KK meldet sich wegen AU

[Cleoline]

Eben rief die Mensch von der KK wieder an (hat er ja letzte Woche versprochen) Er fragte nach, ob ich eine weitere AU hätte und was mit der psychiatrischen Ambulanz vereinbart wurde. Ich erzählte ihm, dass wir Termine für *biofeedback* und einen ersten Termin für die Therapeutin ausgemacht hätten.
Tja und dann kam etwas, was mich ein bißchen stutzig macht : er will mir eine Formular schicken auf dem ich mich damit einverstanden erkläre, dass Befunde an den medizinischen Dienst geschickt werden dürfen. Er versicherte mir, dass diese Befunde nicht zu irgendwelchen KK-Angestellten kämen sondern nur zum MD und dieser dann darüber urteilt, ob weitere AU´s gerechtfertigt seien. Auch würde der MD dann eventuell eine Reha befürworten usw.
Ist das alles so *rechtens*, oder wollen die mir *ans Leder* ?
Habe dann nachgefragt wie das mit dem Krankengeld läuft und er hat was erzählt von *Auszahlungsscheinen* die ich vom Arzt gegenzeichnen lassen muss, zur KK schicke und dann Geld bekomme .................
Kann man sich so einen Schein auch außerhalb eines *richtigen* Termins unterschreiben lassen ?

LG Cleo

[Salvatore]

Hallo Cleo,

guck mal hier: http://www.mdk.de/321.htm

Ich habe damals mein Einverständnis gegeben und hatte nie das Gefühl, dass sie mir ans Leder wollen; ich weiß aber von anderen, dass die das so empfunden haben. Da ich bereits recht frühzeitig nach der ersten AU auf der Warteliste für einen Platz in einer Tagesklinik stand und dann auch angetreten bin, wurde mir keine Reha vorgeschlagen. Ich musste auch nie persönlich beim MDK vorstellig werden.
Man kann glaube ich nie recht vorhersehen, wie es sich entwickelt - ich hatte mit meiner Krankenkasse nie Probleme, fühlte mich nie unter Druck gesetzt (mein Sachbearbeiter ist sehr nett), nie zu irgendwas gedrängt, hatte nie Probleme mit der Kostenübernahme etc. Ich habe aber auch erlebt, dass eine Mitpatientin in der Akutpsychiatrie (!) ein Schreiben erhielt, dass sie nach Aktenlage ab sofort wieder arbeitsfähig sei und deshalb am nächsten Tag auf Arbeit antreten solle. (Da hatten die Ärzte aber auch noch ein Wörtchen mitzureden und die KK kam damit nicht durch.)

er hat was erzählt von *Auszahlungsscheinen* die ich vom Arzt gegenzeichnen lassen muss, zur KK schicke und dann Geld bekomme .................
Kann man sich so einen Schein auch außerhalb eines *richtigen* Termins unterschreiben lassen ?

Die Auszahlscheine ersetzen die "Gelben Scheine", sobald du aus der Lohnfortzahlung raus bist. Ich schätze, dass du regelmäßige Psychiatertermine haben wirst (siehe anderer Thread), dann nimmst du den Schrieb dahin mit, das Ausfüllen geht ganz schnell (kritzelkritzel, Stempel, Unterschrift). Grundsätzlich kannst du den Zettel auch bei der Sprechstundenhilfe abgeben und bei Gelegenheit ausgefüllt wieder abholen; zur Ärztin rein wirst du aber von Zeit zu Zeit müssen, sie wird sich wie jeder Arzt selbst ein Bild machen wollen und dich nicht auf Verdacht krankschreiben.

