Hallo , ich bin neu hier

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FreyaCh
Beiträge: 7
Registriert: 23. Apr 2016, 12:41

Hallo , ich bin neu hier

Beitrag von FreyaCh »

Nun möchte ich mich hier auch mal kurz vorstellen - ich lese schon eine Weile mit, und hab mich jetzt angemeldet.
Meine Geschichte - versuche, es kurz zu halten: War seit Mitte letzten Jahres über 7 Monate krankgeschrieben , nach einem Totalzusammenbruch. AD habe ich seit 2010 genommen, mit der Diagnose "chronische D." -Psycho-Therapie habe ich da noch nicht gehabt... fand ich ja nicht nötig, hatte ja "nur" die Schlafsstörung und viel Stress...
Letztes Jahr ging es mir immer schlechter...schließlich konnte ich gar nicht mehr: "Mittlere bis schwere D. als Folge eines Burnoutprozesses.. .... naja, warscheinlich kennt Ihr das
lange zuhause krank, Kasse wollte keine stationäre Behandlung zahlen, erst nach mehreren Gutachten, dann mußte ich auf einen Platz warten . Endlich Klinikaufenthalt, der mir schon gut getan hat . Leichtere depressive Episoden haben mich schon lange Jahre "begleitet", das ist mir dort klargeworden
Nun bin ich seit einigen Wochen nach der Wiedereingliederung wieder voll in meiner Arbeit... und es geht wieder los, trotz neu eingestellter Medikation und einer guten Therapeutin...
Aber es geht wieder los: Bin schon wieder stark angespannt, schlafgestört, grübel ganz viel, die Ängste kehren zurück (kann z.B. kaum noch Autofahren), schon kleinere Stress-Situationen oder Konflikte machen mich total fertig ....
Ich beginne, mich nun an den traurigen und erschreckenden Gedanken einer Frühpensionierung heranzutasten, den ich bisher immer von mir gewiesen hab - weil mir eben jede Veränderung panische Angst macht...
Von meinem Alter her ginge es, ich arbeite schon seit 26 jahren in meinem Beruf , auch wenn ich einige "Abschläge" in Kauf nehmen müßte...
Aber das Arbeiten wird immer mehr zur Quälerei. In der Klinik hab ich ja mir vorgenommen, besser auf mich zu achten: Das wäre eigentlich die richtige Konsequenz.
Und nun bin ich eben auch hier im Forum angekommen, und hoffe auf ein wenig Austausch und vielleicht sind hier ja auch Menschen, die diesen Weg(vorzeitig aus dem Beruf aussteigen)
schon gegangen sind und deren Erfahrungen mir helfen
marie1957
Beiträge: 281
Registriert: 5. Nov 2015, 23:51

Re: Hallo , ich bin neu hier

Beitrag von marie1957 »

:hello: Freya,

herzlich willkommen hier im Forum. Schön, dass du jetzt schon einmal einen Anfang gemacht machst.

Ich kann deine Situation sehr gut nachempfinden. Ich war Mitte 40 als ich einen schweren Zusammenbruch hatte. Habe die Depression und Angststörung aber schon seit meiner frühesten Jugend, wenn ich meinen Tagebuchaufzeichnungen, mit der Sicht von heute, Glauben schenken darf. Damals war eine andere Zeit und man schenkte einem jungen Mädchen (zumindest war es in meinem Fall so) keine große Beachtung. Den Satz "Nun reiß dich mal zusammen" kennen wir glaube ich alle. Also blieb alles unbehandelt. Es kamen viele Schicksalsschläge hinzu, die ich jetzt nicht weiter ausführen will, jedenfalls endete alles mit dem o. a. Zusammenbruch. Danach war ich 1 Jahr arbeitsunfähig. Ich habe dann wieder versucht voll einzusteigen, was aber misslang und ich war dann noch einmal 7 Monate AU, bis ich eine Teil-EU-Rente über 4 Std. und einem begrenzten Zeitraum bekam. Im vorletzten Jahr ereilten mich zwei weitere Schicksalsschläge und danach - und vielem Hin und Her - bekam ich eine von August 2014 bis Ende Januar 2017 befristete volle EU-Rente.

