Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!
Verfasst: 8. Aug 2015, 08:42
Hallo an alle,
ich bin neu und habe lange mit mir gehadert, ob ich wirklich Hilfe suchen soll, aber im Moment weiß ich nicht weiter und mag auch langsam nicht mehr Freunde und Familie belasten.
Mein Freund ist 21 Jahre alt und seit Mai relativ „überraschend“ (zumindest für mich) wieder depressiv. Er war es wohl schon zwischen 12-16Jahren, hat dann auch eine Therapie gemacht, welche ihm damals auch geholfen hat. Wir kamen zusammen, als er 17 und ich 22Jahre alt war. Am Anfang war alles toll, wie das eben immer so ist. Wir merkten recht schnell, dass wir die gleichen Vorstellungen vom Leben hatten, er war für sein Alter schon recht reif, lehnte Alkoholkonsum ab, konnte sich klar zu allem positionieren und war wirklich immer für mich da.
Wir zogen zusammen und lebten 2 Jahre glücklich in unserer Wohnung. Dann jedoch musste ich beruflich bedingt zu meinen Eltern zurückziehen (das war dieses Jahr Ende Februar) und seitdem geht es kontinuierlich bergab. Immer wenn wir uns sahen, gab es kleine Streitigkeiten, aber auch die gehörten dazu. Anfang Mai machten wir noch zusammen Urlaub, ich genoss die Zeit, weil wir endlich über einige Dinge reden konnten und vieles für mich geklärt war.
Dann kam der Tag X. Mein Freund betrank sich so sehr (in den Jahren zuvor hatte er immer mal wieder ein wenig getrunken), dass er sich übergeben musste. Wir waren durch unser gemeinsames Hobby unterwegs mit Freunden, ich lag in unserem Zimmer und wachte in der Nacht auf, weil auf dem Flur großer Lärm war. Plötzlich kam ein gemeinsamer Freund auf mich zu und meinte: “Du musst dir keine Sorgen um ihn machen.“ Da waren dann natürlich alle Alarmglocken an. Nachdem ich erfahren habe, was sich ereignete, erfuhr ich zusätzlich, dass er sich ausgeheult habe, dass er mich nicht mehr glücklich machen könne und es bei uns nicht mehr gut liefe. Da fiel ich ein wenig aus allen Wolken, zumal ich davor immer wieder gefragt habt, ob und wenn ja was los sei.
Was daraufhin geschah, ist nicht weiter wichtig, auf jeden Fall war das der Auslöser dafür, dass ich ihm dringend bat, sich therapeutische Hilfe zu suchen, sein Selbstbewusstsein war am Boden, er hatte das Gefühl, dem Druck nicht länger standhalten zu können. Nachdem er Ähnliches bereits im November geäußert hatte, suchte er sich diesmal tatsächlich Hilfe.
Doch irgendwie habe ich den Eindruck, dass dies nicht so klug war. Zwei Wochen nach dem Vorfall meinte er, er sei depressiv, es fühle sich wieder an wie damals. Ich hatte bis dahin nur oberflächlichen Kontakt mit dieser Krankheit, belas mich und versuchte, ihn zu unterstützen. Jetzt weiß ich, dass das nicht immer gut geht. Die Quintessenz all dessen war, dass er irgendwann weinend vor mir saß und mir erklärte, dass er sein Leben so nicht weiter führen könne, mein Freund sei gestorben, er ist nicht mehr der, der er war. Und das stimmt…. Er meinte, unsere Beziehung würde ihn nur belasten. Er sprach mit diversen Fremden (Selbsthilfehotline, Freunde der Uni, dich ich nicht kenne) und alle rieten ihn etwas anderes. Einige ergriffen für mich Partei, andere rieten ihn, sich von mir zu trennen. Immerhin gab er nach einer Weile zum großen Teil das Lügen auf und erzählte mir all diese Dinge.
