generalisierte Angststörung

sunlight69
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generalisierte Angststörung

Beitrag von sunlight69 »

Hallo Leute,

ich leide an generalisierten Angsstörungen, die geprägt sind von massiven Zukunfts- und Existenzängsten.

Morgens, direkt nach dem Aufwachen, quasi zwischen Schlafen und Wachsein, sind sie am schlimmsten. Mir stockt dann immer richtig der Atem und mein Herz rast.

Ich mache schon Entspannungsübungen (progessive Muskelentspannung und Atemmeditation) doch beides hilft mir in der morgendlichen Situation nicht - nur über den Tag.

Ich nehme Trimipramin, Tianeurax und Quetiapin retard (50 mg zur Nacht). Außerdem mache ich Psychotherapie, die jetzt ausläuft.

Heute morgen waren die Ängste sogar so schlimm, dass sie mich förmlich aus dem Schlaf gerissen haben.

Ich möchte keine Benzodiazepame nehmen, weil die extrem abhängig machen.

Wer leidet hier ebenfalls an einer Angsstörung? Was hilft? Welche Medikamente?

Lieben Gruß
Sunlight
Bittchen65
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Sunlight,

Ängste kenne ich auch,entweder als Nebenwirkung von Medikamenten, oder als Grübelgedanken
bei eine Krise.
Du machst es ja schon richtig, du schreibst hier und lenkst dich ab.
Allerdings so richtige Erfahrungen kann ich mit dir nicht teilen.
Mein Therapeut hat gesagt,Bewegung hilft,ich habe das nie hin bekommen und mich verkrochen,bis so ein Anfall vorbei war. Du machst ja auch Sport, wie ich in einem anderen Thread gelesen habe,das ist bestimmt viel hilfreicher.
Alles Gute für dich und gut Besserung.
LG Bittchen
sunlight69
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von sunlight69 »

Hallo Bittchen,

meine Therapeutin sagt auch immer das Aktivität und Sport helfen. So ist es dann auch immer besser, morgens, wenn mich die Angst überfällt, aufzustehen.

Doch manchmal, so wie heute morgen, habe ich ne richtige Panikattake und dann fällt das Aufstehen dreimal so schwer.

Wenn ich so am Morgen, zwischen Aufwachen und Nochschlaf, eine Pankiattake kriege ist es richtig schlimm. Dann möchte ich am liebsten Tod sein, weil ich es kaum noch aushalten kann.

Ich habe mich auch immer verkrochen und gewartet bis der Anfall vorüber war, aber es hat es auch nicht besser gemacht

Lieben Gruß
Sunlight
ndskp01
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Sunlight 69,

aufstehen und sich der Angst stellen ist zwar erstmal schwieriger, aber das einzige, das langfristig hilft.

Meine Ängste sind in vielen Bereichen verschwunden, nachdem ich die angstmachenden Situationen regelmäßig gesucht habe. Ich kann nun unbekannte Menschen anrufen, am Mikrofon vor Menschen sprechen, mich zeigen, um ein persönliches Gespräch bitten, und manches mehr.
In manchen Bereichen sind sie aber leider immer noch da. :?

Kannst du die Therapie nicht verlängern? Im Moment geht es dir gar nicht gut, und dann auch noch keine Therapie mehr machen, davon wird es sicher nicht besser werden ...

Vielleicht wäre auch eine stationäre Behandlung sinnvoll?

Hinter generalisierter Angst stecken meist konkrete Ängste, die wir uns nicht erlauben, von denen wir uns nicht vorstellen können, dass wir sie haben.

Erstmal viele Grüße, deine Puk
sunlight69
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von sunlight69 »

hallo Puk,

ich habe die Therapie gerade ein drittes Mal verlängert und warte auf die Antwort der Krankenkasse. Meine Thera meinte, dass es gut sein kann, dass der Verlängerungsantrag abgelehnt wird.

Eine stationäre Therapie? Daran habe ich auch schon gedacht. Ich weiß aber nicht wo. Ich kenne keine Reha-Klinik, die gut darauf spezialisiert ist.

