Diskussionsforum Depression

...und hallo an euch alle. Es geht mir schon lange sehr schlecht und habe dann mitte letzen Jahres eine Therapie angefangen. Die Diagnose lautet mittelschwere depressive Episode.
An manchen Tagen denke ich mir Och, ist doch alles gut, du fühlst dich ganz gut und fröhlich, dann kommt das Tief aber auch spätestens am nächsten Tag. Wie ist es euch ergangen, gab es einen Auslöser für eure Depression? Ich wusste schon immer das ich ein melancholischer und nachdenklicher Mensch bin aber ich kam da immer wieder raus. Jetzt ist es leider seit 2 Jahren schwer. Entschuldigt wenn ich hier die weiß nicht wievielte bin, die das hier schreibt aber ich habe momentan nicht mal die Kraft mich durch alle Threads zu lesen. Würde mich freuen wenn ihr mir etwas schreibt, dann kann ich auch eher etwas zurück schreiben. Bin etwas sprachlos momentan. Ist so viel in meinem Leben.

Hallo Karma,

herzlich Willkommen im Forum. Es ist schön, dass du erst einmal den Weg hierher gefunden hast. Damit bist du bereits auf einem guten Weg, denn hier hast du es nur mit Menschen zu tun, die deine Krankheit -oder andere psychische Probleme- teilen und verstehen.

Das Gefühl, dass es einem an einem Tag gut geht und am nächsten wieder mies kennen wir wohl alle. Aber so vielfältig wie die Menschen sind, ist auch der Auslöser für Depressionen. Den einen "erwischen" sie schon im Kindesalter, manche während der Pubertät, viele während der sog. "mittleren Jahre", es gibt eine Altersdepression etc., etc. . Es gibt Menschen, wo sie eindeutig vererbt werden und wiederum viele, wo ein bestimmter Anlass die Krankheit ausbrechen ließ. Manche haben Glück und es handelt sich um eine einmalige Sache (angeblich hat jeder Dritte einmal in seinem Leben eine Depression, den Wahrheitsgehalt kann ich nicht nachprüfen, ich glaube nur an die Statistik, die ich selber gefälscht habe ). Ich habe sie z. B. schon -gefühlt- mein Leben lang, ärztlich diagnostiziert wurde sie aber erst mit Eintritt der Menopause. Da ich aber spätestens seit meinen Teenagerjahren darunter leide und sie unbehandelt blieb, hat sie sich nun manifestiert. Ich persönlich glaube, dass gerade melancholische und nachdenkliche Menschen eine höhere Anfälligkeit für psychische Erkrankungen haben.

Dass du in Therapie bist, ist doch schon ein sehr guter Anfang im Umgang mit der Krankheit. Vielleicht solltest du hier auch einmal posten, wie alt du bist, wie deine Lebensumstände sind, ob du Unterstützung durch deine Familie erfährst, ob du Medis nimmst etc. , damit man einen kleinen Einblick in dein Leben bekommt. Du schreibst es ist so viel in deinem Leben, na dann mal heraus damit..... . Du wirst hier immer jemanden finden der dir zuhört und der versucht, soweit das virtuell möglich ist, dir zu helfen.

Fühl dich wohl hier und vielleicht kann dir die/der eine oder andere wertvolle Tipps geben. Vor allem: Achte auf dich und sei nett zu dir selbst !


Viele Grüße

Marie

Hallo Karma

Ich schließe mich Marie an.
Egal der X- wievielte Du bist, für Dich ist es neu! Also kein Grund für Entschuldigung!

Mich hat vor 3 Jahren eine schwere Episode aus der Bahn geworfen.
Durch Therapie wurde es besser.

Bleib dran und auch hier im Forum. Nutze was hilft!

LG Ziege04

Liebe Karma,

herzlich willkommen und ich kann mich nur Marie anschließen,sie hat schon viel Wissenswertes geschrieben.
Auch ich habe schon viele jahrzehnte rezidivierende Depressionen.
Wenn du etwas mehr über dich schreibst und auch hier liest,kannst du viel von Betroffenen
über diese Krankheit erfahren.
Vor allen Dingen erhälst du hier Verständnis,den wir sitzen Alle in einem Boot.