Als ich meine erste Teil-Rente bekommen habe, war ich komplett verzweifelt, weil die Tätigkeit, die ich damals ausübte eine Vollzeitarbeitsstelle war. Mein mir sehr gewogener Chef wollte mich unbedingt halten und schuf extra für mich einen Mischarbeitsplatz, sodass ich bleiben konnte (ich denke, dass ist auch nur im öffentlichen Dienst so problemlos möglich). Das war dann über viele Jahre eine sehr gute Mischung zwischen Arbeit und Freizeit. Vier Stunden arbeiten, keine Überstunden mehr (ich hatte immer so rd. 10 Std. am Tag gearbeitet). Finanziell war es auch nicht soooooo schlecht. Wenn ich eine sehr schlechte Phase (also nicht mehr aufstehen können, keinen Hunger und Durst etc.) hatte, habe ich mich krank schreiben lassen, aber mit Reha, Medis und meiner Thera, die ich seit 13 Jahren habe, ging es eigentlich sehr gut. Ich fühlte mich für meine Verhältnisse nicht schlecht. Das einzige was mir auffiel, war das mir im Laufe der Jahre auch die 4 Std. immer schwerer fielen und ich immer müder wurde. Verglichen habe ich das immer mit einer Batterie, die immer schwächer wird. 4 Std. Arbeit = mindestens 2 Stunden Nachmittagsschlaf. Dann ging im Februar 2014 gar nichts mehr. Im Verlauf des Jahres 2014 wurde dann klar, dass dieser (auch körperliche) Zusammenbruch so schwer war, dass ich nicht mehr an meinen Arbeitsplatz würde zurückkehren können. Das stürzte mich erst recht in ein bodenloses Loch, denn bisher war meine Arbeit, die ich insgesamt 37 Jahre ausgeübt hatte, mein Leben. Es hat mich 1 1/2 Jahre und meine Ehe gekostet, um den Verlust meiner Arbeit zu überwinden. Ich hielt meine Depressionen und Angstzustände ja früher für normal, weil ich sie gefühlt schon immer hatte und dachte jeder andere Mensch würde sich genauso fühlen wie ich (also bis zu meinem ersten Zusammenbruch). Jetzt bin ich allein und habe einen relativ durchstrukturierten Tag.

Soviel von mir. Du siehst also, dass ich verstehen kann, was du gerade durchlebst. Ich habe nach meinem ersten Zusammenbruch auch gedacht, jetzt bin ich wieder gesund, ich schaffe das schon und alles wird gut. Pustekuchen, nichts war gut. Nach ein paar Monaten war ich, wie oben schon gesagt, wieder am selben Punkt wie zuvor und musste mir endgültig eingestehen, dass ich nicht gesund war und es wohl auch nie wieder seien werde. Das ist überhaupt das wichtigste: Sich selbst einzugestehen, erkrankt zu sein an einem Leiden, das man selber nicht sieht und das andere erst recht nicht sehen. Ich glaube nicht, dass du krank sein oder bleiben willst. Niemand will Depressionen haben. Warum auch ? Es ist bis heute -obwohl es schon viel besser geworden ist- immer noch ein Stigma, mit dem wir alle hier in diesem Forum leben müssen. Wer würde das freiwillig auf sich nehmen. Aber diese Gedanken gehen einem schon an guten Tagen durch den Kopf, wenn man im Spiegel sieht, dass man eben nichts sieht.

Mit zunehmenden Alter -außer den üblichen psychosomatischen Beschwerden- kommt auch noch die große körperliche Erschöpfung hinzu, die das Alter, aber auch die Krankheit mit sich bringen. Die Leere, die Hoffnungslosigkeit, dass es je besser wird, sind dem eigenen Empfinden auch nicht gerade zuträglich. Ich habe immer gesagt, an vielen, vielen schlechten Tagen, dass ich mich fühle wie auf dem Grund eines Albtraums, aber ich werde einfach nicht mehr wach. Und die Müdigkeit, jene übergroße Müdigkeit, die das Leben mit dieser Krankheit mit sich bringt (okay, die Medikamente tun auch ihren Teil).

Vielleicht wäre ja so eine Teilverrentung auch erst einmal für dich ein Weg ? Wie sieht deine persönliche Situation aus ? Hast du Kinder ?