Gruß
Sunlight
ndskp01
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von ndskp01 »

Meine Freundin war erfolgreich in der Oberbergklinik im Schwarzwald.
Bei dieser Klinik bin ich nicht sicher, ob dort auch über die Kasse abgerechnet wird.
Ist halt die einzige, von der ich konkrete Erfahrungen gehört habe.
Es gibt mit Sicherheit noch zahlreiche weitere Kliniken, die auf Angststörungen spezialisiert sind.

Herzliche Grüße, deine Puk
ndskp01
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von ndskp01 »

PS: Was für eine Therapie machst du denn im Moment?
Katerle
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Katerle »

sunlight69 hat geschrieben:Hallo Leute,

ich leide an generalisierten Angsstörungen, die geprägt sind von massiven Zukunfts- und Existenzängsten.

Morgens, direkt nach dem Aufwachen, quasi zwischen Schlafen und Wachsein, sind sie am schlimmsten. Mir stockt dann immer richtig der Atem und mein Herz rast.

Ich mache schon Entspannungsübungen (progessive Muskelentspannung und Atemmeditation) doch beides hilft mir in der morgendlichen Situation nicht - nur über den Tag.

Ich nehme Trimipramin, Tianeurax und Quetiapin retard (50 mg zur Nacht). Außerdem mache ich Psychotherapie, die jetzt ausläuft.

Heute morgen waren die Ängste sogar so schlimm, dass sie mich förmlich aus dem Schlaf gerissen haben.

Ich möchte keine Benzodiazepame nehmen, weil die extrem abhängig machen.

Wer leidet hier ebenfalls an einer Angsstörung? Was hilft? Welche Medikamente?

Lieben Gruß
Sunlight
Hallo sunlight,

bei mir war die Angsstörung auch schon so ganz schlimm, dass ich dachte, ich überstehe das nicht... Musste dann in die Klinik. Ich mache ebenfalls Entspannungsübungen, wenn aber die Angst stärker ist, dann lasse ich sie weg, weil ich da Schwierigkeiten habe, meine Augen zu schließen. Bleibe aber trotzdem weiter dran und so mache ich das schon seit Jahren.

Aus dem Schlaf wurde ich auch schon gerissen. Ich wurde dann in der Klinik auf Risperdal eingestellt und vorrübergehend Tavor. Tavor hatte ich dann auch noch ambulant, aber inzwischen nicht mehr. Trimipramin hatte aich auch mal vorrübergehend und jetzt habe ich, nur für den Notfall Alprazolam-Tbl. Inzwischen gehts mir besser, was mich echt freut. Trotzdem bleibt die Angst, dass es mir erneut schlechter gehen könnte. Sport mache ich zur Zeit nicht weiter, aber ich bewege mich an frischer Luft, fast täglich.

Wenn du Benzodiazepame nur im Notfall anwendest, machen sie auch nicht abhängig. Besprich das mal mit deinem Psychiater. Vielleicht würde dir ja ein Klinikaufenthalt weiterhelfen.

Alles Gute für dich.
Katerle
sunlight69
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von sunlight69 »

Hallo Puk,

ich gehe zur einer Verhaltenstherapeutin, aber wir machen eher Gesprächstherapie wobei auf die Mischung zwischen analytische und verhaltenstherapie geachtet wird.

Hallo Katerle,

ja heute morgen war die Panikattake auch so schlimm, dass ich überhaupt keine Entspannungsübung machen konnte - es machte es eher noch schlimmer.

Ich habe mal zu Risperdal gegoogled. Nun es ist ein Antipsychotikum und gehört zu den atypischen Neuroleptika. Bei den Anwendungsgebieten stand nichts von Angsstörung, sondern nur dass man Dinge hört und sieht, die nicht da sind und Agression und so.
Ich nehme zur Zeit schon ein Neuroleptikum, was langsam ausgeschlichen wird, weil ich das überhaupt nicht vertrage. Quetiapin. War auf 800 mg Tagesdosis und bin jetzt bei 50 mg und habe nicht die Absicht es wieder zu erhöhen. Nein Danke.

Lorazepam (Tavor) habe ich mal für 2 Wochen 3 x tgl. bekommen. Darunter ging es mir prima, aber es macht abhängig wenn man es mehr als 2 Wochen nimmt - sagt mein Doc.

