Ich möchte mich einmal Vorstellen

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ButterScum
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Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von ButterScum »

Hallo liebe "Gemeinde",

nach langem Suchen bin ich nun endlich auf eine Plattform gestoßen in der ich mich austauschen kann, da der Austausch mit Freunden und Familie sehr schwer fällt.
Ich bin nach einer ziemlich miesen Trennung meiner Freundin in ein unheimlich tiefes Loch gefallen. Ob es nur der Auslöser oder tatsächlich der Grund für mein Befinden ist, gilt es noch herauszufinden.
Heute Morgen geht es mir wieder einmal gar nicht gut... Nur gut das ich endlich Urlaub habe, dieses ständige Gefühl von Traurigkeit, immer am Rand eines Nervenzusammenbruchs vor allem während der Arbeit macht mich fertig. Ständig kämpfe ich mit den Tränen und kann mich auf nichts mehr konzentrieren. Was mir einmal Freude bereitete, ist heute eine einzige Quälerei. Ich vernachlässige so ziemlich alles was mir einmal gut tat. Ich kann mich zu nichts mehr motivieren und aufraffen, sitze nur zuhause und warte das es Abend wird. Ich fühle mich einsam und allein. Meine Familie ist fast 200km entfernt und Freunde habe ich absichtlich so gut wie keine hier.

Ich schlafe nachts ohne mein Seroquel nicht vernünftig und bin schon meist sehr früh wieder wach. Diese ständigen Gedanken, welche in meinem Kopf kreisen sind eine Qual. Ich habe das Gefühl, das etwas in mir schlummert, was ich irgendwann nicht mehr kontrollieren kann. Das macht mir Angst, da ich es nicht genauer definieren kann.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich meine Geschichte hier kund tun möchte. Ich habe bisher nur sehr wenigen davon erzählt wie ich mich fühle. Mein Verstand sagt mir zwar, ich sollte mit einer bestimmten Person darüber sprechen, aber mein Bauch hält mich immer wieder davon ab. Hier bin ich anonym, das macht es mir einfacher.
Dieses Gefühl, welches einem Knoten im Bauch gleicht, welcher nur mit Medikamenten aufgelöst werden kann. Dazu nahm ich bis gestern Morgens Elontril, ab heute morgen Duloxetin, Abends Seroquel und bei Bedarf Lorazepam.

Es tut gut zu wissen, das es eine Plattform gibt, in der man sich austauschen kann.
Danke für das schnelle Freischalten.

Einen schönen Tag euch.
Zuckerblume
Beiträge: 53
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von Zuckerblume »

Hallo ButterScum & Herzlich Willkommen!

Ich bin auch noch nicht so lange bei diesem Forum, aber habe schon oft gedacht und mitgeteilt, dass es schön ist, sich mit Anderen auszzutaschen, die ähnliche Erfahrungen haben. Hier kann man mal jammern, bekommt Tipps, kann sich einfach mal zwanglos über seine Gedanken austauschen.
Gerade, wenn du eher allein bist, kann das Forum vielleicht eine gut Begleitung in schwieirgen Phasen sein. Und vielleicht kannst Du auch Anderen hier helfen.
Seit wann befindets du dich in dieser Pahse und hattest du schon früher depressive Anwandlungen? Bist du zufrieden mit deiner Arbeit? Für viele ist sie ja doch eine gewisse Ablenkung. Ja, Quälerei! Mir geht es da auch so. In manchen Phasen des Tages denke ich auch, ich quäle mich jetzt einfach nur durch, ich mache es einfach und gut ist. Und es kommt eben nichts an positiven Gefühlen zurück. Aber dann gibt es auch Phasen, da ist es besser und die müssen wir unbedingt aufsaugen. Sich Aufraffen ist schwer. Aber setze dich nicht selbst zu sehr unter Druck. Nimm dir eine oder vielleicht auch zwei Aufgaben vor, die du an einem Tag erledigst und der Rest bleibt eben erstmal liegen.
Bist du in Psychotherapeutischer Behandlung? Oder meinst du damit die bestimmte Person, mit der du reden solltest?
Wenn du dein Gefühl, was in dir schlummert, beschreiben müsstest, z.B. in Worten, Bildern wie auch immer, was würdest du mitteilen?
Ich hoffe, dir geht es gerade etwas besser als heute morgen.
LG
ButterScum
Beiträge: 13
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von ButterScum »

Hallo Zuckerblume, danke für die schnelle Antwort. Ich bin sicher, dass ein solcher Austausch für die meisten nur hilfreich sein kann. So hat man nicht mehr das Gefühl des Alleinseins. Ja, ich bin gewolltermaßen eher allein, da ich bis dato nicht genau wusste, wohin es mich eines Tages verschlägt. Und um Abschiede zu vermeiden, habe ich diesen Weg gewählt.
Diese Phase ist nun Akut seit ca. 8 Wochen. Meine damalige Freundin hat sich auf sehr unschöne Art und Weise getrennt und irgendwie habe ich das nicht so richtig wegstecken können. Aber eher der Umstand wie sie es gemacht hat, hat dazu geführt, dass ich momentan der bin, der ich bin.
Ich habe seit ich mich erinnern kann, immer mal wieder kleine bis mittlere Stimmungstiefs. Ob ich das vor 10 Jahren schon als Depression bezeichnen würde, ist fraglich.
Letztlich ist es aber so, dass ich seit einiger Zeit dieses Gefühl habe und es sich immer mal wieder verschlechtert. Trotz der Medikamente (Elontril 300mg ist praktisch wirkungslos) fühle ich mich tagtäglich schlecht(er).
Als es los ging mit der akuten Phase war ich gerade bei meinen Eltern zu Besuch um mich etwas von der Trennung abzulenken. Angekommen war ich noch allein und auf einmal ging es los. Ich begann unaufhaltsam zu weinen, es war wie ein Feuerwerk oder ein Gewitter in meinem Kopf. Man kann es mit einer Silvesterrakte vergleichen, ein Gedanke kommt, dann gibt es einen lauten Knall und auf einmal kommen sämtliche Dinge wieder hoch, an die ich schon 10 Jahre oder mehr nicht mehr gedacht habe. Ich hatte aus irgendeinem Grund panische Angst vor diesem Gefühl. Ich verließ das Haus und fuhr in einen nahegelegen Park. Dort setzte ich mich auf eine Bank und war fix und fertig. Ich bekam schecht Luft, musste erbrechen. Ich bemerkte also, dass etwas ganz gewaltig schief läuft.
Ich rief in der psychiatrischen Klinik in der Stadt an und bat um einen Termin, da ich nicht in dieser Stadt gemeldet bin, durften die mich nur behandeln, wenn ich suizidale Absichten gehabt hätte.

