Das Bett als Gefahrenzone

ndskp01
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Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von ndskp01 »

Hallo liebe Forenmitglieder,

meine negativen Stimmungen werden leider im Moment durch das Bett verstärkt. Wenn ich mich unwohl fühle, Angst habe, mit schäme, oder manchmal auch einfach nur so, lege ich mich tagsüber ins Bett. Damit geht es mir dann aber nicht besser, sondern das zieht mich nur noch mehr runter. Ich möchte das Bett deshalb tagsüber meiden, kann aber nicht vermeiden, auch zu Hause zu sein.

Was tut ihr, wenn euch der Wunsch nach Schlaf überwältigt, obwohl ihr eigentlich nicht müde seid? Habt ihr Tipps, wie ich das Ablegen bei Tag verhindern kann?

Sollte ich mir ein großes Stoppschild vors Bett hängen? Einen Stein davorrollen? Habt ihr Ideen dazu?

Viele Grüße, Puk
Sonnenblume14
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo Puk,

Bett war tagsüber tabu ... es gab eine späteste Aufstehzeit. Tagsüber war mein Platz das Sofa im Wohnzimmer (nicht abgeschottet, sondern mit "Familienleben" drumrum). Die Sofazeit wurde zu meiner "Belohnung", d.h. ich habe mir morgens im Bett Ziele überlegt, die ich heute erreichen wollte. (Je nach Stimmung und Möglichkeit, also realistisch). Zum beispiel Tisch abräumen oder Wäsche bügeln.

Wenn das geschafft war, habe ich mich mit einer Sofazeit belohnt. Das klappte ganz gut, weil das schlechte Gewissen beruhigt war und ich diese Zeit auch genießen konnte.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
monimoni
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von monimoni »

Hallo,

ich bin zwar noch nicht lange dabei ;-), aber ich mache das so wie die Sonnenblume. Ich habe beschlossen, spätestens um 09:00h aufzustehen (als ich gearbeitet habe, war das 05:30!) und dann Duschen und Frühstücken und dabei mein Tagebuch führen (ganz wichtig für mich). Dann kommen kleine Aufgaben. Drinnen oder wenn mal nichts anliegt einfach einen Spaziergang machen. Danach darf ich mir eine Erholung gönnen auf meinem schönen Sessel. Aber wieder mit Uhrzeit im Blick. Eine Stunde und nicht mehr. Es ist höllisch schwer, wieder hochzukommen, also muss ich mir unbedingt schon vorher eine weitere Aufgabe gestellt haben. Müll runter bringen o.Ä.
Nachmittags oder Abends brauche ich die Erholung nicht. Ins Bett gehe ich wirklich nur abends, sonst fühle ich mir nur noch kranker und schlecht.

Vielleicht hast Du auch so einen Sessel, Puk? Die Aufgaben müssen gar nicht groß sein, besser sind kleinere bei mir. Ich habe mir heute vorgenommen, die Kontoauszüge wegzusortieren. Einmal in Gange war es dann nicht schwer, auch noch die anderen Papiere wegzusortieren.

Ich wünsche Dir alles Gute!

LG
Moni
Zarra
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Zarra »

Hi liebe Puk,

ich glaube, ich kenne das in dieser Weise nicht - wenn ICH nachmittags (oder selten auch nochmals früher) ins Bett gehe, schlafe ich dann meist auch ein UND (!!) der Schlaf tut mir GUT, bis auf das Nochmals-Aufraffen-Müssen (das ist allerdings schon ein Problem!) geht es mir viel, ENTSCHIEDEN besser als zuvor! Das scheint bei Dir ja nicht so zu sein. Von daher sind meine Anmerkungen u.U. auch völlig unpassend ...

Ich frage mal zurück: Was passiert eigentlich, wenn Du dann ins Bett gehst? Schläfst Du ein? ... ich wäre im nicht-gut-tuenden Fall so unruhig und von Gedanken getrieben, so daß ich eh wieder aufstehen würde.