Ich glaube auch nicht, dass es DEN Weg gibt, der dir hilft. Jeder Jeck is anders, sagt man in Köln und so ist es auch. Wir haben alle unseren eigenen Weg finden müssen, damit umzugehen. Mir hat z. B. gerade in den letzten Monaten, nachdem mein Mann mich verlassen hatte, geholfen, hier im Forum zu schreiben. Von mir selbst, meinen eigenen Erfahrungen und auch um anderen zu helfen, die diese Erkrankung erst frisch haben etc. Ich habe selbst hier sehr viel Unterstützung erfahren und im Gegensatz zu allen anderen Menschen, die sich in deinem Umfeld befinden, wissen wir, wovon du redest, wenn du von deinen Erfahrungen, Ängsten, Sorgen oder Kummer sprichst. Hier ist immer jemand, der versucht dir zu helfen.

Ich hoffe, ich habe dir ein bisschen helfen können. Zumindest weißt du, dass du nicht allein bist mit der Krankheit und das ist manchmal schon eine Menge wert.

Liebe Grüße

Marie
In der Tiefe des Winters fand ich einen
unbesiegbaren Sommer in mir.

Albert Camus
Katerle
Beiträge: 11259
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Hallo , ich bin neu hier

Beitrag von Katerle »

Herzlich Willkommen hier im Forum Freya und habe einen guten Austausch. :hello:

Musste mich leider auch erstmal von meinem Beruf verabschieden, weil mir von Seiten von Fachleuten dringend dazu geraten wurde, ich solle unbedingt was für mich tun. Ich brach in Tränen aus. Meinen ersten Zusammenbruch hatte ich mit ca. 30 Jahren und nachdem ich zur Reha war, wollte ich auch wieder arbeiten. Weil es mir aber noch nicht so gut ging, wurde ich erstmal erwerbsunfähig berentet, was einige von meinen Angehörigen überhaupt nicht nachvollziehen konnten und mit mir wurde auch dementsprechend umgegangen... Ich hatte keine Kraft mehr... Auch für mich war es schwer, mir eingestehen zu müssen, dass ich krank war und dann kam aber immer noch mehr hinzu an Problemen...

Ich versuche jetzt mehr auf mich zu achten und mir nicht mehr zuviel von mir abzugewinnen, wie das vor meiner Erkrankung war.

@ Marie

Da hst du ja auch schon einiges hinter dir. Drück dich mal...

LG Katerle
FreyaCh
Beiträge: 7
Registriert: 23. Apr 2016, 12:41

Re: Hallo , ich bin neu hier

Beitrag von FreyaCh »

Hallo, Marie und Katerle, danke für Eure Begrüßung, Erfahrungen und Zuspruch....
@ Marie, was Du erzählst , mit zunehmender Erschöpfung und so, kenne ich gut... halbtags oder so geht nicht , da mein Partner schon seit etwa 40 Jahren an einer Depression erkrankt war und nie richtig arbeiten konnte. Außerdem:heißt das in meiner Branche: Viel weniger Einkommen für nur ein klein wenig weniger Arbeit... und das wäre für mich auch noch zuviel, auf die Dauer, weil ich einfach psychisch nicht mehr belastbar bin. Konflikte und schwierige Situationen würden mir bei einer halben Stelle auch begegnen, und dfür bin ich nicht mehr robust genug, ... Wir haben zwar keine Kinder, sind aber zu zweit ganz auf mein Einkommen angewiesen. Deshalb hab ich so lange versucht, um jeden Preis und mit aller Kraft durchzuhalten. Ein halbes Einkommen wäre weniger als die Pension, die ich bekommen würde, wenn ich jetzt aufhöre. Frage ist nur: Lassen die mich? Und wieviele Gutachten, Amtsarzttermine etc kommen da auf mich zu? Das alles macht mir alles noch Angst...
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: Hallo , ich bin neu hier

Beitrag von timmie2002 »

hallo freya

und herzlich willkommen.

es ist nicht leicht, sich mit arbeitsunfähigkeit abzufinden. in deiner entschediung scheinst du aber klar zu sein. das ist gut.

