Citalopram und tavor

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claudi72
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Citalopram und tavor

Beitrag von claudi72 »

Guten Abend!
Mein Mann hat eine Depression und bekommt citalopram und tavor, seit Ca. 7 Wochen, aber er hat morgens bis mittags sehr große Schwierigkeiten mit Übelkeit, schlappheit, schweissausbrüche und Müdigkeit! Der Arzt sagt, das es nicht von den Medikamenten kommt!? Die tavor bekommt er für seine panikattacken, aber auch das wird nicht besser! Hat jemand mit dieser Medikamentenmischung Erfahrung? Außerdem bekommt er noch 2 blutdrucksenkende Tabletten!
Vielleicht gibt es ja jemanden, der Erfahrung damit hat!

Liebe Grüsse
Claudia
jolanda
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Re: Citalopram und tavor

Beitrag von jolanda »

Hallo,

Also das Tavor sollte er nicht regelmäßig über so einen langen Zeitraum nehmen, da besteht große Gefahr, davon abhängig zu werden. Und ein Tavor Entzug ist echt richtig mies.

Was steht denn beim citalopram im Beipackzettel bei den Nebenwirkungen? Ich halte das schon für möglich, dass es davon kommt. Und wenn es ihm nach 7 Wochen damit nicht besser geht, kann man auch drüber nachdenken, ob es überhaupt hilft.

Ich persönlich finde einen Arzt, der ambulant einfach über so einen Zeitraum Tavor verschreibt, bedenklich. Ist das ein Psychiater oder ein Hausarzt?

Ihr könntet auch darüber nachdenken, ob dein Mann sich mal eine zweite Meinung holt.

Ist er auch in Therapie?

Liebe Grüße, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
claudi72
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Re: Citalopram und tavor

Beitrag von claudi72 »

Hallo jolanda,
Lieben dank fürs deine Antwort!
Mein Mann ist seit 7 Wochen in der Klinik. Und da bekommt er das zeug.
Als ich ihn in die Klinik gebracht habe, konnte das eine oder andere noch machen, sprich, mal mit dem hund raus, seine Tiere versorgen oder auch mal in die Stadt, jetzt kann er all das rein körperlich nicht mehr, hat panikattacken. Der Arzt sagt, die Erscheinungen kommen nicht von den Tabletten. Weiss langsam echt nicht mehr weiter. Überlege ihn nach Hause zu holen und ihn zu einer Ärztin zu schicken, bei der er vor ein paar Jahren schon mal war. Die tavor wird irgendwie schon seit Wochen runtergefahren, momentan ist er bei 1mg am Tag! In der Zeit zwischen Mittag und Abend, in der er keine tavor nimmt, geht es ihm besser.

Liebe Grüsse
Claudia
Zarra
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Re: Citalopram und tavor

Beitrag von Zarra »

Hallo Claudia,

zu Panikattacken weiß ich zu wenig - doch ein Charakteristikum ist ja, daß die "aus dem Nichts" kommen. - Citalopram hatte ich auch mal kürzer genommen, und Tavor/Lorazepam kenne ich als "Notfallmedikament" in Einzelsituationen (also anders als bei Deinem Mann). Citalopram hat bei mir eher nicht wirklich gewirkt - es ist aber ein sehr verbreitetes Medikament und viele kommen gut damit zurecht -, ich hatte aber auch keine starken Nebenwirkungen.
Übelkeit, schlappheit, schweissausbrüche und Müdigkeit
Das kann von Medikamenten kommen, - es kann aber halt auch von der Depression an sich kommen. Schwierig zu unterscheiden. Übelkeit und verstärktes Schwitzen paßt als Nebenwirkungen schon zu Citalopram. Ich könnte mir aber auch vorstellen, daß man bei Panikattacken Schweißausbrüche hat.

Eigentlich sollte Dein Mann ja schon am richtigen Ort sein (Klinik). Andererseits kann man auch da mal Unpassendes erfahren. Was passiert denn sonst in der Klinik? Fühlt er sich dort gut betreut? - Eine andere Klinik, wäre das möglich?

