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Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 13. Feb 2016, 18:00
von petra45
hallo zusammen,

ich weiß, die Frage wurde schon oft gestellt. Aber jetzt ist sie gerade
aktuell für mich. Ich reiße mich meinem Partner gegenüber eigentlich immer
zusammen. Wir wohnen nicht zusammen. Und ich will auch eine schöne Beziehung
haben. Ich hatte schon zwei Beziehungen, die auseinander sind, weil der Partner
zuviel von meinem psychsichen Problemen abgekriegt hat.
Die letzte Zeit gings mir eher schlechter und ich wollte heute mal mit ihm
über meine psychischen Probleme reden.
Er konnte mich überhaupt nicht verstehen. Hatte ein Problem, weil ich heulte.
Ich heulte dann noch mehr, weil ich realisierte, dass ich mit meinem Partner nicht
über das reden kann, was in mir wirklich los ist.
Na, dann werd ich es wohl lassen mit ihm drüber zu reden und mach mit ihm die
schönen sachen, die so funktionieren mit mir.
Schön Wetter Beziehung.
Wie gehts euch damit? mit euren Partnern?
Bin mal gespannt.

Bis dann lg Petra

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 13. Feb 2016, 18:14
von Nina345
Hallo Petra,

ich erzähle meinem Partner alles. Ich bin aber auch sehr extrovertiert und hab mein Herz auf der Zunge und wir wohnen zusammen. Einfach ist das für ihn aber nicht und ich denke in Zukunft sollte ich mich teilweise etwas zurück nehmen.

Lg, Nina

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 13. Feb 2016, 19:05
von Katerle
Hallo petra,

mit meinem P. konnte ich auch nicht so reden, wie ich es eigentlich wollte. Er verstand mich nicht und ich hatte auch das Gefühl, dass er gar kein Interesse an meinen Problemen hatte. Das endete in Sprachlosigkeit oder nur über allgemeine Dinge. Hat sich aber schon gebessert, auch wenns lange dauerte.

LG Katerle

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 13. Feb 2016, 19:52
von Bittchen65
Liebe Petra,

Ich könnte mich nicht verstellen,sondern müsste darüber sprechen können, wenn ich
mich schlecht fühle.
Ich bin schon sehr lange erkrankt und auch so lange verheiratet.Ich weiß nicht, ob mein Mann Alles versteht,bei uns war auch nicht immer Friede ,Freude ,Eierkuchen.Nur er versucht es und hilft mir schon sehr lange Krisen durch zu stehen.
Das Leben ist auch für meinen Mann nicht einfach,er ist rücksichtsvoll, wie bei jeder anderen Krankheit auch.
Wer mich so nicht liebt,liebt mich anders auch nicht.
Das ist so meine Einstellung,aber ich bin 40 Jahre mit meinem Mann durch viele Höhen und Tiefen gegangen,das ist anders wie eine Beziehung,in der nicht so viele gegenseitige Verpflichtungen und gemeinsames Leben besteht.
Wenn es mir sehr schlecht ging,haben wir auch schon aus Verzweiflung zusammen geweint.
Wenn du nicht leidest ,unter deiner schön Wetter Beziehung und dir das lieber ist wie alleine
zu leben,wirst du es hin nehmen müssen. Alles Gute,vielleicht entwickelt es sich ja noch.

Liebe Grüße Bittchen

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 14. Feb 2016, 09:41
von petra45
hallo ihr drei lieben ,

danke für eure antworten. es ist wohl dich eher schwierig über
psychische probleme zu reden. das kann ein partner kaum verstehen.
was da in einem vorgeht.
mal sehen. werd halt wieder so wie bisher weiter machen und mit meiner
psychologin drüber reden.

bis dann petra

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 14. Feb 2016, 10:57
von Babydoll
Hm.....ich denke verstehen können es wie bei sovielen Krankheiten wirklich nur Betroffene.
Es geht dir - wenn ich es richtig verstanden habe - ja auch ob er es überhaupt versucht.
Und das ist in meinen Augen sehr wohl ein " Must have " in einer Beziehung. Hast du das Gefühl er will essbar nicht hören oder er versucht es zumindest und hat einfach zu wenig Empathie ?