leider sind dementsprechende anträge immer ziemlich umständlich und arbeitsaufwendig. Hast du dich denn schon mit deinem anliegen an die rentenstelle in deiner nähe gewandt?

wenn das verfahren läuft, wirst du in der regel von der rente zu einer gutachterlichen untersuchung gebeten und/oder zu einer feststellungskur geschickt.

ich habe vor solchen dingen auch immer etwas angst, aber du kommst nicht drumherum.

mir hat die unterstützung des psychiatrischen dienstes bei solchen dingen immer sehr geholfen.


glg
final
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Hallo , ich bin neu hier

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo Freya,

ich taste mich einmal von der anderen Seite heran. Ich bin nach 6 Monaten Klinik und AU in die Wiedereingliederung gegangen und arbeite jetzt wieder (nach über einem Jahr) im "normalen" Rhythmus.

Ein wenig habe ich mich wiedererkannt. In der Zeit der WE und danach wurd eich immer wieder von Zweifeln gepackt, fühlte mich erschöpft, überfordert und überlastet. Ich habe eine tolle Ärztin, Psychiaterin aus der Klinik, die mich auf diese Weg unglaublich fachkundig begleitet hat. Sie schrieb mich auch nach der Wiedereingliederung erst einmal zwei Wochen krank mit der Aussage: "bleiben Sie zu Hause, das ist jetzt wichtig!" Nach der Wiedereingliederung wieder voll - oder normal - arbeiten zu können, ist nach meiner Erfahrung Utopie. Auf Knopfdruck funktioniert das nicht. Ich habe noch weitere 3 Monate mit fünf Stunden gearbeitet (statt 7), glücklicherweise konnte ich Überstunden verrechnen.

Danach habe ich immer mal ein längeres Wochenende gemacht - also meinen verbliebenen Urlaub nach und nach aufgebraucht. Krankschreibungen brauchte ich deswegen dann nicht mehr. Irgendwann reichte es zum Arbeiten aber ich hatte das Gefühl, keine Freizeitmehr zu haben, weil die Erschöpfung noch enorm war. Ein Jahr nach der Wiedereingliederung merkte ich, dass die Kräfte doch weiter zugenommen hatten. ABER: ich brauche weiterhin meine täglichen Entspanungsphasen, die ich konsequent einhalte. Ich nehme mir an Wochenenden eher selten etwas vor, weil ich die Ruhe oder zumindest dieMöglichkeit brauche, mich auszuruhen.

So funktioniert es - in meinem Fall. Ich möchte dir nur Mut machen: dieser Weg ist anstrengend. Gesteh dir die Schwächephasen zu und sei dankbar, dass du sie dank der Klinikzeit jetzt erkennst und darauf rechtzeitig reagieren kannst. Spüre in dich hinein, was du gerade brauchst - und richte deine freie Zeit danach ein.

L GSonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
FreyaCh
Beiträge: 7
Registriert: 23. Apr 2016, 12:41

Re: Hallo , ich bin neu hier

Beitrag von FreyaCh »

hallo, timmie, danke für den Tip - bin dabei , Kontakt mit einer kompetenten Vertrauensperson in "Betrieb" aufzunehmen. Da ich einen beamtenähnlichen Status habe , läuft das wohl etwas anders anders als mit Rente, glaube ich jedenfalls - die betreffende Person kann mir hoffentlich sagen , welche Schritte ich da einleiten, wo ich welche Anträge stellen muß. Und vor allem, wie lange so was dauern kann- das ist wichtig, da ich mit meiner Pensionierung die Dienstwohnung verlassen muß und eben rechtzeitig eine andere Bleibe suchen muß.
liebe Sonnenblume, danke für Deine Ermunterung. ich arbeite in einer Brache, wo es praktisch keine geregelten Arbeitszeiten gibt, und in der Regel jedes Wochenende . Per Gesetz hab ich zwar einen freien Tag, aber richtig frei fühle ich mich dann doch nicht, weil ich trotzdem für bestimmte Fälle erreichbar sein muß, den AB abhören muß etc. . Arbeitsdichte ist in den letzten Jahren wegen Stellenabbau sehr angestiegen ... ich merke , ich bin nicht mehr robust genug dafür. Die Freizeitphasen die ich untergebracht bekomme, sind - je nach aktueller Arbeitsmenge auch sehr verschieden zur Zeit gerade nicht gerade viel. Heute hab ich von 8 Uhr bis 21 Uhr Termine und Schreibtischarbeit gehabt, dazwischen zwar etwa 1 1/2 Std Mittagsunterbrechung - früher konnte ich mit solchen Tagen gut zurecht kommen - aber das schaffe ich einfach nicht mehr so, daß es mir dabei gut geht... jetzt komme ich nicht richtig zur Ruhe und sollte natürlich nicht noch am PC sitzen....(würde Therapeutin sagen) -mein Herz macht jede Menge Extrasystolen ...werde jetzt noch mal ein paar ruhige Joga-Übungen versuchen... nein .lieb gemeint von Dir , aber , ich hab das lange genug durchgehalten . Gute Nacht erstmal...
Selea

