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"Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 7. Mai 2004, 17:48
von Dendrit
Hallo!

Jetzt habe ich in einem Epilepsie-Forum kurz so reingestellt, wie’s mir geht (und welche Wechsel- oder unerwünschte Wirkungen ich bemerkt habe). Und schon kamen die berühmt-berüchtigten Zusprüche:

· und fertig sein und sich scheiße fühlen, das haben wir doch alle mal...
· laß doch den Kopf nicht so hängen...
· Viele von uns haben manchmal das Gefühl nichts mehr im Kopf zu haben, wenn mal wieder die Vergesslichkeit extrem ist. Aber das geht wieder vorbei, genau wie nach dem Abend der Morgen kommt.
· Tiefs haben wir wohl alle immer wieder mal. Bitte lass Dich nicht unterkriegen und fass wieder Mut.

Irgendwie musste ich schon lachen. Tja, ich weiß ja auch noch nicht recht viel über Depri’s, aber eines: „depressiv“ im Volksmund hat mit dem im medizinischen echt nichts gemein. Genau das, was in der Broschüre auf dieser Homepage beschrieben wird. Und wer den Unterschied nicht kennt, es zwar gut meint und wenn man die „Pappenheimer“ nicht kennen würde, würde es verletzend sein. Aber so kann ich darüber lächeln. Das freut mich, dass das doch noch geht. *lächel*

Es ist schön, hier zu sein, Dinge beim Namen nennen zu können, ohne dass sich alle verrückt machen. Immerhin, auch wenn’s mir schwer fällt was einzusehen, aber ich hab mich mittlerweile mit dem Gedanken vertraut gemacht, zur Eindosierung von Moclobemid „zur Sicherheit“ in die Geschlossene zu gehen.

Hach, heute geht’s mir ja richtig gut (macht vielleicht die Sonne aus, südwestlich von München ), hoffentlich hält’s an, dann brauch ich evtl. doch nicht rein – nein, nein, ich bleib schon vernünftig und geh, wenn’s sein muss!

Ciao, Manuela

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 7. Mai 2004, 19:46
von Ann-Louis
Hallo Manuela,

dazu kann ich noch hinzufügen, was mir eine seit Jahren depressive Bekannte aus der Reha-Klinik erzählte. Bei ihrer Wiedereingliederung am Arbeitsplatz sagte ihre Vorgesetzte: also wenn es mir nicht gut geht, geh ich nach Hause und trink mir eine gute Tasse Kaffee. Meine Bekannte hat seit dem den Wunsch, dass doch jeder einmal für kurze Zeit eine richtige Depression bekommen sollte. Ich kann es verstehen. Also; reiss dich doch zusammen und halt die Ohren steif

Gruss
Ann-Louis

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 7. Mai 2004, 20:32
von tomroerich
Ja genau Manuela!

Und vor allem: Nimm das alles nicht so schwer, denn das Leben hat doch auch so viele schöne Seiten! Du musst sie nur sehen wollen. Schau die schönen Blumen jetzt im Frühling, wie alles blüht und grünt, da MUSS es einem doch gut gehen, gell? Ja sicher, ein wenig traurig sind wir alle mal aber ist das ein Grund, gleich die Löffel so hängen zu lassen?

Deshalb mein Tipp: Spann mal wieder richtig aus, gönn dir was Schönes und schau einfach froh gestimmt in die Zukunft. Denn: Wir sind unseres Glückes Schmied.

Hach, dass diese Depris aber auch nicht die einfachsten Lebensregeln verstehen und sich so gehen lassen. ICH habe schließlich auch meine Probleme aber werfe ich deshalb die Flinte ins Korn? Wenn das nun jeder täte, das Sozialamt müsste glatt zumachen. Allzu empfindlich darf man eben nicht sein, das Leben kann auch schon mal hart sein und anscheinend kommt nicht jeder damit zurecht. Tja, was soll man da machen? Die einen können es sich leisten, die anderen eben nicht. Das Leben ist nicht immer gerecht.