Er hat mich seit diesen ganzen Vorfällen so oft verletzt, geht mir körperlich immer wieder aus dem Weg. Wenn wir mal miteinander schlafen, dann immer nur, wenn er es will, was meistens mitten in der Nacht ist und mich aus dem Schlaf reißt. Kosenamen gibt es im Prinzip gar nicht mehr, er hat momentan nicht das Gefühl, mir welche geben zu wollen. Zärtlichkeiten muss ich mir erkämpfen, 1x Tag bekomme ich ein „Ich liebe dich“ zum Schlafen. Seiner Mum hingegen sagt er sehr oft, dass er sie lieb habe, sie wird immer wieder umarmt und gedrückt. Er hat im Rahmen der Therapie eine Liste erstellt mit Dingen, die er nicht mehr will und die ihn stören. Ohne zu übertreiben: 90% dieser Dinge haben mit mir zu tun. Einige Sachen kann ich verstehen, ich bin auch kein einfacher Mensch und es fällt mir schwer, aus gewohnten Strukturen auszubrechen, aber ich bemühe mich. Er will aber in vielen Dingen, dass ich es sofort und immer umsetze. Ein Beispiel: Er will gewisse Dinge nicht hinnehmen, sie müssen sofort geklärt werden. Wenn ich nun einen Zwist mit meinem Vater habe, dieser aber für mich geklärt ist, dann besteht er drauf, dass ich es mit meinem Vater bis ins Kleinste ausdiskutiere und ich es dann nicht einfach hinnehme und ihm schnell verzeihe. Das ist doch aber meine Sache, oder nicht? Er will sich nicht immer rechtfertigen müssen, verlangt es aber von mir. Er sagt, er gibt mir die Chance, mich zu verändern, ansonsten macht er Schluss. Aber er will keinen Druck mehr. Er spricht mit seiner Mum hinter meinem Rücken und sagt dann, ihnen sei aufgefallen, dass ich mich in mich zurückziehe, nicht lächle und wenn ich das nicht ändere, dann fährt er nicht mit mir in unsere Wohnung. Wenn er aber keine Reaktionen zeigt und ich ihn bitte, für mich zu lächeln, verdreht er die Augen und verlässt den Raum.
Er trinkt immer wieder viel Alkohol. Er erzählt mir, dass er nicht allein in unserer Wohnung trinkt, weil er Angst habe, oft zu trinken. Dann sehe ich zwei Sektflaschen, spreche ihn darauf an und was kommt? „Das sind zwei kleine Flaschen, die sollten alle sein, jetzt mach da nicht so ein Theater.“ Er meint außerdem, dass er sich ja wie ein 30jähriger aufführe, er will endlich jung sein. Ich möchte hinzufügen, dass ich ihn diesbezüglich wirklich, Hand aufs Herz, immer Freiraum gegeben habe, weil mir dies natürlich durchaus bewusst war. Aber er meinte immer, es anders machen zu müssen, bereut es nun und gibt indirekt mir die Schuld daran.
Dann sind da noch viele Kleinigkeiten. Wenn es mir schlecht geht, interessiert ihn das nur wenig. Er könne sich darum nicht auch noch kümmern. Zeitgleich sagt er mir aber immer wieder, dass er sich nicht auf sich konzentrieren könne, weil er immer nur an mich denken würde. Was soll ich denn noch machen? Soll ich mich in Luft auflösen? Was mich besonders fertig macht, ist, dass er vor allen anderen so tut, als wäre alles in Ordnung. Er sagt, dass er da bewusst Theater spielt, aber für mich ist dieser Umschwung jedes Mal schwierig. Gestern schien er wirklich mal wieder in Sorge um mich zu sein, aber diese Momente sind so selten, dass ich sie gar nicht mehr genießen kann. Er setzt sich immer wieder von mir weg, uns trennen immer mehrere Meter im Wohnzimmer. Momentan ist für alles die Ausrede, es sei ihm zu warm.
