Krankenhaus wechsel ? -- ist dieses Möglich, wie geht es wei

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tkropp
Beiträge: 8
Registriert: 18. Jan 2011, 22:14

Krankenhaus wechsel ? -- ist dieses Möglich, wie geht es wei

Beitrag von tkropp »

Hallo Leute,

ich wende mich erneut an euch um einen Rat zu ergattern.

Aus meinen vorherigen Posting habt Ihr erfahren das meine Frau in Psychiatrischer Behandlung ist, aufgrund von Depression und Traumata. Das nun der Aspekt Trauma dazu gekommen ist, ist durch ein Gespräch der Psychotherapeutin und der Chefärztin auf der Station gekommen.

Zu allen dem ist nun auch noch ein SSV gekommen.

Sie ist dann für zwei Wochen auf eine Station gekommen (anderes Haus, innerhalb des Klinikums) auf dem Borderline behandelt wird. Da sich aber herausgestellt hat, das sich meine Frau noch zu sehr in der Depression befindet, wurde sie nach Absprache der Stationen wieder auf die Station für Depression verlegt.

Die Aussage der Ärzte war dann:

Wir wissen das Sie sich wieder selbst verletzten werden, dieses können wir auch nicht Behandeln. Im Vordergrund stehe die Behandlung der Depression. Die Psychotherapeutin wird mit Ihnen aber Verfahren besprechen, wie sie das SSV kontrollieren können (Duftflaschen, Gummis am Arm tragen, diverse Skills eben)

Da ich mich mit diesem Thema stark beschäftige, habe ich gemerkt das alle diese Krankheitsbilder in Abhängigkeit stehen und das eine unmittelbar das andere auslösen kann.

Meine Frage wäre nun:

Welches Krankheitsbild wird nun als erstes Therapiert? Depression, Traum, ssv ??
ist bei einem so umfangreichen Krankheitsbild eine Klinik Wechsel anzuraten??
ist ein wechsel überhaupt Möglich?

Unser Wohnort ist Bielefeld, NRW

Ich würde mich über Tipps sehr freuen

wünsche euch alles Gute,
Thorsten
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: Krankenhaus wechsel ? -- ist dieses Möglich, wie geht es

Beitrag von John4155 »

Hallo Du,

Ich bin kein Arzt.

Bei Menschen mit einer Borderline Erkrankung, starkem Drang zu SSV, suizidalem Verhalten wird eine stationäre DBT oder Schematherapie empfohlen. Oft haben Bordies auch Depressionen und Angsterkrankungen.

Meiner Erfahrung nach wird zuerst das Krankheitsbild behandelt das am vordringendsten ist. Bei mir war die Depression so stark, daß ich der Verhaltenstherapie nicht folgen konnte. Also wurde zuerst die Depression behandelt.

Die Skillgruppe kam dann später dazu.

Gruß

John
Viele Grüße

John
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Krankenhaus wechsel ? -- ist dieses Möglich, wie geht es

Beitrag von Zarra »

Hallo Thorsten,

weißt Du: Weniger ist manchmal mehr. Die Seele braucht einfach auch ihre Zeit.

Wenn sich Deine Frau dort nicht grundlegend unwohl fühlt, die fachliche Qualität bezweifelt oder die Klinik selbst das in den Raum stellt (mir scheint eher, daß es innerhalb der Klinik viele Möglichkeiten gibt - das ist nicht überall so), würde ich das einfach erst mal seinen Gang gehen lassen.

Ansonsten ist der Mensch ja ein "Gesamtpaket" und läßt sich nicht in abgegrentzte Einzelsymptome aufteilen. Und "unüblich" klingt das auch nicht für mich.

Ansonsten müßtet Ihr eine andere ja wohl Akut-Klinik finden, die Deine Frau zeitnah aufnimmt. Im Einzelfall sicher möglich, aber doch mit etlichem Aufwand verbunden, und ich frage mich, ob das sinnvoll ist.

LG, Zarra
tkropp
Beiträge: 8
Registriert: 18. Jan 2011, 22:14

Re: Krankenhaus wechsel ? -- ist dieses Möglich, wie geht es

Beitrag von tkropp »

Hallo John, Zarra,

@John

Meiner Frau steht im gleichen Bild da, die Ärzte sagen, das die Depression zu Dominat sei und das eine DPT noch nicht in frage kommt.