Die nächsten zwei Tage verbrachte ich also wieder in besagtem Park und machte mich schließlich auf dem Weg in die Institutsambulanz der hiesigen psychiatrischen Klinik, mit der bitte um ein kurzes Gespräch und herauszufinden was dort passiert.

Wir unterhielten uns eine Weile, das Gespräch allerdings war wenig befriedigend. Der Psychotherapeut verwies mich an einen Kollegen in der Klinik, bei welchem ich nun ca. alle 2 Wochen einen Termin habe. Allerdings geht es in diesen Gesprächen ausschließlich um die Medikation, ist das normal?

Nun wirklich besser geht es mir im Moment leider nicht. Gerade war meine Exfreundin hier und hat ihre letzten Sachen geholt. Nachdem sie wegen einem anderen Mann schluss gemacht hat, sollte ich mich nun dafür rechtfertigen, dass ich gestern Besuch hatte. Sie warf mir so einiges an Kopf und es kam zum Eklat. Wir begannen uns anzuschreien, sie schmiss mit Dingen durch die Wohnung. Als die Mutter die Wohnung betrat eskalierte die Situation endgültig. Sie schrie mich an, ich schrie zurück und sie spuckte mir ins Gesicht. Meine Exfreundin sperrte ihre Mutter aus und versuchte mich zu beruhigen. Ich hatte in der Situation wirklich Schwierigkeiten mich unter Kontrolle zu halten. Ich denke das ist es, was ich meine mit diesem "schlummernden" Gefühl.

Vielen Dank fürs Durchlesen, ist ja doch schon eine ganze Menge geworden.
Zuckerblume
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von Zuckerblume »

Hallo ButterScum,
da du einen Tiefschlag vor 8 Wochen erhalten hast, und scheinbar sehr an ihr gehangen hast, ist es für mich nicht sonderlich verwunderlich, dass du derzeitig im Loch steckst, zumal du bereits früher üfters schon schwankende Phasen hattest. Ich hatte früher auch immer wieder Tiefschläge und entsprechende Phasen, die ich auch nicht als Depression betiteln würde. Allenfalls eine Vorstufe. Aber irgendwann ist der emotionale Mülleimer auch mal wegen Überfüllung geschlossen. Das hatte ich mir immer schon vor Augen gehalten. Und dann kam Tag X bzw. eine Phase, wo ich gar nicht daran gedacht habe, dass es jetzt soweit ist. Wenn du schon immer mal Tiefphasen hattest, waren die einfach so oder gab es auch Anlässe diesbezüglich. Falls ja, dann könnte es sich vielleicht auch um ein aufgestautes Gefühlsleben handeln. Scheinbar sprichst du ja nicht oft mit anderen Personen über deine Gefühle, Ängste und Gedanken. Wenn man immer alles mit sich selbst ausmachen muss, dann ist irgendwann schluss. Ich kann nicht zugleich Patient und Therapeut auf einem Stuhl gleichzeitig sein.
Dieses Unkontrollierbare bzw. aggressive Verhalten kommt mir auch bekannt vor. Vor meiner ersten Depri-Episode hatte ich viele Wochen zuvor auch immer wieder aggressive Situationen. Dann hab ich gern fremde Leute wegen Nichtigkeiten angepübelt, Türen geschlagen oder mit kleinen Dingen geworfen. Es kribbelte regelrecht in den Händen. Das hat mir selbst auch Angst gemacht. Hab ich aktuell auch hin und wieder. Aber nur, weil ich einfach so genervt bin von der Depression. Dann fliegt was leichtes umher oder ich stampfe auf wie ein kleiner Kobold. Das muss aber manchmal sein.
Wenn du zuviel Energie hast, dann mach Sport und powere dich bis zur Erschöpfung aus. Du bist wütend, enttäuscht und scheinbar von den aktuellen und vielleicht auch von alten, verdrängten Geschehnissen aufgeladen. Dem solltest du nachgehen.
Also dass man bei der Psychotherapie nur über die Medikation spricht - nee, so kenne ich das nicht. Ok, nicht jeder Therapeut passt. Aber vielleicht solltest du ihn mal fragen, wie er sich das weitere Gespräch vorstellt. Ansonsten suche dir bitte einen anderen Therapeut. Nach meinem letzten habe ich jetzt auch wieder gewechselt. Eine gute Wahl, denke ich. Allgemeinmediziner und Psychotherapeut - der hat mir heute gleich eine Liste für den Hausarzt gegeben, was alles überprüft werden soll (u.a. B-Vitamine, Zucker, Schilddrüse).
LG
ButterScum
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von ButterScum »

Hallo Zuckerblume,

du bist ja wirklich schnell.. Danke dafür.
Ich glaube gar nicht mal, dass ich sehr an ihr gehangen habe. Irgendwie lief die Beziehung schon lange nicht mehr gut, eher katastrophal, ich dachte einige Male darüber nach, zu gehen. Aber sie hat immer ihren doofen Dackelblick aufgesetzt und mir versprochen sich zu ändern. Das tat sie nie und ist schlussendlich mit einem anderen Typen durchgebrannt, nachdem sie mich noch Wochen hat zappeln lassen und natürlich habe ich alles als letzter erfahren, von ihrer Freundin.