Dann: Was passiert in Deinem Kopf?! Warum gehst Du ins Bett? ... also mal blöd gesagt: In meiner Kindheit und Jugend und bei meinen Eltern ist man tagsüber nicht ins Bett gegangen, maximal mal abends etwas früher. Warum "erlaubst" Du es Dir? ... letzteres ist irgendwie vermutlich die falsche Frage, um etwas zu bewegen. ... vielleicht kannst Du selbst sie ja in etwas Passendes transformieren?!?!

Ansonsten würde ich eher nach Alternativhandlungen fragen/suchen, wenn Dir die "Idee" kommt. Von Abspülen bis Musikinstrument-Spielen.

Puuh, einfach mal so runtergeschrieben, - ich schicke ab.

Zarra
Katerle
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Katerle »

Hallo puk,

ich stehe früh auf, dusche/bade, frühstücke. Danach mache ich meine Entspannungsübung. Höre Musik, gehe raus, je nachdem, ob ich was besorgen will oder einfach spazieren. Haushalt, Mittagessen, danach wieder Entspannung und abends erneut Entspannung. Mache ich prinzipiell nur im Liegen, weil mir das am angenehmsten ist. Zwischendurch lese ich, schreibe oder mache kreativ was, je nach dem, was ich gerne machen will. Oder ich tanze für mich. Macht auch Spaß.
Manchmal gehe ich auch nachmittags raus. Finde mal heraus, was dich so interessiert.
Sehr selten, dass ich mittags mal einschlafe, höchstens für ein Stündchen nach der Entspannung.

Liebe Grüße
malu60
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von malu60 »

Hallo Puk,
Ich kenne auch dieses sich ablegen wollen .
In der Therapie lerne ich Bett über Tag ist Tabu,
wenn, höchstens Couch.Es fällt mir sehr schwer.
Bei mir war immer im Bett liegen und Augen zu,
die 1.Wahl,schon als Kind fand ich dort Sicherheit und Trost.

Ein großes Schild mag eine Hilfe sein,Bei mir merke ich,dass ich
mich richtig zwingen muss,den Abend im Sessel zu sitzen.Eigentlich
ist es wie ein Sog,ich will liegen.

Leider komm ich ohne Termin auch morgens erst spät in die Gänge.
Ich führe jetzt Schlafprotokolle und geh um 23.00 zu Bett und stehe um 8.00 auf.
Bett ist wie gesagt über Tag nicht ........Hab schon das Bett voll Kleider und Bücher
belegt,um es ungemütlich zu machen.Aber wenn ich ganz bedürftig bin,ist es
mir egal,ich nehme alles weg und kuschle mich ein.Hier hab ich das Gefühl von Abtauchen,keiner kann was von mir wollen.

Ganz klar weiß ich,es bringt mir nichts,außer dass ich ganz versumpfe.

Ich muss es mir richtig abgewöhnen,wie bei einer Sucht,so erlebe ich es.
Werde daran arbeiten,sonst graut mir vorm Winter....
Kann Dir also leider keine Tipps geben,kämpfe wie Du,liebe grüße malu
Leben ist mehr
Sonnenblume14
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Sonnenblume14 »

GUten Morgen,

ich möchte mich doch noch einmal zu Wort melden, denn inzwischen bin ich ja wieder im normalen Leben angekommen.

Es gab bei mir einen Punkt, der wichtig war. Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich diese Sofaauszeit brauche und sie mir guttut. Und: dass ich, wenn ich genügend erholt bin, von selber den Drang verspüre, aufzustehen und etwas zu unternehmen. Seitdem kann ich mir diese Auszeiten (die manchmal einen ganzen Tag dauern) gönnen.
Meine Therapeutin hat gesagt: Sofa ist gut, solange es gut tut. Wenn man anfängt zu grübeln und Schuldgefühle kommen, steht man besser auf und sucht nach etwas anderem.

Momentan ist es so, dass ichdiesem Drang nachgebe (aber ich arbeite auch wieder normal), dermeist am Wochenende eintritt, wenn ich etwas zur Ruhe komme. Entweder stehe ich nach einigen Stunden wieder auf oder ich versacke richtig. Beides ist für mich okay, weil ich es (inzwischen) als ein Zeichen meines Körpers ansehe, dass diese Ruhe, dieses Runterkommen aus dem Alltagstrott notwendig ist. Das ist dann einfach okay für mich.

