Ist "Heilung" möglich?

fantail
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Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von fantail »

Hallo Zusammen,

ich habe mich entschlossen, mich diesem Forum anzuschließen, da ich nach 4,5 jähriger Therapie nun bald auf mich allein gestellt sein werde. Da bei mir persönlich noch nicht alle Dinge geklärt sind und bei mir der Wunsch nach einem Austausch mit Menschen - die ähnlich denken und fühlen - vorhanden ist, möchte ich heute mit euch Kontakt aufnehmen.

Ich bin auch interessiert an einem Austausch über philosophische Fragen, eure persönlichen Gedanke, Buch und Filmtipps und vieles mehr. Ich lese zurzeit Irvin Yalom – Existentielle Psychotherapie und würde mich auch freuen Leute zu treffen, die Interesse haben über verschiedene Ansätze zu diskutieren.

Dies nur ganz allgemein vorweg. Nun zu meinem eigentlichen Thema! ;-)
Ich möchte gar nicht so sehr auf meinen momentanen Seelenzustand eingehen, da ich denke, dass fast jeder in diesem Forum die Gemütszustände kennt, die einem den Alltag oft so schwer machen und das Leben nicht genießen lassen.
Nur so viel zu mir: ich kenne/habe Phasen, in denen es mir sehr gut geht und in denen es mir auch gelingt das Leben in seiner Bandbreite an Gefühlen zu erleben und zu genießen. Bisher war ich in diesen Phasen sehr euphorisch und auch immer im festen Glauben daran, dass ich es ein für alle Mal geschafft hätte, die beklemmende Schwere hinter mir zu lassen. Leider werde ich immer wieder eines Besseren (wohl eher Schlechteren) belehrt!
Die letzte „Hochphase“ war bisher die längste meiner Erinnerung seit meinem 18. Lebensjahr und zog sich etwa über die letzten 2-3 Jahre. Auch in dieser Zeit ging es mir natürlich nicht durchgängig total super, aber ich habe innerlich gespürt, dass ich stabil bin und schwere Tage überstehen kann.
Leider bin ich seit ca. 4 Monaten wieder auf dem Abwärtstrip. Meine Unzufriedenheit nahm zu, körperliche Ermüdung, erhöhtes Schlafbedürfnis, Lustlosigkeit, sozialer Rückzug etc. pp.
Was mich wirklich beschäftigt in letzter Zeit – und ich hoffe die Frage ist nicht total dämlich und unangemessen – kann es „vollständige Heilung“ geben? Wobei ich unter Heilung verstehe, dass man in der Lage ist ein zufriedenes Leben zu führen mit dem Wissen, dass man zwar immer Krisen haben wird – die ja zu Leben dazu gehören – dass man mit diesen aber umgehen kann ohne in ein tiefes Loch zufallen aus dem man sich nur schwer wieder allein befreien kann.
Ich habe bisher – und vielleicht ist das sehr naiv von mir gewesen – immer geglaubt, dass sich nur gewisse Dinge in meinem Leben ändern müssen (bzw ich gewisse Dinge ändern muss) und dass ich dann glücklich sein werde.
Nach diesem erneuten Rückschlag dieses Jahr, habe ich doch sehr starke Zweifel, ob ich jemals dazu in der Lage sein werde, ein „normales“ Leben zu führen. Aber der tiefe Wunsch danach ist nach wie vor da!
Ist es eine Illusion daran fest zu halten? Und geht es vielmehr darum ein möglichst gutes Leben mit diesem Leid zu erstreben.

Jetzt würde mich eure Meinung dazu sehr interessieren.
Gibt es hier Leute, die von sich sagen können, dass sie sich seelisch „geheilt“ fühlen? Die keinen Leidensdruck mehr verspüren?

Was bedeutet ein gutes Leben und ist ein gutes Leben nicht auch trotz Leiden möglich?
Ich hoffe, dass diese Frage nicht despektierlich ist, da natürlich jede Leidensgeschichte ganz individuell ist und die Frage der Erträglichkeit von Leid nur ganz persönlich empfunden werden kann.
Die Frage ist daher wahrscheinlich viel zu pauschal formuliert. Ich bitte euch mir dies nachzusehen.

Es grüßt euch herzlich
fantail
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John4155
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Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von John4155 »

Hallo,

die Frage ob Heilung möglich ist, ist schwierig zu beantworten. Es kommt darauf an.
Was ist Heilung?
Ich gehe für mich selbst davon aus das Heilung nicht möglich ist. Ich habe meine Erkrankung akzeptiert und arbeite daran innerhalb des Rahmens, das mir die Krankheit setzt, das Beste heraus zu holen. Mein Leidensdruck motiviert mich dabei daran zu arbeiten meine Lebensqualität zu verbessern.