Re: Hallo , ich bin neu hier

Beitrag von Selea »

:hello: Guten Tag Freya.

Aus deinen Beiträgen lese ich heraus, dass du Beamtin bist, bzw einen beamten_ähnlichen Status hast. Deswegen sprichst du von Pensionierung, Frühpensionierung.

Auch schreibst du von dem ewigen Hick_Hack mit der Krankenkasse bezüglich Genehmigung einer REHA, die dir letztlich sehr gut getan hat.
Ich schätze einmal , es ist eine Private Krankenkasse.

Die machen da immer noch solche Zicken. :roll:

Ich selber war Jahrzehntelang Hauptschullehrerin, und bin nun wirklich viele Jahre jetzt in Pension, also a.D.

Auch wenn du deine Berufstätigkeit nicht genauer beschreiben magst, kann ich gut nachvollziehen, wie kräftezehrend solche Tage sind, von denen zu geschrieben hast, und immer für das Klientel dasein, konzentriert etc. etc.
Es gibt viele Berufe, in denen Menschen von der Erschöpfung in die Depression rutschen, so Ärzte, Architekten, Lehrpersonen, Altenpfleger, Krankenpfleger , Erzieher, u.s.w.
Alles Berufe , in denen neben dem wichtigen fachlichen Können soviel an Empathie und Rücksichtnahme für Menschen abverlangt wird.


Na, wenn da der AKKU manchmal nicht leer ist. :roll:
Manchmal sind die AKKUS auch dauerhaft leer. Muss aber nicht so sein.

Bei mir war es so, dass ich vorerst gar nicht in eine Teildienstfähigkeit konnte, weil das in meinem Bundesland noch gar nicht möglich gewesen ist.
Und freiwillig einen halben Lehrauftrag unterrichten.......meine damalige Pension war eben schon höher.....trotz gewaltiger Abschläge........
Bei mir war es ein UNGESCHICK aus beamtenrechtlichen Vorschriften neben der kompletten Unwilligkeit der Privaten Krankenkasse nur irgendeinen einzigen Cent für eine Reha zu bezahlen.
Sei medizinisch nicht notwendig. Es treibt mir immer noch die Tränen in die Augen, weil ich letztlich so schwer Abschied genommen habe von meinem Beruf.

Dafür werde ich nun, nachdem die PKVs ein wenig schlauer geworden sind, dauernd mit irgendwelchen Gesundheits_Management_Vorschlägen bombardiert, online_Therapie bei Depressionen, einjährige Begleitungen bei meiner Asthma_Erkrankung, und letztlich
BetterDoc. _Projekt, ob die OP Meniskus wirklich nötig sei, und ob konservativ noch was ausgeschöpft werden könne.....
Na, ja es treibt mir die Tränen in die Augen.

Nun zu dir.
Ganz wichtig, bist du gewerkschaftlich organisiert? Das wäre die allererste Anlaufstelle, um dein Problem zu schildern....bzw. einem örtlichen oder anders geartetem Personalrat.
Die kennen solche Probleme, und wissen , wie damit umzugehen ist.

Ja keine Entscheidungen im Alleingang. Immer nur mit rechtlicher Unterstützung an deiner Seite, also bestenfalls über Personalrat oder Gewerkschaft.

Ein Amtsarzt ist immer zur Verschwiegenheit verpflichtet. Keine Angst davor, der klopft alles ab, alle gesundheitlichen Dinge, seelisch, körperlich.
Und natürlich , der Amtsarzt wird auch Rehabilitationsmaßnahmen vorschlagen.