Aber es war halt auch für mich ein langer Weg, dorthin zu kommen.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

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otterchen
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von otterchen »

Hallo liebe Puk!

Ich kenn das... und ich habe sogar ein Bettsofa im Wohnzimmer.
Manchmal bin ich sooo müde und schlapp, da will ich mich einfach nur hinlegen (schwach sein?), meinen Kopf ins Kissen legen (mich anlehnen?) und schlafen (abtauchen, Energie sammeln).
Ich merke dann, dass es mit einem Nickerchen nicht getan ist - ich schlafe dann oft 2 - 3 Stunden, manchmal auch länger.

Theoretisch hilft, dass man die Wahl hat: man kann dieser Müdigkeit nachgeben
oder man kann sich selbst wach machen
z.B. durch Duschen, einen Spaziergang, Tanzen, Sport, Yoga...

ABER:
die Hemmschwelle ist bei mir zu hoch, das gebe ich offen zu.

Du schreibst allerdings, dass Du Dich ins Bett legst, weil Du "ungute" Gefühle hast, also weniger, weil Du wirklich schlapp bist.
Da übernimmt das Bett dann wohl den Part des Auffangens, des Kuschelns, des Weich-seins.
Ich kann verstehen, dass Du das nicht mehr möchtest - aber die Frage wäre dann: das Bedürfnis danach hast Du ja - womit dann also ersetzen?
Vielleicht schrittweise "aus dem Bett heraus" was machen? Also zwar ins Bett gehen, aber erstmal mit einer Wolldecke eingemummelt aufs Bett setzen, die Füße hoch, dazu eine Tasse Tee oder Kakao? Ein Tablet mit ans Bett nehmen und dort vllt spielen, um sich abzulenken? Oder im Gegenteil: etwas zu schreiben hinlegen, um die Gefühlslage zu verarbeiten? Mal beides probieren?
Lass vllt. mal nicht das BETT die Sache übernehmen, sondern nimm DU die Zügel ein wenig mehr in die Hand? Es ist ja nun keiner da, der Dich während solcher Situationen auffängt, also könntest Du Dir ein paar andere Sachen aneignen, die Dir dann gut tun.

Schlaf kann auch bedeuten, dass man abtauchen möchte von der Realität, und das ist oft gar nicht mal so einfach zu steuern, weil da irgendwas in uns ist, das diesen Weg wählt und uns wirklich schläfrig macht. Dagegen anzugehen ist nicht einfach.
Ich selbst habe auch Anteile in mir, die so machtvoll und kräftig sind, dass ich oft nicht dagegen ankomme.

Auf der anderen Seite frage ich: wer bestimmt denn, dass wir tagsüber nicht schlafen dürfen? Ist das schlecht? Ungesund?
Oft ist es ja die Einstellung von uns selbst und von "der Gesellschaft", die uns belastet: "das tut man nicht - man schläft nachts seine maximal 8 Stunden, dann ist man ein guter Mensch und in Ordnung". Ist das wirklich so?? Und weil man das glaubt und übernimmt, fühlt man sich schlecht, nicht leistungsfähig, als Drückeberger, faul usw.
DAS könnte man auch nochmal für sich selbst hinterfragen.

Schlussendlich: ich weiß es nicht!
Wir funktionieren nicht so wie die Anderen.
Versuchen wir das zu ändern? Oder versuchen wir, damit endlich mal Frieden zu schließen?
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
ndskp01
Beiträge: 2874
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von ndskp01 »

Vielen Dank euch allen,

heute habe ich wieder den Nachmittag .... Es tut mir definitiv nicht gut. Und es ist tatsächlich schon in der Kindheit eine Gewohnheit gewesen, da habe ich allerdings im Bett gelesen. Rückzug in Literatur. In meiner Familie war das Bett tagsüber kein Tabu, Zarra. Mein Bruder hat beim Musikhören im Bett gelegen, mein Vater machte oft einen ausgedehnten Mittagsschlaf.