Und falls er durch das Citalopram gar keine Besserung verspürt, sollte vielleicht doch auf eine Änderung gedrungen werden.

LG, Zarra
claudi72
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Re: Citalopram und tavor

Beitrag von claudi72 »

Hallo Zarra,
Lieben dank für deine Antwort.
Ich glaube auch, das einiges mit der Depression zu tun hat, aber trotzdem bleibt es ja dabei, das es von Mittag bis abends besser wird und zwar gibt es Mittag eine tavor 0,25 mg und abends dann 0,5 mg, dazwischen bessert sich ja sein Zustand. Von 13 bis 14.45 hat er ergo, da fühlt er sich am wohlsten und dann hat er auch nichts. Erst wieder wenn er in sein Gebäude bzw Zimmer kommt. Wohl fühlt er sich dort nicht. Ansonsten gibt es dort autogenes Training, konzentrative bewegungstherapie, walken für alle, Sport, Gesprächsrunden usw
Würde ihn gern nach Hause holen und das mit den Tabletten von der einen Ärztin machen lassen, angeblich würde er lieber heute als morgen nach Hause kommen, traut sich aber wegen den Tabletten nicht!!??

Liebe Grüsse
Claudia
Zarra
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Re: Citalopram und tavor

Beitrag von Zarra »

Hallo Claudia,

ich weiß nicht, in welchem Zustand Dein Mann ist, wie Ihr lebt, etc. etc. - Er wird ja nicht "umsonst" in der Klinik sein. - Wenn er dann (daheim) sehr viel sich selbst überlassen ist (oder zuviel Anforderungen da sind (auch wenn diese für einen Gesunden mal locker so nebenbei laufen)), ist das u.U. auch nicht die beste Alternative. Im Einzelfall kann es dennoch superpassend und das Beste sein; da kann man von außen wenig sagen.

Wenn er "die Medikamente als Vorwand nimmt", kann das sowohl an der Krankheit liegen (oder auch stärker Richtung Angsterkrankung), was am wahrscheinlichsten ist (!!), oder es stimmt sonst etwas nicht, was er Dir nicht sagt.

Dann: Viele Depressive kennen ein ausgesprochenes Morgen- bzw. inkl. Vormittagstief, das sich dann lichtet. Das zusammen (!) mit einer angenehmen Gruppe kann schon für "Besserung" sorgen; zudem ist da anscheinend eine gute (!) Beschäftigung da.

Was läuft denn an Psychotherapie, gibt es für ihn da irgendwelche "Erkenntnisse", "Zusammenhänge" - geht die Behandlung nur von Depression aus, oder hat sich sein Beschwerdebild doch mehr Richtung Angsterkrankung gewandelt? ... und es gibt ja sicher eine "Vorgeschichte"...

LG, Zarra
claudi72
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Re: Citalopram und tavor

Beitrag von claudi72 »

Hallo Zarra!
Ich sag mal so, der Zustand meines Mannes war, bevor ich ihn in die Klinik gebracht habe, um einiges besser. Naja, die typischen Rückenschmerzen plagten ihn schon eine gewisse Zeit. Nee, viel alleine wäre er hier dann nicht. Ausser seine tauben füttern und mal mit dem hund rausgehen, müsste er auch nicht machen. Klar, wenn er in den garten kommt, denkt er daran was er noch alles machen möchte.
Also mein Mann hat immer mal wieder Depressionen (nur dunkle jahreszeit; sonst wüsste ich nicht), wir haben das immer zu Hause hinbekommen, mit Tabletten und Arztbesuchen, sprich neurologen ( er weiss, das er mit Psychologen sprechen müsste; suchen wir, wenn er aus der Klinik entlassen wird, vorher gibt es keine termine)! Wenn dann Februar wurde, war alles wieder "gut"! Dieses mal ist alles anders, fing schon mit der stationären Aufnahme an (er war vorher noch nie in der klinik). Ab da ging es nur bergab, körperlich. Beschwerden wie Atemnot, verstopfte Nase, kloss im hals, schweissausbrüche und Angst sich deswegen zu erkälten, waren vorher noch nie so da, deshalb die Idee ihn nach Hause zu holen.
Er macht die Sachen, soweit möglich mit, aber neues scheint ihm auch Angst zu machen. Am Anfang (7wochen ist er jetzt dort), konnte noch in die nahe stadt, geht jetzt nicht mehr! Viele Sachen gehen jetzt nicht mehr (das macht mir angst)! Er hat Angst und panikattacken, die er vorher nie hatte, nicht so.
Wie soll er das bloss durchbrechen? Der Klinik Aufenthalt hat nichts gebracht, gar nichts. Mache mir sorgen.