Ich bin so froh, dass es jemanden gibt, der meine Gefühle und Empfindungen nachvollziehen kann.
Also das ich zu anderen aggressiv bin, hab ich gar nicht. Nur in Bezug auf meine Ex habe ich eine nicht zu bändigende Wut. Da reicht ein Wort und ich könnte explodieren. Meistens habe ich mich ganz gut im Griff, aber wenn ich mich nun dafür rechtfertigen soll, dass ich ein anderes Mädchen kennengelernt hab, da fehlt mir irgendwie die Logik in der ganzen Sache.

Ich habe auch schon öfter darüber nachgedacht, den Therapeuten zu wechseln, da er auf meine Gesprächsversuche gar nicht wirklich eingeht.

Lieben Gruß
Zuckerblume
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von Zuckerblume »

Hallo!
Oh, dann hast du ja schon inder Beziehung gelitten. Dann ist es eh gut, dass es ein Ende gefunden hat.
Aber wenn du bereits jemand Neues kennengelernt hast, weshalb hängst du dann so im Tief? Das kann dann doch nicht wirklich nur die Trennung sein. Und wie fühlst du dich, wenn du deine neue Bekanntschaft triffst? Ist natürlich auch ziemlich schnell nach der Trennung und deinem persönlichen Tief, dass du dich wieder auf jemand Neues einlässt. Bist du schon bereit dafür?
Sowie dich deine EX-Freundin "abgefertigt" hat, ist es doch kein Wunder, dass du so sauer bist. Und dass du dich rechtfertigen sollst, nee, das geht schonmal gar nicht. Unterbinde jeden weiteren Kontakt und dann ist damit Schluss. Sowas nervt. Hatte ich auch mal. Erst serviert mich der Typ ab, ich dachte er holt mich wie gewohnt ab, fahren im Viertel herum und dann heißt es plötzlich, es ist aus. Ja, auch ich habe damals schon offen darüber nachgedacht, dass so wie es läuft, nicht passt. Jedenfalls hab ich ihn noch gefragt, ob es nur Übergnagsweise ist, dass er Zeit braucht. Nein, wir sind ja nicht im Kindergarten. OK. Wochen später rief er mich an, dass er jetzt einen neuen Job hat und dies und das, und ob wir beide nicht wieder zusammenkommen können. Fand ich ungehörig. Und dann hat er mich nochmal angerufen zwecks eines Fotos im Netz, wo er dachte, ich hab einen Neuen (war der freund einer Freundin). Und dann musste ich mir auch so einen Quatsch anhören und sollte mich rechtfertigen. Also da hört es doch wohl auf.
Was mir gerade noch einkommt: Bist du vielleicht auch wütend auf dich selbst, dass du nicht schon vorher gegangen bist...? Nur so ein Gedanke.
Also ich denke auch, wenn der Therapeut nicht auf deine Versuche eingeht, dann Wechsel lieber zeitnah.
ButterScum
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von ButterScum »

Hallo,

Du hast recht, das ganze geht wahrscheinlich sehr schnell. Mich wundert das auch und ich hab keine Ahnung was da passiert. Versteh mich nicht falsch, ich bin nicht mit ihr zusammen. Aber es ist eine ziemlich große Zuneigung da. Ich kann mit ihr offen über alles sprechen, sie bewertet nicht. Ich fühle mich einfach nur sauwohl bei ihr und in ihrer Nähe. Was daraus wird, wird die Zeit zeigen. Jedenfalls werde ich meiner Exfreundin nicht die Macht geben und womöglich die Chance meines Lebens verpassen. Das ist sie nun wirklich nicht wert. Deshalb werde ich weiterhin auch anderen Frauen die Chance geben.

Ja genau, wie du es erlebt hast, ist es auch. Neulich war ich mit Freunden feiern, es tauchte ein Bild bei FB (mit einer guten Freundin, die sie sogar kennt) auf und schon hat Madame sich mit einem Filzstift auf der Tapete im Flur ausgelassen.
Das soll mal einer verstehen..

Ich habe sie bereits mehrfach darum gebeten mich in Ruhe zu lassen. Sie lässt es nun auch weitestgehend. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, will der Kerl nun auch nichts mehr von ihr wissen. Ein kleines Stück Genugtuung.
Ja, ich denke du hast recht, ich bin in vielerlei Hinsicht wütend auf mich selbst. Wütend darüber, dass ich nicht schon früher die Notbremse gezogen habe, wütend darüber, dass ich viele Chancen ungenutzt ließ in den letzten drei Jahren. Wütend über alles eigentlich. Wütend darüber, dass ich nichts für die Schule gemacht habe und Mädchen und Partys interessanter waren und ich dadurch mit 26 noch in der Ausbildung bin. Aber in diesem Moment bin ich in erster Linie wütend darüber, dass ich nicht schon vorher gegangen bin.
Zuckerblume
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von Zuckerblume »

Ja, da haben wir ja ähnlich blöde Erfahrungen hinter uns.
War dir vorher auch bewusst, dass du dich über dich selbst ärgerst?
Ich ärgere mich auch ständig über fehlgelaufende Dinge, aber letztlich ist es so, wie es ist. Es ist toll, wenn du jemanden kennengelernt hast, mit dem du reden kannst und dich wohl fühlst. Und selbst wenn nichts draus wird, dann vielleicht eine liebe und offene Freundschaft, die bei Problemen hilft. Lass dir Zeit und versuche die gemeinsamme Zeit zu genießen.
Und wenn dich alte Sorgen plagen, dann versuche auch denen auf den Grund zu gehen. Ich habe eine ganze Palette die ich schon kenne, aber weiter aufarbeiten muss. Und dabei sind neue Sichtweisen, ein offenes Ohr wichtige Wege, um aus dem Tief rauszukommen.
Ich hoffe, ich konnte dir zumindestens für heute ein bischen helfen. Gerne wieder, ich lasse meine Fragen und Probleme auch immer gern los!
LG
ButterScum
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von ButterScum »

Mir war bewusst, dass ich mich darüber geärgert habe. Aber mir was bisher nicht so bewusst, dass diese Wut evtl. gegen mich selbst gerichtet sein könnte. Danke schonmal dafür.

