Life "after" Depression

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Nina345
Beiträge: 280
Registriert: 25. Jan 2016, 16:02

Life "after" Depression

Beitrag von Nina345 »

Halli Hallo :)

ich erhole mich gerade von einer Krise. Mir geht es jetzt schon seit über 2 Wochen gut (hatte lediglich 3 "Anfälle" von etwa jeweils 2 h)

Wie mach ich jetzt weiter?

Ich schreib mal was ich mir überlegt habe:
- Tagessttruktur halten
- Emotionen akzeptieren und kommunizieren
- gesunden Lebensstil beibehalten
- viel Sport
- Coaching/Workshops zu Umgang mit Stress, Work Life Balance, Meditation, Konzentration
- lernen nein zu sagen
- Kreativität ausleben (malen, musik, tanzen, etc.)

Habt ihr mir noch Tipps oder was ich auf keinen Fall tun soll?
Wie zb mich gleich wieder zu überfordern?
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Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Life "after" Depression

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo,

das hört sich gut an, allerdings ist es ein Prozess, du wirst immer wieder an dir arbeiten müssen. Mir hat Selbstreflexion geholfen, die brauche ich auch immer noch, daran halte ich fest. D.h. am Ende eines Tages kritisch zu schauen, was abgelaufen ist, was mir gefallen hat, was weniger, was mich berührt. Dabei merke ich auch, was in mir los ist.

Die Überforderung ist ein schwieriges Thema, soblald man dafür ein Fingerspitzengefühl hat, kann man gegenlenken. Es heißt ja nicht, Überforderungen generell zu vermeiden, sondern si ezu erkennen und vielleicht etwas Positives dagegenzusetzen. "Den Arbeitstag schaffe ich jetzt und heute Abend gibts Eis mit Erdbeeren" - Man wird nach und nach leistungsfähiger und damit erhöht sich die Gefahr, wieder über 100% zu geben. Daher ist es gut, weiter kreativ zu sein (wenn dir danach ist) und eigene Grenzen zu setzen.

Emotionen zu kommunizieren kann schwierig sein, weil viele Menschen daran nicht gewöhnt sind. Aber oft reicht es schon, wenn man sie für sich selber klar bekommt.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Kada
Beiträge: 272
Registriert: 13. Mär 2016, 23:10

Re: Life "after" Depression

Beitrag von Kada »

Hallo Nina,

schön, dass es dir wieder gut geht! Mir fällt noch ein Tipp ein: Beobachte doch einmal deine Mitmenschen und sag ihnen etwas Nettes, vielleicht ein Kompliment oder einfach so einen netten Satz. Die Reaktion ist meistens Freude, die dann auch auf dich übergeht.

Was ich auch wichtig finde, ist zu versuchen, sich an Kleinigkeiten zu erfreuen. Mir ist z.B beim Walken oft ein älterer Mann im Auto entgegengekommen, der mir immer lachend zugewinkt hat, als seien wir beste Freunde. Ich habe mich so darüber gefreut! Mittlerweile halten wir auch schon mal ein Schwätzchen, das ist wirklich schön.

LG,
Kada
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Life "after" Depression

Beitrag von Zarra »

Hallo Nina,

auch wenn ich laut Betreff irgendwie anderes erwartet hatte: Sonnenblume hat viel Wichtiges und für Dich auch eventuell Hilfreiches geschrieben.

Für mich selbst würde ich wohl formulieren (hinsichtlich "Überforderung" - für andere (!) mag das ja auch keine Überforderung sein): Lieber zu wenig als zuviel machen!!!!! Und: Das kann hart sein. "Weil man ja will." Immer bedenken: ... .... ((Um die "Retourquittung" auszubügeln braucht man viel länger. - Klar kann man nicht alles beeinflussen. Dennoch.))

Auch Deine "Liste" klingt für mich beeindruckend. ... so bügelglatt läuft das meistens nicht. ;-) :-) Nachsichtig mit Dir sein. Und wirklich schauen, was Du brauchst; - oft helfen Kleinigkeiten mehr als man denkt (z.B. ein halbe Stunde einkuscheln - Wecker stellen), diese sind aber realistisch, der lange Urlaub unter Palmen nicht.