Lg babydoll

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 14. Feb 2016, 12:39
von Kaschtin
Hey,

Ich meinerseits habe seit ca vier Jahren das depri Problem.
Kann mit Männe so gut wie gar nicht darüber reden, nicht gut ich weiß .
Und das obwohl wir auch schon über 40 Jahre zusammen sind. Er weiß um
Mein Problem aber irgendetwas in mir drin sagt mir immer das schaffste
Auch alleine, stell dich nicht so an und und und. Mich ärgert es schon oft
Kann aber nicht gegen an. Bin froh das ich mit meinem psychodoc
Inzwischen offener bin. Mal sehen wie sich das weiter entwickelt.

Gruß Kaschtin

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 14. Feb 2016, 22:34
von ADS
Hallo,

irgendwann im Laufe der vielen Jahre, die ich mit meiner Depression lebe, habe ich bemerkt: diese Probleme überfordern so gut wie jeden Nicht-Profi, also sollte man das nur mit diesen besprechen. Mein Mann hat das auch als Entlastung begriffen. Als ich ihm mal erzählte,wie es in meinem Kopf ausschaut, welche Ängste mich dauernd quälen, schaute er entsetzt, " ich bin erschüttert", sagte er ganz fertig....und war völlig hilflos. Da war mir klar, daß es es nicht vertragen kann. Nur Profis gegenüber kann man sprechen und Hilfe erfahren. Partner ua sind überfordert oder machen auch Fehler, aus Unkenntnis, aus Genervtheit. Ich hoffe, Du hast eine gute Profi-Gesprächsmöglichkeit. :)

Ghazal

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 28. Feb 2016, 13:32
von Zwiebelchen
Gelöscht

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 28. Feb 2016, 13:52
von irma
hallo alle lieben,

ich kann meinem partner immer über die seiten der depression erzählen. ich habe ihm zu weihnachten das buch mit dem hund für angehörige geschenkt. wir haben es gemeinsam gelesen. er hat sich auch im internet darüber informiert, genau wie über alkohol.

er ist mit den depression oder mit einem schlechten tag vertraut und nimmt rücksicht, sagt, dass ich machen soll, von dem ich glaube, es täte mir gut.

das war nicht immer so, ich habe mich erst nicht getraut darüber zu sprechen und wusste auch nicht, wie ich es anfangen sollte. doch als ich für mich merkte, ich muss, da wusste er es schon.

das war doch sehr feinfühlig. schade nur, dass er nicht als erster geredet hat. er hat gewartet, bis ich zu ihm komme.

in den meisten phasen meines lebens kann ich mit ihm über alles reden. nur ich bin manchmal ungeduldig und reagiere zu aufgeregt oder impulsiv. das will ich noch in den griff bekommen. aber das weiss er auch.

ich bin so froh, dass ich ihn habe.

irma

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 29. Feb 2016, 12:12
von Handsan
Hallo an alle!


Ich hatte meinen Partner gerade kennengelernt, als meine Erkrankung diagnostiziert wurde. Als ich ihm dass dann sagte, hatte ich Angst ihn zu vergraulen. Glücklicherweise ist er ein geduldiger und verständnisvoller Mensch und ich bin nach wie vor erstaunt, dass er mich so liebt - mit Erkrankung.
Ich denke, wenn das bei jemanden der Fall ist, macht es die Sache wesentlich einfacher. Wichtig ist, dass der andere zumindest versucht zu verstehen oder zu akzeptieren.
Ich kann meinem Partner im Prinzip alles erzählen. Vieles hielt ich auch für notwendig, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Manchmal reichte ein falscher Satz, der mich "mitnahm", aber er sollte wissen, dass das nicht an ihm lag. Sondern daran, was ich daraus machte. Mein Befinden hatte eben sehr oft nichts mit ihm zu tun. Wie sollte er wissen, wie ich behandelt werden möchte, wenn ich es ihm nicht konkret sagte. Das war häufig nicht einfach, aber so haben wir eine rücksichtsvolle Kommunikationsebene geschafft.