@Zarra

Ich denke das du mit deinen Worten recht hast.
Meine Frau fühlt sich in dem Krankenhaus auch nicht unwohl, Sie hat auch zu einigen Pflegern ein gutes Vertrauen Verhältnis, besonders zu einem. Die Problematik die uns bzw. ihr viel mehr durch den Kopf geht, ist die Tatsache das sie bereits vor 5 Jahren dort auf Station war. Damals wurde auch nur Depression behandelt, von allem anderen war damals noch nix zu merken.

Meine Frau befindet sich, wie sie selber sagt in einer Art Schleife, in der Sie nicht herauskommt Es werden die gleichen Kurse mit dem gleichen Inhalt Angeboten, die Gespräche laufen nach Schema F ab ... alles genauso wie vor 5 Jahren. Damals war das alles neu für Sie, es hat ihr geholfen, aber jetzt sieht sie das ganz als etwas Nerviges an. Nix individuelles, keine Weiterentwicklung bei den Therapeuten. Die einzigen die auf sie eingehen ist der Pfleger und die Psychotherapeuten (die aber ziemlich jung und unerfahren ist, aus der Sicht meiner Frau).

Daher kam auch der Aspekt eines Klinik Wechsels in Betracht zu ziehen, um für meine Frau einfach eine andere Sichtweise zu erschaffen.

Aber wird es dann besser, weiß man ja auch nicht :?
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Krankenhaus wechsel ? -- ist dieses Möglich, wie geht es

Beitrag von Zarra »

Hallo Thorsten,

unter diesem Aspekt verstehe ich Eure Überlegungen und finde sie auch wichtig. - Die Sache ist halt: Sie war ja auf der anderen Station - und wurde (mit ihrem Einverständnis? oder sogar auf ihr Betreiben hin?) zurückverlegt. Wieso sollte das in einer anderen Klinik anders sein? (Klar, kann es, es gibt individuelle Abweichungen, andere Vorgaben, anderes Umgehen - doch Finden ist schwer.) Ist es nicht eher sinnvoll zu schauen, daß sie nochmals auf diese andere Station kommt, dort einen neuen Versuch startet?

LG, Zarra
Lærke
Beiträge: 142
Registriert: 16. Jan 2014, 21:51

Re: Krankenhaus wechsel ? -- ist dieses Möglich, wie geht es

Beitrag von Lærke »

Hallo Thorsten,

in Bielefeld gibt es eine gute Adresse für Traumatherapie:

http://evkb.de/ueber-das-evkb/kliniken- ... dizin.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Dort hat die bekannte Traumtherapeutin Luise Reddemann gearbeitet.

Siehe auch: http://www.traumhaus-bielefeld.de" onclick="window.open(this.href);return false;

LG, Lærke
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Krankenhaus wechsel ? -- ist dieses Möglich, wie geht es

Beitrag von katyfel »

Hallo Thorsten,

natürlich fiel mir bei Bielefeld auch vor allem das TraumHaus ein, das auch Laerke empfohl.. da ich mich damit aber grade intensiv beschäftigt habe und imKontakt war, würde ich sagen; bei vordergründiger Borderline-Erkrankung halte ich das Konzept für nicht sinnvoll.
Ist aber mein Eindruck... die haben auf der Homepage alles, inkl. 48Seiten "Konzept", also gucken kostet nichts...
für einen "Wechsel" wäre aber max. die Krisengruppe geeignet, alles andere hat viele Monate Wartezeit...

Ehrlich gesagt würde ich bei so starker Depressivität, das sie zuerst behandelt werden soll, keinen Klinikwechsel machen, weil der schlicht überfordert.
Wenn der aber von Energie und Motivation her möglich ist, könnte er gut sein. Dann ist aber wirklich Einsatz nötig... und da würde ich wiederum auch zu DBT/...-Stationen raten, eben mit Borderline-Qualifikation. Die ist auf reinen Depri-Stationen oft schlicht nciht gegeben und sehr häufig kommt beides zusammen...

Liebe Grüße und Alles Gute für euch,
Sinfonia
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