Ich danke dir vielmals für deine lieben Worte. das tat wirklich gut.

Einen schönen Abend noch!
Zuckerblume
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von Zuckerblume »

Hallo ButterScum,
wie geht es dir heute - wie nutzt du deine Urlaubszeit?
LG
ButterScum
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von ButterScum »

Hallo Zuckerblume,

heute geht es mir deutlich besser als gestern. Habe es mir im Bett mit einem Buch und guter Musik gemütlich gemacht, etwas gelesen und das "Nichtstun" zelebriert. Den Haushalt habe ich gestern schon erledigt, somit hatte ich heute nichts weiter zu tun. Außerdem habe ich gestern Abend noch ein langes Gespräch mit dem gestern erwähnten Mädchen geführt. Ich werde sie gleich abholen und dann mal sehen was der Tag so bringt.

Wie geht es dir denn so?

LG
Zuckerblume
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von Zuckerblume »

Hallo,
das freut mich für dich. Dann scheinst du heute recht zufrieden zu sein. Ich hoffe ihr habt einen schönen Nachmittag.
Mir geht es heute so lala. Der Vormittag war schwer und jetzt geht es, aber mir fehlt die Freude.
Genieß den Tag und LG
ButterScum
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von ButterScum »

Guten Morgen Zuckerblume,

ja der Tag war ganz in Ordnung, nicht allein sein tut mal ganz gut.
Ist es bei dir auch so, dass der Morgen und der Vormittag am schwierigsten ist? Ich muss nun doch nochmal 3 Tage arbeiten, hab dann ab nächste Woche wieder Urlaub. Ja, die Freude, es ist komisch, früher war ich meistens gut drauf. Aber seit geraumer Zeit habe ich das Gefühl, ich freue mich irgendwie auf gar nichts mehr. Ich hab in zwei Wochen Geburtstag. Wir wollten mit ein paar Freunden in meiner Heimat am See grillen. Irgendwie fehlt mir aber jedes Gefühl dafür,

Wie ist es bei dir? Wie schaffst du es dich mal auf irgendwas zu freuen?

Einen schönen Morgen wünsche ich dir.

Gruß
Zuckerblume
Beiträge: 53
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von Zuckerblume »

Hallo ButterScum!
Ja, es tut imme rmal gut mit anderen Menschen zusammen zu sein. Momentan befinde ich mich ja die 5. Woche im Krankenstand - Also fast täglich allein, während ich im Job ständig von vielen Menschen umgeben bin. Die Ruhe ist derzeitig aber auch ganz angenehm. Oder sagen wir mal, es ist eher so ein Dilemma: ich bin derzeitg nicht so gern mit vielen Menschen zusammen, aber irgendwie fehlt es mir dann doch und ich freue mich, wenn mal jemand anruft, auch wenn ich nicht viel von meinem Tag berichten kann. Aber es ist Ablenkung.
Ich glaube bei fast alles Depressiven ist der Morgen und der Vormittag die heikle Phase. Ich hab egemrkt, dass wenn ich morgens einen Termin habe, es früh besser läuft. Gut, ich bin nicht die Heiterkeit in Person, aber es gibt nicht soviel Zeitraum zum dumm rumsitzen und sich selbst bemitleiden. War heute auch schon kurz nach 08.00 Uhr beim arzt. Dann beim Bäcker gefrühstückt und zurück. Mir nicht nicht super wohl, aber dadurch habe ich die schwierigste Tageszeit überbrückt.
Blöd, dass du nochmal 3 Tage arbeiten musst. Aber warte mal ab, wie der Tag so verläuft. Wie geht es dir eigentlich auf der Arbeit. Versuchst du dir dort auch Entspannungsoasen einzubauen? Also daran muss ich unbedingt arbeiten - nur wie umsetzen?
Du hast in zwei Wochen Geburtstag? Witzig, ich auch - am 09.08.! Ja, ich verstehe was du meinst. Zumalich in den letzten 3 Jahren nie wirklich meinen Geburtstag genießen konnte. Erst war ich an meinem Geburtstag auf eienr Beerdigung, im Jahr darauf saß ich bis abends allein in Kassel bis mein Freund Freitagabends zum Wochenendbesuch kam und letztes Jahr war ich zu einer Hochzeit in Potsdam. Gut war nicht das Schlechteste, aber doch irgendwie, naja. Dieses Jahr wollte ich mal meinen Geburtstag am Strand verbringen... Schön, und jetzt nehme ich dazu meine kleine Deprikuh mit. Ok, wenn man nicht gut drauf ist, dann interessiert einem auch nicht wirklich der Geburtstag. Es wäre schön, wenn mit dem neuen Lebensjahr alles wieder in Ordnung ist. Aber ist eben nicht.
Auf etwas freuen ist derzeitig schwieirg. Nächste Woche Montag fahren wir in den Urlaub - ich habe tausend Bedenken, grübel ständig darüber nach und mache mir mit meinen negativen Gedanken schon jeglichen Keim der freude im Erdboden kaputt. Bei mir ist das noch mit Ängsten verbunden, was könnte passieren blablabla. Man denkt ich jegliche Anflüge von Freude tot. Aber auch sonst merke ich, dass ich meistens ein langes, ausdrucksloses Gesicht ziehe. Da bekommt man ja auch schon miese Laune. Ich habe neulich gelesen, man soll absichtlich lächeln, weil dabei die Muskeln angregt und dann irgendwie automatisch Fröhlichkeit ans Hirn leiten. Sich auf nichts freuen ist eben ein depressives Symptom. Aber ich denke, man kann selber auch einiges dazu tun. Wie egsagt, ich zerlege immer schon im Kopf alle negativen Szenarien im Kopf statt auch mal positive Situationen in Betracht zu ziehen oder einfach gar nicht darüber nachzudenken. Als Grübler natürlich leichter gesagt als getan. Grübelst du auch viel und wenn ja, wie läuft das bei dir ab?
Wissen deine Freunde alle Bescheid über deine "Deprikuh" bescheid. Sorry, dass ich es so nenenn, aber es amüsiert mich immer ein wenig und dann kann ich auch mal über diese Krankheit lachen. Es macht schon einiges einfacher. Ich hatte immer Bedenken, dass Freunde oder Familie denken, man hat kein Bock auf sie, wenn man nicht kommt oder sich nur wneig am Geschehen beteiligt. Die Familie von mir und meinem Freund wissen Bescheid. Auch zwei wichtige Freundinnen, eine wichtige Arbeitsperson (bislang) und teilweise die Freunde von meinem Partner sind eingeweiht. Das macht es einfach leichter und ich muss mir keine Sorgen wegen meines Verhaltens machen. Warum nicht offen damit umgehen? Jeder Andere quatscht auch über seine Krankheiten. Warum nicht auch wir? Aber ich denke, die Leute haben eben mehr Angst gegenüber seelischer Erkrankungen - da haste mal schnell einen an der Waffel! Na und! Bis jetzt habe ich nur positive Reaktionen gehabt. Und ich finde den offenen Umgang mit der Krankheit sehr wichtig. Hab da keine Angst!
Würde die Werbung der Deutschen Depressionshilfe nicht immer auf unserem Radiosender laufen, hätte ich diese Seite wahrscheinlich nicht so schnell gefunden. Sowas muss mehr an die Leute herangetragen werden. Oje, klinge schon wie so eine Werbungsvertreterin :lol:
Wahrscheinlich machst du dir genauso viele Gedanken über deinen Geburtstag wie ich mit Urlaub. Wir sollten es auf uns zukommen lassen. Schwierig, ich weiß.
LG
Zuckerblume
Beiträge: 53
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Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von Zuckerblume »