Gruß

John
Viele Grüße

John
Cara Mia
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Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von Cara Mia »

Liebe fantail,

vorab: Ich denke, dass Leute, die ihre Depressionen hinter sich lassen konnten, nicht mehr in Depressionsforen schreiben, sondern ihr ganz normales gesundes Leben leben und hier nur sporadisch mal reinschauen.

Ich für meinen Teil hoffe durchaus auf eine vollständige Heilung. Das gibt es auch, denke ich, ob ich dazu gehöre, wird sich zeigen. Irgendwie denke ich, dass ich als Frau im Vorteil bin, weil sich beispielsweise viel an den Hormonkonstellationen ändern kann, aber auch die Männer können von einem veränderten Hirnstoffwechsel in den späteren Lebensjahren profitieren. Mir reicht zu wissen, dass es möglich ist, dass es besser wird.

Das, was John sagt, kann ich ebenfalls gut nachvollziehen. Heilung heißt ja auch heil werden, ganz werden und das ist durchaus ein Ansatz, dem ich gerne folge. Mich in Gänze wahrzunehmen, mich in mir auszukennen und dementsprechend mein Leben zu entscheiden und so zu gestalten, dass es mir gut geht, ist schon ein großer Teil der halben Miete für mich.

Was mich nicht so weit bringt, ist die Depression in meinem Fall auf die zu kalten Bäder als Baby oder die zu heißen Strickjäckchen im Hochsommer zurückzuführen. Ich wurde nicht zu kalt gebadet und die Strickjäckchen waren aus leichter Baumwolle. Ich habe mir das alles eingehend betrachtet und meine Schlüsse gezogen, aufgeräumt, was aufzuräumen war, das ist jetzt alles soweit in Ordnung.

Ich stehe wirklich im Jetzt. Und mit diesem Gefühl gehe ich an Entscheidungen heran, die ich für die Zukunft treffe. Besser geht es für mich nicht, ich denke, das ist so richtig für mich.

Es ist ein ziemlicher Weg, den ich schon zurück gelegt habe. Ich wäre lieber einen anderen gegangen, aber die Wahl gab es so nicht. Nur diese Schritte, die dran waren und immer wieder Wegkreuzungen, wo ich mich entscheiden durfte, wohin als nächstes. Es war wahnsinnig viel Schönes dabei, wenn ich das so vereinzele und auf diese Weise betrachte. Das darf ich auch wertschätzen für mich.

Ich wünsche mir sehr, eines Tages innezuhalten und festzustellen, dass es schon viele Jahre her ist, seit ich die letzte Krankheitsetappe hatte. Aber ob ich irgendwann das Gefühl haben werde "jetzt bin ich davon kuriert, ein für allemal", ich weiß es nicht.

Solange freue ich mich an den guten, stabilen Phasen. Viel, viel mehr als früher, wo diese Phasen lang und ausgedehnt waren, wo ich noch nicht erkrankt war und alles darauf gewettet hätte, dass ich ganz sicher, ein für allemal, niemals an einer Depression erkranken würde. Bin ja schließlich nicht zu heiß gebadet worden als Baby, oder?

Liebe Grüße, willkommen,

Cara
Katerle
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Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von Katerle »

Ich sehe das wie John und hole aus allem das Beste heraus.
W_Blake
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Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von W_Blake »

Hallo fantail,

ich bin eher pessimistisch, was eine Heilung betrifft, spreche aber auch ausschließlich über meine eigene Situation. Ich denke, es hängt letztlich von den Details wie den Ursachen, den Auslösern und Moderatoren ab, ob eine Depression heilbar ist oder nicht. Angesichts meiner Vergangenheit und meines bisherigen Erlebens meines Lebens bin ich in meinem Fall nicht mal optimistisch, dass es irgendwann einmal hinreichend gut werden wird. Aber noch einmal: Ich spreche nur über meine eigene Situation! Und natürlich wünsche auch ich mir, dass es so etwas wie Heilung oder zumindest hindreichende Linderung der Krankheit gibt – nur die Hoffnung habe ich für mich aufgegeben.

Herzliche Grüße
Blake
Kaschtin
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Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von Kaschtin »

Huhu du,

Bis vor einem halben Jahr hab ich auch gedacht einmal durch und gut ist.
Dann kam ein dickes tief nehm wieder Medis und nu geht's besser. Mein Fazit ist
Es ist wahrscheinlich das die Phasen wo es bescheiden ist immer wieder kommen
Können. Habe für mich beschlossen das so zu sehen (mein Therapeut sieht es ebenso),
Denke dann kann ich die besseren genießen und in den Besch....... Da muss ich dann halt
Durch.

