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Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 20. Mär 2016, 13:33
von ralfiboy
Hallo liebe Leute!

Da es mir heute nicht so gut geht, möchte ich euch um Rat fragen. Ich hab mich schonmal kurz vorgestellt, ich will es auch nicht allzulang machen. Mein Hauptproblem ist, dass ich ziemlich viele berufliche Enttäuschungen in letzter Zeit verkraften musste. Ich hatte vor genau 4 Jahren meine erste schwere suizidale Krise. Die hat mich und meine Familie unglaublich viel Kraft gekostet. Nachdem ich entschied einen kompletten Neuanfang zu wagen, ging es lange Zeit relativ gut. Ich zog um und liess alles hinter mir. ich wechselte aus eigenem Antrieb die Arbeitsstelle und war zuerst sehr zufrieden mit mir und der Welt. Alles schien überwunden zu sein. Leider kam dann raus das ich in psychischer Behandlung war und man versuchte mich loszuwerden. Letztendlich wurde ich gekündigt. Das ist jetzt schon fünf Monate her. Seither klappt es mit den Bewerbungen nicht mehr gut, und irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich es nicht mehr selber in der Hand habe, wie es weitergeht. Ich weiss man muß stark sein und kämpfen, doch ich weiß nicht für was. Eigene Familie habe ich keine,

Vielen Dank fürs Zuhören, vielleicht geht es ja jemandem genauso. Freu mich wenn mir irgendwas nettes schreibt
liebe grüße ralfiboy

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 20. Mär 2016, 14:20
von szegfue75
Hallo ralfiboy,
tut mir leid, dass du so eine schlechte Erfahrung am Arbeitsplatz gemacht hast. Das nagt sicherlich noch an dir und ist noch nicht aufgearbeitet. Bist du zur Zeit in Behandlung? Du schreibst nur, dass dein Arbeitgeber herausgefunden, dass du in Behandlung warst.
Ansonsten kann ich dir nur Mut machen und sagen, dass es doch lohnt für sich selbst zu kämpfen. Der Frühling steht vor der Tür und versuche weiter zu machen.
Ich wünsche dir viel Kraft.
LG,
Szegfue

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 20. Mär 2016, 15:38
von Pummelchen
Hallo Ralfiboy,

es tut mir auch sehr leid das du solche Enttäuschungen bzgl. der Arbeit gehabt hast. Ich finde es echt schlimm das du aufgrund einer zurückliegenden psychischen Erkrankung gekündigt worden bist. Warst du da noch in der Probezeit? Ich finde das ist richtig diskriminierend.
Hast du schon mal nachgedacht einen Grad der Behinderung zu beantragen? Das hilft dir zwar im Moment nichts aber wenn es wieder mit einer Arbeitsstelle klappt dann hast du einen besseren Kündigungsschutz. Den hast du schon ab Behinderungsgrad 30 (ich habe diesen wegen einer körperlichen Erkrankung bekommen).
Die Schwierigkeiten wegen einer neuen Arbeitsstelle sind für dich sicherlich sehr belastend. Das darfst du aber glaube ich nicht auf dich beziehen. Ich habe eine Freundin die war auch auf Arbeitssuche, sie war auch richtig frustriert und deprimiert (ohne psychische Erkrankung!)über die ständigen Absagen, da leidet das Selbstwertgefühl. Seit 1/2 Jahr hat sie jetzt wieder Arbeit und ist sehr glücklich darüber. Du darfst echt nicht aufgeben obwohl die Absagen dir sicherlich sehr zusetzen, es ergibt sich bestimmt auch noch was passendes für dich.
Vielleicht gibt es auch Chefs die Verständnis für evtl. psychische Probleme haben??? und die nicht so kleinkariert und intolerant sind. Du musst weiterkämpfen für dich, obwohl ich es verstehe das es vielleicht mit einer Familie etwas leichter wäre. Das kann ja noch kommen oder??
Du darfst die Hoffnung bitte nicht aufgehen, es kann plötzlich sein das sich was ergibt oder jemand in dein Leben tritt und es schaut alles wieder besser aus.

Schreibe im Forum wenn es dir gut tut! Hier sind viele hilfreiche Menschen die vielleicht auch noch bessere Tipps oder Ideen haben.