Nur mal kurz: also ich berherrsche schon die Groß- und Kleinschreibung und auch größtenteils die Rechtschreibung, aber manchmal sieht es nicht danach aus. Ich bitte um Verzeihung. Wenn ich in Gedanken bin, achte ich nicht so sehr darauf :).
ButterScum
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Registriert: 25. Jul 2015, 11:54

Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von ButterScum »

Guten Abend Zuckerblume,

entschuldige, dass ich erst so spät schreibe, aber ich war noch ein wenig unterwegs.

Du hast recht, mit anderen zusammen zu sein tut wirklich gut, doch sind es komischerweise immer nur bestimmte Menschen, mit denen ich mich zur Zeit umgebe, auf jeden hab ich im Moment echt keine Lust, obwohl man wirklich gut befreundet ist.

Wenn ich frei habe, nehme ich mir morgens meist gar nichts vor, in der Hoffnung mal ausschlafen zu können. Meist liege ich dann so ab 6.30 Uhr wach und überlege mir, was man den Tag über so anstellen könnte. Warum ist das so? Warum ist es morgens und mittags immer so schlimm? Hast du da eine Erklärung?
Also meinen Job an sich, mag ich wohl ganz gern, wenn nur der alte, cholerische Chef nicht wäre. Nun, ich musste ihm erzählen was Sache ist, da ich in eine KFZ-Werkstatt arbeite und mich nicht mehr in der Lage fühlte an sicherheitsrelevanten Teilen rum zu schrauben. Er hats ganz gut aufgenommen und war sehr verständnisvoll, nachdem ich ihm die Lage erklärt habe. Aber Entspannung? Während der Arbeitszeit? Wo denkst du hin?

Geburtstag habe ich um genau zu sein am 14.08. Gerade erreichte mich eine Nachricht, dass meine beste Freundin doch nicht kann und damit fällt das ganze wohl ins Wasser. Vielleicht besser so.

Ich bin im Moment dabei meinen engsten Vertrauten von der "Deprikuh" (schönes Wort ;)) zu erzählen. Die meisten sind sehr verständnisvoll, ganz anders als erwartet. Ich hatte mit einer Reihe blöder Sprüche gerechnet, aber gar nichts. Sehr schön. Das freut mich.

Und ja, zum Grübeln... Das ist so eine Sache. ich grübel ziemlich viel, eigentlich immer und überall. Du hast völlig recht, damit kann man sich jede noch so kleine Freude kaputt machen. Man findet garantiert immer etwas negatives, das dem positiven überwiegt.Ich grübel bei der Arbeit, im Bett, bei Freunden. Immer. Die einzige Möglichkeit das Grübeln los zu werden sind 50mg Seroquel. Es fühlt sich auch im Kopf ganz komisch an, ich weiß es gar nicht zu beschreiben, aber ich denke du weißt was ich meine.

Ich danke dir vielmals für die viele Zeit die du dir nimmst, um auf meine Beiträge zu antworten.

Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.

LG
ButterScum
Beiträge: 13
Registriert: 25. Jul 2015, 11:54

Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von ButterScum »

Achja.. Ich bin kein Deutschlehrer und wir sind hier nicht in der Schule.. Ich denke es gibt wichtigeres als Grammatik, Rechtschreibung und die Groß- und Kleinschreibung.