Hilft ja nichts meine Knie sind auch nicht die alten nur weil ich neue habe

Gruß kaschtin
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von John4155 »

Kaschtin hat geschrieben:Huhu du,

Bis vor einem halben Jahr hab ich auch gedacht einmal durch und gut ist.
Dann kam ein dickes tief nehm wieder Medis und nu geht's besser. Mein Fazit ist
Es ist wahrscheinlich das die Phasen wo es bescheiden ist immer wieder kommen
Können. Habe für mich beschlossen das so zu sehen (mein Therapeut sieht es ebenso),
Denke dann kann ich die besseren genießen und in den Besch....... Da muss ich dann halt
Durch.

Hilft ja nichts meine Knie sind auch nicht die alten nur weil ich neue habe

Gruß kaschtin
Kaschtin,

kann ich unterschreiben. Ich geniesse die Phasen in denen es mir gut geht. Bei den anderen Phasen weis ich eben das ich da durch muss.

Gruß

John
Viele Grüße

John
dolittle909
Beiträge: 296
Registriert: 14. Sep 2008, 18:00

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von dolittle909 »

Heilung? Ja, was ist Heilung?

Ich persönlich bin um jeden Tag froh, an dem ich mich "normal" fühle. Ich bin um jeden Tag froh, an dem ich deprimiert und antriebslos bin, aber nicht verzweifelt und hoffnungslos. Ich bin bescheiden geworden. Und demütig. Und ich habe schon lange verstanden, dass mein Leben nicht scheiße ist, nur weil ich ein paar scheiß Tage im Jahr habe, an denen ich hoffnungslos und verzweifelt bin.

Insofern bin ich einen großen Teil meiner Zeit "heile". Ich fühle mich nicht krank. Aber ich kann nicht verhindern, dass es Tage gibt, an denen ich "krank" bin. Und dann gibt es noch die Tage, an denen es ist, als ob´s "der Seele unwohl wäre", an denen mich "die Traurigkeit, die jeder kennt" (Erich Kästner) einholt. Krank? Gesund? Normal?

Geheilt fühlte ich mich wohl, wenn ich keine Tage mehr habe, die an der Grenze des Aushaltbaren sind. Und keine Tage, an denen ich davor Angst habe. Ob ich dann geheilt bin, wer weiß? Schon der nächste Tag kann mich eines besseren belehren...

d.
Pummelchen
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Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Dolittle,
deinen Beitrag kann ich unterschreiben. Ich war noch nie ein anspruchsvoller Mensch materiell gesehen, meine Krankheit macht mich auch insgesamt bescheiden und demütig. Viele Dinge bekommen eine andere Wertigkeit u. ich schätze Gesundheit schon immer sehr (das kommt denke ich als Krankenschwester automatisch). Da kann ich es oft nicht verstehen über was sich manche Menschen aufregen, da denke ich mir immer kommt einen Tag mit ins Krankenhaus, das sind wirkliche Probleme.
Ich schätze es auch sehr, wenn es mir einigermassen gut geht ich mich freuen kann, arbeiten kann.
Aber ich weiss nicht wann sich die nächste depressive Phase wieder anschleicht, bin zwar dann immer sehr enttäuscht aber ich weiss jetzt, das ich auch da wieder raus komme.
Ob es eine vollständige Heilung gibt, ich weiss es nicht. Belastende Ereignisse setzen denke ich jedem Menschen zu, der eine verkraftet es besser, der andere wird vielleicht depressiv. Ich finde eine Depression ist so komplex u. hängt mit so vielem zusammen, ich denke das lässt sich einfach nicht sagen und voraussehen ob jemand vollständig geheilt ist.
LG Pummelchen
fantail
Beiträge: 15
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Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von fantail »

Hallo Zusammen,

erst einmal herzlichen Dank für eure persönlichen Einschätzungen.

Um ehrlich zu sein, kurz nachdem ich gestern das Thema eröffnet habe erschien es mir schon dumm überhaupt diese Frage zu stellen.
Natürlich kann es darauf keine Antwort geben. Ich glaube, ich habe einfach gehofft, dass hier jemand schreibt "Ja ICH, ICH bin geheilt! Gib nicht auf! Du kannst das auch schaffen!!!" (etwas überzeichnet ;-))
Aber es wird niemand kommen und das zu mir sagen. Ich bin mir darüber im Klaren, aber mein Herz wünscht sich einfach DIESE Antwort!
Ich finde die Ungewissheit schwer auszuhalten! Und ich habe auch Angst, dass es von Krise zu Krise immer schlimmer werden könnte und ich eines Tages überhaupt nicht mehr dazu in der Lage bin eigenständig zu leben!

Liebe Cara,
dein Beitrag hat mich sehr gerührt! Vielen Dank dafür!
Deine Bilder gefallen mir! ;-)

Auch ich bin nie zu heiß gebadet worden. Mein Elternhaus war eher ein Überbehütetes. Ich habe 4 Geschwister, von denen ich mit Dreien zusammen aufgewachsen bin. Alle meine Geschwister führen ein, dem Anschein nach, sehr zufriedenes Leben. Nur ich bin etwas aus der Art geschlagen. Am zu heißen Badewasser wird es wohl nicht gelegen haben! Wir hatten alle das Gleiche! ;-)
Es war nicht alles gut, es war nicht alles schlecht in meiner Kindheit. So wie in den meisten Familien.