Liebe Grüße
Sunlight
Katerle
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Katerle »

Ja sunlight, da hast du recht mit dem Antipsychotikum. Ich hatte aber bei den Halluz. extrem starke Angst empfunden und auch schon vorher mit Ängsten zu kämpfen gehabt. Dann hatten wir es später, als es mir gut ging wieder abgesetzt. Da kriegte ich leider einen schlimmen Rückfall, so das ich seit längerer Zeit wieder auf das Medikament eingestellt bin - 50mg.

Quetiapin kenne ich nicht.

Das stimmt auch, dass Lorazepam abhängig macht, wenn du es in der Verabreichung weiternehmen würdest.

Ich nehme ja das Alprazolam nur mal im Notfall, also nicht 3 x tgl.

Liebe Grüße
Katerle
Katerle
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Katerle »

... und auch nicht länger als 2 Wochen...
ichbingut
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von ichbingut »

*
Zuletzt geändert von ichbingut am 3. Sep 2018, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
Der Weg ist das Ziel!
Murkelchen
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Murkelchen »

Liebes Sonnenlicht,

mir geht es gerade mal wieder wie Dir-jeder Morgen ist ein Albtraum.
Und da ich so zwischen Schlaf und Erwachen festhänge, komme ich da auch nicht so einfach raus.
Weil ich vor diesem Erwachen Angst habe,bleibe ich seeeehr lange auf.(Doch das hilft nicht wirklich-ist nur ein Aufschub.)
PS:Bei mir wurde ebenfalls u.a.die generalisierten Angststörung..mit Panikattaken diagnostiziert.

Mittlerweile habe ich eine "Übergangslösung"-ich nehme das bisschen Kraft das ich momentan morgens habe und schleppe mich auf die Couch und schalte den Fernseher ein-sofern vorhanden etwas positives.Durch die Stimmen kommen ich aus meinem Kopf(dem kreisenden und chaotischen Gedankenkarussell)und das Herzrasen wird nach und nach weniger....und ich bin mehr und mehr im Hier und Jetzt.

pers.Beobachtung:
Für mich habe ich festgestellt, dass ich, wenn ich Sorgen, Schwierigkeiten(unangenehme Post z.B.),Stress...habe, es immer sichtlich zunimmt.
(Momentan habe ich etwas viel Sorgen(m.Papa hatte im August einen Herzinfarkt,im Oktober wurde er operiert,meine Mama soll operiert werden,meine Tochter ist für1Jahr weg..und noch einiges) , so habe ich ein Tief und die Ängste breiten sich aus......
Also Ursache-die Sorgen- beheben.)

pers.Meinung:
Mir ging es durch die Medikamente immer schlechter, auch die Sympthome immer heftiger und häufiger.Abgesehen, dass ich gar nicht mehr klar denken konnte, hatte ich mit einem mal Zucker, Nierenschmerzen, Übelkeit, Herzrasen, ständige Kopfschmerzen und ich war sehr aggressiv(bin ich normal nicht)-mein damaliger Neurologe machte dazu nur unqualifizierte Bemerkungen.(Eine Freundin hat nach 30Jahren Medis eine kaputte Lunge-ist am Sauerstoffgerät-und eine kaputte Niere-steht deshalb auf der Transplantationsliste. Da möchte ich nicht hin.)

Bis ich die Kraft fand, von diesem furchtbaren Neurologen(der mich eher krank und kränker gemacht hat) weg zu gehen und die Medis weg zu lassen.
Doch der Leidensdruck war dann manchmal so gross, dass ich sie wieder nahm.Ein Teufelskreis.
Doch ich merkte es ging mir ohne besser.So wollte ich nicht aufgeben.