Liebe Grüße Bittchen

Liebe Karma,

bei mir war der Auslöser der Tod meiner Mutter vor 6 Jahren. Seither bin ich Frührentnerin und lebe in einer Wohngemeinschaft. Bei mir es ist auch ein ständiges Auf und Ab und vieles, was ich an Problemen zu lösen habe.

Lieben Gruss

Hallo Karma23!
Willkommen im Forum. Ja, uns geht es hier allen genauso. Musst du auch Medikamente nehmen? Ich kämpfe im Moment auch immer wieder, bei mir ist die Depression vor 4 Jahren zum ersten Mal ausgebrochen. Nachdem ich zwei Rückschläge hatte, beschloss ich mein Leben komplett neu zu sortieren, was mir anfangs recht gut gelang. Leider gab es letztes Jahr wieder einen Rückschlag, der mich dann auch den Job gekostet hat. Im Moment weiss ich auch nicht wie es weiter gehen soll, ich hab auch gute und schlechte Tage. Ich versuche mich dagegen zu stemmen, aber die Hoffnung schwindet. Wir können gern schreiben, da es mir auch schlecht geht und ich nicht Freunde und Familie belasten will.

Ich wünsch Dir auf jeden Fall Alles Gute.
Gruß ralfiboy

Vielen Dank für die lieben Worte die ihr für mich habt. Irgendwie wird es einem noch einmal klarer das man diese Krankheit hat, wenn andere hier schreiben "kennen wir alle".
Ich kenne es aus einem anderen Forum zu einem ganz anderen Thema das die Leute die neu sind erst einmal angegiftet werden nach dem Motto "Bemüh mal die Suche" "google doch mal" etc. Da man ja nie weiß wie die Menschen in einem Forum sind, bin ich erstmal auf hab acht.
Ich würde hier so gerne mehr schreiben aber hier ist alles auch ohne Anmeldung einsehbar, oder? Oder gibt es Bereiche die etwas "verborgener" sind in denen man schreiben kann?
@Bittchen68: rezidivierend heißt wiederkehrend, oder?
@TanjaEngel: Wow, Wohngemeinschaft. Ich habe mir das immer wunderbar vorgestellt, jeder ist für jeden da, niemand ist allein. Aber andererseits denke ich immer das kann auch sehr einengen, wenn immer jemand um einen rum ist, man im Grunde immer verfügbar ist. War das eine gute Entscheidung für dich?
@Ziege04: Vielen dank für deine lieben Worte!
@marie1957: Da ich ja erst seit kurzem um die Depressionen weiß, weiß ich nicht ob ich sie nicht auch schon als Kind hatte. Möglich ist das. Ich habe es schon als Jugendliche schlimm gefunden wenn der Frühling kam. Ich habe das immer als großen Druck empfunden das dann alle raus gingen, das Leben sich langsam nach Draussen verlagerte und man das doch bitte kollektiv schön finden muss. Ich liebe regnerische Herbsttage wenn alle drinnen sind und man dann mal ohne Gequetsche in eine Buchhandlung gehen kann. Ja, ich bin wohl für 90% der Menschen komisch.

Liebe Karma,

auch von mir herzlich willkommen, auf deine Frage zu antworten es ist alles was wir hier schreiben für jeden ohne Anmeldung sichtbar. Es gibt aber die Möglichkeit jemand persönlich eine sog. PN zukommen zulassen.

Für mich ist das auch manchmal ein Problem das jeder in das Forum schauen kann. Ich kann bestimmte Sachen nicht schreiben, weil sonst die Gefahr besteht das ich evtl. erkannt werde. Das ist manchmal schade weil ich Situationen nicht so ausführlich beschreiben kann wie ich es möchte.
Ich habe schon viel Hilfe und Zuspruch über das Forum erhalten und schätze es sehr!

Wünsche dir alles Gute und schreib dir wenn es dir gut tut alles von der Seele, soweit es für dich möglich ist!

Viele liebe Grüße Pummelchen

Hallo Karma,

auch von mir, herzlich Willkommen.

Ich bin leider nicht ganz so aktiv hier im Forum unterwegs. Aber ich schaue oft vorbei. Hier sind ganz viele nette Menschen, die mehr oder weniger das gleiche Problem haben.

Hier kann man sich auf jeden Fall wunderbar austauschen.