Schönes WE wünscht

Thomas

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 7. Mai 2004, 23:35
von cool
Auf dem Weg zur Klinik.
Nachbarin getroffen.
Ich : "Ich muss jetzt stationär in eine Klinik. Wegen Depressionen. Ich bin in nächster Zeit nicht da."
Nachbarin : "Putzen Sie mal Ihre Fenster. Damit die Sonne reinkommt. Bei solchen Fenstern hätte ich auch Depressionen."

Cool

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 8. Mai 2004, 00:04
von bigcoder
Hallo,

also wenn von "dunklen Fenstern" Depressionen verursacht würden, müsste ich ja schon schwerste Depressionen haben, da ich die Gardiene immer zu habe!

Mal Ehrlich, die Leute kommen auf Ideen ... wirklich!

MfG Dipl. Inf. Michael alias BigCoder

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 8. Mai 2004, 13:15
von tomroerich
Ich möchte betonen, dass mein Beitrag weiter oben eine Satire sein soll und als Ansammlung gängiger Vorurteile zu verstehen ist. Natürlich meine ich kein Wort davon ernst!!

Täte mir sehr Leid, wenn das irgend jemand für bare Münze genommen hat.

Thomas

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 8. Mai 2004, 13:44
von Captain Kirk
Der Thread ist super!!!

Geh doch einach mal spazieren, es ist doch so schön draußen...die Sonne wird dein Gemüt schon aufheitern..geh mal ordneltioch einen draufmachen, dann vergisst Du deine Depressionen ganz schnell...Jeder hat ja mal ein Tief und macht nicht gleich ein Drama draus, reiß Dich mal zusammen...Schaff Dir Kinder an, dann hast Du eh keine Zeit mehr für Depressionen ...wenn Du in Afrika leben würdest könntest Du Dir Deine Depressionen gar nicht leisten, das ist doch einen dekadente Wohlstandskrankheit ...Sei doch nicht so ne Mimose, wenn ich über jedes Zipperlein jammern würde wäre ich nicht da wo ich jetzt bin ... Wenn Du denkst ich hätte jetzt Mitleid mit Dir dann hast Du Dich getäuscht, der Deisler hats doch auch geschafft...Ne Depression? Das passt gar nicht zu Dir, denk Dir lieber ne richtige Krankheit aus wenn Du nicht arbeiten willst. Depri nervt...
und so weiter und so weiter ...


(Und das ist nicht nur Volksmund sondern auch Therapeutenmund ...)

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 8. Mai 2004, 15:59
von cool
Hallo Thomas,
ich habe dein posting schon richtig verstanden und fast Tränen gelacht.
Dein Hinweis auf Satire war wichtig, denn das ist wohl eher ein thread für Depri-Erfahrene die bereits überm Berg sind. Vielleicht profitieren aber auch Leute die mitten drin stecken davon. Das kann ich nicht (mehr) beurteilen.
Natürlich sollte man sein Aktivitätsprogramm machen und versuchen schöne Dinge zu tun, ganz bewusst. Das wirkt wirklich antidepressiv. Gutgemeinte Ratschläge von Leuten die gar keine Ahnung von der Sache haben (evtl. Nachbarn,Kollegen,Freunde oder Verwandte)sollte man etwas gelassener sehen.
Ich habe da immer sehr viel argumentiert und erklärt, was letzendlich viel Energie gekostet hat und wenig oder nichts brachte.
Ich finde den thread nach wie vor köstlich.
Vielleicht fällt mir noch was nettes ein in der Richtung.
Schönes Wochenende, und schaut nicht so traurig, seit endlich mal spontan ! Cool

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 8. Mai 2004, 17:45
von Thuja
Hallo Ihr lieben alle!

Heute bin ich auch wieder mehr "vorhanden", bin krankgeschrieben, weil einfach die "Puste" ein bißchen raus ist...