In diesem Sinne

Einen schönen Abend.
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von Botus »

Hallo,

ich glaube, dass Dein Gefühl mit Schuld zu tun hat, weil ich Ähnliches (schon mehrfach) im Leben selber hatte und Ähnliches auch schon öfter im Rahmen von Trennungen bei anderen sah.

Wenn eine Partnerschaft von beginn an nicht erfreulich verläuft, könnte man wahlweise sagen: "keiner ist schuld daran" oder man sagt "beide sind schuld daran". Beides könnte man sagen.

Aber anstatt dieser korrekten und fairen Betrachtung wird oft die dritte Variante gewählt: In dieser Variante soll einer der Schuldige sein.

Das Ende von so einem "Schuld-Ping-Pong" sieht meist so aus, dass eine Partei plötzlich (quasi über Nacht) jemand anders hat. Dann wird gesagt: "Ich habe jemand kennen gelernt" und es wird hinzu gefügt: "Das ist allein DEINE Schuld". Dem verdutzten Verlassenen wird gesagt: "Hättest Du Dich nicht so und so verhalten, hätte ich auch keinen anderen." (Da siehst Du, was Du davon hast !).

So ist es mir ein paar mal im Leben ergangen. Plötzlich von einem Tag auf den anderen hat SIE jemand anders und ICH soll schuld daran sein. Mich hat diese Logik jedes mal total wahnsinnig gemacht. Was kann ich denn dafür, wenn sie jemand anders kennen lernt und sofort mit dem losmacht. Das ist doch nicht meine schuld. Aber es wurde so behauptet.

Möglicherweise ist es bei Dir ja auch so, dass Dich nicht das Ende wegen eines anderen Mannes quält, sondern die Behauptung, Du seist angeblich schuld daran.

Falls es so ist, solltest Du Dich in dieser Frage beraten lassen, andernfalls besteht die Gefahr, dass dieser "Schraubstock" in Dir zur dauerhaften Einrichtung in Deiner Seele wird.

Du musst verinnerlichen, dass ein Partner NIEMALS schuld daran sein kann, wenn der andere plötzlich jemand anders kennen lernt und sofort mit diesem Jemand losmacht.

Du musst auch damit rechnen, dass Dir das noch öfter im Leben passiert. Denn viele machen nicht Schluß, wenn eine Beziehung schlecht läuft, sondern führen sie weiter und zwar genau so lange, bis sie jemand anders kennen lernen. Das kann Dir jederzeit wieder passieren.

Deshalb wäre es gut, die Schuldfrage in so einem Fall zu klären. Dann bist Du beim nächsten mal gewappnet und gehst sowas nicht nochmal auf den Leim.

Liebe Grüße vom Dobi
Zuckerblume
Beiträge: 53
Registriert: 14. Jul 2015, 10:02

Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von Zuckerblume »

Hallo ButterScum!
Na mit der "Entspannung" während der Arbeit meinte ich - nutzt du deine Pausen, um mal aus der Werkstatt zu kommen, um den Kopf frei zu bekommen, in Ruhe zu essen oder machst du mal eine Verschnaufpause zwischendurch, um auch mal die erledigten Aufgaben im Kopf verabschieden zu können? Mhm, weiß nicht wie ich es ausdrücken soll. Also mir gelingt dies leider nicht. Deswegen frage ich, wie du es machst.
Ist doch gut gelaufen mit deinem Chef. Seltsam, dass man bei den Leuten immer gleich die blödesten Reaktionen erwartet. Schon oft wurde ich eines besseren belehrt und die Leute berichteten dann selbst von eigenen Erfahrungen oder von Leuten aus ihrem unmittelbaren Umfeld.
Ja, morgens ist immer die beste Zeit zum... sich wieder umdrehen. Geht aber nicht. Ich bin auch immer so zwischen 05.30. und 06.00 Uhr wach. Aber irgendwie will ich dann nicht aufstehen. Und drehe mich noch ein paar mal um, mit dem Ergebnis, dass ich genervt bin, mit dem Grübeln anfange und meine Rückenschmerzen und Hungergefühle verstärkt merke. Momentan geht es einigermaßen. Ich brauche dann zwar etwas Zeit, aber hier ist ein halbwegs fester Ablauf von Frühstück, Dusche und dann einer festen Aufgaben sehr förderlich für mich. Ich habe morgens immer den ganzen Tag im Kopf und was soll ich nur tun und wie mies wird es heute sein.... Seit ein paar Tagen kann ich aber schon morgens wieder recht klar denken und hab schneller im Sinn, was ich heute alles machen kann. So kann ich die Morgenphase mittlerweile ganz gut überwinden. Gut, die Müdigkeit begleitet mich dennoch. Mittags kommt drauf an. Wenn ich merke, ich driffte ab, dann versuche ich was im Haushalt zu machen oder gehe in den Garten. Und ich versuche die Fortschritte im Kopf aufzunehmen, die geben mir derzeitig etwas Motivation und Kraft - vor allem für den Urlaub nächste Woche. Da freunde ich mich Schritt für Schritt mit der Situation an. Und schon bekomme ich nicht mehr so schnell Angstgefühle.