Ich glaube, dass ich mich an einigen Weggabelungen für die falsche Richtung entschieden habe. Sei es aus Angst, Hilflosigkeit, Unwissenheit, Entscheidungsschwäche oder alles zusammen.
Ich versuche daran zu arbeiten in Zukunft die Abzweigungen zu nehmen, die mir zu mehr Zufriedenheit verhelfen. Manchmal erscheint mir dieses Vorhaben aussichtslos. Die Angst, mich zu wirklich wichtigen Entscheidungen durch zu ringen, ist enorm.

Aber ich schweife vom Thema ab!

Mal eine andere Frage, die mir gerade gekommen ist, als ich eure Beiträge zum wiederholten Male las.
Doolittle schreibt
"ein paar scheiß Tage im Jahr"
Wie lange sind eure depressiven Episoden im Schnitt so?
Ein paar scheiß Tage im Jahr könnte ich wohl auch akzeptieren. Jeder ist mal ein paar Tage krank.
Bei mir zieht sich sowas schon meist über mehrere Wochen, wenn ich einmal richtig tief in der sch... stecke.
Muss aber auch dazu sagen, dass ich noch nie Medikamente eingenommen habe! Vielleicht würde das die Phasen verkürzen. Ich habe das bisher nicht gewollt.

Noch ein Gedanke: einige von euch haben geschrieben, dass sie versuchen die guten Phasen mehr zu genießen. Ich stimme euch natürlich voll zu. Lernen die Kleinigkeiten mehr wert zu schätzen und auf sein Inneres Befinden zu hören.
Aber kennt ihr das auch? Ich habe in der letzten guten Phase häufig mit der Angst vor der nächsten Krise im Nacken gelebt. Ich habe jedes Anzeichen einer Missstimmung sofort einzuordnen versucht. Ich habe mein Lachen auf Authentizität hinterfragt! Bin ich gerade WIRKLICH glücklich? Oder mach ich mir nur was vor?
Ich nehme mir selbst in den guten Phasen es nicht so recht ab, dass es mir gut geht. Ich habe Angst, dass ich mir selbst etwas vorgaukle!
Da fällt es mir schwer, die Phasen richtig zu genießen! Ich fürchte, nach meinem erneuten Rückschlag dieses Jahr, werden die Ängste nur noch zunehmen.

Ok, so möchte ich den Beitrag aber nicht beenden!

"Aus der Nähe betrachtet ist das Leben eine Tragödie, aber mit etwas Abstand gesehen eine Komödie"
-Charlie Chaplin-

Ich wünsche euch für den morgigen Tag, dass ihr ein gutes Stück Abstand zu euren persönlichen Baustellen gewinnen könnt!

Schlaft gut.
fantail
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John4155
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Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von John4155 »

Ich komme von Krise zu Krise besser damit zurecht. Weil ich etwas gelassener damit umgehe. Ich habe da auch schon Routine damit was ich in einer Krise machen kann, oder bei wem ich Hilfe bekomme.
Meine Episoden waren jeweils ein paar Jahre lang.
Ob AD die Episoden verkürzen ist umstritten, und hängt auch von möglichen Ko-Erkrankungen ab.
Die Angst vor der nächsten Krise ist bei mir kaum noch vorhanden, weil ich meine Krankheit überwiegend angenommen habe. Deine Sorgen und Ängste sehe ich als Ausdruck Deiner Erkrankung. Danke für Deinen guten Wunsch. Ich wünsche Dir mehr Geduld und Gelassenheit.
Schlaf gut. :hello:

John
Viele Grüße

John
Katerle
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Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von Katerle »

Hallo fantail,

diesen Wunsch geheilt zu sein, teile ich mit dir, wie soviele andere hier und ich kann auch deine Angst nachvollziehen, dass es von Krise zu Krise schlimmer werden könnte... Krisen sind auch Chancen. Ganz wird man sich nicht ändern, aber sich gelassener akzeptieren lernen.

Aber Krisen haben auch ihr Gutes. Es gibt nicht´s, was du nur negativ sehen kannst. Aus negativen Erfahrungen kannst du immer etwas lernen, was für dich in der Zukunft hilfreich sein kann, was du besser machen kannst.

Liebe Grüße und einen guten Tag. :hello:
dolittle909
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Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von dolittle909 »

Hallo fantail,

die Angst vor einer Krise ist Teil der Krankheit. Wenn ich in einer stabilen Phase bin, dann weiß ich zwar, dass auch wieder andere Zeiten kommen mögen. Aber das perfide und zugleich erstaunliche an Depressionen ist, dass mich das in den guten Zeiten nur wenig belastet oder behindert. Ich bin dann einfach optimistisch, das zu meistern, so wie ich es schon dutzende Male gemeistert habe. Ich bin dann erfüllt von der Gewissheit, es würde wieder besser werden.