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute! LG Pummelchen

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 20. Mär 2016, 16:21
von ralfiboy
Danke schonmal für eure Antworten, das mit der Behinderung hab ich noch nie bedacht, ich dachte immer ich schaffe es so. Leider war ich eben noch in der Probezeit, so dass mir ohne Angabe von Gründen gekündigt wurde. Ich habe gerade mit meinem Bruder telefoniert und es geht wieder etwas besser. In Behandlung bin ich immer wieder mal, aber der Doktor hat nie wirklich Zeit für mich. Ich weiß auch gar nicht warum ich da hingehe überhaupt. Ich werd aber mal zum Hausarzt gehen, da ich seit Wochen so ein Kloß im Hals Gefühl habe das ich gar nicht mehr loswerde, das schnürt einem irgendwie ständig die Kehle ab und ist mega unangenehm. Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 20. Mär 2016, 18:35
von Ziege04
Hallo ralfiboy

Kloss im Hals, oft verbunden mit Schluckbewerden, weshalb man evt Essen und Trinken meidet, und Alles vor dem Hintergrund sich Wertlos zu fühlen---

Sollte meine Beschreibung zutreffen, ich kenne das leider zu gut!

Und ich mußte die Erfahrung machen, langfristig komme ich nicht ohne Hilfe da raus!
Hab irgendwann Hilfe (Tagesklinik, weil zu spät für Therapeuten) gesucht, gefunden, und rückblickend hätte ich's früher tun sollen!

In Tagesklinik erhielt ich auch Info, welche Perspektiven meine berufliche Zukunft haben kann.

Ob das eine Option für dich sein kann, weiß ich nicht, aber falls,---- !!!

Ich wünsche Dir alles Gute um einen Weg zu finden, der Dich in Deiner aktuellen Lage, weiterbringt!
Und berichte im Forum.

LG Ziege04

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 20. Mär 2016, 19:03
von Bittchen65
Lieber ralfiboy,

deine Probleme tun mir sehr leid.
Hast du selber erzählt,das du psychische Probleme hast?
Leider reagieren Menschen oder Arbeitgeber oft nicht angemessen.
Ich kann dir nur empfehlen professionelle Hilfe anzunehmen.
Ein Psychiater wäre schon mal ein Anfang,dann siehst du weiter.
Bevor du wieder arbeitest ,solltest du stabil sein.
Ich nehme an ,du bist noch jung,auch ich hatte schon
mit 20 Jahren und mit 24 Jahren zwei SV .
Damals wurde nicht lange behandelt,Magen auspumpen,stabil werden und tschüs.
Meine Krankheit ist mit der Zeit chronisch geworden.
Das ist nicht schön,jetzt hast du noch die Chance gesund zu werden !!!
Begib dich in Behandlung,sonst könnte es dir wieder noch schlechter gehen.

Gute Besserung und liebe Grüße Bittchen

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 20. Mär 2016, 19:14
von Katerle
Hallo ralfiboy,

das sind ganz schön viele Enttäuschungen, denen du ausgesetzt warst und da ist es auch manchmal kein Wunder, wenn dann die Hoffnung langsam schwindet.

Auch wenn es hart klingt und du nicht weißt, wofür du kämpfen kannst, dann tue es FÜR DICH. Es lohnt sich wirklich. Was ist das denn für ein Arzt, bei dem du in Behandlung bist? Ein Facharzt?

Gehe zum Hausarzt und rede mit ihm, er kann dir sicher Adressen von Therapeuten geben, wo du alles aufarbeiten kannst und einen Weg finden wirst, wieder hoffnungsvoller in die Zukunft zu blicken. Gut das es dir nach dem Telefongespräch mit deinem Bruder besser geht, sowas hilft auch zunächst.

Alles Gute für dich, der Weg lohnt sich.

Katerle

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 20. Mär 2016, 19:32
von Pummelchen
Hallo Ralfiboy,

wegen deinem Kloß im Hals, das müsste dein Hausarzt zuerst mal abklären ob es eine organische Ursache hat, manchmal kann so was auch ein Kropf auslösen. Aber durch eine Depression können auch viele körperliche Missempfindungen auftreten wie z.B. eben das Kloßgefühl.
Ich kann aus Erfahrung sagen das bei mir durch das richtige AD solche Symptome wesentlich gebessert wurden. Es rentiert sich immer das ist meine Meinung therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen und bei Bedarf ein Antidepressiva zu nehmen. Ich habe damals auch viel zulange gewartet, ich hätte mir viel Leidenszeit ersparen können wenn ich die Krankheit früher aktzeptiert hätte.