Dieses Auf und Ab kennen wir wohl alle. Das ist mit das Schlimmste. An einem Tag fühlt man sich gut. Und am nächsten Tag ist man wieder ganz weit unten. Alles ist so unberechenbar. Eine wirkliche Lösung habe ich für das Problem auch noch nicht gefunden.

Ich bin schätzungsweise auch seit der Pubertät depressiv, unbehandelt. Vor einem Jahr kam dann der komplette Zusammenbruch. Seitdem nehme ich ADs und bin in Therapie. Ich gehe davon aus, dass ich mein ganzes Leben lang in Sachen Psyche auf mich aufpassen muss.

Ich wünsche Dir hier einen guten Austausch.

Viele Grüße
Selphi

Das Du in Therapie bist, ist schon mal der richtige Weg. Tut dir die Therapie gut?

Genau das ist das Problem. Das komplett alles für die Öffentlichkeit zu lesen ist. Für die Betroffenen eigentlich ein no-go. Ich verstehe das es von Seiten der Stiftung wichtig ist ein niedrigschwelliges Angebot bereit zu stellen. Möglicherweise wäre auch ich sonst nicht hier. Aber vielleicht könnte man bei den Moderatoren um einen Bereich bitten, der erst ab einer gewissen Menge an Beiträgen zugänglich ist. Oder hat das hier schon jemand versucht anzuregen?
Ich bin wirklich froh endlich unter Gleichgesinnten zu sein und gleichzeitig kann ich mich nicht richtig einbringen. Hach, schwierig.

Liebe Selphi,
ob mir die Therapie gut tut, da bin ich mir noch nicht so sicher. Bei mir kommen so viele Dinge auf einmal zusammen. Anfangs dachte ich, das ist super das jemand zum Reden da ist. Irgendwann wusste ich dann nicht mehr was ich noch erzählen soll und bin erstmal nicht mehr hin. Ich sollte aber wieder hin gehen, das ist mir klar. Werde das wohl auch nach Ostern wieder tun da ich überlege in eine Klinik zu gehen.

@ralphiboy: unsere posts haben sich überschnitten.
Nein, ich nehme keine Medikamente und möchte das auch wenn es geht vermeiden. Man liest so viel darüber das sie nicht bei jedem helfen, das man ausprobieren muss bis man ein richtiges findet, Nebenwirkungen und und und.
Es ist auch nicht so das ich grundsätzlich das Leben als solches in Frage stelle oder eine grundsätzliche Traurigkeit habe sondern es sind "Themen" die mich im Ganzen in Beschlag nehmen. Vielleicht kann ich ja demnächst mehr schreiben. Muss euch erstmal lesen.

In einer Klinik war ich selber noch nicht. Denke aber auch oft darüber nach

Eine gute Freundin war in einer Klinik. Es tat ihr sehr gut. Und seit dem kann sie mit vielem viel besser umgehen.

Ich glaube schon, dass eine Klinik ein guter Schritt ist, aus einer akuten Phase herauszukommen und einen besseren Umgang mit der Krankheit zu bekommen.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob meine Therapie mir wirklich was bringt. Es gibt oft Phasen, da erzähle ich immer wieder das gleiche, und meine Therapeutin antwortet immer mit dem gleichen. Ich glaube, wir sind dort an einem Punkt angekommen, an dem einfach alles besprochen wurde. Aber ich bin trotzdem froh, dass ich die Therapie in Angriff genommen habe.

Tja das mit dem "alles besprochen" ist so eine Sache. Wenn ich merke oder das Gefühl habe, es passt nicht so recht oder mein Gegenüber kann mir nicht so recht folgen mit dem was ich sage, dann mache ich gerne zu bzw. ich erzähle nicht alles.
Ich weiß das mir ein Klinikaufenthalt gut täte, da ich dringend aus meiner Stadt raus müsste. Ich habe hier zu viele Triggerpunkte die ich auch täglich mehrmals passiere. Gleichzeitig reicht es nicht "nur" einige Zeit in Urlaub zu fahren sondern ich bräuchte zu dem Tapetenwechsel Gespräche die mich weiterbringen. Ich bin jemand der sehr viel mit sich selber ausmacht aber irgendwann auch an einen Punkt kommt an dem es nicht weitergeht, ist ja klar, wenn nur ein Kopf denkt. Man braucht auch manchmal die Sicht aus anderen Perspektiven.