Habe mich grade köstlich amüsiert über all die Beiträge, insbesondere von Dir, Thomas!
Und das "Fenster putzen" fand ich einen großartigen Tip, also, falls die Frau zu wenig zu tun hat, daß sie sich so liebevoll um ihre Nachbarn kümmert, kann sie gerne auch bei mir vorbeischauen, meine Fenster hätten's reichlich nötig (aber komisch, rausschauen kann ICH noch!), da kann sie mir ja behilflich sein...

Und übrigens, nicht vergessen, Schokolade wärmt die Seele!!!

Alles Liebe
Annette

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 8. Mai 2004, 18:17
von Dendrit
Hi,

eigentlich wollte ich mich nur über etwas Lustiges ausdrücken und ein paar Stunden später schon wieder löschen - will ja nicht dazu beitragen, zu viel Speicher in Anspruch zu nehmen. Dass ich da was in falschen Hals bekam ... - aber es freut mich, wenn er offenbar guten Anklang findet. Da sieht man mal, was für Gespinste in Worten so im Volksmund 'rumspuken!

@ Cool: mittendrin - mir hilft's

Gruß, Manuela

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 9. Mai 2004, 03:04
von C.
auch mittendrin - und tatsächlich gelacht! zum ersten mal wieder seit längerem...

traurig ist nur dass ich solche sprüche in real zuletzt von einem arzt hörte...

(vielleicht hätt ich ihn mal fragen sollen ob er nicht mal bei mir die fenster putzen wollte damit mehr sonne reinkommt? )

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 9. Mai 2004, 11:14
von Munder
dazu möchte ich auch noch was sagen:
Gehe unter Leute, spiel Tennis, bilde dich weiter und wenn der Wecker klingelt sofort aufstehen und ab ins Bad. Das ist alles nur eine Sache der Diziplin.
Immer positiv denken, denn wer will es denn schon mit einer "Tussi" zu tun haben.....Also immer lächeln, "Kopf hoch wenn der Hals auch dreckig ist".
Du kannst ja hier noch schreiben, dann kannst du ja auch zur Uni oder ins Büro gehen......Sorry, ich bin eben ein Mensch der immer sagt was er denkt, ich meine es ja nur gut.


Ich bin so froh, das ich dieses Forum endeckt habe. Ich glaube ich hätte ohne euch meine Depression ansonsten nie verstanden. Ich würde noch immer noch mit meiner "Faulheit" und "Unfähigkeit" hadern und nicht mehr aus dem Haus gehen. Was die Dep. ja weiterhin hätte reifen lassen.

Mir geht es immer noch nicht wirklich gut.
Ich habe eine leicht bioplare Depression. Der Wechsel der Phasen kann sich bei mir stündlich ändern. Stumpf bin ich in jeder Phase.
Wer kennt das auch und würde sich mit mir darüber mal unterhalten?

Liebe Grüße
Marga

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 9. Mai 2004, 16:43
von paradiddler
Hallo Marga,

ich will mich unterhalten! Ich weiß nicht genau ob ich bipolar bin, aber der Beschreibung nach wohl. Melde mich später oder morgen, muss jetzt los.

Grüße,
Stefan

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 9. Mai 2004, 20:06
von maggy
Volksmund:
Hier O-Ton, meiner Mutter, vor 24 Jahren, als die Depression sich zu mir gesellte:

Ich weiß nicht, Du hast ein schönes Haus, ein tolles Kind und einen Mann, der nicht trinkt und dich nicht schlägt, was willst du eigentlich mehr?

Tja, und dann stand ich da und fragte mich wirklich: Was will ich eigentlich mehr?
Frage ich mich heute sogar noch; denn mich das nicht zu fragen bedeutete für mich Stillstand und ich würde mich nicht weiter ent-wickeln, so verwickelt wie ich bin, ist das aber Lebens-not-wendig für mich; denn wenn sich nichts wendet, dann ändert sich ja nichts und alles würde so bleiben wie es ist.