Nun hatte ich vor 2Jahren das grosse Glück über eine Empfehlung einen tollen Arzt zu finden, der "NUR"ein Allgemeinmediziner ist, jedoch mit Fachleuten zusammen arbeitet.
Er ist der beste Arzt , den ich je hatte.
Er ist warmherzig,menschlich,nimmt sich Zeit für mich,ist sehr verständnisvoll, hat immer ein offenes Ohr und behandelt mich respektvoll,hilft mir, wo er kann- was ich bei Neurologen und Psychiatern immer sehr vermisst habe.
Dieser Arzt jedenfalls machte eine Anamnese(Webdefinitionen:
Die Anamnese ist das Ergebnis einer Erhebung im Rahmen der ärztlichen Tätigkeit. Die Anamnese fasst die Leidensgeschichte eines Patienten aus seiner persönlichen Erfahrung zusammen), wertet diese mit einer Spezialistin aus und verschrieb mir ein homöopathisches Mittel.
Seither war ich aufgefangen....und konnte wieder klar denken....
Ich wurde auch ruhiger und nach und nach traute ich mir Dinge zu, die ich seit Jahren nicht mehr getan hatte.
Mir hat also die Homöopathie, kognitive Verhaltenstherapie, Meditationen(Biomeditationen-Aktivierung der Selbstheilungskräfte) und die Theomedizin geholfen.
Letzteres hat meinem Krebskranken Bruder sogar, der lt.Schulmedizin nur noch max.6Monate leben sollte, 10 1/2 Jahre geschenkt.

Was ist eigentlich bei Dir die Ursache für die Angststörung?Weisst Du das???

Ich musste lernen damit zu leben, schon meiner Tochter zu Liebe.
Es geht auch nicht von heut auf morgen....und es ist schon gar kein einfacher Weg, doch das sind die richtigen und besten Wege leider nie.
Wir müssen nur durchhalten, denn irgendwann wird auch für uns die Sonne wieder scheinen Liebes Sonnenlicht-und Du bist ein Teil davon, wie dein Name sagt.

Ich wünsche Dir viel Kraft, Mut, Durchhaltevermögen, Menschen, die Dich unterstützen und motivieren, liebevolle Menschen in Deinem Leben...................denn nur die Liebe kann alles heilen.
Von Herzen,
murkelchen

Mein toller Arzt hat mir jetzt einen Therapieplatz in einer antrosophischen Klinik besorgt.Darauf freue ich mich.Und ich bin ihm so dankbar dafür.
Suche, was Dir helfen könnte!Wo Du ein gutes Bauchgefühl hast.
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Botus
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Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Botus »

Hallo !!!

Ich verstehe nicht so ganz, warum Medikamente und Techniken (zur Vertreibung von Ängsten) die erste Wahl sein sollen, wenn es um Existenzängste und Zukunftssorgen geht. Schließlich hat es doch seinen Sinn, wenn wir sowas spüren, immer mehr und mehr. Da wäre es doch eher falsch, sich abzulenken, wie etwa durch Fernsehen.

Dadurch würden die Sorgen um die eigene Existenz doch noch vergrößert oder sehe ich das falsch ?

Ich kenn` solche Sorgen auch, kann sie aber nur erfolgreich mildern, indem ich versuche, irgendwas zu tun. Zum Beispiel einen Plan entwerfen, wie ich meine Existenz evtl. sichern könnte. Allein schon die Tatsache, dass ich Pläne machte, linderte meine Angst. Ein erstaunlicher psychologischer Effekt.

Ich hatte früher auch die allerletzten mies bezahlten Jobs, aber sie gaben mir das Gefühl, nicht passiv zu sein. Man macht was und dadurch ist ein großer Teil der erdrückenden Last der Angst um die Existenz weg. Obwohl es kaum Geld gab, ist dieser psychologische Effekt da gewesen.

Die Angst einflößende Situation war jeweils noch da, aber ich schlief fortan abends mit dem Gefühl ein, dass ich tagsüber alles getan habe. Mehr kann ein Mensch nicht tun, also konnte ich beruhigt einschlafen. Bei mir hat das immer gut gewirkt.

Den Vorschlag von Murkelchen in Richtung Homöopathie finde ich sehr gut. Mir haben solche Sachen immer geholfen. Diese ganzen Chemiesachen hingegen eher nicht. Mit Schüsslersalzen kann man z.B. Erstaunliches erreichen, insbesondere was den Schlaf angeht. Ich brauche das heute nicht mehr, aber wenn ich nochmal Probleme bekäme, würde ich sofort eine Mischung davon einwerfen. Das Zeug ist echt gut.

Ganz wichtig sind auch Mineralien. Eine Dose "Sand" (Schindele`s Mineralien) hält bei mir Jahre und den Effekt kannst Du sogar sehen, wenn Du Dir nur mal Deine Nägel anschaust, wie die plötzlich in doppelter Geschwindigkeit wachsen. Dann siehst Du, was Dir alles gefehlt hat.