Grundsätzlich gilt im Beamtenrecht immer______Rehabilitation VOR Pensionierung.

Außer bei den Lehrpersonen, hier in meinem Bundesland , ab ü55 wird die Pensionierung in der Regel befürwortet, wenn ein Gutachten eines Arztes , Amtsarztes, Rehaeinrichtung das so
befürwortet.

Wie es für deine Berufsgruppe aussehen könnte , das weiß ich nicht.

Ich würde nur Schritt für Schritt vorangehen.
Soll doch ruhig noch einmal eine Reha befürwortet werden........in der du dich aufbauen kannst, deine finsteren Gedanken ablegen kannst , Kräfte sammeln kannst.

Vielleicht gefällt dir doch noch eine Teildienstfähigkeit unter vielleicht auch noch speziellen Bedingungen.
Komplette Dienstunfähigkeit ist dann der letzte Schritt.

Sonnenblume :hello: schreibt ja immer hier, von dem Glück, das sie hatte, mit Reha und Arbeitgeber. So kann es gehen.

Ich für meine Person hatte nicht soviel Glück, weder mit der PKV , noch mit der letzten zickigen Schulleiterin. Sowas kann einem dann letztlich beruflich das Genick brechen.
Ich finde das immer noch schade. Und ich träume so oft noch von der Schule.

Aber letztlich war meine Pensionierung auch in Ordnung, endlich, endlich mein eigenes Leben leben zu dürfen, meine vielen gesundheitlichen Baustellen pflegen zu dürfen. Neben gelegentlichen Depressionen sind es ja bei mir auch handfeste Körpererkrankungen.

Ein wenig bei mir ankommen zu dürfen, und nicht mit 55 oder 60 in den Sarg hüpfen zu müssen.
Sorry, wegen des Sarkasmus diesbezüglich. :mrgreen:

Soweit meine Gedanken zu einem durchaus diffizilen Thema.
Herzlich
Selea
FreyaCh
Beiträge: 7
Registriert: 23. Apr 2016, 12:41

Re: Hallo , ich bin neu hier

Beitrag von FreyaCh »

Hallo, Selea, danke für Deine Antwort. Gut zu wissen, auf was für Fragen vom Amtsarzt ich mich vielleicht einstellen muß...wenn es soweit ist. Und, ja , ich habe einen beamtenähnlichen Status.
Eine Art Betriebsrat gibt es in meinem Betrieb zwar schon , aber nur für die Angestellten, nicht für die mit dem Beamtenstatus. Die haben für ihre Berufsgruppe einen Verein, in dem ich auch bin . - Es gibt noch eine "Vertretung" gegenüber der obersten Leitungs-und Verwaltungsebene, aber die kann man vergessen, was Beratung und so angeht. (Ich bin in der sagen wir mal : Unteren "Leitungsebene" ) - Beim Verein habe ich schon erfahren, wer sich gut auskennt und mich vertraulich beraten kann.. und bereits einen Termin mit der Person in einigen Wochen. Vorher berate ich mich mit meinem Facharzt/Psychiater, auch dafür gibt es schon Termin. Das mit reduziertem Dienstumfang habe ich auch von meinem Chef gleich nach dem Klinikaufenthalt angeboten bekommen - aber da ich für meine Dienst-"Residenz", die zu bewohnen ich verpflichtet bin, - Miete zahle, ein Auto benötige, Krankenversicherung zahlen muß und mein Mann aufgrund seiner Erkrankung kein Einkommen hat... fand ich das war eine wirklich blöde Idee denn ich muß ja auch noch essen und sowas... außerdem bin ich bereits 55 -
da ist das Ruhegehalt schon etwas mehr als Halb. Nebenbei: Mein Gefühl sagt mir, daß ich auch mit reduziertem Dienst nicht mehr gut klarkäme. Bitter, aber leider ist es so..
Ich schleppe mich jetzt erstmal durch bis zum nächsten Termin mit meiner Therapeutin und den beiden anderen. Und sehe dann hoffentlich allmählich , wie mein weiterer Weg ist. Liebe Grüße FreyaCh
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