In den über 15 Jahren, seit denen ich mit der Erfahrung Depressionen lebe, ist es bei mir insgesamt meiner Ansicht nach nicht schlimmer geworden. Aber auch nicht wirklich besser. Nehme seitdem AD und weiß nicht, wie es mir ohne ginge.

Es hat sich viel verändert, auch meine Sicht der Dinge. Ich habe viel erreicht und erlebt. Aber die Depression ist quasi mit mir älter geworden. Denn es gibt immer wieder Phasen - zumeist im Zusammenhang mit existentiellen Belastungen - da geht es mir einige Wochen oder Monate deutlich schlechter, da häufen sich die Löcher (1 bis 14 Tage) und sie sind bedrohlicher, beängstigender, auffressender. Um diese Tage herum geht es auch nicht so dolle, so dass in der Gesamtschau die Krisenzeiten so alle zwei bis drei Jahre auftauchen und grob 3 bis 6 Monate andauern, ohne dass es mir dabei jetzt permanent mies gehen würde. Denn in diesen Monaten gibt es immer Tage oder Wochen, an denen ich wieder stabil bin bzw. mich halbwegs normal fühle. - Schwer zu beschreiben und so wie bei mir findet sich das auch in keinem Lehrbuch...

Die Themen sind andere als vor 15 Jahren, die Gefühle sind gleich. So sehe ich "glücklich" als etwas an, was eher eine Augenblickserfahrung ist. Viel wichtiger ist mir, ob ich in einer Gesamtschau "zufrieden" bin. Denn dann gibt es auch immer wieder Glücksmomente... Eine Phase vor sieben Jahren, als ich erstmals ein halbes Jahr in die Psychiatrie musste, die hat mich ziemlich traumatisiert, weil ich in meinen Augen versagt hatte. Aber auch da bin ich mir sicher, dass das heute anders laufen würde.

Ansonsten denke ich, ich habe in meinem Leben Pech, aber auch viel Glück gehabt. Hätte ich in der Kindheit nicht auch viel Liebe und Geborgenheit erlebt, dann hätte ich viele Gefühle und Eigenschaften gar nicht in mir. Diese Gefühle machen mir das Leben schwer, aber auch lebenswert. Es ist wie mit dem Glas Wasser, das halbvoll oder halbleer ist...

Alles Gute!
d.
fantail
Beiträge: 15
Registriert: 7. Nov 2015, 17:04

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von fantail »

Guten Morgen in die Runde!

Wow, danke für eure Rückmeldungen und Erfahrungswerte!

Wenn ich eure Beiträge so lese, stelle ich fest, wie abgeklärt ihr seid und dass ich mit meiner Erkrankung noch in den Kinderschuhen stecke! Dabei hab ich das jetzt auch nicht erst seit gestern und arbeite auch schon einige Zeit an mir. Die Krankheit hat sich so langsam angeschlichen in meiner Teenager Zeit. Die erste richtig große Krise hatte ich nach der Zurückweisung eines Typen mit Anfang 20.
Ich habe sehr lange gebraucht meine Krisen überhaupt als Erkrankung zu sehen, aber immer habe ich an dem Gedanken der Heilung festgehalten. Ich will bisher nicht akzeptieren, dass ich die Depressionen vielleicht nicht besiegen kann, sondern lernen muss sie in mein Leben zu integrieren und mein Leben drum herum zu gestalten. Ich weiß auch, warum das so ist! Ich habe den Gedanken tief in mir eingepflanzt, dass ich eine gute Partnerschaft erst erleben kann, wenn ich "gesund" bin. Die Vorstellung einen Mann kennen zu lernen und ihm sagen zu müssen, dass ich an Depressionen leide, ist für mich nicht zu ertragen. Ich habe die Vorstellung, dass er sich dann umdreht und ganz schnell das Weite sucht! Eine Reaktion, die ich (leider) sehr gut verstehen könnte.
Natürlich habe ich aber auch das zutiefst menschliche Bedürfnis mich einem Menschen wirklich nah zu fühlen. Eine Nähe, die über eine innige Freundschaft hinaus geht. Die Krankheit zu akzeptieren, würde für mich bedeuten diesen Wunsch aufzugeben.