Liebe Grüße vom Dobi
ichbingut
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von ichbingut »

*
Zuletzt geändert von ichbingut am 3. Sep 2018, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
Der Weg ist das Ziel!
Zarra
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Zarra »

Hallo Sunlight,

ich habe länger überlegt, ob ich überhaupt etwas dazu schreiben soll, weil ich einfach in dieser Ausprägung nicht davon betroffen bin, mich mit Angststörungen allgemein nicht wirklich auskenne, auch wenn ich in Kliniken schon andere MitpatientInnen mit Angststörungen erlebt habe. - Ganz minimal gibt oder mehr gab es wohl so etwas bei mir, eher ganz undefiniert allgemein, allerdings vielleicht noch relativ nahe am "Normalen". - Ich kenne m.E. aber keine Panikattacken und auch keine Angst-Todesängste.

Vielleicht findest Du in anderen, auf Angststörungen ausgerichteten Foren ja eher Antworten. Keine Empfehlung, sondern einfach nur gegoogelt:
https://www.angstselbsthilfe.de/
http://www.forum.angst-und-panik.de/
http://www.psychic.de/forum/
http://www.aphs.ch/d/
http://www.angst-auskunft.de/

Die Menschen sind ja verschieden, wie sie am ehesten Zugang zu Entspannung finden - mir zeigten das die sehr unterschiedlichen Reaktionen von anderen auf verschiedene Entspannungsverfahren. Der eine schwört auf das rein Körperliche und findet das klasse, der andere braucht eher den Kopf beschäftigt (z.B. Fantasiereise), und die passende Mischung dazwischen muß man ggf. halt erst mal für sich finden. Und manchmal ist es auch je nach Situation etwas anderes.

Trotzdem glaube ich, daß Du letztlich schon "gedanklich" gegen Deine Ängste vorgehen solltest. Medikamente können da nur eine Überbrückung oder Unterstützung sein. (Und bei Benzodiazepinen wie Lorazepam wäre ich tatsächlich sehr vorsichtig.)

Etwas erstaunt mich, daß anscheinend die bisherige Psychotherapie so wenig gebracht hat. Oder war sie einfach nicht ausreichend oder nicht lang genug? Oder greift sie nicht an den richtigen Punkten an?

Aktivität, Sport und Entspannung sind gut, weil sie zu einem ausgewogenen Leben dazugehören und man ohne sie um einiges schlechter lebt. Ich glaube aber nicht, daß sie allein ein probates Mittel gegen irrationale Ängste sind; sie können nur unterstützen, mehr nicht.

@Puk
Hinter generalisierter Angst stecken meist konkrete Ängste, die wir uns nicht erlauben, von denen wir uns nicht vorstellen können, dass wir sie haben.
Kannst Du das mal erläutern? Höre ich das erste Mal - und: vor allem kann ich mir das so nicht vorstellen. Umgekehrt schon eher.

Dobi, wenn ich es richtig sehe, beschreibst Du realistische Ängste. Und tust das Richtige. - Man kann aber auch unrealistische oder einfach übertriebene Ängste haben. Und dann greift das nicht. Bzw. lindert auch eine Lösung das Ursprungsproblem nicht wirklich.

Liebe Grüße, Zarra
sunlight69
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von sunlight69 »

Murkelchen hat geschrieben:

Mittlerweile habe ich eine "Übergangslösung"-ich nehme das bisschen Kraft das ich momentan morgens habe und schleppe mich auf die Couch und schalte den Fernseher ein-sofern vorhanden etwas positives.Durch die Stimmen kommen ich aus meinem Kopf(dem kreisenden und chaotischen Gedankenkarussell)und das Herzrasen wird nach und nach weniger....und ich bin mehr und mehr im Hier und Jetzt.
[/color]
@Murkelchen
Oft schaffe ich es als Übergangslösung das bisschen Kraft morgens zusammenzusammeln, mir einen Cappuchino zu machen und mich erst einmal in Ruhe mit der Zeitung zu beschäftigen. Raus aus dem Kopf, weg von kreisenden Gedanken. Dann relativiert sich meine Angst.