LG
Claudia

Vielleicht ist es auch nicht förderlich, gerade weil er so dicht an zu Hause ist. Ich bin dann ja auch nicht so einfach, will alles wissen (bin vielleicht etwas eifersüchtig), frage viel nach. Ausserdem fallen mir die abschiede immer soooooo wahnsinnig schwer, heule auch manchmal. Vielleicht macht es ihm dann auch noch schwerer? Ich weiss nicht was das beste für ihn ist, will nur, das er diesen angstkreislauf durchbricht, sich endlich wieder besser fühlt.
Zarra
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Re: Citalopram und tavor

Beitrag von Zarra »

Hallo Claudia,

Deine Sorgen kann ich verstehen. ... einen "Rat" habe ich nicht. - Gibt es so etwas wie ein gemeinsames Gespräch mit dem zuständigen Therapeuten oder Arzt?

LG, Zarra
claudi72
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Re: Citalopram und tavor

Beitrag von claudi72 »

Hallo Zarra,
Am Dienstag haben wir ein gemeinsames Gespräch bei der Psychologin.
Hast du Ideen nach was ich alles Fragen soll?

LG
Claudia
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Citalopram und tavor

Beitrag von Zarra »

Hallo Claudia,

nicht wirklich; außerdem weiß ich zu wenig; spontan:

* Einschätzung der Lage (durchaus nach der Diagnose fragen - manche mögen das nicht, es geht auch nicht um den ICD-Schlüssel; aber ob mehr reine Depression oder ob doch mehr Angsterkrankung, zumindest inzwischen; "Prognose": Aufenthaltsdauer, wie weiter, mit was mußt Du (!) rechnen ...)

* woher die Ängste kommen (von der Depression; doch mehr Angsterkrankung; ...)

* Auslöser; Risikofaktoren, die Depression aufrechterhaltende Momente

* weitere Behandlung (Pharmakotherapie; Psychotherapie (!! - bei Angst würde ich eindeutig vorrangig zu Verhaltenstherapie raten, wenn nicht eindeutig Lebensgeschichtliches dahintersteht); ...)

* Wenn Dein Mann meint, daß ihm Citalopram nicht hilft: Nach Alternativen fragen! (Es gibt viele weitere Psychopharmaka.)

* hilfreiches Verhalten Deinerseits (das finde ich wichtig - Du kannst spontan alles richtig machen; Du kannst aber auch gut danebenliegen, weil Du einerseits hoffentlich die Krankheit nicht kennst, andererseits nicht in Deinem Mann steckst (auch zwischen Depressiven kann es große Unterschiede geben; also Dein Mann muß sich letztlich auch äußern, was er als hilfreich emfpindet und was nicht, wie er was erlebt))

* Was sie zu Deiner Idee der "Heimholung" meint (von der ambulanten Psychiaterin, von der Du viel hältst, muß Du ja nur ggf. was erzählen)

* Steht Dein Mann in einem Arbeitsverhältnis? Wie das einzuschätzen ist?

