Depressiver Exfreund - hat unsere Liebe noch eine Chance?
Verfasst: 2. Mai 2016, 18:55
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hoffe, dass ich hier richtig bin und keine Fragen stelle, die schon 100 Mal beantwortet wurden Aber mir geht es gerade einfach sehr schlecht und ich brauche mal Rat…Mein Exfreund und ich waren über 10 Jahre ein Paar und wollten eigentlich dieses Jahr heiraten und mit der Familienplanung starten. Ich bin Anfang, er Ende 30, wir haben beide sichere Jobs und von den äußeren Umständen hätte alles optimal gepasst. Ich hatte schon länger (im Nachhinein wahrscheinlich seit Mitte 2014) das Gefühl, dass er sich verändert hat, aber habe leider alles nicht so ernst genommen und gedacht, dass sich das wieder legt (kleine Midlife-Crisis oder so).
Ende letzten Jahres hat er dann völlig unvermittelt mit mir Schluss gemacht und gesagt, dass er keine Gefühle mehr hätte, sich fühlen würde wie „in Watte“, nur noch traurig sei und sich eine Zukunft mit mir nicht mehr vorstellen könne. Ich bin dann erst mal aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und wir sind etwas auf Abstand gegangen, aber wir sind beide nie so richtig voneinander losgekommen. Er hat mir z.B. auch immer wieder sehr süße Nachrichten geschrieben, mir kleine Geschenke gemacht usw. Ich hatte von vornherein das Gefühl, dass es bei ihm in Richtung Depression gehen könnte und habe ihn da auch regelmäßig drauf angesprochen und Hilfe angeboten. Inzwischen ist unser Kontakt wieder sehr gut und recht eng (wir telefonieren 2-3 Mal pro Woche, sehen uns aber derzeit nicht persönlich) und er hat mir erklärt, dass er gar keine Gefühle oder Emotionen mehr empfinden könnte und nur noch traurig sei. Er glaubt inzwischen, Gott sei Dank ,auch, dass er krank ist und es nicht alleine schafft. Er sagt, dass er ständig an mich denkt und dann eine Art Traurigkeit oder Verzweiflung empfindet, aber das Gefühl hat, dass ihm die Fähigkeit verloren gegangen ist, diese Gefühle richtig einzuordnen. Er hat es so erklärt, dass er das Gefühl hat, als stark kurzsichtiger Mensch ohne Brille durch die Gegend zu laufen und irgendwo 50 Meter entfernt Gefühle und Emotionen erahnen würde, die er aber nur verschwommen sehen könnte. Er kann sagen, dass er mich nach wie vor sehr attraktiv findet, sich sehr wohl fühlt, wenn wir telefonieren, objektiv nichts an mir blöd findet und ich der einzige Mensch bin, der ihn noch (manchmal) zum Lachen bringen kann, aber er im Moment keine richtige Liebe empfinden kann und daher (gerade) keine Beziehung mit mir will. Er sagt, dass er mich gerne wieder lieben würde, aber natürlich nicht vorhersehen oder versprechen kann, „was er sieht, wenn er irgendwann wieder eine Brille auf hat“.
Am Freitag hatte er den ersten Termin beim Arzt (Facharzt für Neurologie und Psychiatrie). Der will aber zuerst alles Organische ausschließen und ihn daher erst umfassend neurologisch untersuchen und hat zunächst ein Kopf-CT angeordnet, das in 3 Wochen sein wird. Er hat aber schon angedeutet, dass es wohl auf eine (starke) Depression hinausläuft, wenn organisch alles ok ist.
Ich weiß gar nicht so richtig, was ich mir hier erhoffe. Mir geht es einfach sehr schlecht und ich wüsste gerne, ob es Leute gibt, die Ähnliches durchgemacht haben und ein bisschen berichten und im Optimalfall Mut machen können? Ich kann überhaupt nicht einschätzen, wie die Chancen sind, dass er zu mir zurück kommt, wenn er wieder gesund ist und ob ich überhaupt davon ausgehen kann, dass er in absehbarer Zeit wieder gesund wird? Ich denke, dass eine Psychotherapie sehr lange dauert (ich schätze mindestens 6 Monate?), aber besteht eine realistische Chance, dass es ihm auch vorher schon wieder so viel besser gehen würde, dass wir – während die Therapie noch läuft und er ggf. Medikamente nimmt – wieder ein Paar werden könnten? Ich fühle mich einfach im Moment total einsam und würde ihn gerne wieder sehen, mal wieder bei ihm im Arm einschlafen usw. Kann mir irgendjemand eine Tendenz geben, wie es jetzt weitergeht? Im Internet steht ja überall, dass Depressionen sehr gut heilbar wären, aber wenn man dann „Erfahrungsberichte“ von Betroffenen liest, klingt es immer ganz erschreckend. Da steht dann meistens, dass es schon seit Jahren geht, immer wieder Rückfälle kommen und so weiter… Ich liebe ihn nach wie vor sehr und finde es auch selbstverständlich einen (wie auch immer) erkrankten Partner nicht fallen zu lassen, aber ich möchte jetzt auch nicht über Jahre mit in einen „Sumpf“ gezogen werden. Hinzu kommt mein stark ausgeprägter Kinderwunsch, den ich in den nächsten 1-3 Jahren schon gerne realisieren würde… Gibt es hier vielleicht Fälle, in denen nach wenigen Wochen oder zumindest Monaten deutliche Verbesserungen eingetreten sind oder sind meine Vorstellungen da zu naiv?