Allerdings gibt es Tage, wie gestern (siehe Thread "Jeder Morgen ist eine Qual), wo gar nichts geht. Wo ich mich nur noch zusammenrollen kann und den Sturm vorüberziehen zu lassen. Kein schönes Gefühl. Ich fühle mich dann immer wie eine Versagerin, weil ich meinen kleinen Alltag überhaupt nicht gebacken kriege.

@Zara
schön, dass du dich dazu entschlossen hast hier zu posten. Ich dachte schon, ich bin die Einzige hier, die mit Ängsten und Panikattaken zu kämpfen hat.

Ich danke Dir für den Kliniktipp und die Foren. Ich werde sie mal "besuchen" - die Foren meine ich - .
Dobermann hat geschrieben:Hallo !!!

Ich kenn` solche Sorgen auch, kann sie aber nur erfolgreich mildern, indem ich versuche, irgendwas zu tun. Zum Beispiel einen Plan entwerfen, wie ich meine Existenz evtl. sichern könnte. Allein schon die Tatsache, dass ich Pläne machte, linderte meine Angst. Ein erstaunlicher psychologischer Effekt.
/quote]

@Dobi
Pläne machen kenne ich zu genüge. Ich bin Weltmeisterin in Listen (Pro und Contra, erstellen und in Pläne machen. Sie helfen aber leider nur kurzweilig. Nur für den Moment. Am nächsten Morgen sind die Ängste wieder da - in der gleichen Stärke.

An alle

ich habe einen Termin bei einem anderen Psychiater, um mir eine Zweitmeinung einzuholen und vielleicht lasse ich mich nochmal stationär einweisen.

Weiß jemand, ob man in seine Wahlpsychiatrie auch nur mit Versichertenkarte "einchecken" kann und keine Einweisung braucht. Bei uns in HH ist es leider so, dass ich eigentlich immer in das KH meines Bezirkes gehen muss. Da weiß ich, dass ich auch nur mit Versichertenkarte "einchecken" kann.

Lieben Gruß
Sunlight
Zarra
Beiträge: 5734
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Zarra »

Hallo Sunlight,

Psychiatrien sind - "inhaltlich" jetzt gemeint - sicher unterschiedlich, manche haben auch sehr gute psychotherapeutische Stationen. Doch auf letztere kommt man allem meinen Hören und meiner Erfahrung nach nicht von jetzt auf gleich, nicht als Notfall sozusagen; da ist eher mit Wartezeiten zu rechnen. Doch ich denke, daß Du auf längere Sicht so etwas bräuchtest, egal ob in einer Psychiatrie oder in einer psychosomatischen Klinik. Wenn das Deine Wunschpsychiatrie hat, dann ruf da mal an. Eventuell gibt es dann auch ein Vorgespräch. Und an der Ausstellung eines Einweisungsscheins, wenn der denn erforderlich ist, sollte es wohl nicht scheitern.

Zu den Aufnahmeformalitäten kann ich nichts sagen.

LG, Zarra
Murkelchen
Beiträge: 16
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Murkelchen »

Liebe Sunlight,

DU BIST KEINE VERSAGERIN.Bitte versuche das nicht mehr zu denken.Damit ziehst Du das Versagen in Dein Leben(Matrix, säen und ernten).
Ich kenne das Gefühl nur zu gut!Glaube mir.
Doch mit solchen Gedanken stärkst Du Deine Ängste.Und das möchtest Du noch oder?

Hast Du für die Morgende, da gar nichts geht(auch das kenne ich reichlich), eine gute Meditations CD da?Kann Dir gern etwas empfehlen-nur wenn Du magst.
Ich sage jetzt immer, an solchen Tagen, wenn sie kommen-"Gott sei dank so und nicht schlimmer"manchmal 20-40mal hintereinander..-Und dann wird es nach und nach besser.
Die Ängste in Dir halten Dich gefangen, doch genau das dürfen wir nicht zulassen.Wir dürfen uns nicht vom Leben, vom Glücklichsein, vom Lachen, vom Lieben....und alles, was dazu gehört abhalten lassen.
Wir sind verletzt worden-mehrmals-dadurch schwand das Selbstvertrauen, das Selbstwertgefühl, die Liebe...und die Angst nahm zu-immer mehr.Wer fällt Dir da spontan ein?Kannst Du ihnen , ihm,ihr vergeben?
Deine Seele leidet.Sie braucht Liebe.Also mach Dich auf und besorge sie ihr-damit ist nicht nur die partnerschaftliche Liebe gemeint.....z.B.auch die Liebe zu Dir selbst....u.v.m.