Unvollständig. LG,
Zarra
anni007
Beiträge: 5
Registriert: 2. Mär 2016, 09:32

Re: Citalopram und tavor

Beitrag von anni007 »

hallo claudia..
also ich kann aus meiner jetzt kurzen erfahrung sagen, das mich die medis auch sehr ausbremsen. ich bekomme auch das citalopram und bei bedarf atosil. ich habe panik und angstattaken.. die schweissausbrüche habe ich in einer attacke auch.. wenn ich diese bekomme und das merke ich wenn sie anfängt, sage ich mir immer es ist nichts los und ich muss jetzt keine angst haben.. es ist einfach wichtig dem körper klar zumachen das nichts los ist.. ich hyperventiliere dazu ,habe immer eine tüte dabei zum rückatmen.

ich gehe zur therapie in eine tagesklinik, mir ist es wichtig das ich nachmittags in meinen alltag zurück kehren kann, denn genau da muss ich klar kommen..

das citalopram macht auch mich sehr schlapp und müde .. ich könnte den ganzen tag schlafen .. übelkeit habe ich auch und die attacken sind hin und wieder verschlimmert ..

das ist meine erfahrung

lg
claudi72
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Registriert: 23. Feb 2016, 19:51

Re: Citalopram und tavor

Beitrag von claudi72 »

Hallo Zarra!
Ich danke dir fürs deine Antwort.
Tja, das Gespräch mit der Psychologin....
Mein Mann wollte ja auch nach Hause (mein Mann war dann doch wieder sehr unentschlossen), er hatte sich dann auf ihren Vorschlag eingelassen, es nochmal bis zum we zu versuchen, dann nochmal zu Besuch nach Hause, und dann kommende Woche entscheiden! Ansonsten hat er noch 4 bis 6 Wochen vor sich. Komisch ist, das er nach dem Gespräch das 3 mal in 2 Wochen das Zimmer wechseln musste! Bin gespannt wie er sich entscheidet.
Mein Mann steht in einem Arbeitsverhältnis. Und ich finde sein zustand hat sich gebessert.
Ich hab morgen Geburtstag, und das grösste Geschenk wäre, wenn er nach Hause käme.

LG
Claudia
claudi72
Beiträge: 11
Registriert: 23. Feb 2016, 19:51

Re: Citalopram und tavor

Beitrag von claudi72 »

Hallo anni007!
Lieben dank für deine Antwort!
Tut mir leid, das du da auch Schwierigkeiten hast. Bei meinem Mann wird es jetzt nach guten 8 Wochen endlich etwas besser!
Tagesklinik hätte mein Mann auch gern gemacht, ist aber erst Mitte Mai ein Platz frei.
Mein Mann hat immer viel gelegen und geschlafen, jetzt wird es endlich besser. citalopram bekommt er morgens 40 mg, ist das viel? ??
Ich wünsche dir alles liebe und ich hoffe du hast Menschen die dir beistehen?

LG Claudia
claudi72
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Registriert: 23. Feb 2016, 19:51

Re: Citalopram und tavor

Beitrag von claudi72 »

Hallo graue Sonne!
Die auch einen lieben dank für deine Antwort!
Ich glaube die tavor hat mein Mann gegen seine Angst und panikattacken bekommen. Die sind irgendwie seit Wochen dabei, tavor wieder auszuschleichen, er bekommt jetzt morgens nur noch 0,25 und zur Nacht 0,5 mg. Ja, diese Mischung ist eigentlich widersinnig,aber was soll man machen. Ich glaube ja auch, das die Medikamente die Angst und panikattacken ausgelöst haben, aber sagen kann man ja auch nichts.
Es war das erste mal, das er in einer psychatrischen Klinik stationär ist, und ich habe den Eindruck, das alles viel schlimmer als sonst ist.
Termine beim Psychiater oder Psychologen zu bekommen, ist fast aussichtslos. Ausserdem soll erst erstmal ein entlassungstermin haben, bevor die weitersprechen. Ist irgendwie wie eine Zwickmühle!
Wir werden sehen was wird.

LG claudia
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