Auf dem Bett liegen bei mir auch oft Kleider, doch statt mich aufzuraffen und die Wegzusortieren schmeiße ich sie runter und kuschele mich rein.

Das Bedürfnis nach Sicherheit und Kuscheln. Mir fiele da schon etwas ein, wie ich das befriedigen könnte. Wenn ich jemanden zum Kuscheln hatte, habe ich, glaub ich, auch diese Zurückziehen weniger gebraucht. Na ja, da hat man halt gemeinsam im Bett...

Viele Grüße, eure Puk
pimipippi
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Registriert: 30. Jan 2012, 21:51

Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von pimipippi »

Hallo,

wenn ich merke, ich bin so unendlich müde, daß ich es kaum vermeiden kann, ins Bett zu gehen und weiß, damit verschlimmert sich alles nur, dann tut es mir gut, in die Natur zu gehen, in den Garten ein bißchen was herumzupfen oder hacken oder Spaziergänge durch den Wald (ich wohne auf dem Land), einfach raus in die Natur. Dabei vergesse ich oft meine Müdigkeit. Hast du einen Hund oder kannst du dir einen ausleihen?
Lieben Gruß kat
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Zarra »

Hi liebe Puk,

... und was ist mit der Alternativ-Idee Musikinstrument-Spielen (oder Singen?)?!? Das läßt sich schön gestalten, auch mit entsprechenden Melodien, - und im Bett geht das nicht ;).

Ganz herzliche Grüße,
Zarra
Mim
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Mim »

Tagsüber schlafen/Müdigkeit ist auch für mich ein Problem.
Speziell, wie Du beschrieben hast, Puk, wenn ich viel zu Hause bin.
Ob ich dabei im Bett oder auf dem Sofa versacke macht für mich dabei keinen Unterschied (wobei für mich die Kombination mit surfen im Internet tötlich ist).

Ich habe nun den großen(!) Vorteil, mit meinem Mitbewohner zusammenzuleben. So ist meine Rückzugstendenz eingedämmt UND ich habe jemanden zum reden (nutze ich aber nicht immer - Rückzug ist mein Schutz vor Konflikten, Streit, unangenehmen Themen, Überforderung, unangenehme Gefühle).

Austausch und Kommunikation helfen also.
Mir hilft auch, wenn wir beide uns zum pennen im Wohnzimmer auf die Couch packen (wir haben zwei gegenüberstehende Couch(en?). So fühle ich mich sicher, kann nicht versacken.

Wenn ich alleine bin, fehlen mir auch Strategien. Am besten hilft es, die Wohnung zu verlassen - Schwimmen oder Sport sind dann Alternativen. Manchmal ein Spaziergang - da läuft nur leider das Grübelkarussell munter weiter.
Aktuell Heute habe ich Regale ausgeräumt - also aktiv mit den Händen etwas tun, bis der Drang zu schlafen vorbei ist.
Generell Langeweile und Leerphasen vermeiden oder bewusst einplanen.

Es gibt sicherlich niemanden, der das tagsüber schlafen verbietet. Als Richtlinie für einen selber ist es aber vielleicht wichtig zu schauen: Tut mir der Schlaf gut oder nicht?
Wenn ich am Wochenende von der Arbeit komme, bin ich totmüde. Anfangs hatte ich Angst, habe das als depressive Symptomatik gedeutet. Mittlerweile glaube ich, dass es einfach nur Erschöpfung ist (die für mein Gefühl aber deutlich zu früh einsetzt). Eine halbe Stunde hinlegen (nicht unbedingt schlafen) hilft dann - ich habe wieder Energie.

Du schreibst aber ja auch selbst, dass es bei Dir eher das versacken ist. Da es bei Dir mit einer kindlichen Gewohnheit verbunden ist, ist es sicherlich nochmal schwerer.
Vielleicht hilft auch hier der bewusste Umgang, i.d.S. zu merken, dass Du Dich verkriechen willst. Statt ins Schlafzimmer gehst Du in die Küche und machst Dir erstmal einen Tee. Währenddessen schaust Du, was aktuell belastet oder schwerfällt. Mit Tee und Buch dann ab auf die Couch - eine halbe Stunde. Dann wieder nachspüren.
Vielleicht ist der Drang Dich zu verkriechen dann abgeflaut.