Sei in Gedanken umarmt und halte durch.
Alles Liebe,
murkelchen
Katerle
Beiträge: 11235
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Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Katerle »

@ Dobi

Die erste Wahl sicher nicht, nur in manchen Fällen empfiehlt sich halt eine medikamentöse Behandlung.

LG
sunlight69
Beiträge: 105
Registriert: 16. Okt 2015, 17:48

Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von sunlight69 »

Hallo Murckelchen,

Leider halten mich meine Ängst oft so gefangen, dass ich wie gelähmt bin und mich vollkommen kraft- und hilflos fühle. Ich will das natürlich nicht und starte jeden Morgen damit, mich gegen die Angst zu wehren, dass sie nicht mich und meinen Alltg beherrst. Leider gelingt es mir oft nicht.
Jeden Morgen ist es die gleiche Prozedur und ich weiß nie im Voraus wer gewinnt, ich oder die Angst.

Meditations-CD klingt gut. Verräts Du mir welche?

Hallo Karterle, Hallo Dobi,

ich sehe es wie Katerle. Manchmal können Ängst so massiv sein, dass sie dich lähmen und dir nicht möglich ist, sie zu überwinden. Dann können Medikamente kurzzeitig unterstützend wirken, um überhaupt fähig zu sein, an den Ängsten zu arbeiten.

Gruß
Sunlight
Murkelchen
Beiträge: 16
Registriert: 24. Okt 2015, 23:27

Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Murkelchen »

Liebe Sunlight,

ja ich weiss. Bitte setze Dich nicht unter Druck und wehre Dich nicht GEGEN die Ängste.So verstärken sich die Ängste eher noch mehr.
So war es bei mir, ehe ich es wusste.Mit dem Willen funktioniert das nicht-wie vieles im Leben.
Jeder hat seinen eigenen Weg.Ich kann nur von meinen persönlichen Erfahrungen sprechen.Zu den CD`s-gehe mal bitte auf folgende Seite:http://www.theomedizin-kongress.de/theomedizin/
Ganz rechts findest Du "Erfahrungsberichte"-ganz unten das Thema"Angst-Depression-Panik.
Dort schreiben Betroffene ihre Erfahrungen.Sollte es Dich ermutigen und Dir Hoffnung geben, gehe bitte auf die Seite:http://www.biomez.de/meditations-cds-gesundheit

Dort findest Du zu jedem gesundheitlichen Problem die passenden Meditations CD`s.
Der Begriff "Meditation" schreckt noch oft viele ab.
Doch das heisst nichts weiter, als Tiefenentspannung(raus aus den Geist, mal nichts denken, nicht grübeln... und fliessen lassen).
Wenn Du gern etwas wissen möchtest, frage einfach nach-OKchen.

Ich war in den letzten Jahren oft kurz davor aufzugeben,oft hatte ich keine Kraft mehr,alles war so sinnlos, egal was ich tat, half nichts,diese Ängste suggerierten mir auch endlich aufzugeben................doch ich wollte ja leben.
Diese CD`s halfen mir enorm.
(Ich durfte auch als Probandin am Kongress teilnehmen(kostenlos).Wochen nach dem Kongress kam ich nach und nach ins Leben zurück und konnte wieder Dinge tun, die vorher unmöglich waren(z.B.ins Kino zu gehen).Für Menschen die nie eine Panikattacke hatten,ist das völlig unverständlich.Meine Vater sagt immer noch, ich solle mich zusammen reissen.Mein Ex-meinte immer, ich hätte keinen Willen.
Na das half mir ganz prima.Das machte mich noch mehr runter, mein Selbswertgefühl ging gen 0.
Ich hoffe und wünsche Du hast verständnisvollere Menschen in Deinem Leben.