Alles Liebe
von
Maggy

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 9. Mai 2004, 22:35
von flora80
Hallo ihr!
Oh ja.... mit dem Thema mache ich gerade aktuell wieder die besten Erfahrungen..
"lass dich nicht so hängen", "reiß dich ein bisschen zusammen", "Du musst morgens aus dem Bett!", "Beweg dich mehr, dann kannst du auch normal schlafen!", "Nimm 10 Kilo ab, dann geht's dir auch wieder gut!", "Ich habe das auch immer alleine geschafft, wieso Therapie??? Die sagen dir in der Klinik auch nichts anderes, als ich! Glaub mir, ich hab ne Menge Lebenserfahrung!", "Du brauchst mehr Sonne!", "Treff dich nicht so viel mit Freunden, konzentrier dich lieber auf dein Studium!", "Wenn du schon nicht studieren gehst, dann schreib wenigstens deine Hausarbeiten zu Ende, jetzt hast du schließlich Zeit dazu...!" (das ist mein Favorit!!!!!... Wieso bitte geh' ich denn nicht studieren???? *bitterlach*)
Naja, soviel aus der kleinen Sammlung von Sprüchen meiner Eltern aus den letzten drei Tagen... Noch Fragen? - Ich hab's aufgegeben, was erklären zu wollen. Rechts rein, links raus, oder umgekehrt und sehnlichstes Warten auf den Anruf aus der Klinik. Und Hoffen darauf, dass sie vielleicht dort bei einem Angehörigengespräch irgendwann einmal kapieren, was eine schwere Depression ist...

flora

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 9. Mai 2004, 23:05
von artemis
Ja, das sind so die blöden Sprüche der Normalos. Und das Fatale daran ist, daß auch ein kleines bißchen Wahrheit drin steckt. "Nur" das die nicht wissen, daß man das in der Krankheit nicht mehr umsetzen kann. Das sind die Strategien der Gesunden, Krisen zu bewältigen und daß das mal nicht mehr funktioniert, können die sich einfach nicht vorstellen.
Arte

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 9. Mai 2004, 23:40
von Munder
Oft ist es auch eine gewisse Hilflosigkeit und Bequemlichkeit der Angehörigen..Sie wollen es einfach nicht wahrhaben und schämen sich für ihre depressiven Angehörigen....Um wirkliche Aufklärung bemühen sie sich meistens überhaupt nicht...Wie sehr sie uns mit ihren Ratschlägen, die wir zeitweise einfach nicht befolgen können, noch mehr schaden ist ihnen sicher gar nicht bewußt.....

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 10. Mai 2004, 00:16
von Thuja
Nicht nur schaden, sondern auch sehr wehtun...

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 10. Mai 2004, 10:34
von lotti2
hallo alle zusammen,
hab mich ebenfalls sehr über die beiträge amüsiert - und auch wenn ich angehörige bin, weiß ich, dass man diese dinge/aussagen unterlassen soll.
jetzt aber mal anders rum gefragt:
was hilft euch in eurer schweren zeit???
gruß lotti

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 10. Mai 2004, 11:08
von Dendrit
Liebe Lotti,

eine kleine Auswahl kannst Du bei den Thread finden:

Was mir gut tut: http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1082748972

Lieber Gruß, Manuela

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 10. Mai 2004, 11:52
von lotti2
hallo manuela,
vielen dank für den link/thread - den hab ich mit großem interesse gelesen.
aber ich meinte auch, was euch von den angehörigen hilft (wie sie sich für euch verhalten sollten)
lieben gruß lotti