Liebe Grüße,

Mim
Prenchi

Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Prenchi »

Hallo Puk,


wenn ich die Entscheidung treffe, heute will ich mein Tag anders gestalten, gegen die Müdigkeit angehen, dann:

Möglichst wenig Frühstück. Obst z.B

Lieblingsmusik etwas lauter als sonst

Kalt/warm duschen

Rausgehen.....egal welches Wetter.

Ich muss allerdings, bevor ich es angehe, die Entscheidung wirklich treffen. Ansonsten, entscheide ich mich fürs ausruhen.

Schöne Grüße
Prenchi
malu60
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von malu60 »

Hallo Puk,
gestern hatte ich wieder so einen" Gefahrentag".
Hatte morgens Sportgruppe und dannach Gewohn-
heitstraining (Fahrradeinkauf mit Rückweg bergauf,schieben)

Da hätte ich ja Struktur gehabt,doch ich wollte nicht aus dem Bett.
Geh auch nicht ans Telefon,hab zwar versucht zu lesen,doch bin
immer wieder eingeschlafen.Hatte viele schöne und verrückte Träume
und hab mich geborgen und geschützt gefühlt.

Gleichzeitig bin ich unglücklich,dass ich Tage einfach so vergehen lasse .
es gibt ja auch genug in der Wohnung und im Garten zu tun.......

Heute bin ich raus aus der Gefahrenzone,hab es mir aber mit Strickzeug
Kuchenbacken und lesen ziemlich gemütlich gemacht.
Leider immer noch nichts im Haushalt gemacht,aber wieder aufgetaucht.....

Ich will das nur mal hierlassen,vielleicht haben andere auch solche Betttage
Eine gute Nacht wünscht Malu
Leben ist mehr
Bittchen65
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo Puk ,hallo malu,

Diese Tage habe ich im Moment ständig. Nur ich stehe auf und gammel so rum,meistens am PC.
Wenn ich keine Termine habe ,ziehe ich mich erst Mittags an,wäre ich alleine ,würde ich das auch nicht machen.Das ist schon Monate lang so,das bin ich nicht mehr.
Wahrscheinlich muss ich mir irgendwie selber Struktur schaffen.Das habe ich mir schon so oft vorgenommen.Mein Mann ist schon froh, das ich wieder spreche und auch Nähe vertragen kann.

LG Bittchen
malu60
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von malu60 »

:hello: Hallo Bittchen,
Ich hoffe,dass uns der Herbst/Winter nicht weiter ins "gammeln" bringt.
Sei froh,dass durch Deinen Mann ein wenig Druck kommt.
Gestern und heute gings relativ gut,morgen freu ich mich auf,s Ehrenamt
Sonntag gehen alle zum Geburtstag (90) der Sportgruppe.(null Bock :roll: )

Mein Gefühl ist,dass ich dann garnicht liegen und abtauchen kann.
Also dieses "Nichts-Tun-Müssen",ist für mich so wertvoll...........

Bestimmt wird es wieder besser,und wir rauchen nicht mehr,dass wird
uns bei den Deprischüben später helfen......Also froh und stolz sein,es wird wenn wir wollen.....

Liebe Grüße bis demnächst mal wieder Malu
Leben ist mehr
Bittchen65
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo malu,
da hast du recht,du hast ja schon viel Struktur.
Sportgruppe und Ehrenamt ist doch toll.
Wir haben Heute wieder die Enkel über Nacht, ich habe das Gefühl, unsere Tochter
liefert die Kinder immer mal ab, weil sie weiß ,ich reiß mich dann zusammen.
Es strengt mich dann schon an,aber die Kinder kommen gern.
Das tut auch gut.
Ein schönes Wochenende,gilt auch für MItleser
und liebe Grüße Bittchen
ndskp01
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von ndskp01 »