Vielen, vielen Dank schon mal!
ich bin neu hier und hoffe, dass ich hier richtig bin und keine Fragen stelle, die schon 100 Mal beantwortet wurden Aber mir geht es gerade einfach sehr schlecht und ich brauche mal Rat…Mein Exfreund und ich waren über 10 Jahre ein Paar und wollten eigentlich dieses Jahr heiraten und mit der Familienplanung starten. Ich bin Anfang, er Ende 30, wir haben beide sichere Jobs und von den äußeren Umständen hätte alles optimal gepasst. Ich hatte schon länger (im Nachhinein wahrscheinlich seit Mitte 2014) das Gefühl, dass er sich verändert hat, aber habe leider alles nicht so ernst genommen und gedacht, dass sich das wieder legt (kleine Midlife-Crisis oder so).
Ende letzten Jahres hat er dann völlig unvermittelt mit mir Schluss gemacht und gesagt, dass er keine Gefühle mehr hätte, sich fühlen würde wie „in Watte“, nur noch traurig sei und sich eine Zukunft mit mir nicht mehr vorstellen könne. Ich bin dann erst mal aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und wir sind etwas auf Abstand gegangen, aber wir sind beide nie so richtig voneinander losgekommen. Er hat mir z.B. auch immer wieder sehr süße Nachrichten geschrieben, mir kleine Geschenke gemacht usw. Ich hatte von vornherein das Gefühl, dass es bei ihm in Richtung Depression gehen könnte und habe ihn da auch regelmäßig drauf angesprochen und Hilfe angeboten. Inzwischen ist unser Kontakt wieder sehr gut und recht eng (wir telefonieren 2-3 Mal pro Woche, sehen uns aber derzeit nicht persönlich) und er hat mir erklärt, dass er gar keine Gefühle oder Emotionen mehr empfinden könnte und nur noch traurig sei. Er glaubt inzwischen, Gott sei Dank ,auch, dass er krank ist und es nicht alleine schafft. Er sagt, dass er ständig an mich denkt und dann eine Art Traurigkeit oder Verzweiflung empfindet, aber das Gefühl hat, dass ihm die Fähigkeit verloren gegangen ist, diese Gefühle richtig einzuordnen. Er hat es so erklärt, dass er das Gefühl hat, als stark kurzsichtiger Mensch ohne Brille durch die Gegend zu laufen und irgendwo 50 Meter entfernt Gefühle und Emotionen erahnen würde, die er aber nur verschwommen sehen könnte. Er kann sagen, dass er mich nach wie vor sehr attraktiv findet, sich sehr wohl fühlt, wenn wir telefonieren, objektiv nichts an mir blöd findet und ich der einzige Mensch bin, der ihn noch (manchmal) zum Lachen bringen kann, aber er im Moment keine richtige Liebe empfinden kann und daher (gerade) keine Beziehung mit mir will. Er sagt, dass er mich gerne wieder lieben würde, aber natürlich nicht vorhersehen oder versprechen kann, „was er sieht, wenn er irgendwann wieder eine Brille auf hat“.
Am Freitag hatte er den ersten Termin beim Arzt (Facharzt für Neurologie und Psychiatrie). Der will aber zuerst alles Organische ausschließen und ihn daher erst umfassend neurologisch untersuchen und hat zunächst ein Kopf-CT angeordnet, das in 3 Wochen sein wird. Er hat aber schon angedeutet, dass es wohl auf eine (starke) Depression hinausläuft, wenn organisch alles ok ist.
Ich weiß gar nicht so richtig, was ich mir hier erhoffe. Mir geht es einfach sehr schlecht und ich wüsste gerne, ob es Leute gibt, die Ähnliches durchgemacht haben und ein bisschen berichten und im Optimalfall Mut machen können? Ich kann überhaupt nicht einschätzen, wie die Chancen sind, dass er zu mir zurück kommt, wenn er wieder gesund ist und ob ich überhaupt davon ausgehen kann, dass er in absehbarer Zeit wieder gesund wird? Ich denke, dass eine Psychotherapie sehr lange dauert (ich schätze mindestens 6 Monate?), aber besteht eine realistische Chance, dass es ihm auch vorher schon wieder so viel besser gehen würde, dass wir – während die Therapie noch läuft und er ggf. Medikamente nimmt – wieder ein Paar werden könnten? Ich fühle mich einfach im Moment total einsam und würde ihn gerne wieder sehen, mal wieder bei ihm im Arm einschlafen usw. Kann mir irgendjemand eine Tendenz geben, wie es jetzt weitergeht? Im Internet steht ja überall, dass Depressionen sehr gut heilbar wären, aber wenn man dann „Erfahrungsberichte“ von Betroffenen liest, klingt es immer ganz erschreckend. Da steht dann meistens, dass es schon seit Jahren geht, immer wieder Rückfälle kommen und so weiter… Ich liebe ihn nach wie vor sehr und finde es auch selbstverständlich einen (wie auch immer) erkrankten Partner nicht fallen zu lassen, aber ich möchte jetzt auch nicht über Jahre mit in einen „Sumpf“ gezogen werden. Hinzu kommt mein stark ausgeprägter Kinderwunsch, den ich in den nächsten 1-3 Jahren schon gerne realisieren würde… Gibt es hier vielleicht Fälle, in denen nach wenigen Wochen oder zumindest Monaten deutliche Verbesserungen eingetreten sind oder sind meine Vorstellungen da zu naiv?
Vielen, vielen Dank schon mal!