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 10. Mai 2004, 12:18
von malin
Hallo Lotti,
ich finde, das ist eine sehr schöne Frage, die Du da gestellt hast, denn ich erlebe es selten, daß Angehörige oder Freunde versuchen herauszufinden, was mir helfen würde. Denn leider reagieren sie, so wie sie es für richtig halten, aber da sie noch nie in meiner Lage waren, passt die Reaktion dann oft nicht zu meiner Situation und es scheint sehr schwer zu sein, das zu verstehen.
Was mir helfen würde?
Wenn es mir schlecht geht, wäre es toll, wenn einfach jemand da wäre, der nichts besonderes macht, sondern sich einfach nur nicht davon abschrecken läßt, wie schlecht es mir gehen kann.
Ich glaube, daß ist so ziemlich das Schlimmste für mich, daß andere sich zurückziehen und warten, bis es wieder besser wird und ich dann innerlich sehr einsam in dieser Krankheit bin.
Einfach nur dasein und die schlechte Phase mit mir zusammen aushalten.
Und mir zugestehen, daß es mir im Moment einfach schlecht geht statt zu sagen: Das wird schon wieder, etc...
Ich komme meistens schneller wieder aus schlechten Phasen heraus, wenn ich sie nicht allein durchstehen muß.
Aber ich weiß auch, daß das viel verlangt ist, denn es ist sicherlich schwer, so eine Situation auszuhalten. Wenn Du es nicht kannst, wäre es auch ok, wenn Du das dann sagst, denn dann wüßte man zumindest, daß Du gerne helfen würdest, aber einfach nicht in der Lage bist.
Einfach akzeptieren, daß es anderen nicht imnmer gut gehen kann...
Liebe Grüße
Nele

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 10. Mai 2004, 15:50
von Munder
Hallo Lotti,
ich möchte mich Nele einfach anschliessen, denn ich finde es ebenfalls sehr toll von dir, das du wirklich Betroffene danach fragst.
Für mich ist es wichtig, dass mich mein Lebensgefährte einfach mit meiner Phase annimmt und sie mit mir aushält. Wenn er mich in den Arm nimmt, hilft mir das schon sehr, denn ich spüre, das er mich nicht ablehnt. Gute und auch humorvolle Gespräche helfen mir oft auch.
Ich brauche in diesen Zeiten viel Ruhe, weil mich die Phasen sehr viel Kraft kosten.
Liebe Grüße
Marga

PS: Neulich habe ich einer gesunden, jedoch recht lieben Bekannten, die sich einfach auch mal ernsthaft für meine Depression interessiert hat erklärt wie sie sich meine Phasen vorstellen kann - mit den Worten: "Es ist wie starke Schmerzen die man sich durch eine Verletzung zugezogen hat".

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 10. Mai 2004, 18:11
von Ann-Louis
Hallo Lotti2,

war mir hilft? Mir hilft, dass ich weiss, dass ich eine sehr gute Ärztin habe, die so gut es geht auf mich aufpasst und die richtige Behandlung für mich ausgesucht hat.
Dazu noch eine Therapeutin, zu der ich wirklich vertrauen habe und die mündliche Bestätigung der psychosomatischen Klinik, dass ich wenn ich gar nicht mehr weiter weiss, wieder hinkommen kann und nicht zuletzt das Vertrauen zu meinem Mann, dass er so gut er kann meine Krankheit auch als Krankheit sieht, versucht sie zu verstehen (was natürlich oft nicht klappt) und mir sagt, wenn er es merkt dass ich wieder mit der Stimmung abrutsche (über einen längeren Zeitraum). Habe oft Stimmungsschwankungen (von jetzt auf gleich), was es ihm nicht leicht macht.

Ich wünsche allen die einen Arzt/Ärztin brauchen, so kompetente, menschliche Behandler/innen.

Liebe Gruesse
Ann-Louis

Re: "Depression" - Volksmund und Medizin

Verfasst: 10. Mai 2004, 19:10
von chrissy
herrlicher thread mit herrlichen äusserungen von euch......

und noch ein paar ergänzungen zum volksmund:

"kein wunder, wenn du nie unter menschen gehst, da muss man sich ja alleine fühlen"
(der grund, weshalb es so ist/war, wurde schlichtweg ignoriert...)

"du musst dir einen partner suchen, verstehe sowieso nicht, wieso das so schwierig ist bei dir" (dito wie oben)

"gott, bei der situation am arbeitsmarkt so häufig krank sein, da ists kein wunder"
(dito wie oben)

"immer sagst du ab, und ich soll dir das noch glauben, dass du nicht kannst? "
(dito wie oben)

tja.......

gruss
chris