Hallo,

und es war wieder so ein Tag. Ich bin nicht froh damit. Ich "brauche" das auch nicht, ich bin nicht müde oder körperlich erschöpft. Ich weiche aus. Doch wovor?
Bittchen65
Beiträge: 1853
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo Puk

ich glaube,das hat nichts mit dem Bett oder schlafen zu tun.
Bei mir war zuerst eine schwere Episode,ich hatte einen sehr stressigen und unangenehmen Nikotinentzug,ist halt auch ein Drogenentzug.In dieser Zeit war ich in psychiatrischer Behandlung,allerdings keine Änderung der Medikamente,nur Gespräche.Mein Arzt meinte zu mir: Würden sie noch mal aufhören, wenn sie wüssten was auf sie zu kommt ?Ich wusste wie schwer es sein kann, aber bei mir war es auch noch ,wie eine körperliche Krankheit,die sich über Monate hin zog.Jetzt rauche ich 7 Monate nicht mehr. Meine Stimmung ist nicht schlecht,nur ich habe keinen Antrieb,Lustlosigkeit,ich bin nicht müde, ich möchte auch nicht schlafen,ich will meine Ruhe.So würde ich das bei dir auch sehen.
Dieses,LASSTMICHDOCHALLEINRUHESYNDROM.Dann ist das Bett zum ausweichen gut. Ich kann ja auch total falsch liegen,kam mir aber bei deinem letzten Posting so in den Sinn.
Einen schönen Abend und Gruß Bittchen
Zarra
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Zarra »

Hi liebe Puk,

ich denke, daß Du Dich ja ein wenig kennst. Sonst wäre die Frage, ob Vermeidung überhaupt stimmt. - Und ich schätze, daß es "tiefe, bleierne Depression" bei Dir gerade auch nicht ist, denn meist ist das "nebenbei" schon auch mit Erschöpfung assoziiert.

Mir fiel bei Deinem letzten Posting spontan-assoziativ das Wort "Langeweile" ein - das muß nicht stimmen! - Gegenmaßnahmen zu Langeweile oder auch zu Vermeiden: Was tun. Frage vielleicht: Was (tun)? - Und, da ich manchmal einer Stimmung, einem Befinden oder einer Situation besser auf den Grund komme, wenn mir jemand anders Auswahlmöglichkeiten anbietet (und sei es, daß ich zu fast allem: "nö, so isses nicht", sage): Vermeidest Du Anstrengungen? Vermeidest Du Kontaktaufnahmen? Vermeidest Du Allein-Unternehmungen? Vermeidest Du, Neues zu tun (stimmt so ja nicht, soviel ich weiß) oder fällt es Dir zumindest schwer? Vermeidest Du, Fehler zu machen (ich meine, mal was in diese Richtung gelesen zu haben)? ... Ausprobieren von etwas, bei dem mit Fehlern zu rechnen ist oder das sich auch als unpassend herausstellen kann?

Herzliche Grüße, Zarra
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Zarra, hallo Bittchen,

vielen Dank für eure Gedanken, ich lass sie mir durch den Kopf gehen.
Was ich vermeide: Vielleicht vermeide ich , Anstrengungen auf mich zu nehmen. Immer schön langsam, bloß nicht an die Grenze gehen.
Hmm.

Wie soll das bloß weitergehen? Ich mache schon so lange an dem Thema herum und komm nicht ran. Es ist irgendwie frustrierend.

Viele Grüße euch.
Heute war ein guter Tag, ich war arbeiten, das macht mir Spaß.

Puk
Mim
Beiträge: 1383
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Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Mim »

Hallo Puk,

vielleicht lassen sich die Themen, die zu Deiner Bettflucht führen nicht unbedingt auseinanderklamüstern - vielleicht kommt das alles nach und nach.

Es handelt sich aber, so wie Du schreibst um eine recht hartnäckige Gewohnheit, der Du selbst wohl auch etwas hartnäckiger begegnen musst.
Deine Gedanken dazu halte ich für gar nicht so falsch - und sie weichen meiner Meinung nach auch gar nicht so sehr von Zarras ab.