Manches habe ich aber für mich behalten. Gerade weil ich ihn nicht belasten wollte. Es gab eine Zeit, in der ich sehr gefühllos war. Keine Liebe für ihn empfand, für nichts. Ich erzählte ihm das zwar schonend, aber nicht ständig von meinen Gedanken. Wer will schon hören, dass er nicht zurück geliebt wird, weil die Gefühle einfach weg sind. Dass mir vieles scheißegal war. Ob er mir etwas schenkte oder was auch immer. Ich wollte nicht seine Gefühle verletzen, weil es mir so schlecht ging. Ich sah, dass er sich um mich bemühte und ich zeigte ihn in kleinen Gesten meine Dankbarkeit. Schnitt für ihn zum Abendbrot Brotscheiben zurecht, half beim Einkauf oder sagte einfach nur Danke.
Sein Verhalten musste ich aber ebenso verstehen lernen. Wenn er manchmal zu meinem Problem nichts sagte, hatte das damit zu tun, dass er überfordert war und eben nicht wusste, was er sagen oder machen sollte. Das musste ich erstmal in Erfahrung bringen bzw. ihn darum bitten, mir das an der Stelle auch zu sagen.

Es ist nicht immer leicht, aber es kann gelingen. Vielleicht macht das ein wenig Mut. Denn wenn ich die Konfrontationen gemieden hätte, würde ich heute wahrscheinlich immer noch denken, dass niemand mich versteht, ich mich auf keinen verlassen kann, ich alleine bin und allen Menschen egal. Natürlich alles übertriebene Verallgemeinerungen, aber eben typisch depressiv. So erlebe ich aber seit dem die stärkenden Eigenschaften einer liebevollen Beziehung.


Liebe Grüße
Handsan

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 29. Feb 2016, 12:45
von mirabella
Hallo,

Ich bin Angehörige eines Depressiven.
Als die Krankheit bei meinem Mann los ging, habe ich versucht zu verstehen indem ich viel gelesen und mich informiert habe.
Mein Mann konnte mir nichts über sich sagen, ausser Dinge die mich verletzt haben.
Fluchtgedanken, keine Gefühle mehr zu mir, er hätte sich entliebt etc...
Letzendlich zog er aus weil er mich nicht mehr ertragen konnte.

Ich hätte sovieles dafür gegeben wenn er sich mir gegenüber geöffnet und wenigstens versucht hätte mir sein Gefühlschaosk zu erklären.

Heute haben wir ein freundschaftliches Verhältnis, über sich redet er immer noch sehr wenig, was ich immer noch sehr schade finde.

Ich finde es schon wichtig in einer Partnerschaft diese Dinge zu bereden.
Wir als Angehörige wissen oft nicht was wir falsch oder rihtig machen.

Lg

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 29. Feb 2016, 13:49
von Bittchen65
Hallo zusammen,

meine Familie und ich leben schon sehr lange mit meiner Erkrankung.
Bei mir laufen Krisen immer wieder anders ab.
Die Krankheit kann leicht ,mittel oder schwer auftreten.
Da ich schon lange erkrankt bin,kann ich nur über meine Ängste reden, zB das es wieder los geht.
Meine Angehörigen merken schneller wie ich,wenn es mir wieder schlechter geht.
Mein Verhalten ändert sich gravierend,das könnte ich nicht verheimlichen.
Meine Kinder werden schon hellhörig ,wenn ich über Magen -oder Rückenschmerzen klage.
Mein Mann ist da nicht so sensibel,oder sagt nichts.
Die dunklen Gedanken vor der Familie ganz offen legen?
Das Schlimmste für mich war ,nicht fühlen zu können.Dieses Versteinerte, hat mich nahe an den Abgrund gebracht,da konnte ich Nichts mehr erklären,ja teilweise konnte ich auch nicht mehr sprechen.
Dann bin ich aber freiwillig in die Akutklinik gegangen,das war dann eine schwere Phase.
Heute weine ich,darüber bin ich froh,denn dann kann ich noch was fühlen,auch wenn es nichts Schönes ist.Aber auch die Gefühle darüber, sind bei Jedem anders.
Ich bin mit meiner Meinung sehr Nahe bei Handsan und praktiziere das ähnlich.

Liebe Grüße Bittchen

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 1. Mär 2016, 07:54
von Handsan
Hallo Bittchen,

deine Zeilen rühren mich gerade, weil ich erinnerungstechnisch gerade an meine schlimmste Zeit zurück denken muss.
Ich hatte zu Anfangs große Probleme mich meinem Partner mitzuteilen, weil mir einerseits die Worte fehlten und andererseits fiel es mir antriebsmäßig schwer zu sprechen. Glücklicherweise hatte mein Partner Geduld mit mir.
Ich hatte sowas von wenig Energie, selbst Diskussionen konnte ich nicht lange stand halten. Ich musste mich danach hinlegen und konnte erstmal gar nichts sagen.