LG, Salvatore

[duck]

Hallo Cleo,

dass sich die KK des öfteren meldet kenne ich auch. Gerade am Anfang von meiner AU (so die ersten 3 Monate) bekam ich öfter einen Anruf von (m)einer Sachbearbeiterin, die sich nach meinem Befinden, meinen Therapien und v.a. nach meiner AU erkundigt hat. Dies hat mir damals ganz schön zugesetzt, ich fühlte mich regelrecht bedrängt und hab nach diesen Telefonaten erstmal wie ein Häufchen Elend in der Ecke gesessen und geheult. Irgendwann hatte ich den Mut mir solche Telefonate zu verbeten. Wenn die KK etwas von mir wissen will, sollten sie sich schriftlich an mich wenden. Ich hatte gehofft, dass ich mich dann nicht so überrumpelt fühle.
Dann war erstmal Funkstille und erst nach einem Jahr AU (in diesem Frühjahr) bekam ich einen Brief von der KK, in dem mir mitgeteilt wurde, dass der MDK eingeschaltet wurde und dieser mich nach Aktenlage für arbeitsfähig hält. Die Sachbearbeiterin hatte mich nicht telefonisch vorgewarnt, dass sowas ansteht, da ich ja den telefonischen Kontakt abgelehnt hatte.

Ich weiß nicht, wie lange Du schon AU bist. Aber spätestens nach einem Jahr schalten die Kassen üblicherweise den MDK ein. Für eine gründliche Begutachtung benötigen die natürlich auch ärztliche Befunde (die die KK im Detail wirklich nicht bekommen). Da bei mir zunächst einfach nach irgendeiner Aktenlage geurteilt wurde, hatte ich mit meinem Arzt Widerspruch eingelegt und dann einen persönlichen Termin beim MDK bekommen. Dafür hatte mein Arzt auch einen aktuellen Befundbericht erstellt.

Ich hab mir vorher einen riesen Kopp gemacht, aber der MDK-Termin war im Endeffekt gar nicht so schlecht (einen ausführlicheren Bericht von mir findest Du ein bisschen weiter unten im Ämter-Brett). Infolge dieses Termins hat der MDK festgestellt, dass ich weiterhin AU bin und hat mir eine Reha empfohlen. Leider hatte ich das Gefühl, das bis dahin viel Zeit vertrödelt wurde und erst mit dem MDK endlich etwas ins rollen kam.

Eine Reha kann aber auch bei Dir erst empfohlen werden, wenn Du halbwegs stabil bist und somit Aussicht auf Erfolg besteht. Ansonsten werden sie wohl etwas anderes empfehlen. Die Kasse will natürlich, dass Du so schnell wie möglich wieder arbeiten gehen kannst und das hätte sie wahrscheinlich auch gern vom MDK bestätigt. Möglicherweise urteilt der MDK aber auch, dass Du noch nicht soweit bist?

Also ja, es ist schon "rechtens", wenn Deine Kasse Zweifel an Deiner AU hat, schaltet sie den MDK ein. Dieser kann aber durchaus Deine AU bestätigen. Aber nur, wenn er auch die ärztlichen Befunde hat. Allerdings solltest Du darauf achten, dass Du da auch persönlich erscheinst und Deine Sicht der Dinge erklären kannst und nicht nur nach Aktenlage entschieden wird.

Hmm, wenn Du noch nicht weißt, wie das mit den Auszahlungsscheinen läuft, bist Du wohl noch nicht so lange AU
Die KK schickt Dir regelmäßig diese Scheine zu und Du musst damit zu Deinem Arzt, damit er sie ausfüllt (mit Diagnose und von wann bis wann die AU gilt). Achte darauf, dass der Arzt nicht "bis auf weiteres" hinschreibt sondern ein konkretes Datum einträgt. Bei mir galt die AU immer für 4 Wochen. Sonst kann es wohl zu Problemen mit der KK kommen, nicht alle Arzte wissen das. Mein Psychiater erzählte mir davon, meine Hausärztin wußte nicht, dass es damit Probleme geben kann.
Du brauchst nicht jedes Mal einen "richtigen" Termin zum Ausfüllen. Bei vielen Praxen kann man den auch vorn am Tresen ausfüllen lassen, der Arzt muss dann aber noch unterschreiben. Trotzdem brauchst Du natürlich regelmäßige Termine bei dem Arzt, damit er über Fortschritte oder Verschlechterungen auf dem laufenden bleibt. Aber nicht immer passt es eben mit diesen Auszahlungsscheinen überein. Achte auch darauf, dass diese Auszahlungsscheine lückenlos die AU nachweisen. Also merk Dir bis wann der Schein gilt. Diese Scheine dann an die KK schicken und Du bekommst dann das Krankengeld...