Mein Verstand weiß, dass es gesund wäre sein Glück nicht von einem Mann abhängig zu machen. Aber in Phasen tiefer Einsamkeit, kann mein Verstand sagen was er will!
In den Phasen, in denen es mir gut geht, komme ich gut allein zurecht und genüge mir selbst!
Schon absurd, warum das Mal so gut gelingt und dann wieder nicht! Es ist ja immer dasselbe Leben, das ich führe!
Viel wichtiger ist mir, ob ich in einer Gesamtschau "zufrieden" bin.
Dieser Gedanke gefällt mir! Ich möchte es nicht in 10 Jahren bereuen, Dinge nicht ausprobiert zu haben. Ich möchte mir von meinen Ängste nicht mehr mein Leben bestimmen lassen, sondern zu einem selbst bestimmten Weg kommen. Da bin ich dran. Ist nicht immer leicht!

Habt einen guten Tag
fantail
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John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von John4155 »

Hallo Fantail,

wie kommst Du darauf das die Akzeptanz der Krankheit gleich bedeutend mit einem Leben ohne liebenden Partner ist?

Ich kannte Frauen die mich auch mit meiner Depression angenommen haben. Da war es so das ich sie nicht an mich heran gelassen habe, weil ich Angst vor Nähe habe.

Gruß

John
Viele Grüße

John
Cara Mia
Beiträge: 235
Registriert: 24. Aug 2015, 09:15

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von Cara Mia »

Liebe fantail,

danke für die Rückmeldung. Mir fällt beim selber schreiben hier durchaus positiv auf, dass ich ein Stück abgeklärter im Sinne von klarer geworden bin, was meine eigene Erkrankung angeht. Das finde ich unbezahlbar erleichternd. Ich kann mich sehr gut an die Zeiten erinnern, in denen ich mich gemartert habe, warum ich so defizitär bin und mich dafür schuldig und undankbar gefühlt habe.

Das ist heute anders (heute! in der depressiven Episode kann sich das drehen).
Die Vorstellung einen Mann kennen zu lernen und ihm sagen zu müssen, dass ich an Depressionen leide, ist für mich nicht zu ertragen. Ich habe die Vorstellung, dass er sich dann umdreht und ganz schnell das Weite sucht! Eine Reaktion, die ich (leider) sehr gut verstehen könnte.
Das kann ich verstehen und da ist auch was dran für mich. Ich finde Partnerschaften umso leichter, je gesünder beide Partner grundsätzlich sind. Aber: Jeder hat irgendwas. Und die Depression ist keine "schlechtere" Krankheit als Diabetes. Mir käme es bei einer Partnerschaft immer darauf an, wie der andere damit umgeht für sich. Wichtiger als die vollkommene Gesundheit ist mir ein gesundheitsorientierter Lebensstil. Nicht klar käme ich mit einem depressiven Partner, der alles auf den Abgrund zulaufen lässt, dito mit einem Diabetiker, der seine Ernährung nicht anpasst, einem Alkoholabhängigen, der weiter konsumiert, etc.
Oder, inakzeptabel: Jemand, der seine Krankheit leugnet, obwohl sie offensichtlich ist. Das würde mich richtig belasten.

Herzliche Grüße,

Cara
dolittle909
Beiträge: 296
Registriert: 14. Sep 2008, 18:00

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von dolittle909 »

Zur "Heilung", besser zum "Heilen" oder zum "Heile sein" gibt es noch einen ganz wichtigen Punkt zu sagen:

Vielleicht ist Heilung sogar schon erreicht, wenn die Depression zwar als wiederkehrende Erfahrung existiert, aber Dein Leben nicht beherrscht, Du Dir Dein Leben nicht davon diktieren lässt, Du sich ihr nicht unterwirfst.

Dazu gehört auch, dass eine Beziehung mit Depression möglich ist. Aber Du darfst von einer Beziehung keine "Heilung" erwarten. Das ist Illusion. Ich kenne das gut. Damals habe ich mich gewundert, warum Beziehungen nicht zustande kamen oder nicht lange gut gingen. Aber ich hatte da unbewusst meinen ganzen biographischen Schmerz, meinen Hunger nach Liebe und meine Erwartungen, gerettet zu werden, hineingestopft. Das war für den anderen zu viel.

Letztlich musste ich erst in einer langen Phase Alleinseins lernen, dass Einsamkeit ein Gefühl ist, das nicht davon abhängig ist, ob ich eine Beziehung habe oder nicht.

d.
fantail
Beiträge: 15
Registriert: 7. Nov 2015, 17:04

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von fantail »

wie kommst Du darauf das die Akzeptanz der Krankheit gleich bedeutend mit einem Leben ohne liebenden Partner ist?
@John: okay, dass habe ich vielleicht zu drastisch formuliert.
Psychische Krankheiten werden immer noch gesellschaftlich stark tabuisiert und in meinem Arbeitsumfeld zB auch belächelt. Natürlich zeugt dieses Verhalten von der Unreife dieser Menschen und diesen Menschen möchte ich auch gar nicht nah sein.
Es fällt mir schwer Menschen zu treffen, mit denen man über diese Thematik offen sprechen kann.