Meine neuste Idee war, dass ich im Oktober für ein paar Tage mit einer Kollegin verreise. Er hat im Moment weniger Geld als ich, da er noch studiert. Geld ist eh ein großes Thema bei uns. Er will immer und überall sparen, einladen darf ich ihn aber auch nicht. Also Kino tabu, Freunde außerhalb der Wohnung treffen tabu, freie Zeit lieber bei den Eltern als in unserer gemeinsamen Wohnung verbringen, denn Einkäufe sind zu teuer, Urlaub gänzlich gestrichen. Ich habe darauf aber keine Lust. Also schlug ich eben diese Reise mit einer Kollegin vor. Die Stimmung änderte sich rapide. Ich habe ihn gefragt, ob es für ihn in Ordnung sei. Er meinte zwar „ja“, zog sich dann aber komplett in sich zurück. Er will doch aber immer mir nicht im Weg stehen, mir meinen Freiraum lassen und außerdem ja auch mal eine Zeit haben, in der er nicht dauernd an mich denken muss. Bitte, das wäre doch eine Möglichkeit, oder sehe ich das so falsch. Ich habe ihn am späten Abend erneut darauf angesprochen und seine Reaktion war wieder abweisend. Alles, was ich zu hören bekam, war: „Es ist doch deine Entscheidung.“
Ich kann einfach langsam nicht mehr. Wir standen schon kurz vor der Trennung, aber da hängt so viel dran. Wohnung, Auto, Familie etc. Andererseits denke ich in letzter Zeit immer häufiger darüber oder über eine Pause nach. Dann könnte er nur über sich nachdenken und hätte vielleicht die Möglichkeit, neben der Tatsache, dass ich vermutlich einfach nur eine schlimme Freundin bin, mal nur über sich und seine Krankheit nachzudenken. Ich habe auch schon vorgeschlagen, dass ich ja mal mit zur Therapie kommen könnte, angeblich habe seine Therapeutin aber gemeint, dass das ganz furchtbar wäre, weil er ja dann in seinen alten Strukturen wäre und sich nicht frei entfalten könne. Bin ich denn so ein Monster? Wie kann sie das sagen? Kennt sie mich, kennt sie uns als Paar? Außerdem stellt sie nicht mal eine richtige Diagnose, sondern meint zu ihm, dass er wohl recht haben wird, wenn es sich wie damals anfühlt. Wer arbeitet denn so? Aber sie wird eben kostenlos bei der Uni als psychologische Beraterin beschäftigt, denn alle anderen würden ja etwas kosten und das geht, aus genannten Gründen, natürlich überhaupt nicht.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Meine Familie hat wenig Zeit für mich, sie haben mit sich zu tun, meine besten Freundinnen wissen vieles, sind aber auch mit ihrem Rat am Ende. Könnt ihr mir einen Rat geben? Bitte?!
ich bin neu und habe lange mit mir gehadert, ob ich wirklich Hilfe suchen soll, aber im Moment weiß ich nicht weiter und mag auch langsam nicht mehr Freunde und Familie belasten.
Mein Freund ist 21 Jahre alt und seit Mai relativ „überraschend“ (zumindest für mich) wieder depressiv. Er war es wohl schon zwischen 12-16Jahren, hat dann auch eine Therapie gemacht, welche ihm damals auch geholfen hat. Wir kamen zusammen, als er 17 und ich 22Jahre alt war. Am Anfang war alles toll, wie das eben immer so ist. Wir merkten recht schnell, dass wir die gleichen Vorstellungen vom Leben hatten, er war für sein Alter schon recht reif, lehnte Alkoholkonsum ab, konnte sich klar zu allem positionieren und war wirklich immer für mich da.
Wir zogen zusammen und lebten 2 Jahre glücklich in unserer Wohnung. Dann jedoch musste ich beruflich bedingt zu meinen Eltern zurückziehen (das war dieses Jahr Ende Februar) und seitdem geht es kontinuierlich bergab. Immer wenn wir uns sahen, gab es kleine Streitigkeiten, aber auch die gehörten dazu. Anfang Mai machten wir noch zusammen Urlaub, ich genoss die Zeit, weil wir endlich über einige Dinge reden konnten und vieles für mich geklärt war.
Dann kam der Tag X. Mein Freund betrank sich so sehr (in den Jahren zuvor hatte er immer mal wieder ein wenig getrunken), dass er sich übergeben musste. Wir waren durch unser gemeinsames Hobby unterwegs mit Freunden, ich lag in unserem Zimmer und wachte in der Nacht auf, weil auf dem Flur großer Lärm war. Plötzlich kam ein gemeinsamer Freund auf mich zu und meinte: “Du musst dir keine Sorgen um ihn machen.“ Da waren dann natürlich alle Alarmglocken an. Nachdem ich erfahren habe, was sich ereignete, erfuhr ich zusätzlich, dass er sich ausgeheult habe, dass er mich nicht mehr glücklich machen könne und es bei uns nicht mehr gut liefe. Da fiel ich ein wenig aus allen Wolken, zumal ich davor immer wieder gefragt habt, ob und wenn ja was los sei.
