiert werden,nichts passt einfach so,schon gar nicht ein Mittel,dass jemandem anders geholfen hat.
Obwohl ich eine Verfechterin der Homöopathie bin,mir hat sie sehr geholfen,aber das erfordert einen guten Facharzt und eine ganz gute Diagnostik.

Weil es für jeden anders ist,kann jeder sich auch nur diese Anstöße nehmen,die zu passen scheinen,auspobieren----dem Bauchgefühl folgen,oder das Bauchgefühl wieder "füttern".

In dem Ausharren nur mit sich vertieft sich die Einsamkeit und die "Wand" wird fester und fester,daher ist es doch toll,wenn du ausprobierst,dich triffst----und schaust,was dir gut tut.

Seelenverwandtschaften wollen einen Ort,wo sich Gleichgesinnte treffen können,daher ist es immer wieder notwendig,sich auf den Weg zu machen.
Hab gestern eine Kirchenveranstaltung besucht,das war ein Moment,wo ich seit langem einmal wieder gesungen habe----was ich alles über die gute Wirkung des Singens weiß und wie wenig ich singen kann----das ist eine Mauer,die will wieder abgerissen werden----ich hab gleich nach weiteren Terminen gefragt---mach mich auf den Weg.

Bruchstückhaft ist meine Suche,alles kann sich finden oder verlieren.
Aber allein,das Gefühl,dass ich zur rechten Zeit am richtigem Ort sein werde,das hat sich gelohnt,zu lernen,wieder daran zu glauben.
Die eigene Erwartung nicht zu hoch,das heißt auch,für mich selbst gut sorgen zu können,Verluste ertragen zu können,Enttäuschungen verarbeiten,weitere Sichtweisen zulassen.

Von 10 Begegnungen sind auch neun nur Versuchsfeld----um wieder spüren zu können----mir selbst gerecht zu werden,ich lerne zu stolpern und mich wieder zu fangen,vorher war nur das Fallen.

Was rührt mein Herz an,was macht mich satt und wo gehe ich nur enttäuscht wieder weg----das kann ich ausprobieren.
Ein Ehrenamt hift auch nur,wenn es meinen Neigungen entspricht,wenn ich daran wachsen kann,nur dann erfüllt es diesen Wunsch nach Sinnhaftigkeit.

Immer muss ich selbst heil genug sein,wenn ich im anderen einen Spiegel sehen will,wenn ich zerrissen und zerschlagen in der Krise stecke,geht nichts bei mir,ich verliere alles.

Aber ich finde auch wieder,und finde Neues und Wichtigeres und kann auch loslassen,was nicht mehr passt.
Ich schicke dir einfach das Stückchen Glück,dass es immer auch braucht.
anna54
Botus
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Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Hat jemand Ideen?

Beitrag von Botus »

Das Leben spielt einem ja auch lustige Streiche im Bereich Träume, Wünsche, Leidenschaften.

Die Dinge, die mich schon als Kind faszinierten, sind im Laufe der Jahrzehnte tatsächlich zu Dingen geworden, die die Menschen als so toll einstufen, dass Möbelhäuser augenscheinlich eine Mordskohle mit entsprechenden Bildern und Symbolen machen, die die Leute sich dann in die Bude stellen oder aufhängen.

Ich schaue mir gern die entsprechenden Sachen in Möbelhäusern an und denke dabei, man muss es einfach mit Humor nehmen. Egal, wie lange und auf wie viele Arten man auch versucht, wenigstens einen einzigen Menschen zu finden, der sich dafür real begeistern kann - Du findest keinen einzigen. Aber für Abbildungen und Symbole davon gibt es Millionen Interessenten. Das Leben kann manchmal ein richtiger Witzbold sein.

Wenn ich einmal alt bin und das Leben zu Ende ist, wird mir vermutlich ein Kasper erscheinen, der zeigt mir die lange Nase und sagt: "Dobi, Du hast das Rätsel nicht gelöst - Also dann löse ich mal auf... Bei Dir war schon alles richtig. Es war lediglich ein Schild umgedreht, sodaß alle Menschen an Dir vorbei gingen, die zu Dir passen und alle zu Dir geleitet wurden, mit denen es null Gemeinsamkeiten gibt." Wenn ich ihn dann frage, warum er mir diesen Streich gespielt hat, wird er antworten "Das hast Du selbst gemacht, Du Idiot.".

Liebe Grüße vom Dobi
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