Wenn Du in einer kleinen Wohnung lebst, ist es glaube ich sehr schwer, dem Drang sich ins Bett zu verkriechen zu widerstehen. Ich erlebe bei mir, dass sich auch alle typischen Anzeichen wie Müdigkeit und Unlust einstellen. Es ist, als würde ich mir verbieten, Schokolade essen zu wollen - auf einmal denke ich permanent an sie.

Ich kann gegen den Drang nur an, wennn ich bewusst etwas anderes mache. Zum Glück war aktuell viel in der Wohnung zu tun - dazu kann ich mich momentan motivieren - ich will dann aber auch einfach nicht versacken.
Vielleicht nimmst Du nochmal die Anregungen zu Hilfe, was Du Deiner Bettflucht entgegen setzen kannst?

Darüber hinaus: Martere Dich nicht zu sehr dafür. Ich kann nicht herauslesen, dass Du jeden Tag im Bett verbringst.
Vielleicht magst Du den Spieß auch umdrehen und Dir bewusst EINEN Tag in der Woche im Bett gönnen? Die anderen sind dann Tabu?

Liebe Grüße,
Mim
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Bittchen65 »

Guten Morgen,

dieser Gedanke,nicht an meine Grenzen gehen zu wollen.Ja, einfach Dinge zu vermeiden, mich nicht überwinden wollen.
Da hat Zarra für mich was auf den Punkt gebracht.
Das beschäftigt mich und ich kann es in kleinen Schritten ändern.
Ein Tagesplan bedeutet für mich Zwang, kann ich schlecht.
Langeweile habe ich nicht,oder doch ?
Mal sehen, wie ich das umsetze, theoretisch weiß ich das ja,einfach machen.

Liebe Grüße Bittchen
Herbstzeitloser
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Registriert: 15. Sep 2015, 15:55

Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Herbstzeitloser »

Was mir hilft, ist dann eine Lichttherapie. Ich habe mir im Frühjahr eine Tageslichtlampe gekauft. Ist im Moment leider kaputt und ich werde eine neue kaufen.
Ich habe sie morgens eine halbe Stunde nah am Gesicht gehabt und war nebenbei am PC.
Darüber hinaus denke ich, dass solche Bettschlampertage dann gut tun können, wenn man nicht gleichzeitig das schlechte Gewissen neben sich liegen hat.
Laryus
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Registriert: 9. Mär 2014, 18:24

Re: Das Bett als Gefahrenzone

Beitrag von Laryus »

Kennt ihr das Phänomen aber? Wenn man voll im Stress ist und etwas zu tun hat, wie in meinem Fall etwas lernen vor Klausuren, denn ist da so ein riesiger Druck und man muss lernen. Da denkt man dann auch über nichts anderes mehr nach. Aber wenn man gerade eine richtig schön entspannte Zeit hat, nicht lernen muss, keinen Zeitdruck und Stress hat, dann bin ich häufig von Morgens bis Abends richtig schlapp und könnte den ganzen Tag lang nur da liegen.

Und ich fühle mich dann derweil immer so machtlos. Ich würde am liebsten aufstehen und etwas machen, aber ich tue es nicht. Warum auch? Das Wetter ist draußen grau und trist, ich bin einsam und was hat das Leben überhaupt für einen Sinn.. das denke ich mir. Ich weiß nicht, woran das liegt. Vielleicht genüge ich mir selbst ja nicht und bin es mir selbst nicht wert, etwas für mich ganz alleine zu machen. Aber jedenfalls ist das ein ganz elendiges Gefühl, den ganzen Tag im Bett zu liegen und nichts zu machen. Vor allem ist das alles wie so ein Teufelskreis. Denn durch das viele herumliegen, habe ich erst ein schlechtes Gewissen, was mir sehr zu schaffen macht, weil ich nichts tue. Und am Ende des Tages wird es dann richtig schlimm, weil ich mir immer selber Vorwürfe mache, weil ich den ganzen Tag lang nichts getan habe.

Ja, das Bett..
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