Die Frage nach dem Schuldgefühl hat Dobermann schon gut aufgenommen. Neben dem Gefühl selber auf sich wütend zu sein, weil man nicht schon früher was gemacht hat, kommt schon noch die Schuldzuweisung. Aber ob irgendwer nun jemand Neues kennengelernt hat oder nicht, letztlich hat vorher im System/Beziehung bei euch etwas nicht gestimmt. Und alles Weitere hat sich dann daraus ergeben. Aber letztlich denke ich, gehören in der Regel zwei Personen zur Beziehungsgestaltung. Wie Dobermann schon sagt, entweder habt ihr beide Schuld oder keiner.
Aber genau diese Situation ergibt sich bei fast jedem Beziehungsende.Da machen wir uns mal nichts vor! :lol:
LG
ButterScum
Beiträge: 13
Registriert: 25. Jul 2015, 11:54

Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von ButterScum »

Hallo ihr lieben,

@Dobermann

Du hast völlig recht. Die Schuldfrage ist wirklich ein großes Thema, allerdings nicht zum ersten mal. Genau diese Situation kam schon einige Male auf. Und jedes malhabe ich mich dabei erwischt, wie ich mir selbst die Schuld daran gegeben habe. Mein Gedanken waren oft und sind es auch noch: Hätte ich ihr mal mehr Zuneigung gegeben, wäre ich das ein oder andere mal aufmerksamer gewesen, wäre ich mal mehr auf sie eingegangen, hätte, wenn und könnte.
So kommt es nun dazu, das ich mir einrede, dass wenn ich etwas anders gemacht hätte, sie gar nicht in die Verlegenheit gekommen wäre, sich auf einen anderen einzulassen.

Wie schon erwähnt, will er nun nichts mehr von ihr wissen. Darüber würde ich am liebsten lachen, aber was passiert? Ich habe auf einmal so etwas wie Mitgefühl. Ist das nicht verrückt?

Wie gesagt, eigentlich bin ich ja froh darüber, dass ich nicht mehr mit ihr zusammen bin, deshalb bin ich mir nicht sicher, ob ich das wirklich als Ursache des ganzen Übels definieren kann.

Ich muss auch dazu sagen, ich stelle mir ganz oft die Frage, ob ich an diesem oder jenem schuld bin. Eigentlich egal worum es geht. Ich frage mich oft, ob ich schuld an Dingen bin, an denen ich gar nicht schuld sein kann, weil ich vielleicht gar nicht in der Nähe war. Aber dann kommt die Frage, nach dem Butterfly-Effect. Habe ich irgendetwas ausgelöst, was mich doch zum schuldigen machen könnte? Das ist verrückt, ich weiß. Und dennoch kann ich diese Gedanken nicht ausschalten, diese Gedanken habe ich allerdings schon so lange ich denken kann.

Vielen lieben Dank, für die Zeit die du dir nimmst um darauf einzugehen.


@ Zuckerblume

Also zum Thema Verschnaufpausen muss ich sagen, dass ich nach jedem erledigten Auftrag darauf bestehe, meinen Arbeitsplatz in Ruhe aufzuräumen. Bevor ich das nicht erledigt habe, fange ich nichts neues an. Erst so kann ich mit der erledigten Arbeit abschließen.
Während der Pausen sitzen wir mit den Kollegen, ohne Chef und Meister, in unserem Pausenraum. Dort läuft das Radio und wir essen zumindest in der Mittagspause in Ruhe. In der Frühstückspause ist es oft etwas hektisch, zumindest für Raucher, da diese nur 15 Minuten lang ist.
Wenn mir allerdings zwischendurch mal etwas zu viel bzw. zu stressig wird, gehe ich entweder in Ruhe auf die Toilette, gehe einen Schluck trinken, bringe den Müll hinters Haus oder suche mir kleinere Aufgaben außerhalb der Werkstatt.
Außerdem habe ich mir den Tag in mehrere Etappen eingeteilt:

1. Etappe 8.00 Uhr bis 9.45 Uhr (15 Minuten Frühstück)
2. Etappe 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr (Mittag)
3. Etappe 13.15 Uhr bis 15.00 Uhr (einfach so)
4. Etappe 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr (Feierabend)

So kann ich mich immer nach relativ kurzer Zeit über ein kleines erreichtes Ziel freuen und habe die Hälfte des Tages nach zwei Etappen geschafft und nicht nach 4,5 Stunden.
Das macht es mir ein wenig einfacher, den Tag annehmbar zu überstehen.

Morgens ist wirklich immer sehr schwierig, man stellt sich die Frage, was heute wohl alles passiert, was wird in deinem Kopf vorgehen etc.
Ein festes Ritual fehlt mir allerdings irgendwie. Alleine Frühstücken ist nicht so mein Ding, dabei fehlt mir irgendetwas.
Also bleibe ich im Bett liegen, bis ich garantiert Stress habe, den ich eigentlich gar nicht will.
Auf der anderen Seite plane ich meine Tage genau durch und zähle alles in Minuten. Ich weiß das gar nicht genau zu beschreiben, aber es ist so, dass ich kaum Dinge unternehme, weil ich die Zeit bis zum nächsten Tag möglichst lange hinauszögern will. Also verbringe ich viel Zeit im Bett und schaue auf die Uhr und höre Musik.

Wie du weißt habe ich ja nun Urlaub, anstatt mich allerdings darüber zu freuen, ärgere ich mich bei dem Gedanken, dass ich bald wieder arbeiten muss.
Ich habe das Gefühl, mal für eine unbestimmte Zeit aus dem Alltag ausbrechen zu müssen, ohne daran denken zu müssen, dass ich an Tag X wieder arbeiten muss.

Ich empfinde derzeit einfach keine Freude für irgendetwas. Normalerweise verbringe ich in meine freie Zeit viel bei meiner Familie, welche ja gut 200Km weit entfernt wohnt. Seit einiger Zeit habe ich aber nicht einmal mehr daran Freude. Und das macht mich wirklich fertig, weil ich eigentlich immer gern dort war und schon gefragt werde, weshalb ich mich nicht mehr so lange habe blicken lassen.

