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Auf und ab

Verfasst: 8. Feb 2016, 01:05
von blinzelbienchen75
Bin mal wieder online und habe mich ein wenig umeschaut, wie es Euch so geht :hello:

Bei mir ist es, wie immer, ein ewiges Auf und Ab... Für meine Mädels kämpfe ich um jeden einzelnen Tag, wenn es sie nicht gäbe, wüsste ich nicht weiter...
Irgendwie fühle ich mich sehr einsam momentan... Und nutzlos...
Ich arbeite 2 Nachmittage die Woche mit Grundschulkindern, was mir sehr wichtig ist und mir auch sehr viel gibt, aber meist fühle ich mich die Tage danach sehr erschöpft und zu nichts zu gebrauchen. Ich versuche meinen Töchtern eine gute Mutter zu sein (sie sind für mich das Wichtigste auf der Welt und ich tue ALLES für sie) und bekomme das auch einigermaßen gut hin, aber sonst... Manchmal habe ich das Gefühl ein totaler Versager zu sein. Hab einen IQ von ca. 150, mein Abi -trotz vieler Probleme- mit 1,7 gemacht, das Studium mit 1,1 beendet - und dann???? Nichts! Ich habe einfach keine Kraft mehr, fühle mich meistens völlig ausgelaugt - dabei würde ich so gerne was leisten...
Den Haushalt bekomme ich so einigermaßen gemacht, die Kinder gut versorgt... Aber zu viel mehr reicht die Kraft in meinem Leben einfach nicht. WARUM nur? Manchmal hasse ich mein Leben, aber dann schaue ich meine Kinder an - ich kann und werde sie niemals im Stich lassn!!!! Dafür liebe ich sie viel zu sehr - und ich weiß, wie schlimm es ist, sich als Kind allein zu fühlen und werde es auch -hoffentlich- niemals vergessen...
Manchmal denke ich: "Was für ein vergeudetes Leben..."
Meine Mutter hat mir immer vorgeworfen, ich denke zu viel, aber wie stellt man das ab? Mein Gehirn arbeitet nun einmal die ganze Zeit und ich kann es nicht ändern... Und eigentlich will ich das auch gar nicht...
Ich wünsche mir eigentlich nichts so sehr, wie einen Menschen, der mich versteht... Jemanden, der mich auch einmal in den Arm nimmt und merkt, wenn es mir schlecht geht...
Es ist so verdammt anstrengend, immer stark zu sein.......

Liebe Grüße
Blinzelbienchen

Re: Auf und ab

Verfasst: 8. Feb 2016, 01:37
von marie1957
:hello: blinzelbienchen,

na, was lese ich denn da ?
blinzelbienchen75 hat geschrieben:Manchmal denke ich: "Was für ein vergeudetes Leben..."
Ein vergeudetes Leben ? Du hast Töchter
blinzelbienchen75 hat geschrieben:(sie sind für mich das Wichtigste auf der Welt und ich tue ALLES für sie) und bekomme das auch einigermaßen gut hin,
und sprichst von einem vergeudeten Leben ? Allein diese Tatsache sagt doch das Gegenteil. Ohne dich gäbe es diese wunderbaren Menschen doch gar nicht. Du arbeitest zweimal in der Woche mit Grundschulkindern und auch für sie bist du da. Versorgst all diese Menschen mit Liebe und Güte. Wie kann man da nutzlos sein ?

Einsamkeitsgefühle, Erschöpfung, Selbstzweifel sind Teil einer Depression. Leider hat diese mit einem IQ, einem Abitur und einem anschließenden Studium rein gar nichts zu tun. Sie schert sich schlichtweg nicht darum.

Auch dieses Grübeln, dieses ständige Anwerfen der "Denkmaschine", ist Teil dieser Krankheit. Ich kenne deine Lebensgeschichte nicht, aber deine Zeilen haben mich angerührt, weil so viel Verzweifelung aus ihnen spricht.
Ich weiß nicht, ob du schon in ärztlicher Behandlung bist oder bereits bei einem Therapeuten bist/warst. Aber ich denke, du solltest diesen Weg beschreiten.
blinzelbienchen75 hat geschrieben:Ich wünsche mir eigentlich nichts so sehr, wie einen Menschen, der mich versteht... Jemanden, der mich auch einmal in den Arm nimmt und merkt, wenn es mir schlecht geht...
Ja, Blinzelbienchen, das wünsche ich mir auch. Aber wir können ja niemanden aus dem Hut zaubern oder uns einen Partner backen. Du bist noch erheblich jünger als ich, also wird irgenwann, wenn du es am allerwenigsten erwartest, jemand Passendes für dich um die Ecke biegen. Gib die Hoffnung nicht auf.

"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende" (Zitat aus gleichn. Film).

Ich wünsche dir Mut und Kraft und Stärke - und denke immer daran, dass es ein Geschenk ist, Kinder zu haben.


Liebe Grüße und jetzt nehme ich
dich einmal in den Arm


Marie

Re: Auf und ab

Verfasst: 8. Feb 2016, 01:52
von blinzelbienchen75
Hallo Marie,

danke für das virtuelle in den Arm nehmen!
Ja, wahrscheinlich bin ich momentan ziemlich verzweifelt... Ich war in Therapie und nehme auch regelmäßig meine Medikamente.
Meine Kinder sind wirklich toll! Das stelle ich jeden Tag aufs Neue fest und ich bin auch nicht allein. Dieses Jahr sind mein Mann und ich 15 Jahre verheiratet - aber einsam bin ich trotzdem. War ich irgendwie den Großteil meines Lebens und ich komme nicht dagegen an...

Ganz liebe Grüße
Blinzelbienchen

Re: Auf und ab

Verfasst: 8. Feb 2016, 09:18
von Bittchen65
Liebe bienchen,

Du scheinst in einer akuten Krise zu sein.
Dann sieht das Leben sehr schwarz aus ,wie du weißt.
Gehe doch mal zu deinem Arzt und bespreche die Medikation,
das kann ein Schritt sein,wieder aus dem Loch zu kommen.
Du hast doch schon viel erreicht,Ehe ,Kinder auch Arbeit.
Durch die Depression kannst du das nicht sehen,aber das kommt wieder.
Jede Krise geht vorbei,das wirst du doch schon erlebt haben.

Gute Besserung und Ganz liebe Grüße
von Bittchen