Zum anderen würde ich mir auch einen Partner wünschen, der fest im Leben steht und mit sich selbst klar kommt!

mmh ... während ich das hier gerade versuche zu formulieren, habe ich - glaub ich - in meiner Argumentation einen Schwachpunkt entdeckt. Ich glaub, ich hab vielleicht gerade was verstanden!

Wenn ich lernen könnte die Krankheit anzunehmen und mit ihr klar zu kommen, dann wäre ich genau der Mensch, den ich für eine Partnerschaft als geeignet empfinden würde! Ein Mensch der seine Schwächen annimmt, gelernt hat mit ihnen umzugehen und nicht blauäugig durchs Leben rennt. Also genau das, was Cara auch beschrieben hat.
Und damit wäre es dann auch nicht mehr ausgeschlossen, jemanden zu finden, der einen genau dafür wertschätzen und lieben kann!

Klingt das irgendwie logisch! Sind meine wirren Gedanken nachvollziehbar? :lol:

Bisher bin ich davon ausgegangen, dass das Eingeständnis einer psychischen Krankheit mich gänzlich unattraktiv macht für die Männerwelt. Ich glaube, dass tut es auch für viele, da schon eine gewisse innere Reife dazu gehört, sich der Herausforderung zu stellen eine solche Erkrankung in seinem Umfeld zu ertragen. Da man durch einen psychisch labilen Partner doch immer wieder mit den Abgründen des Lebens konfrontiert wird. Das muss man auch schon aushalten können.

Aber irgendwie bin ich gerade doch etwas ruhiger und hoffnungsvoller. Ich muss die Absolutheit meiner Ansichten echt nochmal überdenken. Danke an euch dafür!
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fantail
Beiträge: 15
Registriert: 7. Nov 2015, 17:04

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von fantail »

@doolittle: Danke auch für deinen Beitrag. Den habe ich erst nach meinem letzten Post gesehen!
Letztlich musste ich erst in einer langen Phase Alleinseins lernen, dass Einsamkeit ein Gefühl ist, das nicht davon abhängig ist, ob ich eine Beziehung habe oder nicht.
Es ist sehr richtig was du sagst. Ich weiß das auch. Aber dieses Wissen voller Überzeugung zu verinnerlichen, ist nicht leicht.
Ich finde den Gedanken auch schlimm sein Glück von einem anderen Menschen abhängig zu machen. Was ist dann, wenn dieser Mensch plötzlich nicht mehr da ist? Die Krise mag ich mir gar nicht vorstellen!
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dolittle909
Beiträge: 296
Registriert: 14. Sep 2008, 18:00

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von dolittle909 »

Menschen mit Depressionen sind alles andere als unattraktiv, wenn sie gelernt haben, mit ihrer Behinderung umzugehen.

Viele sind empathisch, liebevoll, fürsorglich und treu. Die meisten, die ich kennengelernt habe, sind auch intelligent und engagiert. Sie sind keine Trauerklöße, sondern habe eine verletzliche Seele, die aber auch lebendig und vielfältig ist. Es braucht natürlich einen Partner, der das schätzt und der damit umgehen kann. Dabei ist es wohl besser, man ergänzt sich, als dass man sich spiegelt.

Der Impuls, sich retten zu lassen, den kann man natürlich nicht einfach abschalten. Der ist ja gerade als Sehnsucht ganz tief in einem verwurzelt. Je mehr man aber darum weiß und je mehr man erlebt, dass man auch alleine zu 100% vorhanden ist, desto schwächer wird dieses Drängen. Eine Partnerschaft sollte das "i-"Tüpfelchen sein, aber nicht das ganze Alphabet... ;-)

d.
2304.1900
Beiträge: 260
Registriert: 21. Nov 2010, 00:19

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von 2304.1900 »

Hallo Fantail ,

Heilung oder nicht Heilung ; das ist hier die Frage.
Ich ziehe für mich da eine „willkürliche „ erfahrungsgrenze bei 7 Jahren Krankheit.
Einfach weil dann Körper und Geist vergessen haben wie Gesund geht und sich anfühlt und
bestenfalls ein neues Gesund finden müssen.
Heilung ist möglich ;aber „nur“ im Rahmen des neuen Gesund-seins.

Warst du schon bei einem Neurologen/Psychologen ?