LG, Zarra
marie1957
Beiträge: 281
Registriert: 5. Nov 2015, 23:51

Re: Life "after" Depression

Beitrag von marie1957 »

Hallo Nina,

meine Güte, da hast du dir aber eine Menge vorgenommen. Wenn du das alles durchziehst, brauchst du zwei Leben. :D

Ok. Tagesstruktur ist wichtig. "Nein" zu sagen, kann man so nebenbei üben. Gesunder Lebensstil bedeutet vernünftig essen, nicht rauchen, nicht trinken. Geht auch so nebenbei. Aber dann wird es schon kritischer: Viel Sport treiben (bist du ein sportlicher Typ ?) wenn ja, prima, wenn nein, kann das auch schon eine Belastung werden, wenn man es übertreibt. Workshops und Kreativität: Ich hoffe, du meintest nur eins von jedem, denn das gesamte Programm bedeutet = 2 Leben oder 48-Stunden-Tage. Dann würde ich dir maximal 3 Monate geben, bis du so fertig bist, dass du nicht mal mehr schnaufen magst. Ich weiß zwar nicht wie alt du bist (wie alt bist du ?), aber dieses Pensum bringt ein Pferd um :D . Na gut, du bist natürlich :!: kein Pferd, aber ich würde dir empfehlen, es langsam angehen zu lassen. Jemand der den Mount Everest besteigen will, läuft ja auch nicht hochtourig diesen "kleinen" Berg hoch, sondern fängt an Schritt für Schritt zu klettern. Das es dir jetzt so gut geht, bedeutet nicht, dass du gleich wie ein Berserker loslegen musst. Sei nett zu dir.

Im Übrigen kann ich mich Sonnenblume und Zarra nur anschließen. Sie haben eigentlich schon alles Wesentliche geschrieben.

Liebe Grüße

Marie
In der Tiefe des Winters fand ich einen
unbesiegbaren Sommer in mir.

Albert Camus
Nina345
Beiträge: 280
Registriert: 25. Jan 2016, 16:02

Re: Life "after" Depression

Beitrag von Nina345 »

Hihii - ja selbst bei meinem Genesungsprogramm überfordere ich mich schon fast wieder^^

Ich muss noch dazu sagen, dass ich gerade nur ganz wenig arbeite und mich voll und ganz darauf konzentriere wieder ganz gesund zu werden.

Ihr habt aber dennoch recht, selbst für nen leeren Tag ist das zu viel. Bin gerade ganz erschöpft von meinem Tag.

Ich hoffe das pendelt sich alles langsam ein.

Ernährung und Sport hab ich vor gut 3 Jahren umgestellt, noch bevor ich krank wurde. Das ist mir schon so in Fleisch und Blut übergegangen, dass das kein Problem ist für mich.

Ich bin 27 und dass was man ein Wirbelwind nennt. (früher zumindest, heute wär die Diagnose vermutlich Verdacht auf ADHS) Mit meiner Energie komm ich in der Regel Gott sei Dank mittlerweile sehr gut bei den Leuten an. Früher hielten mich wohl ziemlich viele für eine Nervensäge.^^

Nein zu sagen, Überforderung vermeiden, meine Fehler zu akzeptieren und mit Emotionen besser umzugehen sind meine Baustellen.

Jaaa, das mit den Mitmenschen mach ich auch schon länger. Das tut mir auch wahnsinnig gut zu sehen, dass die Welt doch nicht so doof ist und sich die Menschen durchaus freuen: Die Türe aufhalten, Paybackpunkte und Treuestempel an den Hintermann verschenken, sympatische Selfie-Macher fragen, ob man übernehmen soll, wenn jemand was runterfällt aufheben, verwirrte Touris fragen, ob sie Hilfe brauchen...

- Lieber zu weniger als zu viel.
- Wer langsamer geht, kommt schneller ans Ziel.
- In der Ruhe liegt die Kraft.
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