Ganz liebe Grüsse,
murkelchen
Murkelchen
Beiträge: 16
Registriert: 24. Okt 2015, 23:27

Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Murkelchen »

Liebe Sunlight,

ja ich weiss. Bitte setze Dich nicht unter Druck und wehre Dich nicht GEGEN die Ängste.So verstärken sich die Ängste eher noch mehr.
So war es bei mir, ehe ich es wusste.Mit dem Willen funktioniert das nicht-wie vieles im Leben.
Jeder hat seinen eigenen Weg.Ich kann nur von meinen persönlichen Erfahrungen sprechen.Zu den CD`s-gehe mal bitte auf folgende Seite:http://www.theomedizin-kongress.de/theomedizin/
Ganz rechts findest Du "Erfahrungsberichte"-ganz unten das Thema"Angst-Depression-Panik.
Dort schreiben Betroffene ihre Erfahrungen.Sollte es Dich ermutigen und Dir Hoffnung geben, gehe bitte auf die Seite:http://www.biomez.de/meditations-cds-gesundheit

Dort findest Du zu jedem gesundheitlichen Problem die passenden Meditations CD`s.
Der Begriff "Meditation" schreckt noch oft viele ab.
Doch das heisst nichts weiter, als Tiefenentspannung(raus aus den Geist, mal nichts denken, nicht grübeln... und fliessen lassen).
Wenn Du gern etwas wissen möchtest, frage einfach nach-OKchen.

Ich war in den letzten Jahren oft kurz davor aufzugeben,oft hatte ich keine Kraft mehr,alles war so sinnlos, egal was ich tat, half nichts,diese Ängste suggerierten mir auch endlich aufzugeben................doch ich wollte ja leben.
Diese CD`s halfen mir enorm.
(Ich durfte auch als Probandin am Kongress teilnehmen(kostenlos).Wochen nach dem Kongress kam ich nach und nach ins Leben zurück und konnte wieder Dinge tun, die vorher unmöglich waren(z.B.ins Kino zu gehen).Für Menschen die nie eine Panikattacke hatten,ist das völlig unverständlich.Meine Vater sagt immer noch, ich solle mich zusammen reissen.Mein Ex-meinte immer, ich hätte keinen Willen.
Na das half mir ganz prima.Das machte mich noch mehr runter, mein Selbswertgefühl ging gen 0.
Ich hoffe und wünsche Du hast verständnisvollere Menschen in Deinem Leben.

Ganz liebe Grüsse,
murkelchen


_________________
Frauhamster
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Registriert: 6. Mai 2014, 17:11

Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Frauhamster »

Hallo,

vorab - ich bin jetzt nicht die typische Angstpatientin, das ist bei mir eher eine Nebenbaustelle. Aber mir fällt auf, liebe sunlight, dass Du davon schreibst, Dich gegen die Angst zu wehren.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das eine sinnvolle Strategie ist. Hat Dir Dein Therapeut das so ans Herz gelegt? Die Angst ist doch ein Teil von uns, sie hat auch eine wichtige Aufgabe, nämlich uns zu schützen. Schwierig wird es eben dann, wenn sie sich verselbständigt, so wie das bei vielen von uns der Fall ist.

Daher fände ich es sinnvoller, die Angst als Teil meiner Persönlichkeit zu begrüßen und zu akzeptieren. Ganz los werden können wir sie sowieso nicht, das wäre auch gar nicht gut. Dann im nächsten Schritt können wir lernen, anders mit der Angst umzugehen. Ich denke, das sollte in der Arbeit mit einem Therapeuten passieren.

Ich glaube nicht, dass wir den Kampf mit einem Persönlichkeitsanteil gewinnen können. Wir können uns mit ihm arrangieren, ihn begrüßen - ihn fragen, was er erreichen möchte - und schauen, wo er übers Ziel hinausschießt. Und diesen Part können wir lernen zu beeinflussen. Aber dafür brauchen wir meistens professionelle Hilfe. Ich glaube, alleine wird das schwer.

Liebe Grüße von der Hamsterin

Wer das Glück nicht entlang des Weges sieht,
findet es auch nicht am Ende des Weges. (Hartmut Lohmann)
Murkelchen
Beiträge: 16
Registriert: 24. Okt 2015, 23:27

Re: generalisierte Angststörung

Beitrag von Murkelchen »

Liebe Frau Hamster,
ein sehr schöner Beitrag!!!!Danke dafür.

1schöne Woche,
murkelchen
Antworten