Viele Grüße,
duck

[Salvatore]

Hallo duck,

Achte darauf, dass der Arzt nicht "bis auf weiteres" hinschreibt sondern ein konkretes Datum einträgt

Was für Probleme könnten denn dann z.B. entstehen? Meine Psychiaterin hat immer "bis auf weiteres" geschrieben und ich fand das gerade gut - so musste ich mir nie Gedanken über die Lückenlosigkeit machen. Probleme hatte ich dadurch keine.

LG, Salvatore

[Frauhamster]

Es gibt viele Krankenkassen, die das nicht mehr akzeptieren.
Vor 3 Jahren hat mein Arzt auch immer "bis auf weiteres" geschrieben, diesmal verlangte die Krankenkasse ein konkretes Datum.

[duck]

Hallo Salvatore,

mein Psychiater meinte, dass mal ein Patient von ihm richtig Ärger mit der Kasse bekommen hat. Die wollten wohl kein Krankengeld zahlen. Sehr unschön. Genaueres hat er mir nicht erzählt, aber es lief wohl darauf hinaus, das die Kasse dieses "bis auf weiteres" nicht akzeptiert hat und dass immer ein konkretes Datum dastehen muss.
Vielleicht war der Patient nur alle viertel Jahre beim Arzt und hat sich die AU bestätigen lassen? Und das hat der KK nicht gefallen? Mein Psychiater hat mich jedenfalls maximal nur 1 Monat AU geschrieben bzw. Auszahlschein ausgefüllt, auch wenn absehbar war, dass es länger dauert (gerade bei psychischen Erkrankungen ist dies ja sehr oft der Fall).

Wenn Deine Kasse dies akzeptiert hat, hast Du wohl Glück gehabt. Meine HA wusste ja davon auch nichts. Aber es gibt wohl Kassen, die deswegen Ärger machen.

Viele Grüße,
duck

[schyrsa]

Hallo Cleo,

ich habe gute Erfahrungen mit dem MDK gemacht.
Die KK wenden sich immer an den wenn es um Krankengeld geht.
Ich musste persönlich zur Begutachtung und das war nicht so schlimm wie gedacht.
Das Gespräch dauerte 10 Minuten und die Ärztin dort hat alles Befürwortet was mein Arzt gesagt hat. Ich habe in null Komma nichts den zettel bekommen das ich weiter AU geschrieben werden kann.
Darauf hin habe ich einen Auszahlschein zugeschickt bekommen. Mit dem bin ich zum Arzt.
Wenn der MDK dich persönlich einlädt, mache dir Notizen. Schreibe auf wie dein Tagesablauf aussieht. Was du tust, wie du dich dabei und danach gefühlt hast. Wann du aufstehst, wann du wieviel ißt...einfach alles was sich aufgrund deiner Krankheit verändert hat. Auch wenn du nur im Bett liegst, schreib es auf.
Meine Notizen hab ich der Ärztin vom MDK gegeben.

[Salvatore]

Hallo duck und Hamsterin,

das ist ja interessant. Bei mir ist es auch schon ein paar Jahre her, da scheint sich also wirklich was geändert zu haben! Schade - war so praktisch. Ich hatte zu der Zeit sowieso sehr eng getaktete Behandlungen, aber ich glaube, da musste man auch schon mindestens einmal pro Monat den Auszahlschein an die KK schicken. Hätte ich aber sowieso gemacht, man braucht ja das Geld.

Lg, Salvatore