Viele liebe Grüße Pummelchen

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 20. Mär 2016, 19:40
von ralfiboy
Hallo Bittchen65!
Du hast Recht mit der Annahme dass ich es selbst erzählt habe. Ich fühlte mich sehr gut und dachte ich hätte es endlich überstanden. Im Nachhinein hätte ich besser den Mund gehalten. Ich hätte nicht gedacht, dass das dermaßen ausgenutzt wird.

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 20. Mär 2016, 20:03
von Julia:0)
Lieber Ralfiboy,

das Gefühl mit dem Kloß im Hals kenne ich auch - vielleicht ist es bei dir ähnlich?
https://hochsensibel1753.wordpress.com/ ... appen-auf/" onclick="window.open(this.href);return false;

Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen: Gehe zum Hausarzt und sage, dass du eine Psychotherapie brauchst. Es tut gut, mit jemandem über sein Innerstes zur reden - und was einen bewegt. Denn alles, was in deinem Kopf abgeht, so verrückt oder banal oder was auch immer es sein mag. Jeder Gedanke hat seine Daseinsberechtigung. Nur ein Tipp: Wenn du dich bei einem Fachexperten nicht wohl fühlst und das Bauchgefühl sagt nein - dann gehe bitte zu jemand anderem. Die Chemie zwischen Patient und Fachexperten sollte passen.

Bei meinem Burnout war mir die Psychotherapie eine sehr wertvolle Stütze und ich habe gelernt, auf mich selbst aufzupassen.

Alles Liebe,
Julia

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 21. Mär 2016, 17:56
von ralfiboy
Hallo Katerle, Julia, und Bittchen. Ich werd morgen mal zum Hausarzt gehen wegen dem Kloß im Hals. Ich hatte heut ein Probearbeiten was ich irgendwie überstanden habe, hab mich dabei allerdings nicht wohl gefühlt. Ich habe echte Probleme noch fremden Menschen zu vertrauen. Wahrscheinlich merkz man mir das auch an. Ich würde mich gern anders verhalten, aber im Moment fällt es mir wieder schwer. Ich bin lieber für mich alleine. Ich hab auch seit meinem Umzug wenig neue Freunde gefunden. Der liegt nun auch 2,5 jahre zurück. Ich hoffe das es mir mit dem aufkommenden Frühling bald besser geht.

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 21. Mär 2016, 18:02
von szegfue75
Hallo Ralfiboy,
zu Kloß im Hals fällt mir noch ein, dass es vielleicht auch an der Schilddrüse liegen könnte. Vielleicht sollte man die mal untersuchen.
Viel Glück morgen beim Arzt.
LG,
Szegfue

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 21. Mär 2016, 19:31
von Julia:0)
@ Szegfue: Ganz genau - ein Blutbild würde darüber Aufschluss geben. Aber an dieses sollte ein Hausarzt in diesem Falle schon denken. Meiner zumindest hat das automatisch gemacht, um eine Schilddrüsenerkrankung oder andere "komische" Blutwerte aufzudecken.

@Ralfiboy: Ich drücke dir für den Arzt die Daumen. Hast du alle Fragen/Anmerkungen im Kopf oder schreibst du sie dir auf?

Liebe Grüße,
Julia

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 21. Mär 2016, 20:13
von ralfiboy
Hallo Julia! Ich hab die Fragen an den Doktor im Kopf. Momentan geht es wieder besser. Ich habe mal gelesen, das die Schilddrüse sehr viel im Körper steuert. Meine Lustlosigkeit und fast schon bissl phlegmatische Art im Moment könnte vielleicht schon davon kommen. Ich hab dem Psychotherapeuten mal gefragt deswegen und der meinte nur am Blutbild konnte man nix feststellen. Es ist halt anstrengend zu reden weil immer irgendwie druck im kehlkopf ist, naja. mal schauen morgen. schönen Abend noch. liebe grüße Ralfiboy

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 22. Mär 2016, 00:16
von QuintEssenz
[quote="ralfiboy"]Hallo liebe Leute!

Hallo Ralfiboy,

"Mein Hauptproblem ist, dass ich ziemlich viele berufliche Enttäuschungen in letzter Zeit verkraften musste..."