Wie gehe ich mit diesen Phasen um?
Ich ignoriere sie einfach!
Wenn es mir gut geht , versuche ich mich sinnvoll zu bremsen und übe meine
Reihen gewissenhaft und verändere sie ;so wie ich mich auch verändere.
Geht es mir schlecht , geben mir diese Reihen den Notwendigen halt und Sicherheit.
Als ich das erste Mal „Fang das Licht“ von Karl Gott und Dalinka hörte , war mein
erster Gedanke , das es wohl noch andere Menschen wie mich geben müsste.
Ich habe sowohl für den Übergang in eine gute ,wie für den Übergang
von einer guten in eine schlechtere Phase Notfallkoffer bereitstehen.
In denen stehen Erfahrungen , Adressen und wirksame Hilfen für den
Übergang die sich so im Laufe der Zeit gefestigt und bewährt haben.
Grundsätzlich habe ich gelernt , dass es die guten Phasen sind die ich fürchten sollte,
nicht die schlechten.
Ich versuche mein Leben so wenig wie möglich von der Krankheit bestimmen zu lassen.
Nichts hilft mehr als ein bestimmtes Ziel zu haben und es mit
jeder Faser deines Körpers erreichen zu wollen.
Kümmere dich nicht darum was du vor 2 Wochen konntest ,
kämpfe darum das du das was du Heute hast veränderst.


In Phasen mittlerer oder tiefer Depression greifen Anker-Programme ,
die in den „guten“ Phasen angelegt wurden.
Zb. das ich bestimmte Personen anrufe die mich kennen und helfen können
, oder ich meist wo ich neu bin den Weg zum nächsten Krankenhaus mit
Neurologie Station prüfe/oder besser mit Psychiatrischer Notfallstation/dienst.

Viele Grüße,
Stefan
Cara Mia
Beiträge: 235
Registriert: 24. Aug 2015, 09:15

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von Cara Mia »

Eine Partnerschaft sollte das "i-"Tüpfelchen sein, aber nicht das ganze Alphabet...
Merci bien, liebe dolittle! Das ist ein sehr feiner, wahrer Satz, der sich nicht nur auf die Partnerschaft anwenden lässt. Richtig schön richtig!

Herzlich,
Cara
fantail
Beiträge: 15
Registriert: 7. Nov 2015, 17:04

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von fantail »

Danke dolittle! Ein wirklich schöner Beitrag!

@Stefan: Sorry, aber ich steh gerade etwas auf dem Schlauch! Was meinst du genau mit "Reihen".

Interessanter Gedanke
Grundsätzlich habe ich gelernt , dass es die guten Phasen sind die ich fürchten sollte,
nicht die schlechten.
Ja kann ich irgendwie auch nachvollziehen. Auch wenn ich es nicht so empfinde!
Meinst du fürchten in dem Sinne, dass man dazu neigt sich so unbesiegbar und stark zu fühlen und die schlechten Phasen irgendwo an den Rand drängt, vielleicht sogar abspaltet von seiner Identität, so als hätten diese Phasen nichts mit einem zu tun. Oder wie meinst du diesen Satz?

Zu deiner Frage. Ich bin noch in therapeutischer Behandlung VT, aber die letzte Sitzung naht. Alle Verlängerungen ausgereizt! :?
Ich denke zur Zeit über eine andere Therapieform nach, weil mein Notfallköfferchen irgendwie noch reichlich winzig ist! Ich glaub da muss ich besser vorsorgen! :)

Beim Neurologen war ich noch nicht! Ich wollte mal hin, aber nicht wegen Depressionen, sondern weil ich so ein komisches Dauerkribbeln in den Füßen habe, was ich mal abchecken wollte. Hab's aber bisher immer erfolgreich weg geschoben!

Bis bald :hello:
The less you Need, the better you feel!
Katerle
Beiträge: 11365
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von Katerle »

Danke dir auch für deinen tollen Beitrag. :)
Hurli
Beiträge: 26
Registriert: 9. Nov 2015, 15:30

Re: Ist "Heilung" möglich?

Beitrag von Hurli »

Hallo fantail,

ich möchte auch nochmal meinen Senf zu dem Thema Pertnerschaft dazu geben. Als ich noch Single war dachte ich immer, dass wenn nur die richtige Frau kommt, dass dann alles gut würde,d a ich mich ja immer so einsam gefühlt habe. In dieser Zeit habe ich auch laufend nach einer Frau gesucht, die mir das (oder den???) Heil bringt. Dies war natürlich zum scheitern verurteilt, denn keine Beziehung zu der Zeit hatte einen 2 Monatszeitraum überdauert. Irgendwann habe ich den Gedanken daran an die Seite geräumt und ca ein Jahr später habe ich dann die Frau gefunden mit der ich nun verheiratet bin. Meine Frau wusste sehr schnell von meiner Depression, sodass ich nicht mit falschen Karten gespielt habe.
Ich fühle mich mit meiner Familie etwas sicherer und auch etwas vollständiger, aber vor einem Tief kann mich meine Familie nicht beschützen, das kommt auch mit Frau und sogar mit Kindern, die ich alle liebe.

Also was ich damit sagen will ist folgendes: Depression und Partnerschaft und sogar eigene Familie kann funktionieren, aber es kommt wohl eher darauf an was man für Ansprüche an eine Partnerschaft stellt, als darauf ob man Depressionen hat.

Liebe Grüße Hurli
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