Aber was ich eigentlich sagen wollte, ein Partner/ eine Familie als Unterstützung kann eine große Hilfe sein, aber es gibt einiges, dass in professionelle Hände gehört.

Ich kämpfte damals sehr mit lebensmüden Gedanken und Verzweiflung und nichts, was mein Partner mir sagte, half in irgendeiner Art und Weise. Ich war sowas von abgestumpft, glaubte an keine Zukunft und da hielt ich mich mit meinen Mitteilungen an meiner Partner sehr zurück. Das war schwer einzuschätzen, was muss er wissen und was nicht. Hätte ich alles knallhart offen gelegt, hätte ich wahrscheinlich meinen Lebensgefährten sehr mit runtergezogen. Ich weiß nicht, ob er das verkraftet hätte oder ob wir dann heute noch zusammen wären.


Liebe Grüße
Handsan

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 1. Mär 2016, 08:12
von Bittchen65
Liebe Handsan,

durch Erinnerung, können wir doch Heute verspüren,es geht besser.
Partner oder Angehörige sind bei der Krankheit sehr oft überfordert.

Einen guten Tag und liebe Grüße Bittchen

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 1. Mär 2016, 09:28
von balsamico
Liebe Handsan,

Du schreibst:
Handsan hat geschrieben:
Vieles hielt ich auch für notwendig, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Manchmal reichte ein falscher Satz, der mich "mitnahm", aber er sollte wissen, dass das nicht an ihm lag. Sondern daran, was ich daraus machte. Mein Befinden hatte eben sehr oft nichts mit ihm zu tun. Wie sollte er wissen, wie ich behandelt werden möchte, wenn ich es ihm nicht konkret sagte. Das war häufig nicht einfach, aber so haben wir eine rücksichtsvolle Kommunikationsebene geschafft.

Handsan
aus meiner Sicht (Angehörige seit über 7 Jahren) hast Du damit das Wesentliche überhaupt gemacht, was zum guten Gelingen der Partnerschaft beiträgt. Die Unsicherheit darüber, wie ein abweisendes bzw. „merkwürdiges“ Verhalten des Partners zu deuten ist, empfinde ich als extrem zermürbend und Nichts schafft mehr Klarheit, als sich gegenseitig diese Unsicherheiten zu nehmen.

Die Gretchenfrage unter Angehörigen dreht sich ja immer wieder um das Thema, ob ein Verhalten der Depression oder dem Wesen des Partners geschuldet ist oder ob vielleicht „schlichte“ Beziehungsprobleme vorliegen, wie sie überall auf der Welt vorkommen.

Womit ich wieder auf meine heißgeliebte, konstruktive Kommunikation komme, die für mich das A und O in einer Partnerschaft wie auch sonst im gesellschaftlichen Zusammenleben ist. Damit ist kein Reden bis der Arzt kommt gemeint, sondern u.a. kleine Dinge im Alltag, wie Du es z.B. oben beschreibst. Finde ich richtig klasse! Ist aber leider nicht Jedem möglich, wie die Erfahrung zeigt.

Liebe Grüße
balsamico

Re: Was könnt Ihr eurem Partner erzählen?

Verfasst: 1. Mär 2016, 17:19
von balsamico
Hallo Petra,

ich möchte noch etwas zu meinem letzten post ergänzen bzw. eine Frage stellen an Dich stellen, wenn das ok ist?

Ich finde es grundsätzlich sehr schade, wenn Du Dich Deinem Partner nicht anvertrauen kannst und kann (so denke ich) Deine Traurigkeit über sein Unverständnis bzw. das fehlende Bemühen um Verständnis gut verstehen.

Darf ich Dich fragen, ob Deine aktuelle Befindlichkeit etwas mit der neuen Staffel von diesem top-model-Dingens im TV zu tun hat ? (ich weiß echt nicht, wie das genau heißt, aber Du hattest schon einmal in der Vergangenheit größere Probleme damit)

Ich möchte da jetzt nicht zu sehr drauf eingehen, weil ich nicht weiß, ob das überhaupt noch akut ist bei Dir, daher die Frage danach.

Gibt es da einen Zusammenhang? Wenn nicht, einfach in den Mülleimer mit meiner Nachricht :)

Viele Grüße
balsamico