Nachdem ich ja nun einigen Menschen von meiner Situation erzählt habe und bisher nie auf negatives Feedback gestoßen bin, quält mich allerdings schon wieder etwas neues.
Ich habe das Gefühl, dass die plötzliche Freundlichkeit von verschiedenen Menschen nicht ernst gemeint ist und ich diese mit meinen Erzählungen und Handlungen manipuliere. Denn plötzlich sind alle ganz anders zu mir. Das verstehe ich nicht.
Sagt mir zum Beispiel jemand, der man mich lieb hat oder ich jemandem wichtig bin, kann ich das einfach nicht glauben. Man gibt mir eigentlich keinen Anlass dafür, aber dennoch kann ich es einfach nicht glauben und reagiere oft mit Ablehnung auf derartige Äußerungen. Ich werde den Menschen gegenüber sogar manchmal ziemlich unfair, obwohl ich das gar nicht möchte. Auf der anderen Seite habe ich das dringende Bedürfnis bestimmten Menschen unentwegt mitzuteilen, das ich sie liebe. Ja ich klammere mich schon fast an diese Menschen und werde hin und wieder ziemlich anhänglich, wird das nicht sofort erwidert fühle ich mich wieder absolut minderwertig und melde mich wochenlang nicht.

Ich freue mich sehr für dich, dass du einen Weg gefunden hast, mit dem Morgen umzugehen. Und das du etwas gefunden hast, das dir Motivation und Kraft gibt. Ich denke das ist das absolut wichtigste, um irgendwie den Tag zu überstehen. Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und vor allem ganz viel Kraft für den anstehenden Urlaub!

Auch dir nochmal vielen vielen Dank für deine Zeit die du in diesen Thread investierst. Es tut wirklich gut, sich mal alles von der Seele schreiben zu können.
Gerade weil der Therapeut der Institutsambulanz wo ich derzeit in Behandlung bin meint, die Vergangenheit ist nicht wichtig, wir müssten nun Ziele erarbeiten und diese erreichen. Das war seine Aussage, als ich ihn fragte, wann wir denn herausfinden, woran das alles liegt.
Das "Warum" zu analysieren würde, so sagte er, laut Richtwert zwischen 200 und 400 Sitzungen dauern.
Ich werde ihn beim nächsten Mal noch einmal darauf ansprechen. Zur Not werde ich ein Gespräch mit meinem Hausarzt führen und mit einen anderen Therapeuten empfehlen lassen.

Ich wünsche euch einen wundervollen Samstagabend!

Mit den besten Grüßen
Zuckerblume
Beiträge: 53
Registriert: 14. Jul 2015, 10:02

Re: Ich möchte mich einmal Vorstellen

Beitrag von Zuckerblume »

Hallo ButterScum,

finde ich gut, dass du deinen Arbeitstag so gut mit Pausen für dich plannst. Sowas habe ich bislang einfach nicht. Immer durch arbeiten. Oftmals nicht mal Zeit um in Ruhe zu Essen, ohne dass das Telefon klingelt, ich mit Auszubildenden Gespräche führen muss usw. Daran muss ich etwas ändern.
Es klingt fast so, als würdest du dich selbst nicht wertschätzen und kannnst demnahc nicht mit positiven Worten anderer Leute umgehen. Wenn man sich selbst mies fühlt, dann fehlt oftmals Selbstbewusstsein. Ich denke dann - oh wie schei... siehst du heute aus, du ziehst nur eine traurige Schippe, kannst dich nicht konzentrieren blablabla. Und dann denke ich auch, warum sollte jetzt jemand Zeit mit mir verbringen sollen? Aber diese Leute sehen oftmals die Dinge in uns, die wir selber im Depristatus nicht mehr wirklich sehen können. Bei den Personen wo du anhänglich wirst, scheint es etwas zu geben, dass du dich im Zuge deiner Depression wohler fühlst. Vielleicht kannst du mal eine Liste aufsetzen mit Leuten die du derzeitig meidest und Leuten, wo du gern zusammen bist. Dann mal aucgschreiben was du an ihnen magst, wie du dich bei ihnen fühlst... Vielleicht findest du dann Antworten darauf, was dir derzeitig gut tut und was dich abstößt.
Oh, das kenne ich auch. Kaum hat der Urlaub begonnen, sind die Gedanken schon wieder beim ersten arbeitstag. Gut, im Moment geht es mir überhaupt nicht so, aber ich kenne es. Das ist auch immer so ein typisches Sonntagsphänomen. Und da sind wir wieder beim Thema das Hier und Jetzt zu genießen. Ich weiß nicht, ob deine Methode - viel Zeit im bett zu verbringen und auf die Uhr zu gucken, so gut ist. Du versuchst vor dem Tag zu flüchten, statt ihm entgegen zu gehen. In der Arbeitswoche lebst du dann nur für die Arbeit. Und am Wochenende oder im Urlaub nimmst du dir Möglichkeiten etwas zu erleben, Motivation zu finden, positive Erlebnisse mit Serontoninbildung zu erfahren. Dein Schema kann somit schnell zu einem festen Verfahren werden und so trotest du durch den Tag. Steh auf, geh raus!
Wenn du nicht frühstücken tust, dann genieße die Morgendusche und dazu ein leckeren Kaffee. Lies die Zeitung morgens oder irgendwas. Es ist nicht immer leicht.
Den Tag planen ist gut, gerade für unsere Deprikühe, die sonst gelangweilt auf der Wiese stehen und dann anfangen richtig Terror zu machen. Aber du solltest auch Freiräume lassen. Man kann nicht alles durchplanen. Brich mal aus deinen Plan aus. Geh spontan irgendwohin, lade jemanden ein, steh morgens auf und hör Musik in der Küche... Wir leben nur einmal! An manchen Tagen fällt es mir auch schwer was zu tun, aber ich will auch nicht meine Zeit vertun. Du kannst die Deprikuh nur zurück drängen, wenn du gegen sie vorgehst und nicht dich von ihr in die Ecke drücken lässt. Es ist schwer, weiß ich. Die Urlaubswoche wird für mich auch eine Herausforderung! Aber es muss sein - Abwechslung, Beschäftigung - und Raum für einen Rückzug kann ich mir dennoch geben.
Schöne Urlaubswoche. Ich schaue bestimmt trotzdem aml die Tage rein.
GLG
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