Was daraufhin geschah, ist nicht weiter wichtig, auf jeden Fall war das der Auslöser dafür, dass ich ihm dringend bat, sich therapeutische Hilfe zu suchen, sein Selbstbewusstsein war am Boden, er hatte das Gefühl, dem Druck nicht länger standhalten zu können. Nachdem er Ähnliches bereits im November geäußert hatte, suchte er sich diesmal tatsächlich Hilfe.
Doch irgendwie habe ich den Eindruck, dass dies nicht so klug war. Zwei Wochen nach dem Vorfall meinte er, er sei depressiv, es fühle sich wieder an wie damals. Ich hatte bis dahin nur oberflächlichen Kontakt mit dieser Krankheit, belas mich und versuchte, ihn zu unterstützen. Jetzt weiß ich, dass das nicht immer gut geht. Die Quintessenz all dessen war, dass er irgendwann weinend vor mir saß und mir erklärte, dass er sein Leben so nicht weiter führen könne, mein Freund sei gestorben, er ist nicht mehr der, der er war. Und das stimmt…. Er meinte, unsere Beziehung würde ihn nur belasten. Er sprach mit diversen Fremden (Selbsthilfehotline, Freunde der Uni, dich ich nicht kenne) und alle rieten ihn etwas anderes. Einige ergriffen für mich Partei, andere rieten ihn, sich von mir zu trennen. Immerhin gab er nach einer Weile zum großen Teil das Lügen auf und erzählte mir all diese Dinge.
Er hat mich seit diesen ganzen Vorfällen so oft verletzt, geht mir körperlich immer wieder aus dem Weg. Wenn wir mal miteinander schlafen, dann immer nur, wenn er es will, was meistens mitten in der Nacht ist und mich aus dem Schlaf reißt. Kosenamen gibt es im Prinzip gar nicht mehr, er hat momentan nicht das Gefühl, mir welche geben zu wollen. Zärtlichkeiten muss ich mir erkämpfen, 1x Tag bekomme ich ein „Ich liebe dich“ zum Schlafen. Seiner Mum hingegen sagt er sehr oft, dass er sie lieb habe, sie wird immer wieder umarmt und gedrückt. Er hat im Rahmen der Therapie eine Liste erstellt mit Dingen, die er nicht mehr will und die ihn stören. Ohne zu übertreiben: 90% dieser Dinge haben mit mir zu tun. Einige Sachen kann ich verstehen, ich bin auch kein einfacher Mensch und es fällt mir schwer, aus gewohnten Strukturen auszubrechen, aber ich bemühe mich. Er will aber in vielen Dingen, dass ich es sofort und immer umsetze. Ein Beispiel: Er will gewisse Dinge nicht hinnehmen, sie müssen sofort geklärt werden. Wenn ich nun einen Zwist mit meinem Vater habe, dieser aber für mich geklärt ist, dann besteht er drauf, dass ich es mit meinem Vater bis ins Kleinste ausdiskutiere und ich es dann nicht einfach hinnehme und ihm schnell verzeihe. Das ist doch aber meine Sache, oder nicht? Er will sich nicht immer rechtfertigen müssen, verlangt es aber von mir. Er sagt, er gibt mir die Chance, mich zu verändern, ansonsten macht er Schluss. Aber er will keinen Druck mehr. Er spricht mit seiner Mum hinter meinem Rücken und sagt dann, ihnen sei aufgefallen, dass ich mich in mich zurückziehe, nicht lächle und wenn ich das nicht ändere, dann fährt er nicht mit mir in unsere Wohnung. Wenn er aber keine Reaktionen zeigt und ich ihn bitte, für mich zu lächeln, verdreht er die Augen und verlässt den Raum.