Mir geht es genau so, unzwischen fühle ich mich nicht befähigt meinen alten Beruf auszuüben (große Unsicherheit ob ich tauglich bin). Soweit habe ich alles mir durch den Kopft gehen lassen. Ich wurde mehrmals gekündigt oder mal bekam aus heiterem Himmel einen "Aufhebungsvertrag" und Abfindung ohne Begründung. Der Punkt bei mir ist es, dass ich sehr viele Abschlüsse schon habe und als überqualifiziert wirke, wenn ich mich bewerbe. Zurzeit bin ich ohne Stelle aber hab mich krankschreiben lassen dank meiner Psychotherapeutin. Ich leide seit langen Jahren ab und an an D.-Episoden. Das Vorletzte Mal war es so schlimm, nachdem ich gerade alleinerziehend mit 2 Kinder wurde, dass ich auf Medikation mich eingelassen habe. Ich mag Tabletten nicht, allerdings habe ich immer gedacht, das mache ich zum Wohle meiner Kindern, die jung sind. Aber nein, trotz Tabletten "durfte" ich wieder nach 2 Jahren eine Episode bekommen. Krankgeschrieben zu sein, hilft mir den Druck eine Stelle zu suchen kleiner zu empfinden. Ich lese aber alle mögliche Stellenanzeiger die ich schaffe. Ich habe nur eingesehen, dass Vollzeit zu arbeiten ist für mich zu viel und daher suche eine Teilzeitstelle. Das ist aber schwierig auf meinem Bereich.

Ich wollte dir hiermit nur mein Mitgefühl und Gleichgesinnte-Gefühl mitteilen. Vielleicht schaust du mit deinem Bauchgefühl ob es für dich richtig wäre eine Zeit krankgeschrieben zu werden. Du hast sowieso ja körperliche Beschwerde.

Alles Gute !

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 22. Mär 2016, 07:40
von Katerle
@ ralfiboy,

alles Gute beim Arzt. Mit dem Vertrauen ist so eine Sache, das muss sich erst aufbauen.

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 22. Mär 2016, 08:39
von ralfiboy
Hallo, Ich bin beim Arzt gewesen. Er hat die Schilddrüse untersucht und meinte es wäre alles in Ordnung. Ich könnte noch zum Hals Nasen Ohren Arzt gehen. Wahrscheinlicher ist wohl, dass es psychisch ist. Heute geht es mir auch schon wieder bissl besser. Blöd das es mir gerade gestern so schlecht ging beim Probearbeiten. Jetzt freu ich mich erstmal auf Ostern und den Frühling.

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 22. Mär 2016, 10:18
von ichbingut
*

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 29. Mär 2016, 10:48
von ralfiboy
Liebe Leute!

Heute will ich mal etwas positives schreiben. Jetzt da der Frühling greifbar ist, geht es mir ungeachtet meiner beruflichen Situation schon viel besser. Ich habe das Gedankenkarussell zum stoppen gebracht und bin wieder motiviert. Das gute Wetter an Ostern habe ich zum Radfahren genutzt, und hinterher geht es mir immer gut. Beruflich schaue ich mich jetzt in größerer Entfernung um, zur Not muss ich wieder umziehen. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Liebe Grüße
ralfiboy

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 29. Mär 2016, 19:43
von szegfue75
Hallo ralfiboy,
schön zu hören, dass es dir besser geht. Dann viel Erfolg bei den neuen Plänen und lass mal wieder was von dir hören.

Liebe Grüße,
szegfue

Re: Hoffnung schwindet langsam

Verfasst: 5. Apr 2016, 09:57
von ralfiboy
Hallo Liebe Leute!

Heute möchte ich mal wieder schreiben wie es mir geht! Also beruflich versucht man mich mittlerweile fast schon zu erpressen, weil ich zu stark das Gefühl vermittelt habe, das ich unbedingt einen Job brauche, womit ich mich selbst unter Druck setze und der potentielle Arbeitgeber das versucht gnadenlos auszunutzen. Ich werde wohl die Stelle ablehnen, da es 50km entfernt ist und der Verdienst nur knapp über Mindestlohn. bin dahingehend bissl enttäuscht. Sportlich versuche ich das ganze durch Laufen und Radfahrn zu kompensieren und es tut mir sehr gut. Naja, mal sehen wie es weitergeht.

Einen schönen sonnigen Dienstag
ralfiboy