Er trinkt immer wieder viel Alkohol. Er erzählt mir, dass er nicht allein in unserer Wohnung trinkt, weil er Angst habe, oft zu trinken. Dann sehe ich zwei Sektflaschen, spreche ihn darauf an und was kommt? „Das sind zwei kleine Flaschen, die sollten alle sein, jetzt mach da nicht so ein Theater.“ Er meint außerdem, dass er sich ja wie ein 30jähriger aufführe, er will endlich jung sein. Ich möchte hinzufügen, dass ich ihn diesbezüglich wirklich, Hand aufs Herz, immer Freiraum gegeben habe, weil mir dies natürlich durchaus bewusst war. Aber er meinte immer, es anders machen zu müssen, bereut es nun und gibt indirekt mir die Schuld daran.
Dann sind da noch viele Kleinigkeiten. Wenn es mir schlecht geht, interessiert ihn das nur wenig. Er könne sich darum nicht auch noch kümmern. Zeitgleich sagt er mir aber immer wieder, dass er sich nicht auf sich konzentrieren könne, weil er immer nur an mich denken würde. Was soll ich denn noch machen? Soll ich mich in Luft auflösen? Was mich besonders fertig macht, ist, dass er vor allen anderen so tut, als wäre alles in Ordnung. Er sagt, dass er da bewusst Theater spielt, aber für mich ist dieser Umschwung jedes Mal schwierig. Gestern schien er wirklich mal wieder in Sorge um mich zu sein, aber diese Momente sind so selten, dass ich sie gar nicht mehr genießen kann. Er setzt sich immer wieder von mir weg, uns trennen immer mehrere Meter im Wohnzimmer. Momentan ist für alles die Ausrede, es sei ihm zu warm.
Meine neuste Idee war, dass ich im Oktober für ein paar Tage mit einer Kollegin verreise. Er hat im Moment weniger Geld als ich, da er noch studiert. Geld ist eh ein großes Thema bei uns. Er will immer und überall sparen, einladen darf ich ihn aber auch nicht. Also Kino tabu, Freunde außerhalb der Wohnung treffen tabu, freie Zeit lieber bei den Eltern als in unserer gemeinsamen Wohnung verbringen, denn Einkäufe sind zu teuer, Urlaub gänzlich gestrichen. Ich habe darauf aber keine Lust. Also schlug ich eben diese Reise mit einer Kollegin vor. Die Stimmung änderte sich rapide. Ich habe ihn gefragt, ob es für ihn in Ordnung sei. Er meinte zwar „ja“, zog sich dann aber komplett in sich zurück. Er will doch aber immer mir nicht im Weg stehen, mir meinen Freiraum lassen und außerdem ja auch mal eine Zeit haben, in der er nicht dauernd an mich denken muss. Bitte, das wäre doch eine Möglichkeit, oder sehe ich das so falsch. Ich habe ihn am späten Abend erneut darauf angesprochen und seine Reaktion war wieder abweisend. Alles, was ich zu hören bekam, war: „Es ist doch deine Entscheidung.“
Ich kann einfach langsam nicht mehr. Wir standen schon kurz vor der Trennung, aber da hängt so viel dran. Wohnung, Auto, Familie etc. Andererseits denke ich in letzter Zeit immer häufiger darüber oder über eine Pause nach. Dann könnte er nur über sich nachdenken und hätte vielleicht die Möglichkeit, neben der Tatsache, dass ich vermutlich einfach nur eine schlimme Freundin bin, mal nur über sich und seine Krankheit nachzudenken. Ich habe auch schon vorgeschlagen, dass ich ja mal mit zur Therapie kommen könnte, angeblich habe seine Therapeutin aber gemeint, dass das ganz furchtbar wäre, weil er ja dann in seinen alten Strukturen wäre und sich nicht frei entfalten könne. Bin ich denn so ein Monster? Wie kann sie das sagen? Kennt sie mich, kennt sie uns als Paar? Außerdem stellt sie nicht mal eine richtige Diagnose, sondern meint zu ihm, dass er wohl recht haben wird, wenn es sich wie damals anfühlt. Wer arbeitet denn so? Aber sie wird eben kostenlos bei der Uni als psychologische Beraterin beschäftigt, denn alle anderen würden ja etwas kosten und das geht, aus genannten Gründen, natürlich überhaupt nicht.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Meine Familie hat wenig Zeit für mich, sie haben mit sich zu tun, meine besten Freundinnen wissen vieles, sind aber auch mit ihrem Rat am Ende. Könnt ihr mir einen Rat geben? Bitte?!